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Gast Pixelstation

Hallo,

 

gerade da ich gestern wieder so eine Situation hatte, wird es Zeit für einen Thread. Es geht prinzipiell nicht "nur" um Frauen und Verführung. 

 

Folgende Situation:

Ich war gestern mit einer guten Freundin unterwegs. Wir waren später in einem Restaurant noch etwas essen. Einer meiner Kumpels arbeitet manchmal dort. Er war in dem Moment nicht da, stieß dann ungefähr 1Std später dazu, um mal Hallo zu sagen nachdem er uns gesehen hatte. Ich war in dem Moment etwas überrascht, aber fühlte mich plötzlich ziemlich unwohl und ich glaube mal, dass die beiden das auch bemerkt hatten. Ich kann nicht genau sagen, warum ich mich plötzlich unwohl gefühlt habe. Jedoch konnte ich ab den Moment nicht mehr Ich selbst sein, war unsouverän und mein Redefluss hat sich zunächst verabschiedet. Es wurde zwar mit der Zeit wieder besser, aber ganz der Alte war ich dann nicht mehr. Erst zur Verabschiedung war ich praktisch wieder Ich selbst. 

Das ist zum Einen komisch, da ich zwei Tage zuvor etwas mit besagten Kumpel unternommen habe und er eigentlich ein ziemlicher guter Freund ist. Und ich mit ihm gewöhnlich sehr viel rede...auch mit der Freundin, mit der ich gestern unterwegs war. Beide praktisch seit Jahren bekannt, vertraut und überhaupt nicht fremd. Solche Situation passieren mir leider häufiger als mir lieb ist. 

 

Weitere Fälle:

Mensa: Ich aß mit meinen Kommilitonen bzw. eigentlich bereits guten Freunden zu Mittag. Sie fragten mich etwas, ich erzählte, aber auch hier kommt plötzlich ein Unbehagen. Nicht immer, sondern wie gesagt nur sehr plötzlich manchmal.

Cantina: Als Praktikant in einer neuen Firma. Die ganze Abteilung isst traditionell zur gleichen Zeit am selben Tisch. Hier dasselbe Spiel wie oben, wobei es tatsächlich auch auftritt, wenn ich überhaupt nichts sage. Wenn ich etwas erzählen muss...ja dann kann man das Ganze gleich vergessen. 

Menschenmengen in der Stadt: Oft, wenn ich tagsüber alleine unterwegs und von vielen Menschen umgeben bin. 

Bar: Mit zwei sehr guten Freunden, einer sehr guten Freundin und einer weiteren Bekannten. Plötzlich dasselbe Spiel nachdem wir etwas bestellt haben und das Reden begann. Ich kannte beide Frauen, die beiden Kumpels kannten Diese aber noch nicht. Dementsprechend war ich am Anfang im Mittelpunkt.

Kasse im Supermarkt: Ich zahle an der Kasse oder an einer dieser Roboterdinger. Sobald eine viel größere Schlange hinter mir ist, fühle ich mich unwohl. 

 

Es gibt noch weitere Fälle, mir fallen aber nicht alle ein. Jedoch habe ich mal gelesen, dass man just im Moment des Unwohlseins auf der Suche nach den Ursprung gehen sollte, sich selbst untersuchen sollte, da man so vielleicht einer Antwort näher kommt. Meiner Meinung nach hängen alle Fälle, die ich erlebt habe zusammen. Praktisch Puzzleteile, die ich nun zusammenfügen muss, um endlich die Antwort/eine Lösung des Ganzen zu kriegen.

 

Zurück zum gestern geschilderten Fall: 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das meine Scham ist, ich mich praktisch schäme. Zu der Antwort bin ich gestern gekommen. Ich kann aber nicht genau sagen warum das so ist. Das Problem das ich habe ist, dass mein Körper ziemlich heftig durch meine Psyche reagiert. Ich hatte früher unbewusst Flugangst und mein Körper reagierte mit Erbrechen. Das ganze nahm irgendwann das Ausmaß an, dass ich bereits nen Tag zuvor mit dem Brechen anfing und das ganze dann auch nicht mehr aufhörte. Flog ich trotzdem mit, dauerte es trotz Ankunft immer noch den ganzen Tag bis es besser wurde. Reisetabletten halfen nicht, die zunächst angenommene Flugkrankheit erübrigte sich, ich flog Jahre nicht mehr und erst ein Psychologe kam der ganzen Sache auf der Spur. Mittlerweile fliege ich liebend gerne. 

 

Trotzdem macht mich meine Psyche auch bei anderen Situationen anscheinend fertig. Es scheint, dass ich einfach dann keine richtige Kontrolle mehr über meinen Körper habe. Bin ich im Mittelpunkt >> plötzlich Unwohl >> mir wird plötzlich ganz warm >> Hitzewallung >> schwitze >> schäme mich, weil andere das sehen >> schwitze noch mehr. 

Im Sommer ist es warm und da ist bspw. schwitzen nicht so schlimm, das tut jeder Mensch. Jedoch sagt meine Psyche sobald ich schwitze >> Schweißflecken tauchen irgendwann auf >> andere sehen mich so >> Hitzewallung >> ich schwitze noch mehr. 

Bezahle an der Kasse >> lange Schlange hinter mir >> ich sollte etwas schneller machen >> andere beobachten mich bereits >> Unwohlsein >> mir wird warm >> könnte zu schwitzen anfangen >> und tue es dann auch manchmal (selbst wenn es nicht ganz warm ist). 

Auch hier...mein Körper scheint für mich plötzlich unkontrollierbar. 

 

Keine Ahnung warum das so ist, aber vielleicht hat ja einer von euch Rat. Ich vermeide per se nicht solche Situationen, ich bin oft draußen und ich liebe eigentlich das Leben und die Menschen, aber das ist irgendwie schon ein verdammtes Handicap. Mein Körper reagiert durch meine Psyche aber nicht nur durch Erbrechen, wie bei meiner damaligen Flugangst und auch nicht nur durch Hitzewallungen, die plötzlich auftreten....nein situationsbedingt einfach immer variierend. Sex ist da noch ein berühmtes Beispiel....Kondom an ==> mein großer Freund wird klein (höhö) ==> kein Eindringen mehr möglich. Vor allem bin ich beim Sex nie voll bei der Sache. Mein Kopf ist nicht komplett ausgeschaltet, es sind keine Versagensängste, aber manchmal einfach vollkommen dumme Gedankengänge, wie "sie küsst komisch", "huch sie hat ihre Augen beim küssen geschlossen. Sieht süß aus...", "ah etwas anstrengend die Hose auszuziehen", "Ah bin nun doch drinnen...mhmm ich spüre nichts", "das Bett knackst" etc. etc. Obwohl ich praktisch geil sein sollte, die Geilheit der Frauen mich geil machen sollte, sehen die meisten Frauen zunächst nichtmal einen erigierten Penis...erst durch ihre Arbeit dann...weil Ich praktisch nie komplett abschalte im Kopf und bei der Sache bin. Aber sobald ich dann wieder zuhause bin, bin ich so geil, dass ich denen sofort die Kleider von Leib reißen möchte und hemmungslos, wild losvögeln will. Aber das geht dann eben in den Moment nicht mehr. Andere Situation ist das Männerklo....Pinkeln am Pissoir geht alleine, aber sobald einige andere Leute neben mir ebenfalls pinkeln ==> geht nicht mehr.

 

Ob irgendetwas in der Kindheit passiert ist? 

Ich glaube nicht, jedenfalls erinnere ich mich nicht mehr an irgendwelche Ereignisse...nur dass ich ein Muttisöhnchen war und sehr anhänglich. Aber die unbeschwerte, freie Kindheit hatte ich. Das Ganze entwickelte sich irgendwie erst mit Schuleintritt bzw. als es mit den Noten und den Leistungsdruck losging. Ich bin aber von Grund auf anscheinend immer etwas nervös. Ich zittere sehr leicht...seitdem es mich gibt.

Solche Situationen treten nicht immer auf, aber viel häufiger als mir lieb ist. Ich glaube, dass es hier nicht mehrere Lösungen geben kann, sondern eben Eine, die eine gewisse Lawine auslöst und das ganze Kettenkonstrukt zerstören könnte. Weiß aber eben nicht was. 

bearbeitet von Pixelstation

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Gast Forbiddengirl

Das nennt man Lampenfieber. Du musst lernen, zu Dir selbst zu stehen, Dich und Deine Schwächen zu zeigen und abnicken zu können. Zeige Dich so, wie Du bist. Wenn Du einen Fehler dabei machst, belächle Deinen Fehler, und nicht Dich selbst. Passiert! Was soll's...

Konzentriere Dich auch auf das, was Du tust und habe Spaß daran. 

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Gast Pixelstation

Schonmal Danke für die beiden Beiträge und vor allem für den ausführlichen von dir @lowSubmarino 

Es klingt alles sehr plausibel und ich habe mich auch in den letzten Monaten sehr mit mir selbst beschäftigt, da ich mich in einen Scheideweg befand. Und genau wie du die Inkongruenz erwähnt hast, habe ich mich nun schon länger gefragt: "Bin ich wirklich der, der ich bin?" Und die Antwort kann ich bisher leider nicht komplett beantworten....sensibel, verletzlich...Eigenschaften, die komplett auf mich zutreffen, die aber die Öffentlichkeit so gut wie gar nicht mitbekommt. Ein Frauenaufreisser, Checker...seit Jahren glaubt das ein guter Freund und auch meine beiden vergangenen Affären und nun gegenwärtige bisherige Affäre glauben das. Ich weiß nicht wieso...ich habe dahingehend nie etwas erwähnt oder irgendwie geprahlt. Meine beiden vergangenen Affären haben davon natürlich dann irgendwann Wind bekommen, weil mein (ich glaube in der Pickup-Sprache) Frame völlig in die Brüche ging, nachdem beide nicht mehr wollten. Genauso ein weiterer Freund, der zufällig zur selben Zeit wie ich, meine Oneitis kennengelernt hat und damit hautnah erlebt hatte, wie ich plötzlich was mit ihr am Laufen hatte....natürlich dann auch weiter erzählt hat und schon hatten Mehrere ein völlig falsches Bild von mir. Ich hätte damals in der Tat mal dazwischen funken sollen und denen sagen sollen, dass ich kein verdammter Aufreißer bin sondern ein Angsthase. Mein Ego hat es mir gedankt! 

Trotzdem habe ich einiges in Bewegung gesetzt. Während meines Studiums akzeptiert zu werden von Leuten..nur aufgrund meiner besoffenen Eskapaden bei unseren Studentenpartys. Du bist so "cool", "locker" blabla. Ich wusste...einfach immer feiern und saufen, dann passt alles. Es war eine geile Zeit, aber habe ich das wirklich für mich getan, für den Spaß? oder eher für die Akzeptanz in der Gruppe?  Eher letzteres und deswegen habe ich mich allen abgewandt, kaum noch Alkohol, kein Rauchen mehr, kaum noch Kiffen. Ich bin froh darüber. "Schein"freunde auch alle aus meinen Leben gekickt und übrig geblieben sind nun 3-5. Nun in eine völlig neue Stadt gezogen, um aus den Affekt heraus einen Richtungswechsel nach meinen Bachelor angestrebt, da mein Studium am Ende doch nicht das Richtige für mich war. Ich bin in der Hinsicht also nun etwas in Bewegung und bin mit meinen Leben und die Richtung in die es momentan verläuft nun völlig zufrieden, motiviert und im Reinen. 

Das Unwohlsein, der innere Druck, das Gefühl beobachtet zu werden das ist zwar besser geworden, aber es ist eben immer noch da. Die Angst, die du erwähnt hast, ist natürlich vollkommen tricky, aber ich gehe sie ja per se nicht aus den Weg. Deswegen verstehe ich nicht, wenn du sagst, dass ich aus der Angst heraus handel? Ich konfrontiere sie doch eher, wenn ich doch bspw. in meinem Studium absichtlich jedwede Fächer gewählt habe, die als Prüfungsabschluss eine Präsentation verlangten (Ich war bei sowas schon immer fucking nervös und extrem schüchtern). Ich verbarrikadiere mich ja nicht im Hause und gehe bspw. nicht mehr einkaufen, fliegen etc...das mache ich ja alles immer noch bzw. jetzt erst Recht. Das "Schamgefühl" wurde nur leider noch nicht zu meiner erwünschten Hoffnung besser bzw. so gut wie ich es gerne hätte. 

Ich versuche gerade auch offener, realistischer, direkter, ehrlicher, auch mir gegenüber zu werden...keine Fassade mehr zu haben oder ein Schutzschild, dass meine sensible Seite versteckt. Ich hoffe, dass meine neue Stadt dafür der ideale Startpunkt ist. Ich bin gerade in meiner alten Heimat und ich glaube, dass hat mich nun wieder etwas zurückgeworfen, also danke, dass du mir mit deinen Beitrag wieder die richtige Spur gezeigt hast! Vor nichtmal einem halben Jahr war ich noch viel weiter weg als jetzt, bin also froh, dass es wenigstens bereits etwas vorangegangen ist. Ich frage mich aber jetzt trotzdem, wie ich das ganze nun in den Griff kriege? Ich weiß ja praktisch nun Bescheid, was ich zu tun habe, ich mache doch auch viele Sachen für mich, ich fühle mich befreiter und ich mache mein Ding...warum also immer noch das Gefühl? Ich fühle mich irgendwie selbstbewusst, aber die kann in einem anderen Moment völlig flöten gehen. Wenn ich mich meiner Angst stelle, auch wenn es nur kleine Schritte, Fortschritte sind, wie Einkaufen, Fitnessstudio etc., bin ich danach ziemlich euphorisiert. Trotzdem habe ich bspw. beim nächsten Einkauf wieder dasselbe Gefühl am Anfang, dasselbe Unbehagen und die selbe Nervosität, die Scheuheit (wenn man das so sagt). 

 

bearbeitet von Pixelstation

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vor 16 Stunden, Pixelstation schrieb:

ich war gestern mit einer guten Freundin unterwegs. Wir waren später in einem Restaurant noch etwas essen. Einer meiner Kumpels arbeitet manchmal dort. Er war in dem Moment nicht da, stieß dann ungefähr 1Std später dazu, um mal Hallo zu sagen nachdem er uns gesehen hatte. Ich war in dem Moment etwas überrascht, aber fühlte mich plötzlich ziemlich unwohl und ich glaube mal, dass die beiden das auch bemerkt hatten. Ich kann nicht genau sagen, warum ich mich plötzlich unwohl gefühlt habe. Jedoch konnte ich ab den Moment nicht mehr Ich selbst sein, war unsouverän und mein Redefluss hat sich zunächst verabschiedet. Es wurde zwar mit der Zeit wieder besser, aber ganz der Alte war ich dann nicht mehr. Erst zur Verabschiedung war ich praktisch wieder Ich selbst. 

Das ist zum Einen komisch, da ich zwei Tage zuvor etwas mit besagten Kumpel unternommen habe und er eigentlich ein ziemlicher guter Freund ist. Und ich mit ihm gewöhnlich sehr viel rede...auch mit der Freundin, mit der ich gestern unterwegs war. Beide praktisch seit Jahren bekannt, vertraut und überhaupt nicht fremd. Solche Situation passieren mir leider häufiger als mir lieb ist. 

Du hast den Kumpel als Konkurrenz wahrgenommen?

Bei vielem Anderem, dass Du aufführst zeichnet sich in meiner Wahrnehmung ein Bild einer Verunsicherung  Deinerseits die in sozialen Situation ab.
Was könnte bisher zu dieser Verunsicherung geführt haben?

Einen Hinweis gibst Du selbst. "Muttersöhnchen"  - wobei - das klingt mir zu negativ. Wer ist zu erst da - Eltern - oder Kind?  
ICH tue mir hier seeeehr schwer die Schuld beim Kind zu suchen.

Ich möchte Dich gern Einladen hier mal etwas genauer drauf zu schauen - denn genauso wie eine vernachlässigende Erziehung problematisch im Ergebnis sein kann - triff das auch für eine denkbare Überbehütung zu. Kann es doch so sein, dass während das vernachlässigte Kind mangels "Es wird mit dem was es alles so tolles Macht" nicht gesehen - das positive Feedback bleibt aus - sich seine Sicherheit irgendwoher zusammensuchen muss - geht es dem überbehüteten Kind ähnlich - die möglicherweise überängstliche Mutter verhindert aus einem ... "oh Gott was da alles passieren kann" ...  positive Referenzerfahrungen der Selbstwirksamkeit.  Lernerfahrungen und positives Feedback aus denen sich eine sicheres Selbst entwickeln könnte finden damit nicht oder erst mal nur unzureichend statt.

Das gute aber ist - das Gehirn ist ein tolles Ding - man kann so einiges wieder gerade rücken ... oder nachlernen!
-> Bewusste Erfahrung der Selbstwirksamkeit und bewusste Weiterentwicklung der Selbstsicherheit.

Vielleicht ist das ein Ansatz für Dich um weiter zu schauen ... 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Dass Leute ihn - seine Fehler, seine Schwächen, seine Unsicherheiten, seine Ängste, seine Hemmungen - entdecken. Sie sehen. Sie live mit nüchternem Auge in ihrer ganzen glorreichen Pracht sehen und dich komplett durchschaut haben.

Das ist m.M.n. der Grund, warum so viele Menschen "Rollen" spielen und "Masken" tragen: Um sich vor der Verletzlichkeit zu schützen.

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Holy Shit, ich kann mich so krass in deinen beschriebenen Situationen wiederfinden. Ich habe/hatte Erythrophobie, also die Angst vor dem Erröten. Gehört wohl zu den sozialen Phobien. Zum Höhepunkt meiner Phobie hatte ich teilweise Panikanfälle und mich sozial stark isoliert. Wirklich, ich kann all deine beschriebenen Situationen stark nachvollziehen, könnte ich 1:1 so aus meiner Erinnerung beschreiben haha ;-)

Woher diese Angst stammt, denn sie trat erst in der Pubertät leicht auf und gipfelte als ich etwa 21 Jahre alt war, kann ich nur vermuten. Mein Ex-Stiefvater hat mich in der Pubertät vor Freunden/Nachbarn häufiger bloßgestellt. Auch Lehrer haben mich vor der Klasse bloßgestellt, bzw. ich habe mich so gefühlt. Ich denke das hat auf jeden Fall dazu beigetragen. Hinzu kommt mein Bedürfnis perfekt oder möglichst gut von außen bewertet zu werden. In ganz normalen Gesprächen aber ungewohnten Situationen wie du sie zum Beispiel im Restarurant hattest, trat dann plötzlich eine "selbstfokussierte Aufmerksamkeit" ein. Heißt, ich fing an mich selbst zu "beobachten" und konnte mich überhaupt gar nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren. Dabei wurde ich dann zB rot und ich bekam manchmal einen Anflug von Panik, Kreislauf ging down, fing an zu schwitzen, mir wurde übel und ich musste aus der Situation fliehen (kurz auf Toilette bspw.). Das seltsame daran war, dass ich grundsätzlich eher extrovertierter Natur bin. Grundsätzlich stelle ich mich gerne in den Mittelpunkt, ziehe Energie aus dem Umgang mit anderen Menschen. Ziemlich konträr zu meiner Angst, mich zu verstecken. Mir ist dann aufgefallen dass die Phobie dann triggerte, wenn ich von anderen in den Mittelpunkt gestellt werde anstatt dass ich mich "inszeniere". Wie gesagt, könnte sehr gut mit meinen Erlebnissen in der Pubertät zusammenhängen.

Jedenfalls habe ich es dann irgendwann vor ein paar Jahren immer weiter in den Griff bekommen. Mit klassischer Konfrontation und dem Mindset, dass ich mein Leben nicht von meinen Ängsten bestimmen lassen möchte. Mittlerweile bin ich angstfrei. Natürlich werde ich noch rot bei Lampenfieber bzw. wenn ich erregt/aufgeregt bin. Aber die Phobie triggert nicht mehr. Ich werde besser darin als Teil von mir zu akzeptieren (Rotwerden).

 

Ich finde es schonmal krass dass du dich damit immer wieder konfrontierst. Ist auf jeden Fall schon mal die richtige Rangehensweise, damit würde ich an deiner Stelle bewusst und aktiv weitermachen. Es macht auch Sinn über psychologische professionelle Hilfe nachzudenken. Also, du bist nicht alleine damit und es gibt definitiv einen Weg raus. Womöglich brauchst du noch jemanden der dir ab und zu mal die richtige Abzweigung zeigt ;-)

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