3 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast
Hallo Community,

die Essenz der Spiritualität liegt meiner Meinung nach in Aufmerksamkeit und dem daraus resultierenden Bewusstsein. Bewusstsein darüber das man ist und das die Umwelt ist. Diese Aufmerksamkeit schafft Raum alles so anzunehmen wie es ist ohne zu bewerten oder anzuhaften.

Beim Spaziergang im Wald fällt es mir (oft) verhältnismäßig leicht bewusst zu sein und bewusst wahrzunehmen, um so den Frieden zu finden den ich eigentlich permanent suche. 

Noch leichter fällt es mir, wenn ich auf einer Bank am Wasser sitze und einfach nur auf die tanzenden Spiegelungen der Lichter schaue.

Obwohl ich der Ansicht bin, dass weder meine Körperposition, noch der Ort an dem ich bin, eine wirkliche Rolle spielen um bewusst zu sein, scheint es mir auf Arbeit unmöglich in Kontakt mit meinem Bewusstsein zu treten. 

Ich habe keinen handwerklichen Beruf (mehr). Ich sitze im Büro und programmiere Software. Wer das schon mal gemacht hat weiß, dass so ein Job besondere Aufmerksamkeit erfordert. Diese abstrakten Konzepte sind kein Stück physisch. Alles spielt sich im Kopf ab.

Ich lande dabei sehr schnell im "Tunnel". 
Für mich ist der Tunnel ein mentaler Zustand in dem man in einer anderen Welt (gefangen) ist. Man hat keinen Hunger, keinen Durst, muss nicht aufs Klo und das Raum-Zeit-Kontinuum gerät aus dem Gleichgewicht (oder anders: man hat kein Zeitgefühl mehr).
Einige kennen diesen mentalen Zustand vielleicht auch vom exzessiven Computerspielen, WhatsApp-schreiben oder Bürojobs die vollste Konzentration erfordern. Man weiß irgendwie nicht wer man ist, was man ist, wo man ist oder was gerade um einen herum passiert und erkennt diesen Zustand erst wenn man auf einmal überrascht ist, wie dunkel es schon draußen ist, dass alle Kollegen bereits Feierabend gemacht haben oder man zusammenzuckt wenn man angetippt wird.

Einen Großteil meiner Zeit bin ich also in diesem gefühlslosen Geisteszustand gefangen. Wenn ich aus dem Tunnel komme brauche ich auch ca. 60 Minuten um wieder ein wirkliches Körpergefühl zu haben. Mir wird das vor allem klar weil ich früher einen handwerklichen Beruf hatte bei dem das nie der Fall war. Ich hatte damals eine ganz andere Grundstimmung, alles war leicht und man war immer irgendwie gut gelaunt. Man konnte gut schlafen und war vor allem erfüllt. Mich macht mein Job nicht unglücklich, er macht mir Spaß und ist weniger anstrengend. Aber ohne körperliche Arbeit finde ich keinem Kontakt zu meinem Körper.

Mir fehlt also beim Arbeiten das Bewusstsein für mich selbst und meiner Umwelt. Meiner Meinung nach auch ein Grund warum so viele Informatiker kein oder nur wenig Selbstbewusstsein haben. Sie sind sich ihrer selbst zu selten bewusst.

Meine Frage: 
Kennt ihr dieses Problem? Ist es möglich geistig konzentriert zu Arbeiten und dennoch ein Gefühl für den Körper und die Umwelt zu haben? Habt ihr Erfahrungen oder Tipps um das Bewusstsein bei der Arbeit nicht zu verlieren? Ich komme alleine nicht mehr weiter und finde einfach nicht die Ursache warum ich ständig in diesen Ban des Tunnels gezogen werde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wecker neben den PC stellen, alle 1- 2h klingeln lassen - 5 Minuten raus aus deinem Tunnel. Wenn du schon von Bewusstsein und co. redest, kannst du die paar Minuten für eine kurze "Meditation" ( natürlich ist in der Zeit keine richtige möglich ) nutzen um dir selbst und deiner Umgebung wieder näher zu kommen. Glaube nicht, dass deine Arbeit drunter leiden würde. Ich mache das so beim Lernen, da ich ein "Ich mach nichts bis kurz vor den Klausuren und dann 12h pro Tag" Lerner bin, kenne ich dein Tunnelgefühl und mir hilft diese Methode sehr gut konzentriert und aufmerksam zu bleiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey ja ich kenne das, bzw. nehme das im Nachhinein so war, dass ich einfach total unbewusst, Gedankenversunken lebe - also vollkommen mit dem Verstand identifiziert und mich somit also nicht selbst wahrnehme.

Ich will das eigentlich auch schon seit meinem Berufseinstieg seit 1,5 Jahren "anpacken" - von daher finde ich da gerade Virez Idee mit dem Wecker inspirierend. Das werde ich nun übernehmen. Ich will mich somit nun regelmäßig daran erinnern was ich eigentlich will: mein liebend mitfühlender Begleiter sein, so wie es hier schön beschrieben wird:

Die Momente, wo ich mich während meiner Arbeit wirklich bewusst sind, sind mir viel zu selten. Danke für diesen Thread und die Erinnerung, das ich das aktiv angehen will :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.