Neues Studium und Neuorientierung mit 26

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Gast

Liebe Community,

Ich befinde mich momentan ausbildungs- und berufstechnisch in einer Quarterlife Crisis.

Ich bin nun 26, habe gerade ein geisteswissenschaftliches Studium (Bachelor) nebenberuflich abgeschlossen und arbeite im staatlichen Dienst, den ich bereits während meines Studiums angetreten habe.

Grund meines Threads: ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich tue, merke, dass die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten in meinem beruflichen Umfeld mehr als beschränkt sind und kann mich zudem mit dem Beamtentum und der mehr als abwechslungslosen und eintönigen Tätigkeit nicht wirklich anfreunden.

Ich habe mit dem Ziel inskribiert, genau das zu studieren, was mich interessiert und habe das in weiterer Folge auch getan. Mittlerweile hat mich der Ernst des Lebens eingeholt und ich überlege mir momentan mehr als ernsthaft mich neu zu orientieren und Jura zu studieren - die Alternative wäre ein Master in einem fachverwandten Gebiet, doch tendiere ich derzeit klar zu Ersterem.

Ich bin mittlerweile jedoch auch nicht mehr 20 und berufstätig, was natürlich einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand bedeuten würde. Ich möchte gerne von Euch wissen, was Ihr darüber denkt, mit 26 komplett neu zu beginnen und berufsbegleitend Jura zu studieren. Ich bereue mittlerweile, dass ich es nicht von Anfang an getan habe, ändern kann ichs nachträglich leider nicht.


 

bearbeitet von Gast

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Unzufriedenheit, der Wille die Situation zu verändern, ist die wichtigste Voraussetzung für Erfolg. Mit 26 neu zu starten ist sehr früh, sei froh, dass du diesen Gedanken jetzt schon hast.

Eine weitere Frage könnte sein, was macht das Studium neben einem Vollzeitberuf aus dir? Was macht dein jetztiger Beruf langfristig aus dir und was würde ein Beruf im Bereich deines Studiums aus dir machen?

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vor 17 Stunden schrieb Schwertbert:

Ich möchte gerne von Euch wissen, was Ihr darüber denkt, mit 26 komplett neu zu beginnen und berufsbegleitend Jura zu studieren.

Mach' es. Jura ist doch prädestiniert für ein zeitlich flexibles Selbststudium, nur im letzten Jahr in der unmittelbaren Examensvorbereitung solltest Du deine berufliche Tätigkeit einstellen bzw. zeitlich runterschrauben. Und kein Fernstudium oder so - Jura als Zweitstudium lohnt sich m.E. nur, wenn man auch Volljurist werden will.

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Was erhoffst du dir von dem Zweitstudium? Für die meisten Berufe ist das Studium nicht relevant, insbesondere, wenn du Berufserfahrung hast. Wie mein Vorposten sagt, macht nur Sinn, wenn du den Titel zwingend für den Job brauchst. Ansonsten kann man auch viel ändern ohne ein Zweitstudium. 

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Wenn ich dir zwei Tipps geben darf, welche du dir klar machen solltest:

1) Der beste Zeitpunkt etwas Neues zu beginnen ist immer heute.

2) Geh tief in dich und stell dir die Frage: Will ich im Bereich Jura studieren oder will ich im Bereich Jura arbeiten?

Meiner Meinung nach ist das ein gewaltiger Unterschied, da wie oben schon erwähnt, in Wahrheit das Studium

selten so relevant ist, wie viele es behaupten. Such dir Leute, die genau das Leben leben oder den Berufsalltag 

haben/durchgehen, den du dir genau vorstellst und frage sie einfach (wichtig: Du musst die richtigen Fragen stellen und

dich nicht zufrieden geben, bis du eine für dich klare Antwort gefunden hast!). Lerne aus der Erfahrung und den

Fehlern anderer.

 

Beste Grüße, viel Erfolg und genieß den Prozess!

bearbeitet von berndasbrot
Rechtschreibung

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Gast
vor 2 Stunden schrieb FranzMamba:

Kannst du denn Jura irgendwie mit deiner jetzigen Tätigkeit bzw. deinem Bachelor kombinieren oder irgendwelche Sinnvollen Überschneidungen finden? 

Ich war mathematisch/technisch/naturwissenschaftlich nie interessiert, daher hatte und hat diese Sparte keine Relevanz für mich.
Mein Interessensschwerpunkt liegt klar auf der sprachlichen, geisteswissenschaftlichen, rhetorischen und politischen Ebene - da wäre ich mit Jura sicher auch nicht schlecht aufgehoben.

Ich arbeite momentan im staatlichen, politiknahen Umfeld im Bereich Koordination und Organisation von Veranstaltungen etc.

Die Alternative zu Jura wäre ein Master im Bereich Führung/Management, was ich nicht minder interessant finden würde.

Jura bietet MMn. ein großes Tätigkeitsfeld und größere individuelle Entfaltungsmöglichkeiten - vielleicht tut das aber ein Management-Master zuzüglich meiner Berfuserfahrung auch.

Kurzum: ich weiß es einfach nicht.
 

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Welchen Beurf übst Du denn konkret aus?

Was interessiert Dich an Jura?

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vor 11 Stunden schrieb Schwertbert:

Ich war mathematisch/technisch/naturwissenschaftlich nie interessiert, daher hatte und hat diese Sparte keine Relevanz für mich.
Mein Interessensschwerpunkt liegt klar auf der sprachlichen, geisteswissenschaftlichen, rhetorischen und politischen Ebene - da wäre ich mit Jura sicher auch nicht schlecht aufgehoben.

Ich arbeite momentan im staatlichen, politiknahen Umfeld im Bereich Koordination und Organisation von Veranstaltungen etc.

Die Alternative zu Jura wäre ein Master im Bereich Führung/Management, was ich nicht minder interessant finden würde.

Jura bietet MMn. ein großes Tätigkeitsfeld und größere individuelle Entfaltungsmöglichkeiten - vielleicht tut das aber ein Management-Master zuzüglich meiner Berfuserfahrung auch.

Kurzum: ich weiß es einfach nicht.
 

Wenn du nicht an Mathematik/Technik interessiert bist, solltest du Jura nochmal überdenken.

Die Methodik ähnelt sich sehr. Juristische Fälle funktionieren wie mathematische Textaufgaben oder Computerprogrammierung.

 

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vor 37 Minuten schrieb saian:

Juristische Fälle funktionieren wie mathematische Textaufgaben oder Computerprogrammierung.

Entschuldige, das hört man zwar oft, es stimmt aber nicht. Jura hat nur zum Teil mit Argumenten im Sinne der klassischen Logik zu tun. Einen Bezug zu der Art Textaufgaben, die man aus dem Mathematikunterricht kennt, sehe ich nur insoweit, als ich diese als gelegentlich interpretationsbedürftig in Erinnerung habe, so dass die Leistung eher darin bestand zu verstehen, was der Aufgabensteller eigentlich meint.

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In meinen Jura-Seminaren war es definitiv so, was auch dazu führte, dass die Notenschnitte unglaublich schlecht waren.

 

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vor 36 Minuten schrieb saian:

In meinen Jura-Seminaren war es definitiv so, was auch dazu führte, dass die Notenschnitte unglaublich schlecht waren.

 

In meinen nicht, wobei Seminare ja ohnehin im Jurastudium eher nebensächlich sind. Die Noten waren trotzdem im normalen juristischen Durchschnittsbereich.

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Am 31.1.2017 um 19:15 schrieb Schwertbert:

Ich bin mittlerweile jedoch auch nicht mehr 20 und berufstätig, was natürlich einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand bedeuten würde. Ich möchte gerne von Euch wissen, was Ihr darüber denkt, mit 26 komplett neu zu beginnen und berufsbegleitend Jura zu studieren. Ich bereue mittlerweile, dass ich es nicht von Anfang an getan habe, ändern kann ichs nachträglich leider nicht.

Ich würde immer meiner Leidenschaft folgen. Alter wäre da kein Argument. 26 sowieso nicht. 

Eine andere Sache, die mir immer bei Berufsanfängern manchmal nach dem Studium auffällt: 

Die Leute kommen relativ schnell auf die Idee, dass sie noch etwas anderes studieren müssen, weil ihnen ihr erster Job nicht gefällt. Dabei wird meiner Meinung nach oft unterschätzt, welchen Einfluss Jobwahl, Interessen und Karriereentscheidungen haben. 

Ich habe z.B. IT-System-Kfm. gelernt und berufsbegleitend BWL studiert. Ansonsten hat mich auch Jura und Medizin studiert. Ohne neu zu studieren werde ich nie als Anwalt oder Arzt arbeiten können. Aber ob ich in 5 Jahren Touren auf den Mount Everest organisiere oder Einkauf arbeite oder im Toom an der Kasse arbeite, sind alles Entscheidungen, die ich fällen und auf die ich hinarbeiten kann, ohne jetzt neu studieren zu müssen. Da reicht es, mich mit den Themen zu beschäftigen. 

Am 31.1.2017 um 19:15 schrieb Schwertbert:

Grund meines Threads: ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich tue, merke, dass die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten in meinem beruflichen Umfeld mehr als beschränkt sind und kann mich zudem mit dem Beamtentum und der mehr als abwechslungslosen und eintönigen Tätigkeit nicht wirklich anfreunden.

Ich werde z.B. wahnsinnig in solchen Umfeldern. Mir ist das zum ersten Mal aufgefallen, als mein erster Arbeitgeber von einem weltweiten Konzern gekauft wurde. Konnte man vorher Sachen von heute auf Morgen klären, in dem man den GF und die Leute an den Tisch geholt hat, musst man plötzlich für alles Businesspläne schreiben, diese dann ab 5.000 EUR Investitionsvolumen auf Englisch übersetzten und in den USA abnicken lassen. Was uncool war, weil für kleine Sachen hat sich da keiner interessiert. Für größere Sachen waren aber keine Manpower da. Dafür zeigten sich andere Möglichkeiten. Ich bin aus dem Unternehmen schnell raus. Ein Kollege von mir macht inzwischen für den kompletten DACH Bereich das Konzernmarketing. 

Da knallt doch schon der Wunsch nach "individuellen Entfaltungsmöglichkeiten" mit "Beamtentum". Was aber nicht unbedingt am Studium liegen muss, wohl aber am Arbeitgeber. 

Solche Überlegungen würde ich jetzt auch nicht ignorieren. 

Vor allem, wenn Dich Jura nur in diese Richtungen bringen soll. 

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Hast du mal geschaut, ob du in anderen Behörden glücklicher wärst? Die Arbeitsfelder können sich da mitunter extrem unterscheiden...

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Du bist kein Studienanfänger mehr und hast mehr Lebenserfahrung.

Als ich mein erstes Studium nach einem Jahr abgebrochen habe, meinte ein Cousin zu mir: "Studiere etwas, was dich interessiert, aber wo du später auch einen Job findest." Ich habe auf seine Worte viel gehalten und zum Glück hat mich das davon abgehalten, Linguistik zu studieren. Als Anfänger lässt man sich leicht blenden von dem Glanz der Universität, und denkt weniger an das Leben danach.

Ich halte das auch nicht für schlimm, sondern ganz einfach für normal.

Du hast aber jetzt bereits ein Studium hinter dir und einen Reflexionsvorsprung. Du hattest viel Zeit, um deine Ziele und Wünsche zu definieren. Die Zeit des Studiums ist schließlich auf jene, wo man seine Interessen gewichtet, und anfängt über den Tellerrand zu blicken. Du hattest also Zeit dir klar zu werden, was du eigentlich willst.

Da du als Grund für deine Neuorientierung deinen eintönigen Job hernimmst, weiß ich nicht, ob du deine Ziele wirklich reflektiert hast.

Du müsstest im Kopf eine Liste haben, die heißt "Ich will Jura studieren, weil..." und dann folgen 10 Punkte, die dir keine andere Wahl lassen. Das Studium ist lang und hart. Da muss genügend Motivation dahinter sein, und ein Ziel vor Augen, auf das man zusteuert. Irgendwann sitzt du nämlich lernend für eine Prüfung da und wirst dich - ironisch oder nicht - fragen: Warum tue ich mir das Ganze eigentlich an?

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Ich bin jetzt auch 27 und habe noch ein Studium angefangen. Ich war auch lange Zeit nicht mehr zufrieden in meinem Job, wusste aber nicht so recht was ich machen sollte. Bei einem Studium hatte ich immer Bedenken, dass meine Mathe Kenntnisse nicht ausreichen würden. Bin nach der neuten von der Schule ;) Studiere Wirtschaftsingenieur, komme jetzt ins zweite Semster und muss sagen, es war definitiv die richtige Entscheidung. Habe es mir schlimmer vorgestellt, als es dann doch letzten Endes war.

Also nur Mut :)

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Mal ne ganz doofe Frage.

Wie finanziert ihr bzw. würdet ihr eine solche Neuorientierung finanzieren, wenn man eben schon vorher was gemacht hat, also kein Anspruch auf Kindergeld mehr besteht und man keine reichen Eltern, also kein geschenktes Einkommen, hat?

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So wie man sich alle anderen Sachen auch finanziert:

  • nebenher arbeiten
  • bei Eltern/Großeltern/Verwandten/Freunden Geld leihen
  • Kredit aufnehmen

Ich habe Bekannte aus allen Bereichen, jeder von ihnen hat es geschafft, nebenher zu arbeiten.
Manche jede Woche ein paar Stunden, manche 2mal im Jahr je 4 Wochen am Fließband, manche 4 Wochen auf dem Oktoberfest.
 

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Habe mit 24 nochmal einen neuen Studiengang gestartet. Davor 2mal abgebrochen. Bisher wie ein Dampfwalze durchgestampft.

Mir würde der Spass mit Startpunkt 26 Jahre aber zu lange dauern. Die Durchschnittszeit für Vollzeitstudenten ist 12 Semester wenn ich das richtig im Kopf habe. Wenn du fertig bist, wirst du vermutlich mit einigen Vorurteilen zu kämpfen haben.

Hast du dich schon einmal über MBA Programme informiert? Kürzere Laufzeiten als ein normales Studium und mit Sicherheiten keine schlechten Aussichten.
Diesen Sommer TOEFL und GMAT üben und fürs nächste Jahr bewerben.

 

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Hab als Werkstudent ich einer Abteilung gearbeitet, wo die Leute Mitte Vierzig bis Mitte 50 waren, Minimum 200k im Jahr verdienten, aber eigentlich nicht so richtig Lust drauf hatten, aber auch nicht mehr raus kämen, und das deswegen bis Ende 50 zur Pension machen.

 

Ist doch gut, dass du jetzt was machst, was dir wirklich gefällt. Aber: Überleg es dir gut, besprich es mit möglichst vielen Leuten. Konkrete Berufsfelder sind auch wichtig.

 

Jura ist natürlich ein Studium, das besonders lang dauert. Es gibt doch so vieles heutzutage. Warum nicht etwas Ingenieurwissenschaftsliches, wenn du vorher ein Jahr lang Mathe lernst?

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