Nach langem Überlegen bin  doch zu der Überzeugung gelangt, eine Frage mit Euch zu diskutieren die mich seit einiger Zeit beschäftigt. Kann man heute noch eine „glückliche“ (entschuldigt den Ausdruck, aber was passenderes fällt mir nicht ein) Beziehung / Ehe / Partnerschaft führen, ohne die neuzeitlichen komplexen Beziehungsstrukturen wie Polygamie, offene Ehe, und dergleichen? (Wahrscheinlich sind sie gar nicht so neuzeitlich, sei`s drum) Wie komme ich zu diesen Überlegungen? Kleiner Umschweif: Das letzte Jahr war ich sehr beschäftigt mit diversen Themen der Persönlichkeitsentwicklung, also habe ich einige unzählige Sachbücher diverser Autoren gelesen und mich auf den meist trockenen Inhalt konzentriert. Müde und gelangweilt von den vielen Ratgebern und ToDo Guru`s,  fiel mit durch Zufall ein ganz anderes Buch in die Finger: „Seitensprung rückwärts“. Um es vorwegzunehmen, nichts wirklich Spannendes und eher leichte Kost,- dennoch erfrischend für mich und ein „einfaches Buch“. Worum geht`s? Ganz simpel – Ehefrau 42J. mit zwei Kindern und einem Ehemann sucht das Abenteuer und denkt über eine Affäre nach, da Ihr Mann Sie weitestgehend „nicht mehr sieht“. Um es vorwegzunehmen,  ja Sie geht fremd, der Rest ist nicht relevant. Trotz der seichten Lektüre habe ich das Buch gelesen und anscheinend war es doch kein so schlechtes Buch, denn es hat mich zum Nachdenken angeregt. Funktionieren heutige „glückliche“ Beziehungen nur noch, wenn wir Fremdgehen, Sie öffnen oder swingen gehen? Tatsächlich schaute ich mich in meinem sozialen Umfeld um, und ich erschrak als ich feststellte, dass ich keine Beziehung o. Ehen (mit Kind oder ohne) meiner Freunde, Cousinen oder sonst wen als glücklich empfand. Zugegeben, es ist nur meine Sicht von außen und natürlich kann ich mir kein Urteil darüber bilden, wie glücklich die Beziehungen o. Ehen wirklich sind. Dennoch würde ich keine,- wirklich keine der Beziehungen selber so (er)leben wollen. Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.   Nun gut, alle Paare die ich so kenne sind -soweit es mir bekannt ist- in einer (ich möchte es konventionellen) bzw. monogamen Beziehung. Hier keine Wertung. Jedoch reden Sie mit mir und ich höre so oft, dass Sie sehr unglücklich sind. Manche haben Kinder, Haus und Hof, alles was man(n) sich so wünscht, alle gesund, und doch so traurig.   Daher frage ich mich. Muss jeder Mensch eine Art Ausbildung für glückliches Zusammenleben absolvieren? Ich meine, wir müssen für alles Mögliche eine Art Führerschein erwerben bevor wir die Dinge tun dürfen. Fahrerlaubnis, Ausbildung für den jeweiligen Beruf, Fallschirmausbildung bevor wir springen dürfen etc… Aber keine Ausbildung für den eigenen Charakter, die eigene Entfaltung, oder gar der einfachen Frage, was mag ich, und wer möchte ich sein, welcher Partner passt zu mir? Aber dafür leistet ja das Forum zu mindestens für einige eine tolle „Ausbildung“… Ich frage mich des Weiteren, ob in unserer heutigen schnelllebigen Zeit, die Frage nach der geeigneten Beziehungsstruktur für die Menschen eher Zufall ist, quasi man schliddert da irgendwie herein-, oder ob die Entscheidung für bspw. Polygamie aus reiner Unzufriedenheit herrührt?     Ein Pärchen mal kennenzulernen, welches schon lange und wirklich „glücklich“ zusammen lebt, in einer monogamen Beziehung würde ich sehr gerne mal treffen. Missversteht mich bitte nicht, ich finde diverse Formen der Beziehungen, ob nun Poly, offen, homo o.s. genauso erstrebenswert und toll, wie eben auch eine monogame Beziehung. Werten will ich zwischen den diversen Formen und Beziehungskonstrukten auf keinen Fall! Ich habe jedoch das Gefühl, dass eine monogame Beziehung (über viele Jahre) hinweg nicht mehr funktioniert. Wie sagte so schön ein aus Hamburg stammender Schriftsteller: „Früher suchte Mann sich die Frau fürs Leben, heute:  wie gut Sie zu den Kindern ist, nachdem wir uns haben Scheiden lassen!“   Aloe Vera!