Brauche objektive Einschätzung (Umfangreich)

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Hallo Leute,

ich wende mich mit einem sehr umfangreichen Thema an euch. Die ganze Geschichte ist etwas länger und verworrener, ich werde versuchen die Geschichte so zu schreiben, dass der Überblick nicht verloren geht. Es sind mehrere Personen darin involviert und der Zeitraum zu jeder Person ist dabei immer etwas anders. Ich werde es nach Personen ordnen und dabei mit mir beginnen. Direkt hier danke an Alle die sich das bis zum Ende durchlesen und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Kurz zu mir: Ich bin 28 Jahre und bin seit rund 1 Monate wieder nach einer 9 monatigen Reise zurück nach Wien gekommen.  Ich hatte einige dieser Probleme auch schon davon mit diesen Personen (Meiner Mutter zb.), da ich mich aber bei dieser Reise weiter entwickelt habe, sind die Probleme nun von anderer Bedeutung. Für mich nicht unbedingt der Inhalt dieser Probleme, sondern das Problem selber. Ich wohne nun auch seit meiner Ankunft mit meiner Freundin zusammen, dieses Mal haben wir eine eigene Wohnung. Davor habe ich rund 1 Jahr gemeinsam mit ihr in einem WG-Zimmer gewohnt. Da ich erst vor kurzem wieder on Wien angekommen bin, bin ich arbeitslos, bemühe mich aber um einen Job. Das ist deswegen von Bedeutung, da ich 24h am Tag eben kaum was zu tun habe.

Ich habe auf meiner Reise sehr lange und intensiv mit einem Freund über diese Probleme geredet, bin auch fest entschlossen das ich zu einem Psychologen zu gehen. Aufgrund des Stresses mit dem Umzug, heim kommen, bewerben und Weihnachten hatte ich aber noch keine Chance mir einen Termin aus zu machen. Werde ich aber morgen regeln (sobald es die Öffnungszeiten zulassen).

Meine MutterDas mit Abstand größte Problem habe ich mit meiner Mutter. Ich habe da viel zu lange weg gesehen, kann dieses Problem aber auch nicht alleine lösen. Zumindest nicht ohne Hilfe von außen (Stichwort Psychologe). Die Probleme mit meiner Mutter haben schon lange begonnen bevor ich mir da überhaupt bewusst ware. Als ich 10 war haben sich meine Eltern scheiden lassen. Meine Mutter hat sehr unter dieser Scheidung gelitten. Nicht nur finanziell sondern auch emotional. 
Ich selbst habe ebenfalls unter dieser Scheidung gelitten, bin aber mit 11 zu meinem Vater gezogen. Ich war damals 2 Jahre in psychologischer Behandlung, da ich ein schlechtes Gewissen beiden Elternteilen ggü. hatte. Ich habe es emotional nie verkraftet (wahrscheinlich bis heute nicht), dass ich meine Mutter "im Stich gelassen habe". Meine Mutter gab meinem Vater die Schuld und meine neue Rolle bei Wochenend-Besuchen war es, der Liebhaber meiner Mutter zu sein. Bitte nicht falsch verstehen, es gab niemals sexuellen Kontakt oder Übergriffe. Das ganze hat sich auf einer emotionalen Ebene abgespielt. Ich habe sie getröstet als sie traurig war, dachte es wäre normal mit ihr Baden zu gehen. Meine Mutter hat hier niemals die Reißleine gezogen (was als Erwachsene ihre Aufgabe gewesen wäre). Ich selbst habe erst mit 12/13 damit aufgehört. Meine Schwester hat damals den Kontakt mit meinem Vater abgebrochen (was ich auf die Einflüsse meiner Mutter zurück führe). Warum das für die folgende Geschichte wichtig ist: Meine Mutter sieht mich trotz meines Alters immer noch als ihr Kind an, welches alles Hilfe braucht was es bekommen kann (was noch eine wichtige Rollen spielen wird).

Je älter ich wurde desto mehr verschlechterte sich die Beziehung zu meiner Mutter. Ich habe politische Ansichten entwickelt, welche gegensätzlich zu ihr sind. Wir diskutieren selten darüber, wenn dann gibt es meistens mega Krach. Nachdem ich die Schule geschmissen habe, ging ich zurück und habe meine Matura nach gemacht und bin auf die Uni gegangen, dass alles lief mit größten Wiederstand meiner Mutter ab. Ich habe mein Auto verkauft (welches sie mir geschenkt hat) und zog nach Wien. Danach habe ein normales Studentenleben gelebt. Von 800 Euro im Monat habe ich meine Miete gezahlt, habe regelmäßig meine Freundin gewechselt und hab war feiern.
Dann gab es mal eine Geschichte das ich in eine Schlägerei verwickelt war und Schmerzensgeld zahlen musste. Ich habe es meine Mutter lange nicht erzählt. Irgendwann haben wir mal wieder darüber geredet warum ich mir keine Wohnung kaufe, oder ein Auto, oder einen Fernseher. Dann meinte ich das ich pleite bin. Das Gespräch ging irgendwann weiter und weil ich nicht wusste wie ich da wieder raus komme, meinte ich, ich war in eine Schlägerei verwickelt. Ich habe damals 200 Euro gezahlt (es ging um eine blutige Unterlippe), habe ihr aber erzählt ich hätte 3000 Euro gezahlt, einfach nur damit sie mir mit dem Thema Geld nicht auf die Nerven geht. Damit war das Thema erledigt. Ich fand das damals, und eigentelich auch heute, sehr traurig. Einerseits weil ich meiner Mutter angelogen habe (was sie bei ihren Eltern ebenfalls macht [halte ich für einen wichtigen Punkt]) und andererseits weil sie nie einmal gefragt hat warum ich das gemacht habe. Das spiegelt unsere Beziehung sehr gut wieder. Man redet nicht über unangenehme Dinge. Hauptsache ich habe ein Haus, eine Freundin, eine Wohnung und vielleicht auch Kinder. Immerhin bin ich ja 28 Jahre alt, höchste Zeit für Kids.

Kommen wir zur Gegenwart. 3 Monate bevor ich von meiner Reise heim gekommen bin, hat mir meine Mutter eine Wohnung angeboten. Die WOhnung gehört ihren Chefs und ich kann sie haben (also zur Miete unter ganz normalen Vorraussetzungen). Ich habe natürlich Ja gesagt, wohlwissend das an diesem Angebot verpflichten dran hängen. Emotionale Verpflichtungen. Sie hatte dann auch die Schnapsidee mir die Wohnung einzurichten, mein Stiefvater hat ihr das Gott sei Dank ausgeredet. Sie wollte mir dennoch Dinge kaufen, Handtücher, Waschmaschine, Bettwäsche usw. Ich habe dann gesagt, sie soll das lassen, ich bin 28 und möchte mir meine Wohnung selbst einrichten. Ihre Antwort war, ich brauche doch mein Geld und im Endeffekt ist eine Waschmaschine in der Wohnung gelandet. Das war kurz vor der Heimreise und wir hatten ein krasse Diskussion darüber. 
Am Flughafen (bei der Ankunft in Wien), hätte uns die Mutter meiner Freundin abholen sollen. Sie musste wegen eines Todesfalles früher nach Österreich und da mein Vater in Schwechat wohnt (wo der Flughafen für Wien ist) habe ich ihn gebeten mich abzuholen. Kurz darauf habe ich mit meiner Mutter telefoniert und sie meinte sie holt mich ab, sie wollte mich so oder so überraschen. Fuck. Nun habe ich sowohl meinem Vater und meiner Mutter zugesagt. Meine Reaktion darauf war, ich habe beiden Abgesagt und meiner Mutter nachdrücklich "verboten" das sie am Flughafen kommt. Mein Vater hat das ohne Probleme hin genommen, meine Mutter hat mega Stress darum gemacht. Sie hat mich wüst manipuliert ("Ich dachte nicht das sich Menschen in 9 Monaten so verändern können", dann hat sie mir Dinge vorgehalten die ich jetzt nicht mehr Bekomme [welche ich auch nie haben wollte] und auch die "sie ist nun das Opfer"-Karte ausgespielt). Ich habe versucht ihr zu erklären warum ich so gehandelt habe, sie hat es nicht eingesehen und darum gebeten das ich auch an ihre Gefühle denken muss.
Nichts desto trotz war sie (Gott sei Dank) nicht am Flughafen. Bei unserem ersten Treffen nach der Reise hat sie mir in 5 Minuten Abständen vorgehalten das sie mich nicht abholen durfte und hat dies auch Menschen erzählt welche damit nichts zu tun hatten. Ich habe mein Maul gehalten und den Scheiß über mich ergehen lassen. Gestern haben wir die letzten Sachen für meine Wohnung besorgt. Da ich kein Auto hatte, war ich mit meiner Schwester unterwegs, meine Mutter natürlich auch dabei. Sie hat ständig mit dem Verkäufer getratscht was nicht gut wäre usw. Ich habe das wieder ignoriert und nichts dazu gesagt. Danach gingen wir noch Essen und sie hat wieder allen Menschen erzählt das ich nicht "Shoppingresisten" bin, da ich die ganze Zeit so schlechte Laune habe. Ich habe wieder nichts dazu gesagt. Bis sie es zum 9.000 mal meinem Stiefvater erzählt hat und mich direkt gefragt hat, warum ich so schlechte Laune habe. Dann habe ich mal raus gehaut warum. Meine Mutter ist in Tränen ausgebrochen, sie möchte doch nur Gutes für mich etc. blablabla.

Der Höhepunkt an der Sache kam heute. Ich hatte Streit mit meiner Freundin (später mehr dazu) und habe dabei erfahren das meine Mutter sich bei meiner Freundin ausheult und sie fragt warum ich so schlecht drauf bin. Sie fragt nicht mich, sie fragt sie. Kurz darauf fragt sie mich per WhatsApp ob sie so eine beschissene Abwischfläche für die Küche für mich bestellen soll. Ich antworte ihr freundlich, dass ich das nicht brauche. 5 Minuten später ruft sie mich an und erzählt mir die ganzen Vorteile von dieser scheiß Abwischfläche. Ich antworte sichtlich genervt das ich die Fläche nicht haben möchte. Sie rastet komplett aus und fragt mich was ich für enen Film schiebe. Ich antworte das ich das am Telefon nicht besprechen möchte und schlage ein 4-Augen Gespräch vor. Sie lehnt es ab und kommt auf gestern zu sprechen. Ich verweise wieder darauf das wir das gerne unter 4 Augen besprechen können, aber nicht jetzt. Sie lehnt wieder ab und wünscht mir eine schöne Woche. 

Was ich mir erwarte, dass ich euch das schreibe: Ich weiß es nicht. Ich kann das Problem nicht mit ihr lösen (1. Sie lehnt es ab 2. Finde ich keine Gesprächsbasis) und ich kann das Problem nicht ohne sie lösen (schlechtes Gewissen). Ich kann es aber auch nicht stehen lassen, da es immer so weiter gehen wird, wenn ich den Kontakt nicht abbreche. Was ich zwar in betracht ziehe, aber nicht meine "Lieblingsmöglichkeit" ist. Vielleicht hat ja jemand Ideen wie ich damit umgehen kann. 

Meine Schwester: Meine Schwester ist 30 Jahre alt, und emotional abhängig von meiner Mutter. Ihr Freund ist ein asozialer Hurensohn (verzeiht den Ausdruck) der sie damit erpresst, dass sie nett zu ihm sein soll, da er auf der Straße landet wenn sie ihn raus wirft. Meiner Mutter interessiert das nicht, hauptsache meine Schwester hat eine Wohnung, ein Auto und Kinder. Wenn meine Schwester emotionale Probleme hat, ruft sie mich an. Sie heult dann am Telefon und fragt was sie tun soll. Ich bin damit komplett überfordert. In meinen Augen sollte sie diesen Hurensohn (verzeiht den Ausdruck) aus der Wohnung werfen, den Kontakt zu meiner Mutter abbrechen und endlich auf die Uni gehen und Kindergärtnerin werden (ihr Traumberuf, kann sie aber nicht machen, da sie ihr Auto und ihr Haus verkaufen müsste um das finanziell auf die Reihe zu bekommen ----> Stichwort: Unsere Mutter hat was dagegen). Kann, möchte und werde ich meiner Schwester so nicht sagen, da sie selbst glücklich werden soll, und nicht meiner Bestimmung von Glück nachlaufen soll. 

Ich wusste das es meiner Schwester emotional mies geht und habe sie zum Frühstücken eingeladen, damit sie mal mit mir über ihre Probleme sprechen kann. Sie war zwar da, aber für sie war es wichtiger meine Wohnung zu putzen als über ihre Probleme zu sprechen. Fand ich sehr schade.
Vor 2 Wochen hat sie mich weinend angerufen und gefragt wie man fest stellen kann ob man depressiv ist. Ich war mal einfach nur: What the fuck. Habe mit ihr geredet und meine sie MUSS zu einem Psychiater. Kann sie sich nicht leisten. Ich habe ihr gesagt ich borge ich 600 Euro auf unbestimmte Zeit, sie muss sich von einer Person helfen lassen die 1. nicht ihre Mutter ist und 2. mehr Erfahrung mit sowas aufweist als ich das habe. Da war der Punkt erreicht wo ich sagt: Hier geht es nicht mehr, hier kann ich dir nicht mehr helfen. Soweit ich weiß hat sie keinen Termin ausgemacht.

Vor 3 Tagen ruft sie mich an und fragt ob sie sich 1000 Euro ausleihen kann. Ich habe zugesagt, sie hat sich versucht sich zu rechtfertigen. Um ehrlich zu sein, mir sind die 1000 Euro scheiß egal und es interessiert mich auch nicht warum sie die 1000 Euro braucht. Mein Großvater (Vater von meiner Mutter) hat mir 1000 Euro ohne zu fragen für die Wohnung überwiesen. Ich habe sie meiner Schwester weiter gegeben. Ich mag das Geld nicht, weil ich es nicht brauche und weil ich auch nicht danach gefragt habe. Was mich so daran nervt ist: Man redet nicht über Probleme (Achtung: Das kennen wir ja von unserer Mutter). Ich möchte sie nicht auffordern darüber zu sprechen, noch möchte ich ihr sagen was alles falsch läuft in ihrem Leben, dass steht mir nicht zu. Ich kann Menschen nur dort abholen wo sie gerade stehen. Mit dem Bulldozer kommen und sie auf den "rechten Pfad des Lebens" zu schleppen kann und möchte ich nicht.
Ich weiß auch warum sie zu mir gekommen ist und sich die 1000 Euro ausgeborgt hat und nicht zu unserer Mutter. Meine Mutter würde ihr wieder jeden Scheiß einreden und mit den 1000 Euro würde eine Verpflichtung mit einhergehen. 

Warum ich euch das Schreibe: Ich würde meiner Schwester gerne mit mehr als 1000 Euro helfen. Ich würde ihr gerne zeigen das dass Leben mehr zu bieten hat als Wohnung, Freund und Kind. Weiß aber nicht wie. Gleichzeitig schwebt meine Schwester unter dem gleichen Schwert meiner Mutter wie ich. Ich habe meiner Schwester sowohl emotionale als auch finanzieller Hilfe angeboten. Sie schlägt beides aus. Was bis zu einem gewissen Grad okay ist für mich. Aber dann kann ich nicht ihr Anker sein. Aber ich kann mich von mir aus daraus nicht lösen. 

Meine Freundin: Kommen wir zur nächsten Person. Ich bin seit 2 Jahren mit ihr zusammen wohne seit 1 Monat mit ihr in einer gemeinsamen Wohnung, auch war ich 8 Monate mit ihr in Asien unterwegs (das letzte Monat war ich wegen einem Todesfall in ihrer Familie allein unterwegs, da sie heim ist). Seit wir in eine Wohnung sind gibt es aber immer wieder Stress. Anfangs weil ich mich beim pinkeln nicht hinsetzen wollte. Gab es einem Abend mega krach (ich kam von ner Party heim und meinte "Ist meine Wohnung, ich mache was ich möchte"). Ich habe mich am Tag darauf entschuldigt und ihr versprochen das wir einen Kompromiss eingehen. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, dass mein Vater es als männlich sieht beim pissen zu stehen, ich aber nicht mein Vater bin. Darum setze ich mich meistens (!) hin. Für mich ist das ein Kompromiss (bitte um explizite Aussage wenn ihr das anders sieht).
Der traurige Höhepunkt kam aber heute in der Früh. Wir haben darüber gestritten, dass ich meinen Rucksack lieber im Vorraum liegen lasse, als den Rucksack im Schrank zu verstauen. Ich brauche den Rucksack fast täglich und sehe nicht ein immer durch die komplette Wohnung zu laufen wenn ich den Rucksack brauche. Der Streit schaukelt sich auf, ich sag ich finde es auch scheiße das sie die Wohnung mit ihrem ganzen Dekomist vollräumt, aber ich sage kein Wort dazu weil es auch ihre Wohnung ist. Sie rastet komplett aus, reisst die Lichterkette runter, leert das Fensterbrett und wirft das alles in den Müll. Meine Absicht hinter der Aussage war aber, dass ein Kompromiss bedeutet, dass Sachen von Beiden herum liegen. Einfach alles in den Müll zu werfen ist keine Lösung. Wie auch immer, an die Decke ging ich, als ihr raus gerutscht ist, dass sie mit meiner Mutter geschrieben hat und meine Mutter zu ihr meinte, ihr Ex-Mann (also mein Vater) war genauso. Weil ich einen Termin hatte, habe ich die Wohnung verlassen, bevor ich etwas sage was ich bereue.

Es hat sich dann raus gestellt, Whatsapp sei dank (Achtung Ironie), dass meine Mutter sich gestern nach dem Essen darüber erkundigt hat, warum ich so genevt bin. Meine Freundin hat die Gelegenheit genutzt und meiner Mutter erzählt, dass ich ein faules Schwein bin und nicht gerne zusammen räume. Meine Mutter, natürlich auch nicht blöd, freut sich darüber das sie jemanden findet der auf ihrer Seite ist, und rammt mir das Messer mit "Sein Vater war genauso" in den Rücken. Danke. Fickt euch Beide. Meine Freundin war dann auch noch "schlau" genug mir vorzuhalten, dass mein Vater genauso ist. Das diese Aktion weder das Vertrauen zu meiner Mutter noch zu meiner Freundin verbessert hat, muss ich wohl kaum dazu sagen. 

Was uns aber zum nächsten Punkt bringt, meine Freundin hat den totalen "Putzschaden" seit wir zusammen wohnen. Ich darf meine alten Comics nicht behalten, alte Freundschaftsbücher, die Decke auf der Couch darf nicht zerknuddelt sein und wehe ich lasse eine Pizzaschachtel von Sonntag auf Montag am Wohnzimmer Boden liegen. Als wir noch gemeinsam in einem Zimmer gelebt haben, in der alten WG, habe ich sie immer in den Arsch getreten weil es so ausgesehen hat (nur als Rechtfertigung das ich selbst ein ordentlicher Mensch bin). Aber sie rastet bei Kleinigkeiten aus. Mir ist schon klar das dieser Sauberkeitswahn nur ein Symptom für irgendwas ist, aber ich weiß nicht für was. Hier stelle ich die falschen Fragen und und frage euch, ob ihr wisst was die "richtigen" Fragen sind.

Weiter leide ich ziemlich darunter, dass meine Freundin einen sehr engen Kontakt zu ihrer Mutter pflegt. Ihre Mutter wohnt 2 Zugstunden von Wien entfernt, arbeitet aber in Wien. Sie sehen sich 2-3x die Woche. Anfangs habe ich das noch zum Thema gemacht, mittlerweile ist es "okay" für mich. Wie gesagt rastet meine Freundin bei den kleinsten Kleinigkeiten aus und wir haben Streit. Die erste die es erfährt ist ihre Mutter (WhatsApp sei dank [Jemand sollte diese App verbieten]). In der Früh hatten wir streit, wir waren dann beide mit Terminen voll, konnten den Streit also nicht lösen. Jetzt gerade ist ihre Mutter bei uns in der Wohnung, ich habe keinen Bock drauf und sitze im Kaffeehaus. Ich verstehe mich wirklich sehr gut mit ihrer Mutter, habe aber keinen Bock das sie in unser Leben/Beziehung pfuscht. Meine Freundin sieht das nicht ein und für sie ist es ganz normal das sie ihre Mutter so oft sieht bzw. alle ihre Probleme mit ihr klärt. In meinen Augen ersetzt ihre Mutter eine Freundin in dem alter meiner Freundin. Aber auch hier wieder (und da sehen wir ja das meine Freundin und ich die selben Probleme haben), ist es in der Verantwortung der Mutter meiner Freundin zu sagen, halt stopp, so geht das nicht. Aber ihre Mutter braucht sie wahrscheinlich genauso viel wie sie ihre Mutter.

Warum ich euch das schreibe: Einerseits erwarte ich mir eine objektive Meinung ob meine Freundin überreagiert oder ob ich einfach alles viel zu ernst sehe. Andererseits kann ich es nicht leugnen, dass ich gerne Rückendeckung hätte, dass meine Mutter und meine Freundin gemeinsam, hinter meinem Rücken, gemeinsame Sache machen. 

Ein paar emotionale Worte: Nochmal danke das ihr bis hier her gelesen habt. Ist um einiges länger geworden als erwartet. Ich habe hier sehr viele Fakten geschrieben und habe versucht so objektiv wie möglich zu sein. Eigentlich bin ich aber der Ansicht, man kann Menschen nur helfen, wenn man sie dort abholt wo sie gerade stehen. Darum möchte ich nun auch schreiben was in mir vorgeht. Die Taten der Anderen sind eigentlich irrelevant, da es ja im Endeffekt um mein Gefühlsleben geht.

Ich war heute kurz davor meine Freundin aus der Wohnung zu schmeissen. Ich war nach dem Streit auch kurz zu Hause und meine Freundin hat die Wohnung Tip Top geputzt und alle meine Sachen auf meinen Schreibtisch gelegt (was für mich eine doppelte Bedeutung hat. Ich zocke ganz gerne und sie hasst es. Wenn der ganze Schreibtisch voll ist, dann kann ich nicht zocken). Diese Aktion sehe ich ebenfalls als extrem asozial an. 
Mir geht es eigentlich ziemlich gegen den Strich das wir wegen Kleigkeiten streiten. Meiner persönlichen Auffassung geht es darum wer die Hosen in der Beziehung an hat. Und sowas finde ich mega anstrengend. 

Zu meiner Mutter würde ich gerne sagen das sie zur verdammten Hölle fahren soll. Ich scheiß auf ihre "ich möchte doch nur haben das es dir gut geht"-Nummer und ich scheiß auf ihre "finanzielle Unterstützung" (die ich nicht brauche und in der Regel mit verpflichtungen zu tun hat). Ich würde ihr gerne sagen das sie keine Ahnung hat was IN ihren Kindern vor geht, weil sie den lieben langen Tag damit beschäftigt ist gegen Ausländer zu hetzen und ihr verdammtes Haus zu putzen. Ich würde ihr gerne sagen das sie keinen guten Kontakt zu ihren Eltern hat (regelmäßiger Kontakt über Wind und Wetter, aber nie über Emotionen) und das sie den gleichen scheiß baut den ihre Eltern gebaut habe. Ich würde ihr gerne sagen das ich ab und zu kiffe (und nein, dass ist nicht das Zeug welches man sich spritzt) und das sie mich als Mensch und nicht als ihr kleines Kind aktzeptieren soll.

Und meine Schwester, dazu habe ich wohl alles gesagt. Ich würde gerne all das Leben welches man leben kann, die Reisen, die Partys, die ONS, die auf und abs, das Gefühl pleite zu sein, das Gefühl jemand zu lieben weil man ihn liebt, nicht weil er einen manipuliert, dieses ganze Leben würde ich ihr gerne in einen Ziegelstein packen und ins Gesicht werden. Das man Dinge entscheiden kann, ohne jemand anderen zu fragen. Das man manchmal Leute enttäuschen muss, damit man selbst glücklich sein kann. Das Liebe nichts mit Abhänigkeit zu tun hat und das man seine Träume leben muss. Das man dafür einstehen muss. Egal ob es den finanziellen Ruin bedeutet.

 

Hier bin ich am Ende. Danke noch einmal alle Leute fürs lesen. Und danke für die Antworten.

Ich mag euch und ich fand es gut mir mal den ganzen Scheiß von der Seele zu schreiben. 

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Hallo,

dein Text hat mich irgendwie bewegt. Eine Frage ist mir dabei aufgekommen: Welches Ziel verfolgst du den im Leben? Bzw. was ist dein "Fix-Stern" und was möchtest du erreichen?

Ich lese heraus, dass du dich sehr viel auf deine Umwelt beziehst, vor allem auf deinem Familie und das dich die Situation sehr mitnimmt. Als sich meine Eltern damals (ist schon ein Weilchen her) getrennt habe, ist für mich damals die Welt zusammengebrochen. Irgendwie wollte ich es meiner Mutter recht machen und meinem Vater auch. Beide haben sich allerdings sehr in den Haaren gehabt. Sprich, ich stand immer dazwischen. Um die Sache mal abzukürzen: Ich hatte damals kein Ziel im Leben. Ich wusste nicht was ich will und habe mich viel zu sehr damit beschäftigt was andere wollen. Es fehlte mir einfach an einer höher gestellten Perspektive und so habe ich mich mit vielen Nichtigkeiten rumgeärgert, die eigentlich gar keine Probleme sind.

Zu der Geschichte mit deiner Freundin, die mit deiner Mutter hinter deinem Rücken über dich herzieht.....das geht aus meiner Sicht gar nicht.

 

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18 hours ago, Creal said:

dieses ganze Leben würde ich ihr gerne in einen Ziegelstein packen und ins Gesicht werden

Ich mag deinen Schreibstil, war gut, klar und teilweise witzig zu lesen. Hier musste ich echt lachen weil das Bild so griffig ist.

Was mir an deiner Auflistung gefehlt hat ist die Rolle deines Vaters in dem Ganzen, der kam da nur sehr am Rande vor.

Uff, das ist schon ein ziemlicher Komplex an verflochtenen Spannungen und Problemen. Du hast aber jedenfalls mal einen super Überblick, das wird dir viel helfen. Den Post würde ich direkt ausdrucken und zu deinem Berater mitnehmen.

Versuch mal etwas genauer noch zu sagen was jetzt gerade dein Kernthema ist. Also ich höre da raus, korrigier mich wenn ich irre:

  • Emotionale Belastung / Energieminus durch deine Mutter und ihre Anhänglichkeit. Auch einiges an Ärger da drin, und schon auch Verpflichtungen.
  • Sorge um deine Schwester. Die für mein Gefühl auch mit der Symetrie zwischen deinem und ihrem Problem zu tun hat.
  • Zweifel an der Art und Weise wie deine Beziehung läuft und an dem Verhalten deiner Freundin.

Versuch bitte mal für jedes dieser drei Teilthemen ganz kurz zusammenzufassen: WAS belastet mich da, wirklich, in der Interaktion mit dieser Person. WAS wäre der Idealzustand damit es für mich gut ist.

Die ganze vernetzte Struktur so wie du sie beschreibst ist super komplex. Da sind mindestens sechs Personen involviert die sich teils sehr deutlich gegenseitig ihre Muster spielen. Deshalb würde ich das vom Gefühl her mal "kompartimentalisieren". Prioritäten setzen und es seriell abarbeiten.

Die nächste Frage für mich wäre also: welcher dieser Menschen ist dir momentan am wichtigsten, aus welcher Bindung kriegst du selbst die meisten Ressourcen raus. Und welche dieser drei Situationen belastet dich am meisten.

Für mich wäre das die Freundin. Also würde ich persönlich da anfangen es zu sortieren und die anderen beiden Sachen nur soweit angreifen wie es das erste Thema berührt. Aber für dich könnte es auch die Schwester sein. Oder direkt die Mutter. Fühl da rein und sag was dabei rauskommt.

 

Mir gefällt der Post vom Gerry da auch noch gut. Die Frage: Was gibt's drumrum. Also deine unmittelbarste Umgebung belastet dich grad offenbar,  wie sieht's dann mit Freunden, Hobbies, Sozialem, Job aus. Identität deiner Selbst, was ist da noch? Gute Kumpels mit denen du reden kannst? Tätigkeiten die dich stolz machen?

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Gast ImAPussyAndProudOfIt

1. Du brauchst eine/n gute/n Psychotherapeuten, weil du sehr komplizierte und verwickelte familiäre Hintergründe hast.

(Das deine Freundin mit deiner Mutter zusammenspielt, sagt eigentlich schon alles. Gesund ist es auf jedem Fall nicht).

2. Basisliteratur:

Vergiftete Kindheit von Susan Forward.

In aller Liebe. Wie wir unsere Mütter überleben. Louis Schützenhofer.

Ergänzung:

Kindheit in Schatten. Maja Roedenbeck.

Am Anfang war Erziehung von Alice Miller.

Kannst dich auch zm Thema "Parantefizierung" einlesen.

3. Gewinne Abstand von allen Beteiligten der Geschichte (am besten auch räumlich). Deine Freundin würde ich nicht mit sich wohnen lassen, weil dann hast du praktisch deine Mutter zu Hause.

Es tut mir Leid für dich, dass du in solche familiäre Verhältnisse eingewickelt bist. Du willst deiner Schwester helfen, aber an erster Stelle musst du dir selbst helfen. Deswegen suche unbedingt eine psychotherapeutische Hilfe. Weil das was die Leute mit dir so machen ist nicht normal.

Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen.

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Danke für die Antworten. Ich bin übers Wochenende bei meinem Bruder gewesen und habe dort auch mit einigen Freunden gesprochen und ein wenig die Antworten reflektiert. Darum kommt heute etwas verspätet, aber dafür eine ausführliche Antwort.

Zitat

Ich wusste nicht was ich will und habe mich viel zu sehr damit beschäftigt was andere wollen. Es fehlte mir einfach an einer höher gestellten Perspektive und so habe ich mich mit vielen Nichtigkeiten rumgeärgert, die eigentlich gar keine Probleme sind.

Zitat

Mir gefällt der Post vom Gerry da auch noch gut. Die Frage: Was gibt's drumrum. Also deine unmittelbarste Umgebung belastet dich grad offenbar,  wie sieht's dann mit Freunden, Hobbies, Sozialem, Job aus. Identität deiner Selbst, was ist da noch? Gute Kumpels mit denen du reden kannst? Tätigkeiten die dich stolz machen?

Bevor ich darauf im Detail eingehe, möchte ich dazu sagen, dass wir hier über einen Zeitraum von mind. 18 Jahren sprechen. Das ist viel Zeit sich zu ändern und weiter zu entwickeln. Es gab in meiner Vergangenheit immer wieder Dinge auf die ich Stolz war, manchmal gab es aber auch Zeiten da gab es gar nichts. Ich kann die Aussage dahinter zwar verstehen, und weiß auch was Gerry damit meint, dass ich mich auf andere Beziehe, aber es ist ja eben auch nicht so das die Probleme erst vor kurzem aufgetreten sind. Ich komme mal auf die Gegenwart zu sprechen, die Vergangenheit sehe ich diesem Zusammenhang nicht als wichtig an.

Ich bin Anfang Dez. von der Reise heim und hatte eigentlich die Auffassung (und darin wird mich jeder verstehen der schon mal eine längere Zeit verreist ist), dass sich "zu Hause" nicht verändert hat. Das war zwar im großen und ganzen richtig, aber ich habe mich eben verändert und stand/stehe vor neuen Tatsachen. Ich hatte das Gefühl das mein bester Freund nur über sich und seine Probleme sprechen kann und wenn ich mal mit meiner Mutter/Freundin etc. komme dauert es 2 Sätze bis wir wieder bei ihm sind. Wir hatten gestern ein sehr langes Gespräch (und den Tag davor auch über meine Mutter [Er war mit bei meinem Bruder]) und verstehe nun seine Situation auch ein wenig besser. Seiner Aussage nach hat er in Wien niemanden mit dem er solche Gespräche führen kann wie mit mir. Und ich war ja nicht da. Mir geht es übrigens ebenso, ich kann mit  keinem andern Menschen (Vater und Stiefmutter auch, aber darauf komme ich noch) so reden wie mit ihm. Ist aber eben eine dumme Situation, dass wir uns gerade in der "gleichen" Situation befinden. Aber ich denke damit komme ich klar.

Meine 2 weiteren guten Freunde aus Wien, zu diesen habe ich keinen Kontakt. Der Eine davon, hat sich in meinen Augen zu einem notorischen Lügner entwickelt (war davor abzusehen) und ich kenne auch den Grund dafür. Ein Mädel hat ihm vor 2 Jahren ziemlich das Herz gebrochen, er stärkt sein Selbstbewusstsein mit Lügen. Ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen, sondern einfach den Kontakt abgebrochen. Ich kann und mag mich im Moment nicht damit auseinander setzen und diesen "verlogenen" Kontakt möchte ich nicht aufrecht erhalten.
Die 2 Person davon, ging, begründet oder unbegründet, im Suff verbal auf einem Freund los, der nicht anwesend war, also sich auch nicht verteidigen konnte. Es gab eine Diskussion in der ich klar gestellt habe das ich drauf "scheiße" (habe ich wortwörtlich gesagt) was sie sagt und immer hinter dem Freund stehen werde der sich nicht selbst verteidigen kann. Sie wurde böse auf mich, ich habe mich für meine Wortwahl entschuldigt, aber nicht für die Aussage. Sie konnte weder meine Entschuldigung annehmen, noch war sie bereit das Thema zu wechseln. Seither keinen Kontakt. Wie auch schon bei dem anderen Typen fehlt mir im Moment die Lust und die Nerven mich um deren Probleme zu kümmern und hat auch keine Priorität.

Es gibt dann noch zahlreiche andere Personen mit denen kein Stress besteht. 

Job ist momentan Fehlanzeige. Ich habe kurz vor Reisestart mein Studium abgeschlossen und bin momentan auf der Suche nach einem Job. Ich weiß was ich machen möchte, bewerbe mich aktiv, aber leider ist das mit Jobs immer so eine Sache. Ich habe für mich beschlossen, dass der Job meine erste und wichtigste Baustelle sein muss, welcher ich die oberste Priorität gebe. 

Zitat

Was mir an deiner Auflistung gefehlt hat ist die Rolle deines Vaters in dem Ganzen, der kam da nur sehr am Rande vor.

Ich fasse hier mal meinen Vater und meine Stiefmutter zusammen. Einfach nur der Einfachkeitshalber.

Ich bin zu ihnen gezogen als ich 11 war. Das war meine Entscheidung, meine Schwester blieb bei unserer Mutter. Mein Vater hat dann schnell mitbekommen das ich mit der Trennung meiner Eltern zu kämpfen habe und hat mit mir darüber gesprochen und mit auch psychologische Betreuung besorgt (Hilfswerke, Psychologen und Kindergruppen). (Mir fällt es gerade sehr schwer ausschließlich über meinen Vater zu sprechen, ohne den Vergleich zu meiner Schwester zu ziehen, welche ja bei meiner Mutter aufgewachsen ist - nur so am Rande). Nach der Unterstufe kam des dann zur Wahl der Oberstufe und ich habe die HTL (Maschinenbau) gewählt, obwohl mich das Nüsse interessiert. Ich schiebe diese Fehlentscheidung ein wenig meinen Vater in die Schuhe, da er mich nicht in den IT Bereich gehen hat lassen (aufgrund der späteren Jobaussichten).

In meiner Pubertät habe ich oft und heftig mit den Beiden gestritten und bin auch 2 mal "weggelaufen". Die Zeit hat mich damals sehr geprägt und ich habe sie später (also vor 2 Jahren) aufgearbeitet. Mir ging es nicht schlecht, aber ich habe für mich fest gestellt das ich viele Eigenschaften von meinen Vater übernommen habe, welche für mich nicht richtig oder wichtig sind. Einen Teil dieser Aufarbeitung habe ich alleine oder mit Büchern geschafft, bei anderen Teilen hat mich mein Vater unterstützt. Das mag für einige Absurd klingen, aber ich komme noch einmal darauf.

Im Jahr 2008 haben sowohl mein Vater als auch meine Stiefmutter ihren gut bezahlten Job geschmissen und ein Restaurant eröffnet. Ich habe damals 40 Stunden bei ihnen gearbeitet. Das war auch die Zeit wo ich meinen Vater mit Vornamen angesprochen habe (auch darüber haben wir schon oft gesprochen). Das Restaurant scheiterte und meine Stiefmutter ging zu ihrem alten Job zurück. Mein Vater eröffnete noch 2 weitere Restaurants (eines davon ging gut, dass andere den Bach runter). Ich habe auch in diesen Restaurants viel mit ihm zusammen gearbeitet und war kurz davor mein Studium zu schmeissen. Ich habe ihm davon erzählt und wir haben vereinbart jeden Dienstag, nach der Arbeit und bevor ich auf die Uni gehe, über das zu sprechen was mich beschäftigt. Heute weiß ich, und das habe ich ihm auch gesagt, diese Gespräche sind der einzige Grund warum ich die Uni nicht geschmissen habe.

Kurz darauf musste ich spontan bei meiner Freundin ausziehen und bin in ein Studentenheim. Da nicht alle Sachen von einer 70 qm Wohnung in ein 12 qm Zimmer mit nehmen konnte, habe ich einige Sachen bei "ihnen" (Vater/Stiefmutter) im Keller geparkt. 6 Monate später meinten sie ich muss die Sachen ausräumen oder wegschmeissen, was für mich einem rausschmiss gleich kam. Ich habe damals meine Stiefmutter als den Hauptgrund dafür gesehen und meinem Vater vorgeworfen das er nicht hinter mir steht. Er hat an mich appelliert das ich nun erwachsen sie und nicht ewig die Sachen bei ihnen zwischen bunkern kann. Ich finde die Aktion bis heute asozial, habe aber oft und viel mit den Beiden darüber gesprochen und sie daran erinnert, dass sie immer noch einen gewissen Grad an Verantwortung für mich haben. (Hier wieder der Punkt das ich die Beziehung zu meinem Vater mit meinem Vater aufgearbeitet habe, aber ich komme gleich noch einmal darauf).

Das war auch ungefähr die Zeit in der die Probleme meiner Schwester begonnen haben. Ihre Mutter hat ihr nicht "erlaubt" auf die Uni zu gehen und kurz darauf hat sie sich einen neuen Wagen gekauft (um stolze 10.000 Euro). Wie sich das auch gehört hat sie auch auf Facebook gepostet wie beschissen stolz (darum habe ich auch Problem mit dem Wort stolz) sie nicht auf die Kiste ist und meine Mutter, ihrerseits kleine Kapitalistin und gegen jegliche Art von emotionale Gespräche), hat ein Foto gepostet wie schön ihr neuer Wagen ist (18.000 Euro). Ich wurde daraufhin wütend auf Beide (Schwester und Mutter) und konnte nicht verstehen warum sie, einerseits kein Geld in Bildung stecken möchten, und andererseits mit Autos auf Facebook angeben. Mein emotionaler Stoßdämpfer war, wie so oft,mein Vater. Wir haben uns damals alle 2 Wochen unter 4 Augen getroffen und meistens ging es um meine Schwester. Er kann, genauso wenig wie ich, ihre Entscheidungen nach voll ziehen. Wir haben dann auch über Familien und deren Zusammenhalt gesprochen und da kamen wir dazu, dass ich viel von ihm übernommen habe, aber nicht alles als toll empfinde. Seine Antwort war immer die selbe (im positiven Sinn): "Warum lässt du es nicht und was möchtest du stattdessen tun".

Gegenwart: Meine Stiefmutter hat mittlerweile eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin und ich pflege ein sehr gutes Verhältnis zu ihr. Von meinem Standpunkt würde ich sagen, sie ist die Person mit der ich am ehesten über meine Gefühle sprechen kann, da sie gut zuhört und nicht wertet. Es hat mich auch "stolz" gemacht, als sie zu Weihnachten meinte, dass sie in den letzten Jahren sehr viel von mir gelernt hat (Stichpunkt: Lebe deine Träume) und das ich sie maßgeblich beeinflusse, so wie sie mich.

Zu meinem Vater habe ich ebenfalls eine gute Beziehung. Wir können über emotionale Dinge sprechen und sehen uns regelmäßig. Ich weiß das er genauso "unter meiner Schwester" leidet wie ich, aber aus den selben Gründen wie ich nicht intervenieren kann und möchte. Aber ich unterstelle ihm einfach mal mehr Erfahrung zum Thema "leben und leben lassen".

Das Verhältnis zu den Beiden war/ist nicht immer einfach, aber ich finde es gut das wir eine Gesprächsbasis gefunden haben, auf der wir Probleme lösen können. Und damit meine ich nicht, wo ich meine Sachen abstelle, sondern wie wir damit umgehen das wir 2 unterschiedliche Ansichten haben und wie wir das emotional aufarbeiten können. Mein Vater kommt aus einer sehr bildungsfernen Familie und hat auch kaum Kontakt zu seinen Geschwistern und Mutter. Von ihm habe ich auch die Ansicht übernommen, dass Familie nicht verpflichtet. 

Zitat
  • Emotionale Belastung / Energieminus durch deine Mutter und ihre Anhänglichkeit. Auch einiges an Ärger da drin, und schon auch Verpflichtungen.
  • Sorge um deine Schwester. Die für mein Gefühl auch mit der Symetrie zwischen deinem und ihrem Problem zu tun hat.
  • Zweifel an der Art und Weise wie deine Beziehung läuft und an dem Verhalten deiner Freundin.

Ich habe da in den letzten Tagen noch darüber nach gedacht und möchte es noch einmal konkretisieren:

  • Ich hätte gerne das meine Mutter mich als eigenständiger Mensch wahrnimmt und nicht als ihr kleines Kind. Ich möchte mich nicht dafür rechtfertigen warum ich noch kein Haus, Kinder etc. habe. Ich habe überhaupt kein Problem wenn sie mir Hilfe anbietet, aber sie sollte mein Nein akzeptieren können und nicht erst versuchen mich zu irgendwas zu überreden. Bonusstück: (auch wenn ich das gerade für sehr unrealistisch halte) Ich würde gerne mit ihr darüber reden das Geld  eben nicht alles ist, sondern man auch über Gefühle reden können muss.
  • Sorge um meine Schwester ist richtig, aber vor allem ist es die Ohnmacht der Situation. Ihr Leben geht vor die Hunde (damit sind "Luxusgüter" statt Glückseeligkeit gemeint) und immer wenn sie Probleme hat ruft sie mich an. Ich kann sie nicht dazu zwingen das sie meinen Rat annimmt, aber ich weiß eben auch nicht wie ich sonst damit umgehen kann
  • Auch wenn es mich ein wenig schmerzt, ImAPussyAndProudOfIt hat nicht so unrecht wenn er sagt ich führe bis zu einem gewissen Grad eine Beziehung mit meiner Mutter. Es ist wahrscheinlich nicht ganz so schlimm, aber auch nicht falsch. Hier spielt noch das Familienmuster meiner Freundin mit rein (welches ich aber hier nicht erkläre), dass die Beziehung so wurde wie sie ist. Die Forderung an mich lautet in diesem Fall: Ich würde mich gerne gemeinsam mit meiner Freundin eine Basis finden, in der wir nicht in alte (Generationenalte) Beziehungsmuster rein fallen. Ich kann leider nicht sagen ob mir das mit ihr gelingt, oder ob ich diesen Weg alleine gehen muss. Sie vermeidet es in der Regel schlecht über ihre Familie zu reden bzw. diese Muster zu erkennen und damit ihr eigenes Verhalten zu verstehen. Da kommt dann meist das Argument, dass meine Familie eben kaputt sei, ihre aber normal ablaufe (Was für mich ganz einfach nicht stimmt, da ihre Familie in einer riesigen Abhängigkeit zueinander lebt). 
Zitat

2. Basisliteratur:

Vergiftete Kindheit von Susan Forward.

In aller Liebe. Wie wir unsere Mütter überleben. Louis Schützenhofer.

 

Bestellt.

Ich bin eigentlich fertig mit meinem Post, möchte aber noch einige Sachen anfügen.

Ich weiß das mein Vater jahrelang darunter gelitten hat, dass meine Mutter und seine Mutter gemeinsame Sachen machten. Auch über die Scheidung hinweg. Mein Vater kennt auch die aktuellen Probleme mit meiner Freundin und schätzt es so ein, dass mir meine Freundin "gegen meine Mutter" hilft. Ich habe natürlich noch einmal mit meiner Freundin über den letzten Streit gesprochen, und es gab das Missverständnis, dass meine Mutter und sie nicht geschrieben haben, sondern persönlich geredet haben, während ich im Lager war und die Sachen ins Auto geschleppt habe. Für mich relativiert das einiges, habe aber beim letzten Post über einen anderen Informationsstand verfügt. Das soll die Probleme mit meiner Freundin nicht schmälern (die wir beide kennen und auch bereden). Ich finde es immer noch doof das meine Freundin während eines Streits mit "Mein Vater ist genauso" raus gerutscht ist, verstehe aber das manchmal die Emotionen hoch gehen. 

So, danke fürs lesen und danke für die Antworten. Bei Unklarheiten nachfragen =)

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Hi,

ich möchte mich nicht zu allem äußern, weil ich da zu wenig Erfahrung habe, aber zu der Freundin kann ich dir was mitteilen. Es zum derzeitigen Zeitpunkt noch schwer zu sagen was da jetzt genau abgeht, aber es gibt zwei drei Punkte die man(n) sich durch den Kopf gehen lassen kann.

Ihr habt jetzt ein gemeinsames Revier, das anders als in der WG nur von euch beiden regiert wird. Die Dynamik hinter dem genörgelt ist, dass hier Konflikte auftauchen. Diese Konflikte sind der Schauplatz für die Machtverteilung. Siehe: du nörgelst an meiner Deko, ich nörgel an deinem Rucksack. Das muss man aushalten, sollte sich nach paar Wochen oder wenigen Monaten eingependelt haben.

Allerdings gibt es hier ein dickes Alarmsignal. Zumindest ist das in meiner Welt ein riesen fettes rotes laut trötetendes TÄRÄ TÄRÄ TÄRÄ. Die Dame scheint ja schon ziemlich im Gehirnkrieg loszulegen, so nach dem Motto ich verschwöre mich mit deiner Mutter (evtl. ist die durch die Trennung eh verkorkst) und mache dir die Hölle heiß. Ich hatte das mal zuerst mit Ihrem Vater später dann mit meiner Mutter. Ich bin kein Psychologe, so viel ich weiß sind da Teile deiner Identität mit verbunden und sie versucht dich auf diese Weise weich zu kochen.

Das alles ist ein Spiel mit dem Feuer und kann dir ganz schön krass um die Ohren fliegen. Glaub mir, wenn deine Familie da mit rein gezogen wird und die dann deine Haltung beeinflusst, kann das dein Gleichgewicht richtig durcheinander bringen. Ich rede da aus Erfahrung.

Bei dem letzten Pärchen wo ich sowas ähnliches mitbekommen habe, hat er dann sich zurück gelehnt und das ganze erst einmal wie in einem Theater auf sich wirken gelassen. Die Lage also sondieren und feststellen, ob es sich um harmlose Machtkämpfe über das Revier handelt oder ob da gar ein Psycho-Kudelmuddel aufbaut. Das Ende in der besagten Geschichte war, dass sie wieder ausgezogen ist. Jetzt daten sie seit geraumer Zeit (2 - 3 Jahre) weiter so.

Alles gute!

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18 hours ago, Creal said:

So, danke fürs lesen und danke für die Antworten. Bei Unklarheiten nachfragen =)

Mir fehlt noch deine Bewertung an welcher familiären Baustelle du zuerst arbeiten möchtest? ;-) Allein die Menge an Text und Hintergrund die hier vorkommt (klasse dass du soviel erkannt hast) zeigt wie schwer es ist da alles gleichzeitig zu jonglieren.

Meine Gedanken zu den drei Kandidaten, mal frei heraus:

18 hours ago, Creal said:

Ich hätte gerne das meine Mutter mich als eigenständiger Mensch wahrnimmt und nicht als ihr kleines Kind. Ich möchte mich nicht dafür rechtfertigen warum ich noch kein Haus, Kinder etc. habe. Ich habe überhaupt kein Problem wenn sie mir Hilfe anbietet, aber sie sollte mein Nein akzeptieren können und nicht erst versuchen mich zu irgendwas zu überreden. Bonusstück: (auch wenn ich das gerade für sehr unrealistisch halte) Ich würde gerne mit ihr darüber reden das Geld  eben nicht alles ist, sondern man auch über Gefühle reden können muss.

Problem dabei: Du kannst andere Menschen nicht ändern. Also wie sie dich wahrnimmt, das ist ihr Ding. Da kannst du nicht wesentlich was machen, weil sie das offenbar genauso für sich braucht aus bestimmten Gründen. Wenn ich mal sage was ich da raushöre: Du willst nicht ständig deinen Wert hinterfragt fühlen, als erwachsener Mann und für die Entscheidungen die du triffst, von einer Person deren Meinung dir ja sehr wichtig ist. Du hättest gern mit dieser Person (eben deiner Mutter) eine Gesprächsbasis in der ihr euch öffnen könnt, weil du ihr wohl auch mal sagen willst wie's dir geht. Und wissen wie's ihr geht. Kommt das ca. hin?

18 hours ago, Creal said:

Sorge um meine Schwester ist richtig, aber vor allem ist es die Ohnmacht der Situation. Ihr Leben geht vor die Hunde (damit sind "Luxusgüter" statt Glückseeligkeit gemeint) und immer wenn sie Probleme hat ruft sie mich an. Ich kann sie nicht dazu zwingen das sie meinen Rat annimmt, aber ich weiß eben auch nicht wie ich sonst damit umgehen kann

Deine Schwester ist eine erwachsene eigenständige Person. Was sie tut oder nicht ist primär nicht deine Verantwortung, obwohl ich natürlich verstehe dass du sie nicht hängen lassen willst. Ärgert es dich wenn sie dich wegen Problemen anruft aber dann deinen Rat nicht annimmt? Und, eine recht direkte Frage: Kann es sein dass du ihr von deiner Mutter loshelfen willst, weil du sie irgendwie im gleichen Leid siehst wie dich selbst? Oder habt ihr wirklich seit jeher eine starke Verbindung zueinander, wie ging es euch als ihr bei getrennten Eltern selbst auch getrennt wart?

18 hours ago, Creal said:

Ich würde mich gerne gemeinsam mit meiner Freundin eine Basis finden, in der wir nicht in alte (Generationenalte) Beziehungsmuster rein fallen.

Gut erkannt was da abgeht. Hab ich das richtig verstanden dass deine Großmutter auch mit deiner Mutter gegen deinen Vater gearbeitet hat?

**********************************

Ich geb dir noch ein paar allgemeine Gedanken und Fragen mit aus dem ersten Posting.

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Ich selbst habe ebenfalls unter dieser Scheidung gelitten, bin aber mit 11 zu meinem Vater gezogen.
Ich habe es emotional nie verkraftet (wahrscheinlich bis heute nicht), dass ich meine Mutter "im Stich gelassen habe".

Was war der Grund das du zum Vater kamst?

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

und habe meine Matura nach gemacht und bin auf die Uni gegangen, dass alles lief mit größten Wiederstand meiner Mutter ab.

Was wäre so ihr Lebensplan für dich gewesen?

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Hauptsache ich habe ein Haus, eine Freundin, eine Wohnung und vielleicht auch Kinder. Immerhin bin ich ja 28 Jahre alt, höchste Zeit für Kids.

Is jetzt glaub ich kein zu gewagter Vorgriff zu vermuten: Deine Mutter hat offenbar ihre Identität immer sehr stark aus dem "Mutter-sein" gezogen. Deshalb wirst du nicht ins Erwachsene entlassen, und deshalb wartet sie schon freudig auf Enkelkinder. Soweit stimmig.

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Ich habe natürlich Ja gesagt, wohlwissend das an diesem Angebot verpflichten dran hängen. Emotionale Verpflichtungen.

Siehst du einen Weg da rauszukommen? Is halt kontraproduktiv einerseits eine Abgrenzung zu brauchen, andererseits in weitere Verpflichtungen zu gehen.

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Da ich kein Auto hatte, war ich mit meiner Schwester unterwegs, meine Mutter natürlich auch dabei.

Wieso ist das "natürlich"? Das Auto hatte die Schwester, wie kam die Mutter da ins Bild?

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Meine Schwester ist 30 Jahre alt, und emotional abhängig von meiner Mutter.

Finde ich spannend. Deine Schwester hängt emotional sehr stark an deiner Mutter. Deine Freundin hängt emotional sehr stark an ihrer Mutter. Deine Freundin haut sich auf ein Packel mit deiner Mutter. Sind die beiden Mütter sich nicht zufällig ähnlich?

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

der sie damit erpresst, dass sie nett zu ihm sein soll, da er auf der Straße landet wenn sie ihn raus wirft.

Also deine Schwester gibt sich emotionale Erpressung gleich auch noch von ihrem Typen, nicht nur von der Mama.

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

dass mein Vater es als männlich sieht beim pissen zu stehen, ich aber nicht mein Vater bin. Darum setze ich mich meistens (!) hin. Für mich ist das ein Kompromiss (bitte um explizite Aussage wenn ihr das anders sieht).
Der traurige Höhepunkt kam aber heute in der Früh. Wir haben darüber gestritten, dass ich meinen Rucksack lieber im Vorraum liegen lasse, als den Rucksack im Schrank zu verstauen. Ich brauche den Rucksack fast täglich und sehe nicht ein immer durch die komplette Wohnung zu laufen wenn ich den Rucksack brauche. Der Streit schaukelt sich auf, ich sag ich finde es auch scheiße das sie die Wohnung mit ihrem ganzen Dekomist vollräumt, aber ich sage kein Wort dazu weil es auch ihre Wohnung ist. Sie rastet komplett aus, reisst die Lichterkette runter, leert das Fensterbrett und wirft das alles in den Müll.

Das finde ich grad super spannend. Ich fantasiere mal vor mich hin... geht's da wirklich um stehend pissen oder den Rucksack? Oder geht's da darum ob du selbst entscheiden darfst wie du willst, oder ob dir eine Frau sagt wie du zu sein hast? Was halt in einer gemeinsamen Wohnung so ne feine Linie ist.

Das sie dann ihr ganzes Zeug wegschmeisst war übrigens wieder eine Variante von emotionaler Erpressung. Ich wunder mich grade ob du auch mit irgendwem emotionale Erpressung spielst oder als einziger in dem Konstrukt da raus bist.

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Wie auch immer, an die Decke ging ich, als ihr raus gerutscht ist, dass sie mit meiner Mutter geschrieben hat und meine Mutter zu ihr meinte, ihr Ex-Mann (also mein Vater) war genauso.

 

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Es hat sich dann raus gestellt, Whatsapp sei dank (Achtung Ironie), dass meine Mutter sich gestern nach dem Essen darüber erkundigt hat, warum ich so genevt bin. Meine Freundin hat die Gelegenheit genutzt und meiner Mutter erzählt, dass ich ein faules Schwein bin und nicht gerne zusammen räume. Meine Mutter, natürlich auch nicht blöd, freut sich darüber das sie jemanden findet der auf ihrer Seite ist, und rammt mir das Messer mit "Sein Vater war genauso" in den Rücken.

Das find ich auch super spannend. Tendenziell weiß deine Freundin wohl über dein angespanntes Verhältnis mit deiner Mutter. Ihr muss also bewusst sein das "sich auf deren Seite schlagen" ein Risiko ist dich zu verlieren. Sie tut es trotzdem. Was kriegt sie aus der Verbindung mit deiner Mutter raus dass sie höher wertet als eure Beziehung? Die Frage wäre sehr interessant...

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Jetzt gerade ist ihre Mutter bei uns in der Wohnung, ich habe keinen Bock drauf und sitze im Kaffeehaus. Ich verstehe mich wirklich sehr gut mit ihrer Mutter, habe aber keinen Bock das sie in unser Leben/Beziehung pfuscht. Meine Freundin sieht das nicht ein und für sie ist es ganz normal das sie ihre Mutter so oft sieht bzw. alle ihre Probleme mit ihr klärt. In meinen Augen ersetzt ihre Mutter eine Freundin in dem alter meiner Freundin.

Hast du den Eindruck dass die Mutter deiner Freundin bei euch reinpfuscht? Will deine Freundin Kinder, oder die Mutter deiner Freundin Großmutter werden? Und ja, auch hier klingt das wieder so bissl nach einer nicht vollzogenen Pubertät. also Abnabelung von ihrer Mutter. Wie siehts mit ihrem Vater aus?

On 3/1/2017 at 6:41 PM, Creal said:

Aber auch hier wieder (und da sehen wir ja das meine Freundin und ich die selben Probleme haben), ist es in der Verantwortung der Mutter meiner Freundin zu sagen, halt stopp, so geht das nicht. Aber ihre Mutter braucht sie wahrscheinlich genauso viel wie sie ihre Mutter.

Nö. Es wäre die Verantwortung deiner Freundin ihrer Mutter zu sagen, halt stopp, so geht das nicht. So wie es letztlich auch deine Verantwortung sein wird deiner Mutter zu sagen, halt stopp, so geht das nicht. Und deiner Schwester Verantwortung wäre deiner Mutter zu sagen, halt stopp, so geht das nicht.

Ihre Mutter braucht sie genauso wie deine Mutter dich braucht. Sie braucht ihre Mutter genauso wie deine Schwester ihre Mutter braucht.

Also ich weiß die Situation ist hart, versteh mich nicht falsch, aber auf einer abstrakten Ebene ist das ja fast irgendwie geil was hier gespielt wird. Was passiert in dem Bild eigentlich wenn wir da noch die Großeltern dazuholen? Geht das noch eine Generation nach oben? Und was tut der Vater deiner Freundin in dem ganzen?

19 hours ago, Creal said:

Mir ging es nicht schlecht, aber ich habe für mich fest gestellt das ich viele Eigenschaften von meinen Vater übernommen habe, welche für mich nicht richtig oder wichtig sind.

Welche zum Beispiel?

Halt mich für verrückt, aber von meinem Bauchgefühl her hast du eigentlich deine stärksten Ressourcen bei deinem Vater. Der wirkt nämlich so als wäre er aus seinen eigenen Generationendrama ausgestiegen und hätte sich ne coole Frau gesucht (LSB-Ausbildung ist normalerweise ein brauchbares Anzeichen für eine gut durchverarbeitete Persönlichkeit...), Interessant wäre wie die Ehe war und weshalb sie sich scheiden haben lassen?

Wie geht's deinem Vater mit deiner Mutter aktuell? Was hält der von der ganzen Kiste?

19 hours ago, Creal said:

Ich habe ihm davon erzählt und wir haben vereinbart jeden Dienstag, nach der Arbeit und bevor ich auf die Uni gehe, über das zu sprechen was mich beschäftigt. Heute weiß ich, und das habe ich ihm auch gesagt, diese Gespräche sind der einzige Grund warum ich die Uni nicht geschmissen habe.

Sehr cool.

19 hours ago, Creal said:

Ich habe damals meine Stiefmutter als den Hauptgrund dafür gesehen und meinem Vater vorgeworfen das er nicht hinter mir steht. Er hat an mich appelliert das ich nun erwachsen sie und nicht ewig die Sachen bei ihnen zwischen bunkern kann. Ich finde die Aktion bis heute asozial, habe aber oft und viel mit den Beiden darüber gesprochen und sie daran erinnert, dass sie immer noch einen gewissen Grad an Verantwortung für mich haben. (Hier wieder der Punkt das ich die Beziehung zu meinem Vater mit meinem Vater aufgearbeitet habe, aber ich komme gleich noch einmal darauf).

Is interessant, oder? Das was deine Mutter viel zu wenig macht - nämlich dich abnabeln und auf eigene Beine stellen - macht er da ein bisschen zuviel. Aber du warst damals 20, 21 Jahre alt? Es ging nicht um Obdachlosigkeit sondern Stauraum? Ganz ehrlich, so unrecht hatte er da nicht. Das was du als asozial empfunden hast war der starke Gegenpol zu einer Mutter die dir heute noch, tschuldige, den Hintern auswischen möchte.

19 hours ago, Creal said:

Das war auch ungefähr die Zeit in der die Probleme meiner Schwester begonnen haben. Ihre Mutter hat ihr nicht "erlaubt" auf die Uni zu gehen und kurz darauf hat sie sich einen neuen Wagen gekauft (um stolze 10.000 Euro).

Also bei euch beiden wollten sie keine Uni - warum? In dem Zusammenhang übrigens spannend das du im Text auf "ihre Mutter" gewechselt hast. Ist schon auch deine, oder reden wir da von einer Stiefschwester?

******************************************

Wirklich sehr spannend.

Also so das Grundding dass sich da durchzieht ist fehlende Abgrenzung zwischen Eltern und Kindern, gewürzt mit einer fetten Dosis emotionaler Erpressung.

Fragen wir mal noch andersrum:

1) Was bindet dich an deine Mutter?

2) Was bindet dich an deine Schwester?

3) Was bindet dich an deine Freundin?

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Wow, was für ein Drama. Solche theatralischen Familienmeisterstücke gibt es hundertfach in jeder Stadt auf dieser Welt. Ich könnte dir jetzt alles mögliche erzählen, werde mich aber kurz fassen.

1) Falls Du meinst, Du benötigst psychologische Hilfe, hol sie Dir.

2) Deine Schwester ist erwachsen. SIE ist verantwortlich für ihr eigenes Leben. Halt Dich aus ihrem Leben raus! Und SIE bitte aus DEINEM!

3) Deine Mutter, hat Dich als Partnerersatz mißbraucht. Soetwas kommt häufiger vor als man denkt. Gleichzeitig pocht sie auf ihren Status, welcher Dich wieder zum Kind werden läßt.

     Grenz Dich ab! Sag ihr in Kurzform, Du willst erstmal keinen Kontakt mehr. Jawohl, eine Kontaktsperre ist hier angesagt und zwar sofort. Dieses NEIN zu ihr ist ein JA zu Dir.

     Laß sie heulen, dass wird sie nämlich. Muttertränen sind eine hochbrisante Manipulationsstrategie. Evtl. brauchst Du auch neue Telefonnummern. Tu es, wenn sie beginnt, Dich

     telefonisch zu stalken. Nach mehreren Monaten wird es Dir besser gehen und Du wirst klarer sehen. Das brauchst Du, um zu wissen wohin Du in deinem Leben steuern willst.

4) Vater & Stiefmutter. Schränke auch hier den Kontakt auf ein Minimum ein. Sie werden wohl am ehesten verstehen, das Du Ruhe benötigst um wieder zu Verstand zu kommen.

5) Deine Freundin, ist sie das noch? Hast Du nicht bereits innerliche Abwehr gegen sie aufgebaut?  Ihr Verhalten dir gegenüber, das Verschwörungspiel zusammen mit deiner Mutter...

    Ich kann mir vorstellen, Du weißt schon genau, was Du davon zu halten hast. Höre auf dieses Bauchgefühl, denn Dein Kopf ist im Moment "Out of Order".

6) Du bist 28 Jahre. Ich kenne Männer, die haben mit 56. noch nicht die Verantwortung für ihr Leben übernommen. Und so sieht es dann auch aus.

Du brauchst Licht, Luft und Leichtigkeit um Deine Lebenswege zu visualisieren und zu planen. Mit all den Protagonisten in deiner jetzigen Situation, wirst Du keine Ruhe kriegen.

Es gibt im Leben jedes Menschen eine Zeit wo er "Tabula Rasa" machen muss. Bei Dir ist es halt mit 28. Das heißt nicht, dass Du für immer den Kontakt abbrechen musst.

Im Moment allerdings, sehe ich keinen anderen Weg. Werd Dir erst mal klar, wohin und was Du willst. Erst bei klarer Sicht, kannst Du dich besten Gewissens entscheiden.

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Guten Tag Creal,

Erstmal find ich das ganz Stark was du bis jetzt hervor gebracht hast.

Dass du deinem Vater bei seinem Traum geholfen hast mit dem Restaurant. Dass du die Schule letzten Endes doch noch bewältigt hast. Dass du dein Studium angetreten hast und deine Reise um mehr von der Welt zu sehen.

Ich glaub der Grund warum dich genau jetzt an uns wendest ist diese Reise. Du bist aus einer Box rausgekommen und siehst , dass das Leben aus mehr besteht als man Anfangs denkt und wie wertvoll viele kleine Dinge sind.

Sehr gut.An der Stelle auch super wie dein Vater reagiert hat, dass er einen Psychologie Hilfe zu Rat geholt hat. Ich hab einen langjährigen Freund wo das nicht mal nach dem Selbst mord seiner Mutter geschehen ist. In dem Sinne , gut gemacht von ihm

Zu deinen eigentlichen Problemen:

Das Leben deiner Schwester liegt nicht in deiner Verantwortung. Sie ist 30 , sie ist alt genug um zu entscheiden welchen Weg sie wie gehen möchte. Es tut sehr weh für dich weil du eine emotionale und blutsverwandte Beziehung zu ihr hast , somit wirst zum unfreiwilligen Zuschauer eines Prozess.Sie muss sich erst finden , schauen was sie in ihrem Leben möchte und das kannst du ihr nicht abnehmen das ist meiner Meinung nach auch einfach nicht deine Aufgabe.  Aber dazu gehören halt 2 , du musst das auch aktzeptieren.

Deine Freundin tut dir aus meiner Sicht in der derzeitigen Situation keinen großen Gefallen. Vielleicht hat sie auf dich gewartet als du auf Reise warst und das ist mit Sicherheit nicht leicht gewesen aber ihr synergiert im Moment überhaupt nicht. Du möchtest gerade ein bisschen Frei sein , den Kopf klar bekommen und das innere Chaos verursacht halt eventuell auch mal ne Pizza schachtel die einen Tag länger da liegt. Sie kann das nicht verstehen und macht dir Vorwürfe. Ich würde euch raten getrennt zu wohnen. Dass sie ihre Probleme beziehungsweise eure Probleme mit ihrer Mutter bespricht wirkt auch komisch, scheint dich auf jedenfall in deinem Vertrauen zu ihr zu stören.

Zu deiner Mutter: Ich glaube der Kontakt tut euch beiden nicht gut. Jeder Verpflichtung die du mit ihr hast , du scheinst ihre Taten ja ganz gut lesen zu können , führt zu mehr emotionalen Knast. Auch da würde ich dir raten , wenn du wie gerade merkst , dass dich das so mit nimmt, gönn dir den Abstand. Sonst wirst irgendwann über den Horizont hinaus gehen und dich selbst überfordern und das solltest du vermeiden. Dass du selber wieder Psychologie hilfe suchst ist ein Indiz dafür. Aber lass diese Frau dich nicht kaputt machen , egal wie sie reagiert , DU darfst nicht daran zerbrechen.

Ich bin frohen Mutes dass du das schaffst , mach nen klaren Schnitt mit diesen Faktoren.

 

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vor 14 Stunden schrieb Firster:

Es gibt im Leben jedes Menschen eine Zeit wo er "Tabula Rasa" machen muss. Bei Dir ist es halt mit 28. Das heißt nicht, dass Du für immer den Kontakt abbrechen musst.

Ich finde deinen Ansatz sehr gut. Ich hatte auch eine Phase, wo das nötig war.

Dafür muss der TE halt die innere Kraft finden, denn ein leichter Weg ist das nicht. Nach 2, 3 Jahren hat man dafür ein viel besseres Leben.

Lieber TE, das lohnt sich. Wirklich!

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