Niche/Branche: Was zählt beim Wettbewerb - Qualität oder Quantität?

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Hallo zusammen,

der Titel ist etwas umständlich formuliert. Mich treibt folgendes Gedankenexperiment um hinsichtlich der Planung einer Unternehmung:

Gehe ich in einen Markt, in dem ich viel Wettbewerb habe, der Wettbewerb durchschnittlich jedoch weniger intelligent und formal qualifiziert ist oder suche ich mir einen Markt mit hohen, fachlichen Eintrittsbarrieren aus?

Was geht mir bei der Frage durch den Kopf?
Ich habe beispielsweise einen sehr starken Background in Informationstechnologie und gute Vertriebserfahrung für komplexe Softwareprodukte. Es wäre daher naheliegend eine Unternehmung in dieser Branche zu starten. Da man für eine erfolgreiche Unternehmung das entsprechende (IT-) Know-How benötigt, erwarte ich quantitativ weniger Konkurrenz. Gleichzeitig halte ich diesen aber für überdurchschnittlich begabt, zumindest hinsichtlich Intelligenzpotential.

Auf der anderen Seite könnte es Branchen geben für die es keine hohen Eintrittsbarrieren gibt. Als Beispiel sei ein Modelabel genannt, bei dessen Gründung ich im Markt zu 80% gegen naive Modepüppchen antrete (reine Hypothese!). Da der Einstieg hier leichter ist und die Attraktivität dieser Branche in der Bevölkerung im Durchschnitt sicher höher ist, erwarte ich jedoch deutlich mehr Wettbewerb. Oder ist die Konzentration von sehr guten Unternehmerin in jeder Branche so hoch, dass sich an der Spitze überall nur absolute Spezialisten tummeln?

Was meint ihr, was mehr zählt? Lohnt sich die Fragestellung überhaupt? Ich habe meine eigenen Vermutungen hierzu. Wer aber Lust hat, soll gerne einmal schreiben was ihm spontan durch den Kopf geht.

Merci.

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vor 21 Stunden schrieb dat shit cray:

Auf der anderen Seite könnte es Branchen geben für die es keine hohen Eintrittsbarrieren gibt. Als Beispiel sei ein Modelabel genannt, bei dessen Gründung ich im Markt zu 80% gegen naive Modepüppchen antrete (reine Hypothese!).

Ich würde sehr (!) vorsichtig, die Eintrittsbarrieren zu beurteilen, ohne die Branche genau zu kennen. Und ganz speziell ohne den Vertriebs- und Marketingansatz zu kennen. Ich habe mich da schon öfters umgeschaut, weil bei näherer Betrachtung die Absatzkosten den gesamten Gewinn aufgefressen haben. Womit der Wettbewerb kein Problem hatte, da bei ihm noch a) Nachbestellungen, b) Empfehlungen aus dem Kundenstamm und c) über Volumen günstigere EKs dazu kamen. 

Da war dann plötzlich mit Vorsprung des Wettbewerbs die Eintrittsbarriere extrem hoch und man hätte jahrelang Geld investieren müssen. Richtig fies wird es dann, wenn der Wettbewerb im Preis anfängt zu unterbieten und das Business dann aus Bestandskunden finanziert, die höhere Marge zahlen. 

Speziell die Modebranche tickt da nach Regeln, die ich nicht verstehe, aber da läuft viel über Marke und Trends. Wenn man bedenkt, dass Joop ne Weltmarke ist und Wolfgang Joop sicher die Branche in und auswendig kennt, dann den Laden verkauft und Wunderkind in 2003 gründet. Über 30 Mio EUR rein gebuttert wird. Und das Unternehmen in 2010 eher pleite als erfolgreich ist... ich weiss nicht so recht. Gab genug Marken, die eine Weile gehyped waren und dann in der Versenkung verschwanden. 

Das würde ich nicht als "keine hohen Eintrittsbarrieren" bezeichnen. 

vor 21 Stunden schrieb dat shit cray:

Da man für eine erfolgreiche Unternehmung das entsprechende (IT-) Know-How benötigt, erwarte ich quantitativ weniger Konkurrenz. Gleichzeitig halte ich diesen aber für überdurchschnittlich begabt, zumindest hinsichtlich Intelligenzpotential.

Bedenke da die Skalierbarkeit. Ich war knapp 10 Jahre in einem Bereich unterwegs, wo ich mein KnowHow und meine Expertise verkauft habe. Klappt gut. Kommst Du schnell auf über 100K EUR. Da brauchst Du dann aber zum Wachstum sehr teure Leute. Mir ist es nie gelungen, das Ding größer zu bauen als ICH + zuarbeitende Leute. Und viele kommen dann nicht über 4-10 Leute hinaus. Das wird dann durch die Inhaber gezogen, aber die schaffen es dann nicht, eine Struktur aufzubauen, in der Topleute ihren Job übernehmen und noch bessere Ergebnisse bringen z.B. im Vertrieb. 

So oder so: Ich würde immer die Skalierbarkeit betrachten und den weiteren Ausbau. 

Danach dann Märkte wirklich antesten. Mal aktiv Kunden akquirieren. Testszenarien aufbauen. 

Eintrittsbarriere finde ich nicht so wichtig, solange man rein kommt und das Modell irgendwie so aufgebaut ist, dass es nicht der erste Mitarbeiter kopieren kann und der Wettbewerb nicht sofort drauf geht. I.d.R. reicht es da aber schon, wenn er den Marketingmix nicht versteht und ihn das zu viel Zeit kostet, bis er gute Ergebnisse hat. 

 

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