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'nabend die Damen und Herren,

Peu a peu kommen ich meinem persönlichen Dilemma immer mehr auf die Schliche und stelle fest: Ich habe wohl verlernt, zu leben. Die letzten Jahre habe ich mich (studienbedingt) eigentlich nur auf Erfolg, Leistung und Karriere fokusiert. Klar, der Lebenslauf liest sich ganz passabel, die Noten sind auch gut. Der Verdienst ist auch ok. Nur: Irgendwie stimmt etwas mit meiner Lebenseinstellung nicht mehr. Eigentlich denke ich fast nur noch an Arbeit, ich habe irgendwann im Studium damit begonnen, mein Studium/ meine Arbeit zu meinem Lebensinhalt zu erheben. Freundschaften, Frauen, Familie - alles wurde immer nebensächlicher. Kurzum: Ich habe mir selbst beigebracht, dass ich lebe um zu arbeiten - und nicht umgekehrt.  Es macht ja auch Spaß kreativ, wirksam zu sein, etwas zu bewegen usw usf - nur bleibt dafür der ganze Rest auf der Strecke. Mittlerweile realisiere ich, dass es mir echt schwer fällt zu genießen und zu entspannen. Das Maßfinden fällt mir schwer und von Ausgeglichenheit kann einfach keine Rede sein. Da hilft auch kein Sport o.ä. nicht (viel).

Früher - vor langer Zeit - dacht ich oft über mich selbst nach, über meine Gefühle, meine Werte, meine Wünsche und Hoffnungen. Heute denke ich nur noch in "Ergebnissen", egal ob auf Arbeit oder im Privaten. Irgendwas passt einfach gerade nicht, also überhaupt nicht. Ich bin regelrecht Gefühlskalt geworden (wahrscheinlich auch aus Selbstschutz wegen einer Trennung vor vielen Jahren) und manchmal überkommt mich die Angst, dass ich mich zu einem Ebenezer Scrooge (passend zu Weihnachten) entwickle. Ich würde mich gerne mal wieder von meinen Emotionen mitreißen lassen, nur irgendwie bin ich so unglaublich "vernünftig und rational" geworden. Und scheinbar beißt sich das massiv mit meiner eigenen Persönlichkeit, ansonsten würde ich mich nicht so unwohl fühlen. (An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen dass ich Wirt-Ing studiert habe; das Studium war inhaltlich toll -  aber es "technokratisiert" einen auch ganz schön...)

Oft denke ich an früher, wo ich mit mir selbst im Reinen war. Da hatte ich Bock Frauen anzuquatschen, feiern zu gehen usw. Ok, mit fast 30 ändern sich sicherlich auch die Lebensgewohnheiten usw. Aber diese innerliche Unruhe nervt. Ich würde mich gerne mal wieder verlieben wollen, einfach mal wieder "leben" wollen. Aber die Gedanken kreisen eigentlich nur um andere Themen (Arbeit, Problemlösungen, nächstes Joblevel usw.). Vielleicht gibt es ja jemanden im Forum, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat?! Ich weiß ja, dass ich das Leben genießen kann - aber ich kann es nicht erzwingen. Ich denke, ich brauche einen Perspektivenwechsel. Einfach eine neue Sicht auf die Dinge, eine entspanntere Sicht, eine, die mein Wohlbefinden mehr fördert.

Danke schon mal für's Lesen ;-)

bondig

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Hi,

finde ich gut dass dir das auffällt und dass du da von allein draufgekommen bist. Sowas is in der heutigen Zeit (leider) recht selten dass jemand so reflektiert ist. Mein Lösungsansatz wäre ganz simpel:

Hast du es schon mal mit einem Urlaub versucht. Nur du allein irgendwo in einem anderen Land. Das kann ein mehrtägiger Trip mit dem Motorrad durch die Natur sein, klassisches Backpacking, ne  Weile auf dem Jakobsweg wandern.....egal was. Hauptsache du, allein mit dir, fernab jeglicher Ablenkung. Das reicht oft schon um sich selbst wieder näher zu kommen. Da kommt auch oft viel hoch.

 

Was mir auch oft hilft ist dass ich meine Gedanken mit Zettel und Stift niederschreibe um mich zu sortieren. Oder ich führe selbstgespräche, tu so als würde ich mit jemanden reden und stelle mir selbst Fragen und Antworte darauf. Da kommen auch oft faszinierende Dinge bei raus. Is am Anfang etwas seltsam aber wenn man sich dran gewöhnt hat kann es sehr interessant werden.

 

ich denke du musst einfach wieder mehr zu dir finden, hast verlernt du selbst zu sein, weißt nicht mehr was du eigentlich willst. Letzteres kann eine sehr schwierige Frage werden die man sich aber nur selbst beantworten kann, kenne ich nur zu gut von mir.

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Das ist ganz sicher ein Thema, das Viele kennen, die beruflich ambitioniert und in einem fordernden Umfeld unterwegs sind.

Ein wichtiger Schritt ist, Dir darüber klar zu werden, dass es am Ende des Tages sinnvoller ist, Dir gelegentlich Pausen zu nehmen. In denen kannst Du runterfahren. Ich persönlich habe zwei Methoden: Die eine sind Spaziergänge mit dem Hund, gerne alleine. Meditatives Gehen sozusagen. Kann man theoretisch ja auch ohne Hund machen. Die andere Methode sind Wellnesstage in einer gescheiten Saunalandschaft.

 

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