Psychologische Abreaktionen - Spezielle Frage

12 Beiträge in diesem Thema

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Guten Abend liebe Gemeinde,

länger war ich hier nicht mehr aktiv, doch jetzt drängt sich mir wieder einmal etwas auf was auf dem Herzen liegt.

Vorweg -falls das hier falsch gepostet ist, bitte ich um Nachsicht und Verschieben. Allerdings habe ich es bewusst in die Kategorie “Experten“ gestellt, habe erst überlegt vlt in “Psychologie“.  

Wie dem auch sei, ich würde mich sehr freuen, wenn jemand etwas dazu weiß oder vlt einen Verweis auf Quellen hat.

Konkret: wie kann ich selbst eine vernünftige körperliche und emotionale Abreaktion herbeiführen, um aufgestaute Emotionen, Spannungen etc zu entladen?

Wenn sich ein belastendes Gefühl meldet. 

Ich weiß (!) wie gefährlich das sein kann und wie verantwortungsbewusst man mit diesen Dingen umgehen muss.Der Workshop bei Owen war heftig aber extrem wohltuend zugleich, ebenso eine schamanische Zeremonie hier in Deutschland beim Sohn von Don Agustin. Diese beiden Events haben viel bewirkt. 

Mittlerweile kann ich, wenn es mir schlechter geht, endlich vernünftig heulen, teils das Ganze richtig pushen und viel Bullshit rauslassen. Allerdings nur dann, wenn sich genug aufgestaut hat.

Nochmal: sollte man nicht unbedingt forcieren, das kann außer Kontrolle geraten, ich weiß.

Die letzte heftige Reaktion konnte ich jedoch interessanterweise mit einem Teil meines Selbst seelenruhig und befreit beobachten, während ich eine knappe Stunde Rotz und Wasser geheult habe. Habe mich dabei quasi selbst beobachtet und gepusht. Bis nichts mehr kam. Mit meinem Therapeuten habe ich darüber gesprochen, er fand das ebenso interessant ist aber nicht weiter darauf eingegangen. Wird auch kein “normaler“ Therapeut machen, dich so an deine Themen zu führen und zu triggern.

Freue mich sehr über eine PN, wenn jemand was dazu weiß.

Und noch einmal an andere, die das lesen und keine Erfahrung mit solchen Reaktionen haben: steigert euch nicht bewusst in solche Dinge hinein! Kann ziemlich abgefuckt werden und evtl beim Doc enden. 

Ich frage das rein aus persönlichem Interesse die Leute hier, die vielleicht Ahnung von diesen Dingen haben.

Beste Grüße an alle hier

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vor 15 Stunden schrieb Dietz:

Allerdings habe ich es bewusst in die Kategorie “Experten“ gestellt, habe erst überlegt vlt in “Psychologie“.  

Ich habe ihn Dir mal verschoben. 

Zitat

1. Du kannst Fragen im in den Threads an einzelne Advanced Member posten. Wem du deine Frage stellst ist dir überlassen.

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3. In allen diesen Threads gelten die Regeln des jeweiligen Advanced Member.

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Ich kann das indem ich aggressive Rockmusik höre, und mich körperlich betätige am liebsten stramme Spaziergänge. Kannst auch Liegestütz usw machen, je nachdem was zu dir passt. Sich einfach entschuldigen und ein bisschen bewegen. Wichtig ist, dass das eine Aktivität ist und nicht mental, also kein Reframing sonst was, weil das nicht gegen die Gefühlsintensität hilft.

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Danke für das Verschieben.

Und danke dir Stone für deine Antwort.

Was ich allerdings konkret meine ist nicht das Abreagieren an sich (kann ich mittlerweile gut handhaben), sondern das bewusste Herausholen des emotionalen Bullshits.

Quasi wie eine emotionale Darmspülung. Ja ich weiß, lecker... 

Liebe Grüße

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Gast

Die Tränen sind immer da.

Sie werden verdrängt, da sie (bzw. die dazugehörigen Gefühle) nicht angenehm sind.

Dieses Muster ist (bei den meisten, insb. Männern) unbewusst.

Schau dir mal die Mystik Rose Meditation von Osho an. Da findest Du eine Anleitung, die für dich passt, denke ich. Jedenfalls Anregung.

 

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Ich kann Dir Katie Byron "The Work" empfehlen. Oder hör Dir mal Robert Betz über You Tube an.

Aufgestaute Energien und Emotionen kommen nicht ohne Grund hoch!!

Dem sollte man nachgehen aber es braucht Mut in die eigenen Abgründe blicken zu wollen.

Übrigens kann ein theatralischer Ausbruch (besser in den eigenen Wänden) auch ganz gut tun.

Energiegesetze fordern Ausgleich.

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Hi Firster,

danke für deine Nachricht!

Robert Betz kenne ich und tut bisweilen sehr gut, seine Sachen zu hören und zu lesen. Von Byron Katie habe ich gehört und auch von the work.                                                                                                                                    

Wie du sagst, aufgestaute Energien wollen erlöst werden und was hochkommt, kommt nicht ohne Grund an die Oberfläche. Wenn die Spitze des Eisbergs gekappt wurde, kommt er ein Stück weiter nach oben. All die Therapiemethoden, welche lediglich auf Verstandesebene arbeiten kannst du meiner Meinung nach wirklich knicken, weil sie sich nicht mit der emotionalen tiefen Komponente auseinandersetzen.                 

Vielleicht sind diese Dinge als Ergänzung gut, als Basis jedoch geht es darum die emotionalen Blockaden zu erlösen. Der Workshop bei Orlando Owen war hierfür ein wichtiger Schritt für mich und wie du sagst in die eigenen Abgründe zu blicken erfordert Mut. Öfter wünsche ich mir, manche Türen nicht geöffnet zu haben, aber irgendetwas hat mich seit Jahren getrieben und innerlich hierher geführt. Nach der schamanischen Zeremonie sind mir die eigenen Ängste wirklich präsent geworden und um einiges bewusster geworden. Das macht Angst, mir zumindest. Andererseits haben sich viele andere Sachen mittlerweile relativiert, die mich früher beschäftigt haben.

Meine Depression ist so gut wie weg seitdem, dafür kamen eben die Ängste stärker hoch. Auf den ersten Blick vielleicht ein Tauschhandel, ich denke allerdings es ist ein langer Prozess. Denn gleichzeitig geht auch eine Befreiung damit einher. Die letzten 2,3 Wochen hatte ich 2 heftige emotionale Reaktionen, als ich allein im Auto saß und mich bewusst darauf eingelassen habe. Begonnen hat es damit, dass mich eine Situation angetriggert hat. Habe das Ganze dann bewusst gepusht und mich hineingesteigert (mit mir selbst gesprochen unter anderem) bis nichts mehr kam. Rotz und Wasser geheult, geschrien, etc.

Seitdem geht es mir um einiges besser, das war eine innere Reinigung. Und das war dann auch der Auslöser für diesen Post - ob quasi hier unter Euch Leute wissen, wie man derartige Prozesse vielleicht beschleunigen/bewusster steuern kann.

 

Danke auf jeden Fall für die bisherigen Antworten! Eine schöne Weihnachtszeit Euch allen

bearbeitet von Dietz

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Gast
Quote

Mittlerweile kann ich, wenn es mir schlechter geht, endlich vernünftig heulen, teils das Ganze richtig pushen und viel Bullshit rauslassen. Allerdings nur dann, wenn sich genug aufgestaut hat.

Du siehst derzeit nur die Abreaktion als Lösung. Das geht aber besser...

(Problem) Auftstauen von negativen Emotionen

(Lösung-Symptomebene) Abreaktion der negativen Emotionen.

(Lösung-Kausalebene) Finde die Lösung, warum bei Dir negative Emotionen entstehen, das ist in gewissen Grenzen beeinflussbar. Erweitere systematisch Deine Grenzen.

Stell Dir beispielsweise beim nächsten Mal, wenn die negative Emotion schon recht stark ist und kurz vor der Abreaktion ist, die Frage:

Was Positives hätte ich anders machen können? Oder:

Wo lag meine Einflußmöglichkeit bei der Sache? Oder:

Was lerne ich Positives aus der Sache?

Mit der starken Emotion im Hintergrund kommen oft tiefgründige Antworten, die wirklich weiter helfen.

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Danke dir! Klingt interessant. Ich probier es aus.

Hört sich so an, als hättest du selbst Erfahrung mit diesen Dingen. 

Wenn ich dich fragen darf, was sind deine Erfahrungen und Lehren, die du vielleicht aus daraus gezogen hast?

Selbst unter dem Versuch der professionellen Tiefenhypnose (ultra depth usw.) hat mein Unterbewusstsein sich dagegen gesperrt, wirklich die Türen zu öffnen.

Daher spüre ich zwar die Emotionen, komme allerdings (noch) nicht an die Wurzel.

Bleibt lediglich die Arbeit mit den Empfindungen (bisher)

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Gast

Sorry für die späte Antwort, bin seit geraumer Zeit nur ab und an mal hier.

Meine Erfahrung ist, dass man mit einer reine Abreaktion zwar kurzzeitige Erleichterung verschafft, sich aber langfristig bei mehrfacher Wiederholung eine neue Angewohnheit zulegt, die nicht nur hilfreich ist. Beispielsweise ist die Wut rauszulassen ein Ventil und es geht einem kurzfristig besser, langfristig wird man mit dieser Gewohnheit jedoch zum Choleriker... Mit dem Weinen ist es vielleicht nicht ganz so offensichtlich. Warum ist das Weinen bei Männern eher verpönt? Es beseitigt (wie jede Katharsis) den innneren Druck. Zur Wut, die bei Männern eher akzeptiert ist, gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied. Wer weint, ändert eher wenig am äußeren Zustand. Der Wütende beispielsweise schon. Müsste ich vielleicht mal mehr drüber schreiben...

Mit Lösung auf Kausalebene kann man hingegen schon relativ weit kommen, denn sie bringen grundlegendere Einsicht und verhindern, dass man emotionale Ausbrüche wie Weinanfälle, Wutausbrüche als Dauermethode entwickelt. Allerdings kommt nach einer tiefen Erkenntnis für wirkliche Veränderung auch noch ein weiteres Element dazu. Das sind wieder Gewohnheiten. Im Rahmen von Beratungsausbildungen gibt es immer einen Teil mit Eigenerfahrung, wo man sich selbst in Klientenrolle begibt, damit man das auch erfährt und Empathie erlernt. Dort hatte ich auch so einen emotionalen Moment mit tiefer Erkenntnis, die zu einem mehrere Wochen dauernden Durchbruch und ganz neuen Peak-Erlebnissen geführt hat.

Schritt für Schritt kam dann jedoch die alten Gewohnheitsmuster zurück. Diese brauchen einen anderen Ansatz zur Veränderungen als die emotionale Katharsis.

Edit: Zur Hypnose: Die Tiefe der Hypnose spielt zwar auch eine Rolle dafür, ob das Unbewusste sich sperrt. Die größere Rolle spielt jedoch, ob das Unbewusste der Ansicht ist, dass Dein Bewusstes für das Wissen bereit ist und es zudem auch verkraften kann. Wenn das so ist, dann kommen die Erkenntnisse automatisch auch im "Normalzustand". (Wir erleben dutzende Trancezustände ganz natürlich im Verlaufe des Tages).

PS: Die Links sind vom Forum.

bearbeitet von Gast

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Danke!

Ja, es ist zwar ein Ventil, aber nicht so, dass ich jetzt dauernd am Lamentieren bin. Allerdings haben die 2,3 Ausbrüche wirklich gut getan und gereinigt.

Ich mache mir immer wieder bewusst, dass das alles ein langsamer Prozess ist und man nicht immer alles an Ergebnissen sofort sieht. 

Ein bisschen so wie der Bambus, der erstmal ein paar Jahre lediglich unterirdisch wächst, bevor er dann eines schönen Tages etliche cm pro Tag macht.

Interessant auch, was du zu Gewohnheiten sagst. Sobald die emotionale Reinigung weiter durch ist, kann ich auch das besser angehen. 

Ich merke einfach, dass lediglich Gewohnheiten ändern wollen mir wenig bringt, solange mein Betriebssystem verwurmt ist (um mal in ner mehr oder weniger guten Metapher zu schreiben)..

 

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