Mehrmalige Jobwechsel zum Berufseinstieg

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Hey, ich wollte mal Feedback zu meiner Situation erfragen:

Ich bin nach der Uni bei einer großen Strategieberatung eingestiegen. War da aber leider mit der Situation (Arbeitszeiten, Täglicher Stress mit einem Kollegen) sehr unglücklich und bin dann nach 6 Monaten zu einem kleinen Startup im Finanzbereich in Berlin gewechselt. Da ich aus dem Ingenieursbereich komme, hat das ganze nichts mit meinem Studium zu tun, war aber durch das Geschäftsmodell sehr spannend. Der job hat sich anfangs super angehört: Gutes Gehalt, klasse Kollegen und interessante Aufgaben.

Leider ist die Firma nach ca. 4 Monaten in starke finanzielle Schieflage geraten. Die guten Kollegen sind alle weg und meine Aufgaben werden auch immer schlechter. Ich bin jetzt knapp 12 Monate dabei, werde aber von Tag zu Tag unglücklicher. Habe irgendwie das Gefühl mein Potenzial zu verschwenden, da ich fast nur noch Praktikantenarbeit mache.

Würde es sehr gerne nochmal bei einer Beratung versuchen, nur diesmal vielleicht eine Nummer kleiner, die nicht Rund um die Uhr arbeitet ;)

Meine Sorge sind halt die häufigen Wechsel, also nach 6 und evtl. jetzt nach 12-18 Monaten. Macht das Sinn oder zerschießt man sich da komplett den Lebenslauf?

Hat jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation oder kann mir vielleicht Tipps geben?
Hat man mit so einem Lebenslauf überhaupt noch Chancen  bei Beratungen?

Bin gerade etwas ratlos und für jeden Tipp dankbar!

Vielen Dank!

 

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Am 5.10.2016 um 02:44 schrieb snowman1:

Meine Sorge sind halt die häufigen Wechsel, also nach 6 und evtl. jetzt nach 12-18 Monaten. Macht das Sinn oder zerschießt man sich da komplett den Lebenslauf?

Jain. 

Du solltest Dir den gemeinsamen Nenner da mal anschauen. Bekomme ich Deinen Lebenslauf in die Hand, dann frage ich mich natürlich schon, was diese häufigen Jobwechsel sollen. Nun kannst Du sie begründen. 

Ich sehe kein Problem darin, in der Unternehmensberatung zu erkennen, dass einem die Work-Life-Balance nicht gefällt. Auch finanzielle Probleme bei einem StartUp können vorkommen. Und in einem Job zu sitzen, der einem keinen Spaß macht und wo man keine Perspektive hat, ist auch nicht sinnvoll. 

Jetzt bekommst Du aber langsam ein Problem: 

Am 5.10.2016 um 02:44 schrieb snowman1:

War da aber leider mit der Situation (Arbeitszeiten, Täglicher Stress mit einem Kollegen) sehr unglücklich

Stress mit Kollegen kann passieren. Arbeitszeiten in der Unternehmensberatung sind auch keine wirkliche Überraschung. Damit muss ein junger Typ eigentlich umgehen können und sich auch mal durchbeissen. Ggf. soziale Skills üben. Vor allem: Warum war Dir das vorher nicht klar? Unternehmensberatung ist halt viel Arbeit. Warum hast Du da vorher nicht drüber nachgedacht? 

Am 5.10.2016 um 02:44 schrieb snowman1:

bin dann nach 6 Monaten zu einem kleinen Startup im Finanzbereich in Berlin gewechselt. Da ich aus dem Ingenieursbereich komme, hat das ganze nichts mit meinem Studium zu tun, war aber durch das Geschäftsmodell sehr spannend. Der job hat sich anfangs super angehört: Gutes Gehalt, klasse Kollegen und interessante Aufgaben.

Nun, die meisten StartUps überleben nicht. Ist halt so bei einem StartUp. Warum hast Du Dir da vorher keine Gedanken gemacht? Nun kommst Du in der Realität an und plötzlich sind die Aufgaben nicht mehr interessant. Und schon rennst Du wieder planlos weg. 

Am 5.10.2016 um 02:44 schrieb snowman1:

Würde es sehr gerne nochmal bei einer Beratung versuchen, nur diesmal vielleicht eine Nummer kleiner, die nicht Rund um die Uhr arbeitet ;)

Sehr sinnvolle Strategie. Wo man schon gemerkt hat, dass Beratung nix ist. 

Ich lese da raus: 

- Keinerlei strategische Karriereplanung.
- Kein Plan, was er will. 
- Rennt bei Problemen weg. 
- Will möglichst guten Umgang mit Kollegen. Klappt das nicht, rennt er weg. 
- Will möglichst wenig Arbeit. Wird es zu viel, rennt er weg.
- Will spannende Aufgaben. Kommen die nicht, rennt er weg. 

Das liest man einfach jetzt schon aus Deinem Lebenslauf raus zusammen mit Deiner Erklärung. 

Fang da mal ne Stufe tiefer an: 

Wo möchtest Du in 1, 3, 5 und 10 Jahren beruflich sein. Mach Dir da mal wirklich Gedanken. Dann such Dir das passende Unternehmen. Da muss ein Bild vor Augen sein und Du musst Dir auch das Unternehmen vorstellen können. Such Dir keine kleinen Unternehmen. Such Dir Unternehmen, die Substanz haben und in dem Bereich, wo Du Dich in 10 Jahre siehst, relevant sind und eine gute, jahrelange Reputation haben. Wo Du Dir ein gutes Netzwerk aufbauen kannst. Innerhalb des Unternehmens 1-2 Karriereschritte machen kannst. 

Informiere Dich vorher über das Unternehmen. https://www.kununu.com/ liefert da z.B. ein paar Indizien. Ruf mal im Unternehmen an. Frag die Leute mal aus. Man bekommt raus, ob die Mitarbeiter da zufrieden sind und wie es aussieht. 

 Hör auf da so rum zu eiern und mach mal einen Plan mit Strategie und verfolge den. 

Versuch mal die Ursache raus zu bekommen denn Du hast schon recht - so oft kannst Du das Spielchen jetzt nicht mehr betreiben, bevor der Lebenslauf total im Arsch ist. D.h. Du musst beim nächsten Arbeitgeber wahrscheinlich erstmal 3-5 Jahre bleiben, auch wenn es Kacke läuft und Dich durchbeissen. 

Der Plan: "Ich gehe einfach in eine kleinere Unternehmensberatung, da wird es vielleicht lockerer laufen" ist nicht wirklich gut durchdacht. 

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2-3 Jobwechsel in jungen Jahren sind kein Problem.

Müssen viele tun weil sie heutzutage anders kaum Gehaltssteigerungen mehr realisieren können...(selbst bei Großkonzernen).
Oder weil sie bei Einstellung belogen wurden (Jobbeschreibung, Arbeitsalltag).

Wenn ein Plan erkennbar ist und eine gewisse Zielrichtung (zB. Aufstieg, Oder: einmalige bewusste fachliche Korrektur zB. von Entwickler zu Consulting oder Architektut...) ist das kein Thema.

Gut wäre auch zumindest immer 1-2 Jahr(e) wo gewesen zu sein.

-

Das ein Startup sich anders entwicklen kann als gedacht ist auch nichts neues und einmalig nachvollziehbar,

 

bearbeitet von MrJack
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Mal zwei Artikel als kleine Inspiration:

http://www.forbes.com/sites/kaytiezimmerman/2016/06/07/millennials-stop-apologizing-for-job-hopping/#6feaad98697d

http://www.forbes.com/sites/lizryan/2016/10/28/ten-reasons-successful-people-change-jobs-more-often/#30aa30226a9d

Grundsätzlich sollte aber, wie oben erwähnt, ein roter Faden in deinen Wechseln zu erkennen sein. Auch ein zu frequentielles Wechseln macht sich sicherlich nicht gut, will dein Arbeitgeber doch gewisse Garantien haben. Sei also bei deinen nächsten VG's absolut ehrlich bzgl. deiner Historie und vermeide einen allzu schnellen Wechsel, dann sollte es immer noch klappen, weil du tendenziell ein gutes Profil hast!

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Vielen Dank für euer Feedback!

Wie habt ihr denn  für euch rausgefunden wo ihr in 1, 3, 5 und 10 Jahren beruflich sein wollt?

Ich finde momentan so viele Dinge spannend und würde am liebsten alles mal ausprobieren, da ich immer das Gefühl habe man verpasst etwas. Vielleicht finde ich deshalb Unternehmensberatung wieder spannend, da man dort verschiedene Branchen und Tätigkeiten wahrnehmen kann :)

 

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Gast El Rapero

Warum fickt ihr euch für den Lebenslauf immer den Kopf?? Merkt Ihr nicht, wie euch die Leute in den Arsch ficken`? Muss doch langsam weh tuen

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Am 28.5.2017 um 18:03 , El Rapero schrieb:

Warum fickt ihr euch für den Lebenslauf immer den Kopf?? Merkt Ihr nicht, wie euch die Leute in den Arsch ficken`? Muss doch langsam weh tuen

Kannst du deine Aussage evtl. mal etwas ausformulieren? :-D

 

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Gast
Am 18.5.2017 um 00:52 , snowman1 schrieb:

Vielen Dank für euer Feedback!

Wie habt ihr denn  für euch rausgefunden wo ihr in 1, 3, 5 und 10 Jahren beruflich sein wollt?

Ich finde momentan so viele Dinge spannend und würde am liebsten alles mal ausprobieren, da ich immer das Gefühl habe man verpasst etwas. Vielleicht finde ich deshalb Unternehmensberatung wieder spannend, da man dort verschiedene Branchen und Tätigkeiten wahrnehmen kann :)

 

Meine Branche (Real Estate Investment and Finance) habe ich schon früh als für mich spannend identifiziert. Mit den ersten 2 Jahren hat sich dann mein Verständnis der einzelnen Tätigkeiten und Wirkungszusammenhänge verfestigt. Ab dann war klar, dass ich perspektivisch für angelsächsische private equity oder Hedgefonds tätig sein will (hab ich jetzt abgehakt) und irgendwann dann einen eigenen Fonds managen will.

Daran arbeite ich gerade, gib mir noch 2 Jahre.

 

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ich scheiße aus prinzip auf iwelche gesellschaftlichen konventionen. Besonders wenn es um lebenslauf geht. Kenne viele langweiler aus der Schulzeit die seit jahrzenten beim gleichen knochen brecher unternehmen sind und sich was drauf einbilden. Am besten noch ein eigenheim auf 30 jahre abbezahlen.... Ich kann da nur kopf schütteln und freu mich drauf, wenn ich in 15 jahren Iwo am strand liege und cocktails schlürfe, während die braven immer noch am schreibtisch sitzen und ihr eigenheim abbezahlen und dabei auf ne rente warten die a) nicht reichen wird um ihren kümmerlichen lebensstandard aufrecht zu erhalten und b) fraglich ist ob sie die noch vor 70 bekommen. Ich stehe halt eher mehr darauf im alter immer mehr zeit zu haben für dinge die ich wirklich interessant finde.

sie haben da ne Lücke im lebenslauf: Ja, war geil!

einzig eine frage musst du beantworten können, wenn der hrler vor dir sitzt: Warum soll er in deine karriere investieren, wenn du gerne mal den ab durch die mitte machst?

bearbeitet von 2cents
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