Fazit - Studium?!

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Moin,

nach langen und entbehrlichen Monaten melde ich mich mal wieder. Gebe am Freitag meine Thesis ab, werde im Oktober 29 und werde dann zum "Master of Science (uuuuhhhhh) Wirt.Ing." geschlagen. Ich glaube, ich will mich jetzt einfach mal ausheulen, weil ich es mir einfach verdient habe.

Das Studium an sich war ziemlich interessant. Dieser BA/MA-Leistungswahnsinn war aber nicht wirklich "erbaulich". Es zähle aber 1h jede beknackte Leistung in das Gesamtresultat, so ein Irrsinn. Das Studentenleben war insgesamt ziemlich strange. Es gab mal nette Abende, aber so richtig interessante Menschen habe ich in dem Studium nicht kennen gelernt. Ing's sind größtenteils Spacken. Klar wird's mal abstrakt (Thermodynamik und Elektrotechnik aber auch vermeintlich simplte Kostenrechnung kann einen schon fordern), aber mit genügend Übung läuft das schon. Ich frag mich wirklich, warum sich so viele darauf einen runter holen. Philosophie ist sicherlich interessanter und nicht weniger anspruchsvoll (alleine schon sprachlich konkret das auszudrücken, was man meint, ist einen Kunst für sich). Es war halt ein unbezahlter, undankbarer, fünfjähriger Fulltime-Job. Ab und an mal gevögelt, ok. Aber ich vermisse die Zeit nicht wirklich. 

Bin jetzt in eine neue Stadt gezogen (über 500k EW), da geht schon wesentlich mehr. Was mir fehlt: die richtigen Leute. Wenn ich eine Erfahrung im Studium gemacht habe, dann dass das soziale Umfeld das A und O ist. Leider haben es mir die Umstände nicht erlaubt, mal wieder passende Menschen kennen zu lernen. Die Kommilitonen haben mich null interessiert. Waren alles brave Gymiiii-Kids die dann zum Studium sind. EInfach langweiliger Standard: FuBa, Saufen, bissl Titten glotzen. Um ehrlich zu sein, habe ich mich in dem Umfeld nie wirklich wohl gefühlt. Nur das Fach an sich fand ich, wie bereits erwähnt, ziemlich faszinierend, ansonsten hätte ich wohl geschmissen. BSc. mit 1,x abgeschlossen, wenn ich Glück habe, schaffe ich das beim MSc. auch. Aber sind wir mal ehrlich: als ob es darauf ankäme. Die paar wenigen interessanten Leute hat es im Studium ziemlich früh gekickt oder sie studieren noch oder haben einen miesen Schnitt. Ich wollte es hinter mich bringen und hab es halt durchgezogen. Was nicht alles geht, wenn man nur will ; ) Aber warum sich darauf was einbilden?

Also gut - Lebensläufe sind unterschiedlich. Für viele war die Studienzeit sicherlich "der Shit". Kommt eben darauf an, was man für Vergleiche mit früher ziehen kann ; ) Wie war es bei euch?

Hattet ihr mal solche Situationen im Leben, die einfach beschissen waren? Ich meine, woran liegt es, wenn man einfach so scheiss unzufrieden ist? Was kann man dagegen tun? Ich bilde mir immer zu ein: "wenn ich xyz, aber dannnnnn geht's vorwärts..." Nur: mich beschleicht das Gefühl, dass ich damit falsch liegen könnte...

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vor 31 Minuten schrieb Bondig:

Hattet ihr mal solche Situationen im Leben, die einfach beschissen waren? Ich meine, woran liegt es, wenn man einfach so scheiss unzufrieden ist?

Es ist jetzt etwas philosophisch, aber diese Phasen wechseln sich immer ab und es gehört im Leben dazu. 
Glücklich sein ist subjektives empfinden. Auf ein Tief, kommt das nächste Hoch. Diese Tiefs sind eigentlich die spannenden Phasen im Leben. 

Es gibt im Leben immer einen Gegenspieler. Man muss sie beide akzeptieren. 

Beziehungen mit Mädels z.B. - ziehen Dir potentiell viele positive Dinge ins Leben, aber auch Negative. Klar muss man da aufpassen, dass es einigermaßen passt. Wer aber nur die Positiven will und sich darauf fixiert, die negativen Dinge weg zu bekommen, hat schnell eine frustrierende Zeit vor sich. 

Versuch mal, wie Du mit dem Gefühl umgehen kannst. Jedes negative Gefühl gibt auch positive Ideen und Anreize. Erst das führt dazu, dass das nächste Hoch kommt. Sie gehören einfach zusammen. 

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Gast Idioteque
vor 48 Minuten schrieb Bondig:

Hattet ihr mal solche Situationen im Leben, die einfach beschissen waren? Ich meine, woran liegt es, wenn man einfach so scheiss unzufrieden ist? Was kann man dagegen tun? Ich bilde mir immer zu ein: "wenn ich xyz, aber dannnnnn geht's vorwärts..." Nur: mich beschleicht das Gefühl, dass ich damit falsch liegen könnte...

Ja. Im Prinzip hat dann immer irgendwas gefehlt. Man muss sich fragen, was einem genau fehlt und dann daran arbeiten. Bei dir scheint es jetzt wieder der soziale Anschluss zu sein.

 

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On Tuesday, September 27, 2016 at 6:27 PM, Bondig said:

Es gab mal nette Abende, aber so richtig interessante Menschen habe ich in dem Studium nicht kennen gelernt. Ing's sind größtenteils Spacken.

Erzähl uns bitte mehr von deinem spannenden Leben ...

Teils hast du Recht. Gab schon ein paar schräge Vögel im Ing.Studium, aber die gleich als Spacken zu bezeichnen zeugt nicht gerade von geistiger Reife.

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Am 27.9.2016 um 18:27 schrieb Bondig:

EInfach langweiliger Standard: FuBa, Saufen, bissl Titten glotzen.

Klingt doch traumhaft. Klar, für manche müssen es zwar Heliskiing, Afrikaurlaub und Literaturcafé sein, aber ich wage zu behaupten, dass man in erstgenannten Tätigkeiten genau so viel Spaß und Erfüllung finden kann. Vielleicht hängt deine momentane Unzufriedenheit damit zusammen, dass du zu verkrampft nach dem Besonderen(TM) suchst. Mit der Oettinger-Dose bei Sonnenaufgang auf'm Mensadach mit Blick über die 8-Uhr-Vorlesungsgeher kann man jedenfalls nicht planen.

Ich habe mein Studium mit deutlich weniger Ehrgeiz durchgezogen, aber mittlerweile bin ich auch bei etwas angekommen, das sich richtig anfühlt. Den Gedanken, dass es "vorwärts gehen muss", habe ich mir abgewöhnt. Vorwärts ist schließlich keine Richtung. Und die ganzen braven Gymi-Kids sind übrigens auch viel weniger langweilig, als man denkt.  Eigentlich hat so ziemlich jeder nen Dachschaden. "Die richtigen Leute" können so gut wie alle sein. Manche muss man halt bisschen aus der Reserve locken und davor natürlich grundsätzlich mal Interesse an ihnen entwickeln. Da würde ich an deiner Stelle mal ansetzen. Titel, Ziele, Hobbies, das ist doch alles nix ohne Menschen, mit denen man das teilen kann...

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