Ich möchte mich vom Smartphone befreien

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TL;DR am Ende

Hey zusammen.

„Wie schaffst du das, so selten am Handy zu sein?“ fragte ich kürzlich ein Date. Ernsthaft interessiert war diese Frage. Sie war nicht belanglos gemeint, ich wollte es wirklich wissen. Es  beeindruckt mich, wie dieses Mädchen ihr Leben sehr gut mit nur sporadischem Smartphone-Gebrauch organisiert und gestaltet. Es ist nicht nur untypisch, gerade für Frauen, sondern für mich persönlich auch eine Wunschvorstellung.  

Vor vier Jahren habe ich mein erstes Smartphone bekommen. Und vor drei Jahren, mit 16,  ging die Tragödie dann erst richtig los: WhatsApp wurde populär und ich habe monatelang erst mit einem Mädel geschrieben, mit dem sich was - noch ganz ohne PickUp - angebahnt hat. Irgendwann war da Schluss, dann kam meine erste Freundin. Dann war auch hier Schluss und es kam eine erste Freundschaft+. Jedenfalls war es immer das gleiche: Mit ihnen hat man quasi 24/7 über WhatsApp kommuniziert. Jedes Vibrieren ist ein Dopamin-Ausstoß. Bestätigung für das Ego, weil andere Leute einem Beachtung schenken. Ablenkung vom viel zu oft langweiligen Alltag. Vielleicht kennt das der ein oder andere. Das war der Grund, warum mich dieses 24/7 für ganze drei Jahre begleitet hat. Ich war praktisch süchtig danach.

Jetzt bin ich weiter. Vom Alter, aber auch von der Reflektion her. Und ich bin vor allem unzufrieden. Ich brauche diese Bestätigung nicht mehr. Noch viel entscheidender: Ich will  mein Leben nicht mit Belanglosigkeiten verschwenden. Ich will diese Ablenkung vom Leben gar nicht. Ich will nicht mehr immer irgendwo anders sein. Genau das wurde mir damals auch zugetragen. Dass ich mich verändert hätte, weil ich nur noch am Handy hängen würde. Und das glaube ich gerne. 

Wie soll ich vernünftig arbeiten, wie will ich in den "Flow"-Zustand kommen, der uns erwiesenermaßen glücklich macht, wenn ich mindestens alle 6,7 Minuten aufs Handy gucke? Der Alltag und damit das Leben ist völlig fragmentiert. Tiefer Fokus kaum mehr möglich. Eintauchen in Momente und Situationen ist nicht mehr möglich. Langfristige Motivation, etwas zu tun? Kochen, um am Ende ein leckeres Gericht zu bekommen? Wie soll mein Geist auf so etwas Lust bekommen, wenn er nur die sofortige Befriedigung kennt? Wozu anstrengen? 

Ich denke ich habe das Problem, dass ich erlebe, gut aufgezeigt. Jetzt könnte man ja sagen: „Mach das Ding einfach aus!“. Dann sage ich aber, wenn ich über das Thema mit mir alleine nachdenke: Ich warte auf Anrufe von der Immobilienmaklerin. Freunde, Familie, wer auch immer wollen mich anrufen oder mir schreiben können, um Sachen zu klären. Alarmanrufe für Einsätze kommen ebenfalls über das Telefon. Nützliche Infos fürs Studium (sind Noten online, spontane Änderungen, Wissenswertes allgemein)  kommen in eine WhatsApp-Gruppe. Zu bestimmten Mädels, die z.B. gerade im Ausland sind, muss über WhatsApp und Snapchat Kontakt gehalten werden, damit das Interesse nicht abbricht. Mit den anderen schreibe ich immerhin nur noch zwecks Terminabsprache. Snapchat aber z.B. "brauche" ich generell, um Sachen aus meinem Leben zu posten, um so passiv Interesse bei den Betrachtern zu wecken. - ich nenne das "meine Marke formen". Es braucht diese Selbstdarstellung für PickUp. E-Mails müssen teils zügig gelesen werden, damit ich auf Mietangebote schnell reagieren kann, bevor andere schneller sind. Auch die Arbeit erfordert Absprachen über eine WhatsApp-Gruppe. 
All das sind Konsequenzen unseres mittlerweile digitalen Lifestyles. 

Mir tut es nicht (mehr) gut. Warum ich diesen Post überhaupt mache: Ich möchte eure Erfahrungen hören. Wie geht ihr damit um? Gibt es komplette Smartphone-Verweigerer? Wo kann man die Benutzung noch weiter ausdünnen? Habt ihr Ideen oder Tipps?

To long, didn't read: Die (als notwendig empfundene) ständige Smartphone-Nutzung in meinem Leben macht mich fertig, setzt mich unter Druck, stresst mich, und lässt mich nicht mehr in einen Flow im Alltag kommen. Ich kann kaum noch konzentriert arbeiten. Ich möchte wissen, wie ihr mit dem ständigen Druck, der von außen über das Handy auf einen einprasselt, umgeht. Ob ihr Ideen habt, wie man das Smartphone im Jahr 2016 noch als nützliches Gerät, nicht aber als Stressfaktor nutzen kann. 

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Hey Blackfree,

Endlich mal wieder ein sehr spannendes und meiner Meinung auch wichtiges Thema.

Als Ingenieur bin ich von Smartphones und den enormen Möglichkeiten fasziniert und beteilige mich selbst an vielen Entwicklungen zu diesem Thema.

Als Privatperson habe ich da ein ganz anderes Bild. Ich glaube kaum eine technische Neuerung hat unsere Gesellschaft so sehr geprägt wie Smartphones in Verbindung mit Apps und Sozialen Netzwerken. Es ist drastisch, denn egal wo man sich im Alltag umschaut sieht man Leute mit Blick nach unten.

Und ich glaube es hat große Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung und Achtsamkeit im realen Alltag (und damit meine ich nicht das gestiegene Risiko beim Blick aufs Smartphone von der Straßenbahn überrollt zu werden).

Ich selbst versuche mir klare Auszeiten zu nehmen und schalte das Gerät z.B. beim Spaziergang mit dem Hund in den Flugmodus oder nehme es gar nicht mit.

Auch beim Training bleibt es im Spind und normalerweise auch während der Arbeitszeit bei mir in der Tasche. Allerdings höre ich auch gerne während der Arbeit über die bekannten Streamingdienste meine Musik und da hat stellt sich dann wieder ein Problem ein.

Ansonsten werden in Chatgruppen konsequent die Benarchrichtigungen deaktiviert und größere Texte höchstens am Abend gelesen und geschrieben.

 

Ich bin gespannt wie die anderen hier im Forum damit umgehen.

Beste Grüße

Dur

bearbeitet von Dur-Kadenz

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vor 9 Minuten schrieb Blackfree:

Infos fürs Studium (sind Noten online, spontane Änderungen, Wissenswertes allgemein)  kommen in eine WhatsApp-Gruppe. Zu bestimmten Mädels, die z.B. gerade im Ausland sind, muss über WhatsApp und Snapchat Kontakt gehalten werden, damit das Interesse nicht abbricht. Mit den anderen schreibe ich immerhin nur noch zwecks Terminabsprache. Snapchat aber z.B. "brauche" ich generell, um Sachen aus meinem Leben zu posten, um so passiv Interesse bei den Betrachtern zu wecken. - ich nenne das "meine Marke formen". Es braucht diese Selbstdarstellung für PickUp. E-Mails müssen teils zügig gelesen werden, damit ich auf Mietangebote schnell reagieren kann, bevor andere schneller sind. Auch die Arbeit erfordert Absprachen über eine WhatsApp-Gruppe. 
All das sind Konsequenzen unseres mittlerweile digitalen Lifestyles. 

Das sollten alles keine zeitkritischen Themen sein. Auch das mit der Wohnung nicht. Egal ob bei Maklern oder Privat gilt nicht "wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Sondern es gibt ein Zeitfenster, indem alle anfragen gesammelt werden, dann wird ausgewählt.

Und ob du unter irgendein Bikinfoto jetzt, oder in 9 Stunden dein Like rotzt, interessiert auch niemanden. 

 

Grundsätzlich gilt bei mir: Wer direkt eine Reaktion von mir will, hat anzurufen. Alles andere kann er mir schreiben und wird irgendwann gelesen und beantwortet. Und egal, für wie wichtig man sich hält: Die wenigsten Dinge sind wirklich so dringend, dass sie direkt eine Reaktion erfordern. Also kannst du dein Handy auch einfach irgendwo hinlegen, deinen Kram machen und irgendwann drauf gucken, wenn es dir passt. Du verpasst nichts.

Und lass dieses ganze Gechatte sein. Triff dich mit den Leuten, wenn du mit ihnen reden willst. Und wenn das nicht geht, weil sie am Arsch der Welt wohnen, ruf halt hin und wieder mal an. Oder warte eben, bis sich die Gelegenheit eines Treffens ergibt. Nur weil Mia-Mandy sich entschieden hat, mit 19 erstmal ne Selbstfindungsreise durch die USA zu machen, weil ihr bisheriges Leben ja so super stressig war, heißt das nicht, dass du ihr alle 5 Minuten ein Update über deinen Gefühlszustand geben musst. Und wenn du sie ficken willst, reicht es vollkommen aus, dich erst wieder zu melden, wenn sie wieder in der Nähe ist. 

Bonus: Wenn du jetzt noch aufhörst, jeden Moment deines Lebens nach Verwertbarkeit für soziale Netzwerke zu beurteilen, kannst du auch entspannt ein Eis essen, ohne so lange Fotos davon zu machen, bis es geschmolzen ist. 

 

Dein Smartphone ist dein Diener, nicht anders herum.  

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Gast

Es hindert einen an und für sich nichts daran, das Smartphone gewöhnlich im Flugmodus zu halten und nur bei Gelegenheit ans Netz zu gehen.

2-4x am Tag sollten reichen wenn man nicht dringend erreichbar sein muss.

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Mein Smartphone benutze ich selten, um im Internet zu surfen. Keine Internet Flat und nur WLAN zuhause und der Uni reichen da. WhatsApp habe ich komplett verweigert. Alles wichtige bekomme ich per SMS und auch nicht wirklich mehr. Den ganzen Trash-Talk oder dumme Essensbilder schickt mir ja keiner per SMS oder MMS, weil das oftmals auch Geld kostet und die Hammschwelle irgendwie höher liegt. Damit bin ich sehr zufrieden.

Generell texte ich kaum und es kann mal vorkommen, dass ich Freunde 1-2 Monate nicht sehe und auch nciht kontaktiere. Dann hat man sich beim nächsten Treffen aber um so mehr zu erzählen und kann die Fotos aus dem letzten Urlaub zeigen (die man ja noch nicht auf WA, Facebook, ... gesehen hat).

Mein Smartphone ist zum Telefonieren da, Musik hören, ab und an ein Foto schießen (nur, wenn es den Moment nicht kaputt macht; die Fotos sind nur für mich bestimmt) und die ein oder andere App (vor allem Wetter) zu nutzen. Ich habe auch nicht ein einziges Spiel auf dem Handy. Im Prinzip verschwende ich dadurch sehr wenig Zeit mit dem Teil.

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Gast eswareinmal

Du kannst es Dir etwas einfacher machen, das Smartphone weniger zu verwenden, wenn Du Dir eins suchst, das recht klein ist. Dann willst Du fast automatisch nur damit telefonieren, weil Internet viel zu fummelig ist. Trotzdem bist Du erreichbar. So klappt es zumindest bei mir seit Jahren gut.

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Ich muss wegen meiner Arbeit 24/7 erreichbar sein. Aufs Handy schaue ich aber nicht, sondern höre eher oft Musik unterwegs. Bei Dates ist das auch kein Problem. Da schau ich höchstens mal wegen wichtiger Mails ne Sekunde drauf, was bei 2-3Std. auch nicht häufiger als 5 Mal passiert. Es ist auch extrem unhöflich immer aufs Handy zu schauen. Ich denke, da muss du deinen eigenen Weg zur Nutzung finden. Hier gibt es keine Idealformel. Ich selber habe aber noch nie durchs Texten Selbstbestätigung erfahren. Ich gehe auch nach Möglichkeit schnell zum Telefonieren über. Ich rede halt gerne ;)

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Wenn es zu schwierig ist, Disziplin aufzubauen: Gehe den technologischen Rückschritt. Nimm tagsüber ein Handy mit, das KEIN Smartphone ist (kein Browser, keine Apps, nur Telefon und SMS). Und nimm zum Musikhören einen MP3-Player mit. Wenn Du dann abends unbedingt WhatsApp-Nachrichten lesen und schreiben willst, kannst Du das Smartphone ja immer noch aus der SChublade holen, einschalten und nach einer Stunde  wieder ausschalten.

Gruß, SF

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vor 11 Stunden schrieb Blackfree:

Wie soll ich vernünftig arbeiten, wie will ich in den "Flow"-Zustand kommen, der uns erwiesenermaßen glücklich macht, wenn ich mindestens alle 6,7 Minuten aufs Handy gucke?

Das Flow glücklich macht, ist ein Irrtum. Flow ist nix anderes, als ne Fokussierung, bei der alles andere ausgeblendet wird.

Mit dem Wunsch, in den Flow zu kommen, kanns übrigens so ähnlich sein, wie mit dem Wunsch ständig per Smartphone erreichbar zu sein. 

 

vor 11 Stunden schrieb Blackfree:

Ich denke ich habe das Problem, dass ich erlebe, gut aufgezeigt.

Ne, eigentlich nicht. Oder glaubste, dass dein Telefon dich zu irgendwas zwingt? Also ernsthaft? Wenn ja, dann zeig das Ding doch wegen Stalking an.

 

vor 11 Stunden schrieb Blackfree:

Ob ihr Ideen habt, wie man das Smartphone im Jahr 2016 noch als nützliches Gerät, nicht aber als Stressfaktor nutzen kann. 

Klar: Nutze dein Smartphone als nützliches Gerät.

 

Das was du hier machst, ist im PU als Drama bekannt. Du jammerst rum. Weil du nicht weisst, wie du bekommen kannst, was du willst. Was OK ist. Kannste gerne machen. Wenns hilft. Nur immer drauf achten, dass es auch hilft. Also das Jammern. Weil, wenns zum Selbstzweck wird, dann hilfts nicht mehr.

Vorschlag ist: Jammer rum, wenn du willst. So lange du willst. Und wenn du fertig bist mit Jammern, dann hörste damit auf, über dein Smartphone nachzudenken. Oder dir andere Ausreden auszudenken. Und machst das, was dir wichtig ist.

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Is ne Sucht wie jeder andere. Du bist halt süchtig nach Informationen und nach der schnellen Bestätigung fürs Ego.

Wie bekämpft man eine Sucht? Mit Entzug und eisernen Willen. Ich sage mir immer "wenn jemand was von mir will und es dringend ist wird mich die Person schon anrufen".

Das Smartphone gehört zum Alltag dazu. Es sollte nicht deinen Alltag bestimmen. Ich muss immer lachen wenn ich solche Experimente ala "1 Woche ohne Smartphone!" sehe. Ich kann ohne Probleme das Smartphone aus lassen (im Urlaub z.B) und einfach mal 3 Wochen nicht erreichbar sein. Ist doch mega entspannt.

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Wenn es dir schwer fällt, deinen übermäßigen Smartphone-Konsum einzuschränken, dann hole dir doch einfach ein Billighandy für 30 Euro. Da bleibst du erreichbar, kannst SMS schreiben. Email und Whatsapp kannst du auch am PC schreiben. Nichts ist so dringend bei dem neuem Zeug, dass es nicht zwei drei Stunden warten kann. Bei Notfällen oder wenn unbedingt schnelle Infos verschickt werden müssen, reicht ein Smartphone aus. Auch bei dir mit 19.

Ein Smartphone ist nicht notwendig. Alles Internetzeugs, Email, Whatsapp, Social Media usw. kannst du ebenso mit dem PC erledigen und besitzt keinen Termindruck.

Ich meine, wenn ich mit dem Rauchen aufhören will, dann lasse ich die Kippen auch nicht auf Couchtisch in meiner Wohnung.

 

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vor 2 Stunden schrieb Aldous:

Das Flow glücklich macht, ist ein Irrtum. Flow ist nix anderes, als ne Fokussierung, bei der alles andere ausgeblendet wird.

Mit dem Wunsch, in den Flow zu kommen, kanns übrigens so ähnlich sein, wie mit dem Wunsch ständig per Smartphone erreichbar zu sein. 

 

 

Please eloborate. Ich beschäftige mich mit dem thema flow. Warum nicht? Und hast du Links, Berichte usw dazu?

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Also ich denke schon, dass ein häufiger Flow beim Arbeiten oder anderen Tätigkeiten der Psyche sehr gut tut und zur inneren Ausgeglichenheit beiträgt. Oder anders gesagt, wenn du nie in den Flow beim Arbeiten kommst, dann trägt das zum Glück bei.

bearbeitet von jon29

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vor 2 Stunden schrieb Aldous:

Das was du hier machst, ist im PU als Drama bekannt. Du jammerst rum. Weil du nicht weisst, wie du bekommen kannst, was du willst. Was OK ist. Kannste gerne machen. Wenns hilft. Nur immer drauf achten, dass es auch hilft. Also das Jammern. Weil, wenns zum Selbstzweck wird, dann hilfts nicht mehr.

Ich kann dich beruhigen, das Jammern ist zum Glück nicht Selbstzweck. Sondern ich erhoffe mir tatsächlich Ideen und Tipps, die ja auch kommen. 

 

Die Idee eines "Dumb"phone (Tastenhandy) hatte ich selber auch schon.  So könnte ich mir, da mein Vertrag jetzt eh ausläuft, eine SIM mit genug Freiminuten/SMS da reinlegen und wäre nach wie vor, ganz ohne Smartphone, für Dringendes erreichbar, bzw ich selber könnte noch Leute anrufen oder Notrufe absetzen etc. 

Das Smartphone bekäme dann vielleicht eine SIM die nur Daten drauf hat, oder bliebe komplett ohne, so dass ich es nur im WLAN benutzen kann. Dann geht auch WhatsApp, alle Nachrichten können dann Abends z. B. abgearbeitet werden. Ich würde es aber trotzdem immer im Rucksack dabei haben, zwecks Kamera, Musik und Google Maps. Aber die Versuchung dran zu gehen und Ablenkung wären durch die Aufbewahrung im Rucksack nicht mehr da. 

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TE,

kuriose Frage, die du hier stellst. Ernsthaft.

Es gibt einen deutschen Philosophie-Professor, der darüber mal geschrieben hat, leider fällt mir der Name nicht mehr ein.

Jedenfalls hat er dieses ( dein ) Thema ausführlich bearbeitet. Es ist bis ans Limit gegangen, indem er sich aus scharzen Marmor ein " Iphone" anfertigen lassen hat. Der " Klon " sieht genauso aus, und er trägt es jeden Tag bei sich < sogar in einer Handyhülle.

Wenn er sein < Smartphone> aus der Tasche holt, wird er natürlich immer darauf angesprochen und diskutiert dann mit den verdutzt dreinschauenden Mitmenschen über das Thema > Ständige Erreichbarkeit.

 

Kann man sehen wie man will, nur ich bin der Meinung, dass man immer noch Herr der Lage sein sollte und sich nicht von einem Elektrobrikett erpressen lassen muss.

Ein altes Telefon mit Tasten, Flugmodus oder es einfach mal nen Tag Zuhause liegen lassen...

FB, Whatsapp und wie sie alle heißen, deinstallieren und löschen....

Was soll der Schwachsinn?

Du bist hier in einem Pickup-Forum, wo es um Persönlichkeitsentwicklung geht.

Du hast noch einen weiten Weg vor dir, wenn du es noch nicht einmal schaffst, Kontrolle über dein smartes Endgerät zu erlangen! Sprich, du lässt dich von nem Haufen Elekromüll betaisieren.

 

 

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vor 3 Minuten schrieb Trident:

Du hast noch einen weiten Weg vor dir, wenn du es noch nicht einmal schaffst, Kontrolle über dein smartes Endgerät zu erlangen! Sprich, du lässt dich von nem Haufen Elekromüll betaisieren.

Guess what, genau das ist der Grund, warum ich diesen Beitrag schreibe. Weil ich selber merke, wie absurd das ist. Aber absurd ist das nicht nur für mich.

Ich habe das Thema mal ein bisschen gegoogelt. Aber auch völlig ohne Googeln ist mir diese Thema diese Woche oft zugeflogen: Seit ein, zwei Jahren gibt es unglaublich viele Artikel, Studien und Beiträge zu diesem Thema. Eine Auswahl:

http://nymag.com/selectall/2016/09/andrew-sullivan-technology-almost-killed-me.html? 

http://zeitjung.de/einsamkeit-ablenkung-generation-y-jamiexx-konzentration/

https://msu.edu/~ema/AltmannTraftonHambrickJEPG.pdf

https://turbofuture.com/cell-phones/Why-You-Should-Switch-to-a-Dumb-Phone

Das digitale Leben von uns allen hat sich in den letzten Jahren sowas von massiv geändert, dass klar ist, dass es irgendwelche Kollateralschäden gibt. Nur einen guten Weg, damit umzugehen, haben wir noch nicht gefunden. Und deswegen ist es auch m.M.n. völlig legitim und nur logisch, dass ich diesen Thread eröffnet habe.

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Weißt du, wie ich mit diesem Thema umgehe?

> Gar nicht. Ich gehe damit nicht um, weil es null Stellenwert für mich hat. 

Beruflich füge ich mich meinem Schicksal, mir bleibt ja nix anderes übrig. In meiner Freizeit beachte ich mein Elektrobrikett nicht sonderlich. Schreiben mir Bekannte Belangloses, antworte ich nicht, weil mir dieses Getippe zu anstrengend ist. [ allerdings wissen sie es auch und sollte es wichtig sein, dann sind sie schon so konditioniert, dass sie dann auch durchklingeln]

Mich hat mal ne Telekom-Trulla angequatscht, was denn meine Lieblings-App wäre. Darauf antwortete ich : Die grüne mit dem Hörer ! Konnte sie nicht fassen... Tja, das Teil ist immer noch ein Telefon.

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Immer wieder bereue ich, dass ich mir nach dem Totalausfall meines alten Smartphones ein neues aufschwatzen lies. Ich hatte drei Monate lang kein Whatsapp mehr und habe es genossen. Freunde haben mich besucht oder einfach angerufen. Alles kurz und knapp statt lange nutzlose Texte. Termine wurden verlässlich vereinbart und nicht kurz vorher per Whatsapp abgesagt oder verschoben. Es hatte wirklich viel Gutes.

Für das Studium war es dagegen sehr schlecht. Informationen werden bei uns größtenteils per Whatsapp weitergegeben. Ich war dadurch oft im Nachteil. Der Hauptgrund warum ich es wieder installiert habe.

Jedes Mal wenn ich ein paar Wochen ohne Handy/Internet im Urlaub war, denke ich, dass ich meine Smartphonenutzung reduzieren sollte. Es lenkt vom Leben ab. 

Mehrere Freunde von mir verlieren regelmäßig ihr Handy, weshalb sie im Grunde immer handylos sind. Man arrangiert sich damit, wenn man die Leute mag. 

Ich habe meins schon lange nicht mehr in der Hosentasche, sondern nur noch in einer Handtasche/Jackentasche und vor allem fast immer lautlos. Ich schaue gelegentlich mal drauf, aber nicht so oft wie wenn ich es direkt griffbereit in der Hosentasche oder auf dem Tisch hätte. 

 

In meinem engsten Freundeskreis lassen wir die Handys in der Tasche und die Tasche abseits unseres Blickfeldes. Wenn jemand mal aus Gewohnheit das Handy bei sich hat und dann während dem Filmschauen ständig nachsieht und tippt, dann weißen wir ihn darauf hin und es wird weggepackt.

Als "Ausgleich" für das gelegentlich unbeachtete Smartphone, habe ich meinen Freunden beigebracht, dass sie einfach bei mir vorbeikommen und klingeln können, wenn etwas ist oder sie mal Lust dazu haben. Statt eine Stunde lang über Whatsapp zu klären wo und wann man sich trifft um dann festzustellen, dass nun die Zeit doch nicht mehr für ein Treffen reicht oder einfach jede Lust dem Organisationsfrust gewichen ist, besuchen wir einfach den anderen kurz und klären vor Ort was wir machen.

Beim Feiern lassen wir das Handy auch meistens zu Hause, wenn wir es nicht brauchen.

bearbeitet von dreamablefly
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Gast GreenMile

Ich finde die Frage das TE keineswegs dumm. Man muss hier besonders das Alter betrachten, wie alt sind hier einige?? Ich bin 28. Mein erstes Handy war n Kühlschrank. Wenn man aber mit Smartphone und co. auf wächst, halte ich die Suchtgefahr nach Technologie für sehr reell. Sieht man ja jeden Tag in der Bahn. Oder im Bus. Oder auf der Straße. Oder an der Facebookaktivität mancher Leute.

Das Problem ist halt, dass sich die Technik mittlerweile schneller entwickelt hat, als unsere Fähigkeit damit umzugehen. Wenn du merkst, es ist zu viel, vielleicht wirklich mal probieren ein älteres Gerät mitzunehmen oder das Handy einfach auf Lautlos/Aus haben und nur nehmen wenn man es unbedingt braucht.

In der Gesellschaft wird da auch nicht angesetzt, soweit ich weiß. Viel zu viele Mütter, die ich kenne sagen heute: "Aber wenn der kleine kein Handy hat, ist er der Außenseiter." Halte ich für etwas fragwürdig.

bearbeitet von GreenMile

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vor 23 Stunden schrieb Barokna:

Das sollten alles keine zeitkritischen Themen sein. Auch das mit der Wohnung nicht. Egal ob bei Maklern oder Privat gilt nicht "wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Sondern es gibt ein Zeitfenster, indem alle anfragen gesammelt werden, dann wird ausgewählt.

Was Wohnungen angeht ist es bei uns leider tatsächlich "Wer zuerst kommt, malt zuerst.".

Bei fast allem anderen kann ich aus meiner Sicht tatsächlich zustimmen, dass es meistens warten kann.

 

In Whatsapp kann man sehen ob der andere die Nachricht empfangen hat oder nicht. Gelegentlich mache ich das Internet aus, dann weiß der Schreibende auf jeden Fall, dass ich die Nachricht nicht gelesen haben kann. Im Status habe ich dann noch sowas wie "Bin unterwegs. Melde mich später. Wenns wichtig ist, SMS oder Anruf."

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Am 22.9.2016 um 22:14 schrieb Blackfree:

Mir tut es nicht (mehr) gut. Warum ich diesen Post überhaupt mache: Ich möchte eure Erfahrungen hören. Wie geht ihr damit um? Gibt es komplette Smartphone-Verweigerer? Wo kann man die Benutzung noch weiter ausdünnen? Habt ihr Ideen oder Tipps?

Ich habe ein Samsung S7. Ich benutze es hauptsächlich im Urlaub als Kamera und um die eigenen Apps zu testen. Deswegen habe ich auch noch ein S3. 

Das S3 liegt in der Firma im Schreibtisch. Ohne SIM. Das S7 mit meiner SIM. Ich vermute es entweder irgendwo in im Auto oder irgendwo in der Wohnung. Und ich suche es mehr oder weniger intensiv seit 4 Wochen, weil ich meine neue Kamera damit koppeln möchte. 

Wenn ich es dann mal phasenweise bei mir habe, nutze ich es für Musik und Hörbücher streamen. 

Texten tue ich primär über Facebook und das ist OK, weil die Leute da nicht so schnell eine Antwort erwarten und ich das tagsüber nebenbei mache, wenn ich mal ne Pause brauche. 

WhatsApp ist die Seuche. SMS auch. Schon immer. Totaler Killer an Produktivität. 

Nun, da Du mein Smartphoneverhalten kennst, kannst Du Dir auch vorstellen, welche Erwartungen Leute haben, die mir per WhatsApp schreiben. Antworte ich, sind sie happy. Antworte ich nicht, habe ich wohl gerade mal mein Handy verlegt. 

Mitschleppen tue ich es eigentlich nur, wenn ich mit jemandem verabredet bin. Damit man sich ggf. abstimmen kann, sollte man sich nicht finden oder es ein paar Minuten später wird. Und wenn jemand permanent sein Handy checkt, während ich mit ihm zusammen bin und dann auch noch die ganze Zeit tippert, verabrede ich mich nicht mehr mit ihm. Damit kannst Du Dir auch in etwa vorstellen, wie mein Bekanntenkreis zum Thema Smartphone und Texten steht. 

Und das ist eigentlich ganz cool. 

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Ich schlage vor wir machen es wie die Grünen. Wir erklären das Smartphone einfach als gesundheitsgefährdend und schädlich fürs ach so sensible Klima und verbieten es. Regulierung, Bevormundung und Verbote haben uns doch bisher immer gerettet oder?

bearbeitet von Yan

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Sehr interessantes Thema. Gehöre selbst auch zu den Betroffenen und würd gern das Schmarrnphone selber weniger nutzen

Kleiner Tipp vorweg: Kennst du die App ClearFocus? Da kann man einige Apps für eine gewisse Zeitspanne deaktiveren. 

Die Tendenzen gehen hier aber arg in Richtung Dumbphone/ WA, Facebook o.ä. löschen, deaktivieren. Darf ich wie GreenMile auch noch mal nach dem Alter fragen bzw. was für eine Kommunikationstechnik ist für euch "normal"? Ich bin selbst 18 und merke, dass das Kommunizieren über Messenger einfach in meinem Freundeskreis das normal geworden ist. Wenn mich jemand anschreibt, ob ich Zeit hab, kann ich zu passender Gelegenheit antworten und gut ist.

Das ist doch einfach nur anders als Telefonieren, oder? 

Problematisch wirds für mich dann nur, wenn die Gespräche über das einfache und kleine Organisieren hinausgehen oder dieses dauernde Gefühlsupdate, dann häng ich an dem verdammten Ding.

Die andere gefährliche Situation für mich ist, wenn ich mich an ungeliebte Tätigkeiten wage. Das Smartphone bietet ja dann so schöne Ablenkungen, und Person XY "braucht" ja jetzt unbedingt, jemanden der "zuhört", oder das Video bringt mich doch voran, warum also nicht anschauen.

 

Schätzt ihr das Smartphone mit seinen Features als wirklich so schlecht ein, dass man es möglichst ganz umgehen sollte? Sollte man nicht viel eher lernen damit umzugehen, die Sucht zu kontrollieren?

 

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vor 33 Minuten schrieb Zebrae:

Schätzt ihr das Smartphone mit seinen Features als wirklich so schlecht ein, dass man es möglichst ganz umgehen sollte? Sollte man nicht viel eher lernen damit umzugehen, die Sucht zu kontrollieren?

Wer keinen Bock auf seine Vorhaben hat, findet immer einen Weg, sich abzulenken. Da hilft auch keine Verbannung des Smartphones. 

"Ich könnte mal aufräumen..."

"Mir fällt gerade ein, dass ich meine Tante schon seit 12 Jahren anrufen wollte..."

"Erstmal joggen gehen, damit ich einen klaren Kopf habe..."

"Es ist auch wichtig, sich regelmäßig mit seinen Freunden zu treffen..."

"Lass erstmal sicherstellen, dass meine Genitalien auch noch da sind und funktionieren..."

 

Der Drang, ständig im Mittelpunkt stehen zu müssen und Prokastination sind völlig unterschiedliche Themen.

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