Emotionale Abhängigkeit, Verlustangst - Hilfe gefragt

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Dein Alter: 26

Ihr Alter: 24

Dauer der Beziehung: 10 Monate

Art der Beziehung: monogam

 

 

Hallo Community,

nach meine ersten Thread meld ich mich hier erneut zu Wort weil ich - ja, warum eigentlich - weil ich nach einer Art Bestätigung, Erklärung von außen suche. Vielleicht muss ich mir ein paar Dinge auch einfach nur von der Seele schreiben.

 

In meinem ersten Thread hatte ich berichtet, dass meine Freundin eine Weile im Ausland ist. Ich war sie jetzt auch besuchen, sie hat sich mega gefreut, ihre Arbeitskolleginnen haben sogar Videos von meiner Ankuft gemacht um ihre Reaktion festzuhalten, gemeinsame Fotos gemacht und via Whatsapp nach Hause geschickt zu Freunden/Familie, Essen gewesen... alles in allem ein kurzer aber schöner Aufenthalt. Auch ansonsten ist in unserer Beziehung alles im Lot. Wenn wir beieinander sind lachen wir immer viel, können über alles reden, vertrauen uns voll und ganz, verstehen uns in nahezu allen Dingen mehr als gut. Nun kommt das große ABER, zu dem ich Hilfe suche:

 

Sie ist grundsätzlich nicht so die Art Frau, die sich auszudrücken weiß, was Gefühle angeht. Das ist einfach nicht ihr Ding, was sie mir auch schon sehr früh gesagt hat. Umso erstaunlicher war für mich damals, dass das erste "Ich liebe dich" von ihr kam. Aber ansonsten ist sie nicht der Typ Mensch, der solche Sachen großartig und oft sagt... sowas wie dass man den anderen vermisst; dass man froh ist, den anderen zu haben; dass man sich freut, den anderen wieder zu sehen etc. Sie meinte damals auch, dass wenn ich solche Sachen mal von ihr höre, dass das dann echt was besonderes und ernst gemeint ist weil es nicht oft vorkommen wird. So hat sie mir beispielsweise vor knapp zwei Wochen eine Postkarte geschickt, dass sie sich freut, wenn wir endlich wieder beieinander sein können, zusammen kochen, reden usw. Und wie sie das selber damals gesagt hatte war das dann wirklich was besonderes für mich, sowas von ihr zu bekommen. Auch das "Ich liebe dich" sagen wir uns nur selten...einfach in den entsprechenden Situationen.

Sie ist jetzt meine dritte - naja, sagen wir zweite - richtige Freundin. In meiner ersten Beziehung war das alles komplett anders. Jeden Abend musste "Ich liebe dich" gesagt/geschrieben werden und wehe ich habe das mal nicht getan. Dann gabs gleich Theater. So wie die Dinge jetzt laufen ist mir das auch eigentlich alles viel lieber, da ich nicht so eine Turteltäubchen-Knutschi-Pupsi-Beziehung haben möchte aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mir meine erste Beziehung da einen Knacks mitgegeben hat. Ich habe ein paar Sachen zum Thema Pick Up gelesen, auch viel im Forum hier. Ich glaube, dass ich durch meine erste Beziehung in eine Art emotionale Abhängigkeit gefallen bin, die mir immernoch hinterherrennt. Whatsapp macht diese Sache ganz klar nicht besser. Wenn sie mal Luft findet, um sich zu melden merke ich regelrecht, wie mir das eine Art Glücksschub gibt - wirkt sich natürlich dann direkt in die Gegenrichtung aus, wenn dann nur eine kurze Nachricht kommt, die nicht unbedingt besonderen Inhalt hat. Im Whatsapp habe ich ihr einen eigenen Klingelton verpasst, so merke ich gleich ob wieder nur irgendeine Gruppe klingelt oder ob sie es ist. Ob ich das getan habe, damit ich schneller höre ob sie es ist und mich so freue oder ob ich einfach die kurzen Momente, die sie Zeit hat nutzen will... weiß ich ehrlich gesagt nicht aber vermutlich liegt mehr Gewicht auf ersterem Punkt. Ich investiere auch relativ viel in die Beziehung, da mir das immer ein gutes Gefühl gibt. Eigentlich investiere ich glaub sogar viel zu viel...

Um nicht weiter um den heißen Brei zu reden... ich bin soweit, dass ich weiß, dass das oben genannte ABER zwischen meinen Ohren, also in meinem Kopf sitzt. Ich habe eine emotionale Abhängigkeit ihr gegenüber - die sich hauptsächlich in WhatsApp äußert solange sie noch weg ist (4 Wochen noch). Ich habe Angst, sie zu verlieren obwohl es dafür nicht die geringsten Anzeichen gibt, im Gegenteil - selbst das Zusammenziehen im Frühjahr haben wir bereits angesprochen... Diese Angst rührt eher daher, dass sie für mich das non plus ultra einer Frau ist und ich wohl noch nicht so ganz verstehe, warum sie denn bei mir ist. Das einzig gute an der Sache ist, dass ich es bisher geschafft habe, dieses Problem bei mir zu lassen und das nicht auf die Beziehungsebene zu verlagern. Soll heißen, dass ich mich trotz allem nie bedürftig ihr gegenüber verhalte - was ich ja aber bin. Ich bin einfach unfassbar verknallt in sie - was ja eigentlich was schönes ist - und ich will sie endlich wieder zurück haben.

 

Wie kann ich dieses Problem lösen? Diese emotionale Abhängigkeit muss weg, das macht einen auf Dauer fertig - genauso wie die unbegründeten Verlustängste. Habe ich zu geringes Selbstwertgefühl?

Ich bitte um Tipps/Ratschläge von euch! Besten Dank.

 

 

Schönes Wochenende allen!

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vor einer Stunde schrieb bloomer197:

Ich bin einfach unfassbar verknallt in sie - was ja eigentlich was schönes ist - und ich will sie endlich wieder zurück haben.

Du bist halt unfassbar verknallt, die Nebenwirkungen sind  (gefühlte) emotionale Abhängigkeit und Verlustangst. Oder schon mal jemanden gesehen, der so richtig verknallt ist ohne Angst zu haben, jemanden zu verlieren? Da laufen einen ganzen Haufen biochemische Vorgänge in dir ab, die dir das momentane high geben..und ohne Verlustangst würdest du die auch nicht "endlich wieder zurückhaben wollen"

Aber das geht vorbei, mit ihr oder auch ohne ihr ..

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Die Annahme eines zu geringen Selbstwertgefühls bei emotionaler Abhängigkeit muss nicht immer zutreffen. Lässt sich überprüfen, indem du dir etwas Zeit für dich nimmst und ehrlich zu dir bist, ob du dich und deine Ziele vernachlässigt hast. Würdest du grundsätzlich etwas ändern, irgendwas dem du gerne nachgehen würdest, was du aus Angst oder Bequemlichkeit aber nicht machst? Inwiefern suchst du Bestätigung um Außen?

Keine Gefühle zulassen, komplett abgeklärt sein oder ein eine Form von Machtkampf entwickeln (wer ist mehr abhängig,....) ist Quatsch. Ebenso wie Verlustangst prinzipiell Käse ist. Wenn wir von heute auf morgen all unsere "Probleme" geklärt bekommen würden, durch eine Pforte schreiten und in das Paradies eintreten. Was glaubst du wie lange hält dieses Paradies an? Genau bis zu dem Zeitpunkt bis jemandem der Gedanke kommt (und zulässt) "Und jetzt? Das ist alles? Kommt da noch was?"

Du hast eben auch grade die Wahl, werde dir dessen bewusst(!):

Liebe und Freiheit (keinerlei Anzeichen, dass es nicht so ist und bist glücklich): Freiheit von Angst, von Leiden, von einem Zustand, in dem alles immer zu wenig und nichts gut genug zu sein scheint; Erlösung also von allem Wollen, Brauchen, Greifen und Festhalten. So kannst du zu einer Bereicherung euer beiden Leben beitragen.

oder

Szenarien, die nicht real sind aber zur psychologischen Notwendigkeit werden: innere Anspannung, Suchen nach Problemen, Eifersucht, Besitzansprüchen, Manipulationsversuchen mit Hilfe von emotionaler Erpressung, Schuldzuweisungen, Verlustangst, quasi ein Auf und Ab als "normal" ansiehst. So kannst du zur Bereicherung zu "Was auch immer das dann ist" beitragen.  

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Am 11.9.2016 um 17:08 schrieb tobias99:

Oder schon mal jemanden gesehen, der so richtig verknallt ist ohne Angst zu haben, jemanden zu verlieren?

 

Damit hast du wohl recht. Wenn ich so darüber nachdenke drängt sich mir immer mehr der Gedanke auf, dass ich meine erste Freundin wohl garnicht wirklich geliebt habe und mir dessen einfach nicht bewusst war... woher soll man es bei der ersten auch besser wissen.

Am 11.9.2016 um 18:27 schrieb Uchiha:

Die Annahme eines zu geringen Selbstwertgefühls bei emotionaler Abhängigkeit muss nicht immer zutreffen. Lässt sich überprüfen, indem du dir etwas Zeit für dich nimmst und ehrlich zu dir bist, ob du dich und deine Ziele vernachlässigt hast. Würdest du grundsätzlich etwas ändern, irgendwas dem du gerne nachgehen würdest, was du aus Angst oder Bequemlichkeit aber nicht machst? Inwiefern suchst du Bestätigung um Außen?

Keine Gefühle zulassen, komplett abgeklärt sein oder ein eine Form von Machtkampf entwickeln (wer ist mehr abhängig,....) ist Quatsch. Ebenso wie Verlustangst prinzipiell Käse ist. Wenn wir von heute auf morgen all unsere "Probleme" geklärt bekommen würden, durch eine Pforte schreiten und in das Paradies eintreten. Was glaubst du wie lange hält dieses Paradies an? Genau bis zu dem Zeitpunkt bis jemandem der Gedanke kommt (und zulässt) "Und jetzt? Das ist alles? Kommt da noch was?"

Du hast eben auch grade die Wahl, werde dir dessen bewusst(!):

Liebe und Freiheit (keinerlei Anzeichen, dass es nicht so ist und bist glücklich): Freiheit von Angst, von Leiden, von einem Zustand, in dem alles immer zu wenig und nichts gut genug zu sein scheint; Erlösung also von allem Wollen, Brauchen, Greifen und Festhalten. So kannst du zu einer Bereicherung euer beiden Leben beitragen.

oder

Szenarien, die nicht real sind aber zur psychologischen Notwendigkeit werden: innere Anspannung, Suchen nach Problemen, Eifersucht, Besitzansprüchen, Manipulationsversuchen mit Hilfe von emotionaler Erpressung, Schuldzuweisungen, Verlustangst, quasi ein Auf und Ab als "normal" ansiehst. So kannst du zur Bereicherung zu "Was auch immer das dann ist" beitragen.  

Deine Entscheidungsdarstellung finde ich super! Denn bisher trifft exakt der ODER-Teil auf mich zu. Und das will ich ändern. Ich merke da auch, dass ich gelegentlich in den "Liebe und Freiheit"-Teil falle. Meistens schaffe ich das aber nicht über längere Zeiträume. Das ist dann vielleicht wie beim Aufhören mit dem Rauchen. Den Umschwung muss ich da wohl am Besten schrittweise versuchen. Daher melde ich mich auch jetzt erst wieder, da ich die letzten Tage versucht habe, mich auf anderes zu konzentrieren.

 

Danke euch zweien!

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Hey!

Emotionale Abhängigkeit bzw. Verlustängste hat jeder - das Ausmaß ist nur bei jeder Person unterschiedlich. Genieße einfach das schöne Gefühl der Verliebtheit und schenke auch bedienungslos Liebe. Denke nicht darüber nach ob du nun zu viel investierst oder sonst irgendwas - natürlich sollte aber immer ein gewisses Gleichgewicht herrschen.

Das Wichtigste: Genieße es und erzwinge nichts ABER lebe auch dein eigenes Leben noch weiter - mit dieser Faustregel wirst du in 95% "erfolgreich" sein.

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