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Hallo allerseits.
Erstmal zu mir und meinen Problemen: 
Ich bin 19 und habe letztes Jahr mein Abi gemacht.
Ich komme zwar aus nem (von außen betrachtet) guten Elternhaus, jedoch gibt es im Inneren seit längerer Zeit Konflikte: 
Mein Vater ist Chef eines ziemlich großen Unternehmens und dementsprechend viel unterwegs. 
Meine Mutter scheint das ganze nicht so gut zu verkraften und lässt ihre ganze schlechte Laune seit Monaten (eher Jahren) an mir raus. 
Sie nimmt mich sozusagen als Sündenbock für alles, macht mich grundlos fertig und bevorzugt meine Geschwister.
Das hat sich zwar seit knapp nem halben Jahr gelegt, weil da was ziemlich krasses passiert ist (möchte ich nicht näher spezifizieren), aber es hat auf Dauer dazu geführt, dass ich mit Depressionen zu tun hab/ hatte und mein Leben habe ziemlich schleifen lassen.
In der Schulzeit war ich oft einfach nur fertig und habe wirklich gar nichts gemacht (hatte im Abiturjahr mehr als 150 Fehlstunden, steht aber zum Glück nicht auf Abizeugnissen), keine Hausaufgaben, nicht angestrengt, wirklich gar nichts. 
Das führte zu einem eher bescheidenen Abitur von 2,2. Hört sich zwar nicht soo schlecht an, weil ich halt wirklich nichts gemacht habe, man muss aber dazu sagen, dass ich nachgewiesen (also vom IQ her) ziemlich intelligent bin (ist nicht so abgehoben gemeint, wie es klingt), bzw 2,2 einfach nur unterirdisch für mich ist. 
Selbst meine Lehrer konnten das nicht verstehen und haben sich darüber gewundert, zumal ich früher, als das zu Hause noch nicht so war, auch wirklich gut in der Schule war. 
Meine Klausuren waren halt immer ganz gut, aber mündlich etc habe ich gar nichts geleistet.
Trotzdem wurde ich für BWL angenommen, aber auch hier war das nicht wirklich anders. 
Ich weiß, dass klingt richtig lächerlich, weil ich eine 19- jähriger Typ bin, aber die Situation zu Hause macht mich einfach total fertig, ich kann mich zu nichts aufraffen.
Ich habe jetzt 2 Semester hinter mir und war in gerade einmal 4 (!) Vorlesungen. Klausuren habe ich mit durchschnittlich ca 2,4 aber alle bestanden, obwohl ich nur ein, zwei Wochen gelernt habe jeweils (Skripts sind zum Glück online). Allerdings habe ich auch 2 Klausuren aufgeschoben jetzt, weil ich die im nächsten Semester schreiben möchte, da ich mich dann mehr anstrenge.
Auch 2,4 ist immer noch überdurchschnittlich (studiere in Köln), aber ich will mich ja nicht am Durchschnitt messen, sondern habe meine eigenen Ansprüche (und finde 2,4 ziemlich schlecht).

Ich hasse mich einfach selbst dafür, dass ich mein Potential so verschwende, ich habe Angst mein ganzes Leben zu verkacken, oder das schon längst getan zu haben.
Ich möchte nämlich schon immer Fondsmanager oder sowas in der Art werden und mit solchen Noten kann ich das vergessen. 
So viel zu Schule, bzw Uni.

Seit dem Vorfall hat mein Vater gemerkt, wie meine Mutter mich behandelt, weshalb sich das schon geändert hat, trotzdem löst das ja nicht von heute auf morgen alles. 
Um mein Leben grundsätzlich umzukrempeln, habe ich mich dazu entschlossen auszuziehen, was nächste Woche geschieht. (Immerhin habe ich das Glück, mir um das finanzielle keine Sorgen machen zu müssen, da mein Vater meine Situation versteht und mir finanziell unter die Arme greift, Anspruch auf Bafög habe ich nämlich nicht) 
Zudem fange ich wieder mit Sport an und arbeite allgemein an mir, bzw meiner Persönlichkeit. Eine Therapie mache ich ggf auch, bin mir nur noch nicht komplett sicher, da meine Depression schon stark nachgelassen hat und, sobald ich hier erstmal weg bin, womöglich ganz verschwindet (habe die Zeit, in der ich eigentlich an der Uni sein sollte viel für Freunde und eine "Selbsttherapie" genutzt, sprich alles mögliche zu dem Thema gelesen, was mir echt geholfen hat).
Habe zudem aufgehört zu kiffen (habe ich ca ein halbes Jahr lang, mal mehr, mal weniger).

Meint ihr, mit diesen Vornoten habe ich überhaupt noch eine Chance beruflich sehr erfolgreich zu werden? 
Zumal ich stand jetzt ja auch weniger Module abgeschlossen habe, als ich nach Regelstudienzeit müsste, werde aber in den nächsten 2 Semestern jeweils ein Modul mehr belegen, dann gleicht sich das aus.
Werde mich an der Uni ab jetzt anstrengen, weshalb die Noten ab jetzt besser werden. Praktika werde ich ab sofort auch viele machen, nen Job suche ich mir auch.

Habt ihr sonst noch Vorschläge, wie ich die Situation lösen kann, bzw was ich ändern kann? 


Danke für Hilfe und Anregungen, wünsche euch einen schönen Tag.

 

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Herzlichen Glückwunsch, du scheinst ein kleiner Überflieger zu sein. Freu dich, vielen Menschen geht es da mit Sicherheit schlechter als dir.

 

Im Prinzip hast du es doch schon erkannt worum es geht. Du willst deine Noten verbessern? Dann tu auch was dafür. Sollte es dir tatsächlich alles so leicht fallen wie du hier schreibst, sehe ich es nicht wirklich als schwierig an deine Ziele zu erreichen. Pass bloß auf das du dich nicht übernimmst. Job und Praktika schön und gut, aber alles auf einmal? Ich weis nicht wie du tickst, aber fang mit kleinen Schritten an. Fokussier dich auf die Uni und wenn das läuft so wie du es dir vorstellst, suchst du dir einen Job und wenn du dann immer noch nicht  ausgelastet bist, machste weiter mit einem Praktikum. Reihenfolge kannste natürlich beliebig vertauschen. Viel Erfolg!

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Wenn du, wie du sagst, sehr viel bessere Ergebnisse erzielen kannst und davon überzeugt bist das dich dein jetziges Umfeld einfach nur runterzieht ist der Umzug natürlich nicht unbedingt DIE Lösung. Das du somit Abstand gewinnst und deinen Fokus auf die Uni legen kannst ist schonmal sehr gut und ein Lösungsansatz.

 

Du bist auf dem richtigen Weg, triffst für dich logische Konsequenzen und Entscheidungen  und machst es genau so wie ich es in deiner Situation auch tun würde.

Bleib am Ball und lass dich von deinem Ziel Fondsmanager zu werden von Niemandem abbringen!

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Gast The_Phoenix

Die äußeren Einflüsse sind immer eine schwierige Geschichte, insbesondere wenn es sich um familiäre Probleme handelt. Du sagst ja selbst, dass du mit dir selbst unzufrieden bist, dich teilweise sogar hasst. Um dagegen anzugehen würde ich dir das Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden empfehlen. Hier im Forum wurde das Buch mitunter auch recht kontrovers diskutiert, mir persönlich haben die Übungen im Buch sehr geholfen und zwar genau in den zwei Bereichen: im Umgang mit mir selbst und im Umgang mit meiner Familie und meinem Umfeld.

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