Heftige Flashbacks + Persönlichkeitsfragen zur LTR

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Mein Alter: 34
Ihr Alter: 27
Dauer der Beziehung: 24 Monate
Art der Beziehung: LTR

Meine Eigenschaften : Extrovertiert, bodenständig, zielorientiert, authentisch, hohe Empathie, kopfmensch
Ihre Eigenschaften : Introvertiert, zurückhaltend, schüchtern, intelligent, Familienmensch, sehr tierverbunden, sehr auf sich bedacht, liebe, hübsche und tolle Frau

Wir kennen uns nun schon seit fast 10 Jahren. Sie lernte mich als absoluten Frauenschwarm kennen, der jede Woche eine neue am Start hatte. Ich hatte sie nie wirklich auf dem Radar und durch gelegentlichen Smaltalk im Gym und auf Partys lernte man sich kennen und kam sich immer näher. Ende 2013 hatten wir eine 5-6 monatige FB, die schlussendlich in einer Beziehung endete. Ich teilte ihr mit, dass ich jmd. neues kennen gelernt habe, diese Person gerne näher kennen lernen und gerne daten würde. Für mich war es zu diesem Zeitpunkt kein Problem, wenn sie nun ebenfalls jmd. anderes kennen lernt und sich mit ihm trifft. Ab diesem Zeitpunkt legte sie sich so dermaßen ins Zeug, dass wir kurze Zeit später beschlossen in einer LTR zu sein. Ich war ihr erster, richtiger Freund und ich verliebte mich in sie. Die kommenden 24 Monate waren sehr intensiv, aber auch von vielen Höhen und Tiefen geprägt.

Folgende Situation, die mich einer seits als Mensch sehr geprägt aber als Partner auch sehr verletzt hat, ereignete sich vor einem Jahr. Meinem kleinen Bruder wurde im letzten Moment, kurz vor akutem Organversagen, Leukämie diagnostiziert und es war nicht sicher (ist es immer noch nicht 100%) ob er diesen Schicksalsschlag überleben würde. Ich bin ein sehr positiv denkender Mann, aber diese Nachricht hat mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen. Leider konnte mir meine Freundin in der darauffolgenden Zeit nicht den Halt geben, den ich einfach mal kurzfristig benötigt hätte. Sie konnte mich nicht mal in den Arm nehmen. Ich zog mich für ca. 6 Wochen in meine Höhle zurück und verarbeitete die Angst, die Probleme mit mir selbst. Meine besten Freunde und ein enger Familienzusammenhalt brachten mich wieder auf die Bahn. Wir waren nicht getrennt, hatten wöchentlich kurz Kontakt und nach einem kurzen Streitgespräch + Eskalation zum Sex lief die Beziehung wieder in geregelten Bahnen weiter. Wir beide leben in getrennten Wohnungen, jedoch war ich derjenige, der größtenteils die Beziehung "geführt" hat. Eine ihrer Standardantworten war immer "Weiß ich nicht. Entscheid du.". Nichts desto trotz ist sie eine recht eigenständige Person, da sie bereits mit 17 in ihre erste, eigene Wohnung ziehen musste. Vater gestorben, Mutter mit neuem Mann in eine andere Stadt gezogen. Was mir in den Jahren immer wieder aufgefallen ist, ist dass sie keinen Urlaub mit Freunden oder so machte. Sie verbringt die gesamte Zeit mit Ihrer Mutter und sie fliegen immer zusammen in den Urlaub. Ihre Mutter ist eine richtige Persönlichkeit, Unternehmerin und eine sehr taffe Frau. Musste außerdem nach dem Tot ihres Mannes (Freundin war damals 15) das Familienunternehmen etc. managen. Ihr neuer Mann hat nichts zu melden und ist ein Würstchen. Sie telefonieren täglich 4-5mal und sei es nur, um sich "Gute Nacht" zu sagen. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass meine Freundin gerne so wäre wie ihre Mutter, was sie aber allein aufgrund ihres Charackters nicht ist. Sie versucht ihr "gerecht" zu werden, schafft es aber nicht, was wohl sehr viel Energie kostet. Oft hatte ich den Eindruck, dass sie eine "Maske" auf hat, wenn wir unter Menschen sind. Sobald wir alleine waren, konnte sie sich stellenweise lösen und fallen lassen.

Vor 6 Monaten erkrankte ihr Hund. Er blutete immer häufiger aus der Nase, so dass sie einen Termin zur Endoskopie beim Tierarzt vereinbarte. Wir fuhren gemeinsam zu diesem Termin. Als ihr Hund die Spritze zur Narkose gesetzt bekommen hat, merkte ich schon, wie es auch ihr immer schlechter ging. Sie fing bitterlich an zu weinen, ihr Hunde wurde mitgenommen und ich nahm sie ohne ein Wort zu verlieren  in meine Arme. Es wurde eine Tumor diagnostiziert, der sich vorerst nicht entfernen lässt. Die darauffolgende Woche verbrachte sie nur noch im Bett. So oft es ging war ich bei ihr, nahm sie wieder in den Arm und sprach ihr Mut zu. Durch geeignete Medikamente geht es dem Hund  entsprechend besser und hat derzeit keine Probleme.

Ich bin neben meiner Tätigkeit in der IT-Branche noch 50% Gesellschafter eines kleinen Bauträgers, welches von meinem Vater und seinem besten Freund geleitet wird. Aufgrund der Entfernung (500km) bin ich nicht am aktiven Tagesgeschäft beteiligt und nehme nur die wichtigen Termine wahr. Vor 4 Monaten kam mein Vater auf mich zu und stellte mir die Frage, wann ich absehe in den Region der Firma zu ziehen, um mich hier zu etablieren und später die Firma zu leiten. Eine für meine Zukunft wichtige Entscheidung stand an und ich brauchte Bedenkzeit. Ich sprach das Thema bei meiner Freundin nicht an, da ich wusste, dass sie mir hier kein Rat geben kann. Ich war verunsichert, wusste nicht, wie ich mich entscheiden soll. Ich verhielt mich nach Außen halbwegs normal. Die Gedanken beschäftigten mich die ganze Zeit. Diese Unsicherheit muss meine Freundin "gespürt" haben und entfernte sich in den darauf folgenden Wochen immer mehr von mir. Der Sex blieb aus, sie wurde immer kälter. Ich reagierte falsch (Betablocker) und suchte nicht das Gespräch mit ihr. Unser Verhältnis wurde immer kälter, wir distanzierten uns immer mehr, sahen uns 4 Wochen nicht, so dass es vor 3 Monaten zu einer heftigen, tagelangen Auseinandersetzung per Whatsapp kam. Ich hatte keine Kraft mehr, keine Energie mehr. Sie wurde sehr respektlos, so dass ich ihr die Grenzen aufzeigte und meinte "SO NICHT !!". Die Fetzen flogen und wir trennten uns.

Die ersten 5 Wochen war ich wie von Sinnen. Einerseits froh, dass ich mir um die Beziehungen keinen Kopf mehr machen musste, anderer seits immer noch Energielos. Ich vermisste sie nicht, war sogar froh nichts von ihr zu hören. Ich fing wieder mit regelmäßigen Sport an, ging raus in die Natur, traf eine berufliche Entscheidung und fand größtenteils wieder zurück zu mir. Sie hatte letzten Sonntag Geburtstag, worauf ich sie anrief und sie auch direkt ran ging. Sie befand sich gerade mit Ihrer Mutter im Urlaub. Es war ein sehr lockeres, erfrischendes und schönes Gespräch. Auf meine Frage, ob wir uns nach ihrem Urlaub mal treffen, um über das Vorgefallen zu reden, stimmte sie sofort zu. "Ja, machen wir!".

Dieses "Ja, machen wir!" scheint mir eine gewisse Hoffnung gegeben zu, haben. Ich versuchte sie nun vorgestern anzurufen, ging aber nicht ans Telefon. Auf eine kurze Frage per Whatsapp, ob sie die Woche Zeit hat, um sich mal zusammen zu setzen kam nur ein nüchternes "Ich bin die Woche verplant, außerdem denke ich nicht, dass reden nochmal etwas ändern wird.". Ich antwortete ihr, dass das für mich ok ist, ich es schade finde, dass sie nun doch noch ihre Meinung geändert hat, aber ihre Entscheidung akzeptiere.

Eine Stunde später hatte ich einen derartigen Flashback, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Alle Emotion und Gefühle kamen über mich und ich schrieb ihr kurzerhand meine Sichtweise, das mit der Firma, dass die jetzige Situation für mich in Ordnung ist, sie mir aber fehlt und ich sie vermisse. Es entwickelte sich ein kurzes Gespräch per Whatsapp (wie ich das Ding hasse) und sie machte mir klar, dass sie nicht mehr will und auch nicht mehr kann.

Ich will hier nun keine Ex-Back Beratung von euch. Davon nehme ich bewusst Abstand und außerdem sind wir ja eh schon 3 Monate getrennt + 1 Monat davor nicht gesehen. Ich akzeptiere die Trennung, was aber nichts daran ändert, dass ich sie vermisse. Das Gefühl wird ebenfalls wieder verblassen und die Flashbacks weniger werden. Ich hätte von euch aber gerne eine Einschätzung zu Ihr als Person. Ich will verstehen, was da zwischen uns beiden vorgefallen ist. Warum es so kommen musste. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie mir meine Lebensenergie, mein Mojo nimmt und mir nichts oder zu wenig zurück gibt. Ich bin morgens neben ihr aufgewacht und fühlte mich leer. Wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Mutter zu bewerten und in wiefern spielt der frühe Tot ihres Vaters da mit ? Woraus resultiert mein Gefühl, dass sie oft eine Maske auf hatte und warum konnte sie in der Zeit mit meinem Bruder mir keinen Halt geben ?

P.S. Es gibt noch soviel "kleine" Anzeichen dafür, dass sie nicht mit sich selbst im reinen ist, aber die würden das Ganze hier nun sprengen. Ich werde darauf bewusst eingehen. wenn es sich aus dem Kontext eurer Antworten ergibt bzw. nötig sein sollte.

bearbeitet von Titan82

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Das ist doch Schmarrn, eine Analyse ihrer (eurer) Psyche wird dir nicht dabei helfen das vorgefallene zu verarbeiten.

Zitat

Woraus resultiert mein Gefühl, dass sie oft eine Maske auf hatte und warum konnte sie in der Zeit mit meinem Bruder mir keinen Halt geben ?

Ich kenne das von mir selber, meine Geschichte ist fast 100% die gleiche. Mit 16 eigene Bude, Vater weit weg, Mutter Alki. Man wird dann sehr Ich-bezogen, egoistisch, "kalt" und mit fast schon narzisstischen Egozügen. Vor meinen Beziehungen hatte ich immer eine Maske auf, bis ich auf das Thema Weiterentwicklung gestoßen bin und mich mit meiner Vergangenheit beschäftigt habe. Aber was das frühere angeht, kann ich mich mit ihr zu 1:1 identifizieren.

Sie hat dir keinen Halt gegeben, weil du ihr vermutlich emotional egal warst, so hart es klingt. Man hat in dem Bewusstseinszustand genug mit sich zu tun, man ist komplett zugemauert. So war es jedenfalls bei mir.

Denk nicht weiter drüber nach, Beziehungen prägen einen und bei der nächsten weißt du, worauf du von vorn herein achten musst. Es ist für dein Verarbeiten nicht wichtig wieso sie so drauf ist - auch wenn ich dir oben eine Erklärung dafür gebe - wichtig ist ganz alleine, wie du als Mensch damit umgehst. Sie hat dich nicht gut behandelt und das sollte als Grund ausreichen.

bearbeitet von Enatiosis

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Menschen sind entweder miteinander kompatibel oder eben nicht.

Ich  bin selbst ein Mensch der wenig Halt und wenig Trost braucht. Mache viele Sachen mit mir selbst aus und bin dann lieber alleine. Bin ein introvertierter Mensch, was man aber nicht mit schüchtern oder sozial unfähig verwechseln sollte.
Im Gegensatz zu extravertierten Menschen entspanne ich in erster Linie alleine und nicht unter Menschen. Deshalb kann es mich zusätzlich stressen, wenn ich etwas verarbeite und jemand bei mir ist.
Reagiere dann intuitiv auch nicht immer richtig wenn ein extravertierter Mensch von mir Trost braucht.

Wir können letztendlich nur ins blaue mutmaßen. Wir kennen sie nicht und wir kennen auch ihre Seite der Medaille nicht. Warum möchtest du das wissen was in ihr abgeht?

An deiner Stelle würde ich das abhaken und dich in erster Linie auf dich selbst konzentrieren. Frage: Warum bist du mit einer Frau zusammen gewesen, die dir so unterlegen war?

Betreibe keinen postrelationalen PDM sondern mach das beste aus dir.

bearbeitet von Viper85
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Danke Jungs, eure Antworten haben mir schon mal sehr weiter geholfen.

Ich bin zwar recht extrovertiert, habe einen sehr großen, aktiven Freundeskreis, aber bin genau so gerne für mich ... alleine mit mir als Mensch. Ich benötige keine Menschen um mich herum, um zufrieden zu sein und kann auch ohne Probleme mal das Handy für 3-4 Tage beiseite legen. Nein, ich brauch das teilweise sogar!! Die Ruhe tut mir gut. Manchmal liege ich eine Stunde nur auf dem Bett, schau an die Decke und fühle in mich hinein. Ich brauch das, um Abschalten zu können. Durch meine hohe Empathie bin ich scheinbar auch gleichzeitig hoch sensibel, was ich sehr gute letztes Jahr in einem Las Vegas Urlaub bemerkte. Nach ein paar Tagen bin ich durch die extreme Reizüberflutung krank geworden. Gleichzeitig bin ich jedoch eine starke Persönlichkeit, die auch oft von anderen Menschen nach Rat gefragt wird. Ich habe mich außerdem bereits viel mit meiner Kindheit und meinem Verhältnis zu meinem jeweiligen Elternteil beschäftigt/reflektiert. Dadurch wurde mir sehr vieles bewusst und deutlich.

@Viper85, ich merke, seitdem ich mich intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige (nicht PU), einfach verstehen will, was sich hinter solchen Konversationen abspielt. Wie ist die Psyche desjenigen? Was verleitet ihn dazu, so zu sein oder was hat ihn zu dem gemacht, was er ist oder versucht zu sein. Es ist ein Prozess, der ins Rollen gekommen ist, nachdem ich vor einem Jahren gemerkt habe, dass ich eine ganz andere Auffassungsgabe von Energie habe, als z.B. Menschen in meinem Arbeitsumfeld oder meinem Freundeskreis. Es gab eine Zeit, so um die 27-31 Jahre rum, wo ich beispielsweise nur ein Restaurant betreten habe, und sich Menschen nach mir umgedreht haben. Kommt jmd. zu meiner Bürotür rein, nehme ich unterbewusst direkt wahr, ob denjenigen etwas emotional belastet.

@Viper85, wie meinst du das, dass sie mir so unterlegen ist ?

@Enatiosis, was war bei dir der Auslöser, dass du dich bewusst mit  Thema Weiterentwicklung auseinander gesetzt hast ?

 

Sie hat mich übrigens in einer Zeit kennen gelernt, wo ich als "Bad Boy" und "Frauenheld" bekannt war.
War der Sex bei der einen scheiße, hab ich derjenigen das gesagt und dass ich nun zu na anderen fahre.
Ich war in meiner "Sturm" und "Drang" Zeit richtig heftig drauf und sie hat sich in mich verliebt. War wohl auch schon lange vor der FB mit ihr, ihr großer Schwarm.
Das sagt ja ebenfalls schon einiges über ihre Persönlichkeit aus, wobei sie sich da ebenfalls während der Beziehung weiterentwickelt hat.

ENATIOSIS

ENATIOSIS

bearbeitet von Titan82

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Zitat

 

, was war bei dir der Auslöser, dass du dich bewusst mit  Thema Weiterentwicklung auseinander gesetzt hast ?

 

Naja irgendwann merk man, dass man keine Gefühle mehr entwickeln kann. Als Mann hab ich da natürlich rational gedacht und mich an das Thema ran gewagt :P Ist im Grunde alles keine Raketenwissenschaft, man muss es halt zulassen.

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Ich kann deine Neugier verstehen und wir sind uns in einigen Punkten sehr ähnlich.

Habe irgendwann aufgehört die Leute zu analysieren oder alles restlos verstehen zu wollen, weil ich irgendwann nicht mehr damit aufgehört hab und das Leben dadurch unnötig kompliziert wurde.

Mich interessieren immer noch Beziehungsdynamiken und alles was dazugehört, weil mir das auch im Alltag was nützt.
Ob die Probleme von Person X durch ihren transsexuellen Vater ausgelöst wurden, darüber zerbrech ich mir nicht mehr den Kopf, weil mir die Erkenntnis "JA!" nichts nützt. Lebe seitdem unbeschwerter.

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