Überlege, eine Vasektomie zu machen. Erfahrungen?
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NoMoreFear, in Sexualität
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Vasektomie kostet 300 EUR. Macht hier bspw. die caritas in einer eigens dafür eingerichteten Praxis. Der Arzt hat mittlerweile 10.000 OPs hinter sich und kommt 3-4 mal pro Jahr hierher. Er ist aus den Niederlanden und darauf spezialisiert. Sehr professionell und kompetent. Ich hatte kurz an einen Urologen hier gedacht und mich dann schnell für die caritas entschieden. Der hat einfach mehr Routine, weil er nichts anderes macht als Vasektomien.
Eingriff dauert ca. 30 Minuten und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Wer will kann zusehen, wie es "schnipp" macht. Konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, diesen Anblick. Danach gibt es ein Pflaster, das 3 Tage lang nicht nass werden darf (nicht duschen) und dann soll Mann wieder arbeitsfähig sein.
Das war bei mir anders. Die Samenproduktion läuft ja weiter im Körper, aber es fehlt die Verbindung. D.h. es gibt im wahrsten Sinne des Wortes einen Samenstau. Und das ist nicht wirklich angenehm. Sprich es fühlt sich an, als ob Dir jemand die Eier quetscht. Und zwar von innen heraus. Es ist auszuhalten, Schmerzmittel wirken nur sehr bedingt. Also ich habe Ibuprofen 800 genommen und es hat, ehrlich gesagt, sau weh getan und ich bin nicht zimperlich. Es geht super, wenn man im Bett liegt. Stehst Du dann morgens tatenfroh auf, wird Dir der Tatendrang binnen Sekunden genommen.
Das dauerte bei mir ca. 1 Woche, dann waren die Schmerzen weitestgehend weg. Nach 2 Wochen war ich dann beschwerdefrei. Bei mir ist es so, dass mir bei sexueller Erregung manchmal der linke Hoden juckt. Und zwar genau an der Einschnittstelle. Da zwicke ich dann einmal kurz hinein und weg ist es. Kann ich mit leben. Ist nicht immer so, aber so jedes 10. Mal ungefähr.
Nach 2 Monaten macht man einen Test, ob alle Samenfäden aus dem Ejakulat verschwunden sind und darüber kriegt man einen schriftlichen Nachweis, wenn man will. Logisch, dass ich diesen Brief wie einen Schatz aufbewahre...
Ab diesem Tag ist man offiziell zeugungsunfähig. Das ist anfangs ein merkwürdiges Gefühl, wenn man weiß, dass "es" nicht mehr geht aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich benutze mit meiner Freundin logischerweise keine Kondome mehr und ich kann mich praktisch nicht mehr daran erinnern, dass ich beim Samenerguss (ohne Gummi) früher die Gedanken hatte: "Hoffentlich geht das gut...". Das ist völlig aus meinem Kopf verschwunden.
Die psychischen Nebenwirkungen sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Nicht mehr zeugen zu können ist für einen Mann ein einschneidendes ("Wortspiel") Erlebnis. Das sollte man sich wirklich reiflich überlegen. Wenn ich nicht schon 2 gesunde Kinder hätte, dann hätte ich das NICHT gemacht. Mit Anfang 30 sowieso nicht. Ich würde dem TE deshalb persönlich davon abraten, aber am Ende muss es jeder Mann mit sich selbst ausmachen.
Meine Freundin nimmt nicht die Pille und findet die Tatsache, dass da nichts mehr schief gehen kann natürlich klasse. Es ist außerdem ein netter Nebeneffekt, dass sie nicht mehr schwanger werden darf...
Für mich hingegen ist es ein Freifahrtsschein. Ich kann (theoretisch) alles ohne Gummi vögeln, was ich will. Tue ich logischerweise nicht. Aber ein Nachspiel mit Kindern wird es nicht (mehr) geben.
Aber: Einem 28-jährigen Mädel würde ich das nicht auf die Nase binden. Ein Mädel, das auch nur in Betracht zieht, dass es Kinder will (und das tun sie alle), lässt mich sofort fallen, wenn es Bescheid weiß. Auch das sollte Mann bei seiner Entscheidung bedenken.
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holywater
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