Abitur geschafft - und jetzt?

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Gast Idioteque
vor einer Stunde schrieb suchti-one:

Schön und gut, leider heißt das auch Dienstarbeit (bis zu 40h bei der Arbeit sein), verdammt hohe Investitionen für eigene Praxis, Shitload an Stoff zu lernen (sicherlich kein Problem sofern es einen interessiert) und eingeschränkte Stellenauswahl (versuch mal eine Stelle in München oder Berlin zu bekommen - da suchst du ewig und wirst bis dahin aufs Land geschickt). Ich respektiere jeden, der diesen Weg geht - Aufwand/Nutzen ist allerdings nicht wirklich gut. Hinzu kommt noch die mentale Komponente für eventuelle Tode verantwortlich zu sein oder tagtäglich schlechte Nachrichten überbringen zu müssen (je nach Spezialisierung).

Sobald du in Medizin einmal drin bist, ist der Aufwand/Nutzen für den durchschnittlich begabten Abiturienten mit Abstand das beste. Dieser Shift erklärt sich durch die größere Limitierung von staatlichen Studienplätzen bedingt durch höhere Kosten, deswegen ist die Selektion der Medizinabsolventen einfach auch ne ganz andere als z.B. bei den BWLern.

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vor 2 Stunden schrieb Idioteque:

Sobald du in Medizin einmal drin bist, ist der Aufwand/Nutzen für den durchschnittlich begabten Abiturienten mit Abstand das beste. Dieser Shift erklärt sich durch die größere Limitierung von staatlichen Studienplätzen bedingt durch höhere Kosten, deswegen ist die Selektion der Medizinabsolventen einfach auch ne ganz andere als z.B. bei den BWLern.

Wtf?! Meine Erfahrung (selbst BWL studierend, Mutter promovierte Ärztin, 2 Kumpels und ein paar Affairen Medizin studierend) war, dass der Workload tausend mal höher ist als bei der BWL. Und ich studiere beispielsweise an einer Elite-Uni, meine reingesteckte Arbeit ist trotzdem ein Witz im Vergleich zu den durchzächten Lernnächte der Mediziner, die ich kenne.. 

Und Konkurrenz bekommt der deutsche Mediziner durch nicht minder talentierte Arbeitskräfte aus dem Ausland. Wie gesagt, alles basierend auf eigenen Erfahrungen, Medizin würde ich einem planlosen Abiturienten trotzdem im Leben nicht raten, dazu ist es zu lernintensiv. 

bearbeitet von suchti-one

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Gast Idioteque
vor 1 Minute schrieb suchti-one:

Und ich studiere beispielsweise an einer Elite-Uni, meine reingesteckte Arbeit ist trotzdem ein Witz im Vergleich zu den durchzächten Lernnächte der Mediziner, die ich kenne.. 

BWL kann man als Studium auch nicht ernstnehmen, sorry.  Mir ging es mehr um die Berufsaussichten, gerade wenn man die Absolventen untereinander vergleicht, ist es bei den Medizinern ziemlich stabil und die Abweichungen weniger krass.

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12 hours ago, suchti-one said:

leider heißt das auch Dienstarbeit (bis zu 40h bei der Arbeit sein)

Ist vielleicht noch zu früh, aber ich versteh den Satz irgendwie nicht.

12 hours ago, suchti-one said:

verdammt hohe Investitionen für eigene Praxis

Naja, ist fachabhängig. IdR aber kein Problem Kredite mit sehr günstigen Konditionen zu bekommen.

12 hours ago, suchti-one said:

eingeschränkte Stellenauswahl (versuch mal eine Stelle in München oder Berlin zu bekommen - da suchst du ewig und wirst bis dahin aufs Land geschickt)

Hier muss man mal realistisch bleiben. Du hast de facto ne Job Garantie. Natürlich kann nicht jeder Dulli erwarten direkt nach der Approbation die Stelle in der Charite-Pädiatrie zu bekommen. Große Fächer wie Innere, Visceral- und Unfallchirurgie, Neuro kriegst du easy auch in großen Städten. Beliebte Nischenbereiche (Auge, Kinder, HNO etc) an renommierten Kliniken werden dir natürlich nicht hinterhergeworfen, insbesondere wenn du keine Kontakte durch Famulaturen/PJ da hin hast. Dann musst du dir halt erstmal Berufserfahrung aka Marktwert erarbeiten. Irgendwo hin "geschickt" wird man generell nicht.

Quote

meine reingesteckte Arbeit ist trotzdem ein Witz im Vergleich zu den durchzechten Lernnächte der Mediziner, die ich kenne.. 

Nichts für ungut, aber ich kenn eigentlich nur Trottel und Über-Streber, die dauerhaft viele Stunden am Tag lernen müssen. Relativ lernintensiv ist es natürlich trotzdem.

Quote

Und Konkurrenz bekommt der deutsche Mediziner durch nicht minder talentierte Arbeitskräfte aus dem Ausland.

:D naja geht. Die talentierten Arbeitskräfte kommen meistens aus dem Osten oder Süden. Da reißt sich kein Chef drum, wenn sie nicht sehr sehr gut Deutsch sprechen. Sonst wird nämlich mündliche wie schriftliche Kommunikation schnell zum Problem. Dann müssen z.B. alle Briefe gegengelesen und alle Anträge von jmd anderem ausgefüllt werden. Davon abgesehen, dass ich mich z.B. nicht gerne von Nicht-Muttersprachlern behandeln lasse. Erstens macht "Und der Fieber sein wie viel?" nen sau inkompetenten Eindruck und zweitens befürchte ich immer, dass bestimmte Details einfach verloren gehen. Naja lange Rede kurzer Sinn, Muttersprachler sein ist lt diversen Berichten und Stellenanzeigen schon ein dickes Plus bei Bewerbungen.

Für den durchschnittlich Begabten ist Medizin, glaube ich, ne gute Wahl.

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vor 14 Stunden schrieb Idioteque:

BWL kann man als Studium auch nicht ernstnehmen, sorry.  Mir ging es mehr um die Berufsaussichten, gerade wenn man die Absolventen untereinander vergleicht, ist es bei den Medizinern ziemlich stabil und die Abweichungen weniger krass.

Und wieso ist es nicht ernstzunehmen?! Klar, der durchschnittliche BWLer endet halt in einer schnöden Sachbearbeiterstelle, wenn man aber kluge Karriereplanung betreibt, fleißig ist und flexibel bleibt, dann kann man ziemlich easy eine sehr gute Karriere hinlegen. Viele limitieren sich halt durch örtliche Gebundenheit, beschissene Schwerpunktwahl oder schlichtweg dauerhaftem Rumgepimmel während des Studiums. 

Kritisch, und der Grund wieso ich es ein wenig bereue nicht mit Informatik oder Maschinenbau angefangen zu sein, ist der Fakt, dass der BWLer wenig handfestes während seines Studiums lernt. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile zig Onlinekurse in denen man sich beispielsweise Programmieren beibringen kann. Am Ende des Tages setzen sich die smarten und fleißigen Leute sowieso durch, ob man dafür jetzt BWL, Medizin oder ein anderes Studienfach als Mittel zum Zweck nimmt ist herzlich egal.

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Am 16.7.2016 um 13:59 schrieb Juninho:

 

Ein guter Handwerker oder Techniker verdient mehr als ein guter Akademiker. Mi

 

Das ist ne alte Legende, die einfach nicht stimmt. Selbst Geisteswissenschaftler verdienen nach ner gewissen Beerufszeit mehr, als Handwerker. Techniker verdienen dann gut, wenn sie in nem großen Betrieb mit starken Tarifverträgen arbeiten. Da musst du aber auch reinkommen. Und dass man dann mit den Akademikern im Betrieb vergleichen. Und da verdient der Pressefuzzi, der 12 Semester Geschichte und Germanistik studiert hat, auch mehr.

 

Also die Arbeitsaussichten sind für junge Akademiker gut. Wenn du kein Berufsnahes MINT-Studium machst, sondern wie Eingangs erwähnt, etwas mikt Sprachen oder geisteswissenschaftliches, dann musst du dich um Praktika bemühen, Zusatzskills, wie Fremdsprachenkenntnisse usw. erwerben. Dann ist der Berufseinstieg auch nicht schwer. Am Anfang verdienst du im Vergleich wenig, aber mit der Zeit verdienst du dann schon ordentlich. Klar, der promovierte Informatiker bei Siemens, ist dir gehaltstechnisch voraus.

Ich habe in dem Bereich studiert, und meine Kommilitonen haben alle während eines schwierigeren Arbeitsmarktes angefangen. Alle haben nen Job, verdienen ok, und mehr als der "Facharbeiter". Und die, die es fangen an Häusle zu bauen.

 

Wenn du ein bisschen dahinter bist, dich durch Praktika usw. dein Profil auf Vordermann zu bringen, ist die berufliche Zukunft auch in nem geisteswissenschaftlichen Studium in Ordnung. Du wirst nicht zum Prekariat gehören, sondern zur Mittelschicht,. Wenn dir viel Asche von Anfang wichtig ist, dann ist natürlich ein MINT-Studium oder ähnliches die bessere Option.

 

Überlege dir, welches Fach dir am besten gefällt, wo du bereit bist, dich reinzuknien. Dann führt das zum Erfolg. EInfach Informatik oder Medizin zu studieren, weil die Berufsaussichten gut sind, aber die fächer nicht zu mögen, wird dich letztlich nur zum scheitern bringen.

bearbeitet von jon29
  • TOP 1

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Also ich kenne einige Großkonzerne, bei denen die Techniker "am Band" dank Zuschlägen etc... netto (!!) auf Höhe der Vertriebssachbearbeiter, Presseangestellten aber auch Prozessplaner, etc... einlaufen. Mit Studium hast du halt die Option auf einen weiteren Aufstieg und dann die Möglichkeit deutlich besser zu verdienen. Allerdings darf man in der Gesamtrechnung nicht vergessen, dass der Facharbeiter in der Regel 4-6 Jahre dieses Geld schon verdient hat, während der Student studiert hat.

Gibt natürlich auch eine deutliche Schattenseite des ganzen (Nachtschicht, körperlicher Verschleiß...)

 

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vor 20 Stunden schrieb Marcio:

Allerdings darf man in der Gesamtrechnung nicht vergessen, dass der Facharbeiter in der Regel 4-6 Jahre dieses Geld schon verdient hat, während der Student studiert hat.

Aber die Frage ist halt, wann er mehr verdient. Bis Mitte 20. Da braucht es kein großes Geld, um gut zu leben. Und die topverdienenden Techniker mögen vl. etwas mehr verdienen, als die jungen Presseangestellten/ Marketingfuzzis usw, aber die steigen halt gerade ein, und beim Techniker/facharbeiter ist  dann  halt Schluss.

Wenn du dann in nem Alter bist, wo du das Geld dann wirklich wi llst und brauchst, weil du ein gesetzteres Leben genießen willst und oft auch Familie gründen, also ab Mitte 30, dann sind die Leute mit Studium an den anderen einfach uneinholbar vorbeigezogen. Auch die "Randfächer".

Deswegen sind diese Vergleiche zu den Technikern/ Facharbeitern und Akademikern oft eine Milchmädchenrechnung.

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Guckst du hier, da wird der lebenslange Verdienst mitgerechnet:

http://www.tagesschau.de/inland/akademikerjobs-101.html

Und auch wenn das natürlich stimmt, dass man das Geld Ü30 wegen Hausbau, Familie etc... eher braucht: Es verbietet keiner dem Facharbeiter das Geld schon mit 20 gut anzulegen.

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Am 14.7.2016 um 20:09 schrieb chillipepper:

Jura würde ich zur zeit keinem raten. Viele Juristen sitzen mit Jahresverträgen im öffentlichen Dienst und haben dort keine Aussicht auf Festanstellung. Die Alternative wäre eine Anstellung in einer Kanzlei unter meistens (anfänglich) schlechten Bedingungen oder die Selbständigkeit, welche allerdings auch sehr hart sein kann. Und das Ansehen als Anwalt ist nicht besonders hoch wenn man kein erfolgreicher Anwalt ist.
Jura und generell sehr viele Studiengänge sind überrannt da auf einmal viel mehr Leute studieren als noch vor einigen Jahren. Genauso wie das Abitur immer weniger Wert ist (relativ gesehen) da es einfach viel mehr Leute haben als noch vor einigen Jahren. Und wie das immer so ist werden die Bedingungen für den einzelnen Angestellten schlechter wenn der Arbeitgeber eine größere Auswahl an Bewerbern hat.

Ich würde auf jeden Fall bevor man sich für Jura entscheidet raten sich mit Juristen zu unterhalten die seit kurzem auf dem Arbeitsmarkt sind. Kann sehr ernüchternd sein was die berichten.

 

Also die Zeit der Juristenschwemme ist schon seit einigen Jahren vorbei. Probleme haben im Wesentlichen diejenigen, die ein schlechtes Examen hingelegt ("4 gewinnt") haben und/oder nach dem Studium keine Spezialisierung angestrebt haben, sondern Anwalt "für alles" geblieben sind. Ansonsten gibt es momentan gerade im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft gute Perspektiven. Die Babyboomer gehen in den nächsten Jahren in Pension, damit brechen dem öffentlichen Dienst in den nächsten Jahren rund 1/3 seiner Mitarbeiter weg und die Nachwuchsförderung wurde jahrelang wegen "zu teuer" verpennt. Als mein Vater Anfang der 90er sein zweites Examen geschafft hat, war Prädikatsexamen (9 Punkte) Voraussetzung für das Richteramt. Mittlerweile reichen in vielen Bundesländern schon 8 oder gar 7 Punkte für das Richteramt, und auch im öD sind die Voraussetzungen gesenkt worden. Die Rechtsabteilungen großer Unternehmen bieten auch Perspektiven, und dort ist noch nicht mal zwingend ein besonders guter Abschluss nötig.

Vorteile hat man aber immer, wenn man irgendeine Zusatzqualifikation vorweisen kann, die einen von anderen abheben. Ich habe vor meinem nun laufenden Jurastudium zuerst ein duales Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst gemacht. Im Gegensatz zum doch recht harten Jurastudium, das viel Eingeninitiative erfordert, wurde man da "an die Hand genommen" und man bekam eine solide juristische Ausbildung und noch dazu nicht zu unterschätzende Praxiserfahrung. Ich darf z. B. jetzt schon meinen Dienstherren vor Gericht vertreten, während dies Jurastudenten erst nach dem 1. Examen (unter Anleitung) dürfen. Den gleichen Weg sind auch viele aus der Finanzverwaltung gegangen. Mit einer juristischen Ausbildung macht man aber IMHO nicht wirklich was falsch. Auch wenn man sie nicht durchzieht, so lernt man da einiges fürs spätere Leben, sowohl in rechtlicher Hinsicht als auch dahingehend, wie man Probleme anfassen muss. Allerdings bin ich da vielleicht auch etwas voreingenommen, da ich mit BWL und den Sozialwissenschaften nichts anfangen kann...

Wenn Du wirklich nicht weißt, was Du machen sollst und zunächst mal irgendwas "Festes" mit einem sicheren Einkommen willst, kann ich nur ein duales Studium empfehlen. Danach kann man immer weitersehen.

bearbeitet von Balerion

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