Wieso ist das so? Habe letztens aus Langeweile mal in einem Psychologieforum gelesen und ich war selber vor einigen Jahren mal bei einer Psychotherapeutin. Hab mit der auch über mein Problem mit Frauen damals geredet und auch mal Pickup erwähnt, fande sie nicht gut.
Und auch in Psychologieforen steht, in meinen Augen, manchmal absoluter Bullshit der den Leuten geraten wird. Ich weiß nicht mehr von wem das Zitat ist aber ich meine es war jemand aus diesem Forum hier wo es hieß "90% der Männer die meinen sie brauchen ne Therapie die brauchen keine sondern sie brauchen Frauen in ihrem Leben" und sehe es genauso.
Irgendwie wird es wohl nicht gern gesehen dass Mann übt am "Objekt" Frau. Der Mann soll halt einfach gut im Umgang mit Frauen sein, und wenns net läuft liegts immer irgendwie an ihm, er solle sich mal in einem Verein anmelden, irgendwas mit Menschen machen etc.
Sagt man dann einfach mal, mal hat Angst vorm Frauenansprechen und will diebezüglich auf die Straße und wildfremde Frauen ansprechen zwecks Übung, so scheint das vielen, meist den Frauen, aber ein Dorn im Auge zu sein.
Gibt es da doch irgendwie ne Schnittmenge oder sind Pickup und Psychologie was das betrifft eher so Todfeinde?
Hab noch nie da wegen sagen hören "nimm dir doch einfach mal vor jeden Tag 10 wildfremde Frauen anzusprechen/Kompliment machen auf der Straße"
@reug, du machst exakt den Fehler, den ich da oben versucht habe zu erklären.
Ja, es gibt Sadisten, die straffällig werden. Die ihre Lust daraus ziehen anderen Leuten gegen ihren Willen Leid zuzufügen. Diese müssen natürlich behandelt werden und auch strafrechtlich sollte das berücksichtigt werden. Deshalb ist es wichtig F65.5 beizubehalten. Und diese Geschichte möchte ich auch keinesfalls bagatellisieren. Diese Menschen sind gefährlich. Aber: Nicht alle Serienmörder und Sexualstraftäter sind auch sadistsch. Ich meine es sind nur etwa 10%. Und die wollen erstmal korrekt diagnostiziert werden - werden sie oft genug nicht.
Es gibt aber auch eine sehr große Anzahl von Sadisten, die ihre Neigungen einvernehmlich ausleben, niemals straffällig werden und in dem Moment, wo der Partner das wirklich nicht mehr möchte selbst keinerlei Lustgewinn mehr haben und alleine deshalb aufhören. Die findet man dann im BDSM-Bereich.
Jemand, der über dieses Thema aber nicht gut informiert ist (wie du zum Beispiel), der weiß weder, dass es beide Varianten gibt, noch wie man sie sauber voneinander abgrenzt. Dazu wechseln Sadisten praktisch nie zwischen den beiden Gruppen, das heißt die Unterscheidung ist mit Fachwissen und Erfahrung recht leicht und vor allem eindeutig. Aber dafür braucht man eben ne Menge Wissen und Forschung. Ich kenne genau eine Psychologin, die an diesem Themenkomplex arbeitet, da in den letzten 5 Jahren massiv versucht hat für den Laien verständliche Modelle aufzustellen und da auch z.B. bei der Polizei Aufklärungsarbeit betreibt.
Schön, dass du mit einem einzige Kommentar einen Großteil der gesellschaftlichen Probleme als BDSMler aufgezeigt hast. Warum ein Outing wirklich gefährlich sein kann und dann eine üble Hexenjagd losgeht. Vor dir steht ein BDSM-Sadist, der noch niemals irgendwie auffällig geworden ist und es mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch niemals wird (zumindest was seinen Sadismus angeht). Und du bezeichnest den dann als potentiellen Serienmörder oder vielleicht gleich besser prophylaktisch als Mörder?
Und jetzt gibts vielleicht noch nen zweiten oder dritten von deiner Sorte. Und ein paar Mitläufer, die solche Parolen glauben. Und die propagieren, das was du oben sagst.
Was heißt das für denjenigen wohl in Sachen Job? (Vielleicht ist der auch noch Kindergärtner / Lehrer?)
Was heißt das für denjenigen in Sachen soziales Leben? (gerade auf dem Dorf?)
Was heißt das für denjenigen in Sachen Partnersuche? (vermutlich zum Glück nicht so viel, weil BDSMler das Problem kennen und sich davon nicht in die Irre leiten lassen)
Was heißt das für denjenigen, wenn er mal eine Straftat begeht, die mit Sadismus NULL zu tun hat?
Und dann stehst du da als jemand, der sich seine Neigung nicht ausgesucht hat, sie aber zur sexuellen Befriedigung braucht. Du weißt, wie du das einvernehmlich auslebst, du hast NIEMALS jemandem irgendetwas getan. Du hast auch nicht vor, jemals irgendjemandem irgendetwas zu tun. Du fändest den Gedanken auch überhaupt nicht geil sondern eher ziemlich abstoßend. Dein Lustgewinn hat überhaupt nichts zu tun mit dem, was Serienkiller machen.
Und trotzdem bist du durch ein paar Unwissende gesellschaftlich ruiniert. Stigmatisiert. Gebrandmarkt. Das ist der Grund, warum die meisten BDSMler sehr, sehr vorsichtig dabei sind sich zu outen. Wir sind da einfach den Homosexuellen viele Jahre hinterher. Ich hoffe, dass wir auch irgendwann ohne Angst vor Outing leben können. Ich möchte irgendwann gerne öffentlich dazu stehen können. Ich habe großen Respekt vor allen meinen Freunden, die sich immer wieder an Infostände stellen und dort informieren. Mir ist es zu gefährlich. Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, indem ich online Aufklärung betreibe. Wo ich nicht meine Identität preisgeben muss. Aber es bleibt leider bisher immer ein Versteckspiel mit einer latenten Angst, dass jemand dein Leben ruiniert. Ich hab mir das nicht freiwillig ausgesucht.
Ich möchte mir nicht wegen meiner sexuellen Neigung anhören müssen, dass man mich direkt erschießen sollte.
Ich träume von einer Welt, wo ich vor soetwas sicher bin.