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Hallo erstmal, 

ich stehe aktuell vor einer Entscheidung, welche meine berufliche Zukunft oder eher die Richtung meiner beruflichen Zukunft betrifft.

Ich versuche es möglichst kurz zu machen und hoffe ich bekomme ein paar neue Sichtweisen und nützliche Infos. 

Zu mir: 

Ich bin 23 Jahre alt und studiere Bauingenieurwesen an einer TU im 8. Semester. In 5 Monaten werde ich voraussichtlich meinen Bachelor Abschluss haben und dann direkt in den Master starten. 

Hier beginnt dann auch mein Problem. Im Bachelor habe ich mir durch Wahlfächer und Fachtausch eine Mischung aus den Vertiefungsrichtungen Baumanagement und Konstruktiver Ingenieurbau zusammen gestellt. Also habe ich im Master aus diesen beiden Bereichen freie Wahl. 
Nun kann ich mich aber nach Wochen des grübelns immer noch nicht entscheiden wo es hin geht... Ich habe immer das Gefühl mir fehlen Informationen. Entweder sie sind geschönt, oder von verbitterten Menschen geschrieben.  

Damit könnt ihr wahrscheinlich wenig anfangen, deshalb noch ein paar Sätze zu mir.
Ich mag sowohl die baubetrieblichen Fächer, als auch die konstruktiven. Momentan mache ich ein Praktikum bei der Bauleitung auf einer Großbaustelle. Die Arbeit dort macht mir eigentlich sehr viel Spaß und ich würde das auch sofort weitermachen, wenn da nicht dieser eine Punkt wäre...   Und zwar kann ich mir nicht vorstellen, meine Familie nur am Wochenende zu sehen und alle 2-3 jahre woanders zu leben. 50h Wochen und regelmäßige Geschäftsreisen stellen für mich allerdings kein Problem dar. 

Ich glaube es würde mir schon sehr weiterhelfen, wenn Leute aus diesem Berufsfeld ihren beruflichen Werdegang schildern und evtl. noch sagen würden, ob sie sich wieder so entscheiden würden oder einen anderen Weg (innerhalb der Baubranche) einschlagen würden. 

Ich bedanke mich schonmal, falls sich jemand die Mühe macht.

LG Oreily

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Hallo Kollege!

Ich finde, dass du das machen solltest, was dir auch im Studium am meisten Spaß bereitet. Bei mir das z.b. Verkehrswegebau und Verkehrstechnik.

Im Bewerbungsprozess sind die Vertiefungsrichtungen schon nicht unwichtig. Ich war z.B. bei der Deutschen Bahn (DB Netz), da musste man natürlich Ahnung vom Oberbau etc. haben. Ich denke, dass da vor allem die großen Unternehmen und Firmen großen Wert darauf legen, dass der fachliche Schwerpunkt möglichst genau zur Stelle passt. In kleineren Unternehmen ist es nicht das Wichtigste. Das Bauingenieurwesen ist wirklich sehr sehr umfang- und abwechslungsreich und auch, wenn ich vor allem im Verkehrswesen meinen Schwerpunkt habe, würde ich mir es zutrauen, im konstruktiven Ingenieurbau zu arbeiten.

Heute bin ich in einem kleinen Ingenieurbüro, das Erschließungen, Straßen, Wege etc. plant und den Bau leitet (oder laut HOAI: Bauüberwachung). Es macht mir sehr viel Spaß, Arbeit ist mehr als genug da, Überstunden an der Tagesordnung, wobei ich die bezahlt bekomme, was in der Baubranche noch längst nicht standard ist. Vor allem die Baufirmen sind da noch teilweise ein paar Jahrzehnte hinterher was faire Arbeitsbedingungen angeht.

Insgesamt denke ich, dass du in der Baubranche sehr sehr gute Aussichten auf einen Job hast. Es gibt einige Firmen, Büros etc. die dich zwar ins Lohndumping treiben wollen, aber da die Nachfrage nach Bauingenieuren weitaus größer ist, als das Angebot, ist man selber schuld, wenn man sich für sowas hergibt.

Ein Tipp von mir: Versteife dich nicht auf die "Big Player", egal ob jetzt Baufirma, Büro etc... Bei Bilfinger, Strabag, Obermeyer, SSF und wie sie alle heißen wird auch nur mit Wasser gekocht.

Details wie Lohn etc. gerne über PN!

 

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Hallo Mobster! Danke für deine Antwort.

Mein Problem ist, dass ich einerseits nicht in einem schlecht bezahlten Bauleiterjob ohne Privatleben landen und andererseits auch nicht als Tragwerksplaner im Büro versauern möchte.

Während des Studiums haben mir vorallem die konstruktiven Fächer sehr viel Spaß gemacht, darin habe ich auch immer die besten Ergebnisse erzielt. Jetzt im Praktikum merke ich aber auch, dass mir die Arbeit als Bauleiter gefällt. Man erlebt jeden Tag etwas neues, muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen und kann wenn man sich reinhängt jeden Tag Fortschritte sehen. Es läuft auch ziemlich gut, mir wurde sogar angeboten das Praktikum zu verlängern und meine Abschlussarbeit dort zu schreiben.

Wie du schon sagtest, das Bauingenieurwesen ist sehr umfangreich und mir fehlt ehrlich gesagt der Überblick.

Aktuell stehen für mich 4 Masterfächer zur Auswahl...

Baumanagement

Hochbau

Konstruktiver Ingenieurbau (Hauptfach Stahlbau, Nebenfach Statik)

Konstruktiver Ingenieurbau (Hauptfach Stahlbetonbau, Nebenfach Statik)

 

Ein weiterer Punkt über den ich sogut wie keine Informationen habe ist der Verdienst. Wenn es Angaben zum Verdienst gibt, dann immer nur für "Bauingenieure". Wie viel ein Projektsteuerer durchschnittlich verdient, oder wie die Berufsaussichten mit Vertiefung in Richtung Stahlbau aussehen ist kaum zu finden.

 

LG Oreily

 

 

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Praktikum im Architekturbüro der Stadt machen und Kontakte aufbauen. Die Leute von der Stadt, die ich kennengelernt habe, hatten alle ein gechilltes Leben mit Familie. Natürlich wird's du dort nicht die "ganz große Kohle" machen als wenn du jetzt bei einem neuen Abudabi Tower Projekt mitwirkt, aber man kann ja nicht Alles haben.

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Setzen Sechs @First Violin, er ist Bauingenieur, kein Architekt. Da legen sowohl wir Bauingenieure, als auch die Architekten großen Wert darauf. Nichts für ungut ;)

 

Generell wird im Bauwesen ja über die HOAI abgerechnet. Mal ein grober Anhaltspunkt: Als Master kannst du als Einsteiger um die 45k verlangen. Egal ob Hoch, Tief oder sonst was. Wenn du Bauleiter bist, hast du, zumindest in einer Baufirma fast immer einen Dienstwagen. Ich hatte aber auch schlechtere Angebote, Lohndumping gibt es natürlich auch (ich würde sogar sagen, besonders) im Bauwesen. Die Architekten z.b. haben wesentlich geringere Gehälter und eine wesentliche höhere Fluktuation in den Büros. Im öffentlichen Dienst verdienst du so um die 42k im Jahr, je nach Bundesland. Als Beamter bist du nach einem 2-jährigen Refendariat in der Stufe A13, das sind so um die 48k, wobei du als Beamter viel weniger Abzüge hast. Bei der Bahn war ich in der Tarifgruppe 103, das waren 13 Gehälter à 3516,51, als nicht ganz 46k im Jahr.

Es gibt natürlich auch Ausreisser nach oben, aber auch nach unten. Ich denke aber, dass die genannte Summe von 45k/Jahr ein guter Anhaltspunkt ist.

Bauleitung kann ein Knochenjob sein, das stimmt. Ich bin sowohl in der Planung, als auch in der Bauüberwachung. Für mich die perfekte Mischung. Bin viel auf den Baustellen unterwegs, aber dann auch meist einen Tag nur im Büro und plane (zeichne) irgendetwas. Sowas geht halt in kleineren Büros, bei denen man sowohl in der Planung, als auch in der Bauüberwachung tätig sein muss

Und ja es stimmt, man erlebt jeden Tag etwas Neues und selbst mein Chef lernt nach gut 20 Jahren immer noch dazu, es wird selten langweilig auf dem Bau.

bearbeitet von Mobster

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Bei der Stadt gibt es keine "Bauingenieur-Büros". Die heißen alle Architekten-Büros, obwohl auch Bauingenieure dort arbeiten (zumindest in meinem Bundesland).

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In welcher Stadt wohnst du? Ich würde es als Beleidigung empfinden, wenn mir einer sagen würde, dass ich in einem Architekten-Büro arbeiten würde ?

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Ich bin irgendwie im Anlagenbau gelandet und hatte ein Jahr lang auch den nichtssagenden Titel Projektsteuerung, dabei habe ich bisher außer Terminplanung nichts anderes gemacht.  Ich war in einem Unternehmen, das Projektmanagement für Bau und Anlagen gemacht hat, wobei ich von mehreren Seiten gehört habe, dass Anlagenbau besser zahlt und auch fairere Konditionen hat, was aber wohl daran liegt, dass es aus der Industrie kommt. Da ist es allerdings üblich, dass man irgendwann auf Baustelle in irgendwelchen Entwicklungsländer muss, das ist schon spezieller. Die Baumenschen waren hingegen eher in Deutschland unterwegs, manche auch nur am Standort, ich denke da sind die Chancen besser, wenn du in einer größeren Stadt arbeitest und keine mega Projekte verwirklichen willst. Ich habe aber auch viele Architekten/ Bauingenieure kennen gelernt die ihren Job trotzdem megageil fanden. Die haben in der Zeit BMW Werkshallen und Schulen und so gebaut.

 

Eingestiegen bin ich mit 38k, weil ich weiblich und naiv war, 45k ist ein guter Richtwert für den Anfang. Mit ca 3 Jahren Berufserfahrung verlange ich jetzt ab 60k, aber Anlagenbau ist da auch sehr großzügig, vor allem Jahre größer die Unternehmen werden.

 

Keine Ahnung, ob das jetzt hilfreich war, aber ich musste meinen Senf loswerden.

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