Helfersyndrom oder auch "Liebe deinen nächsten..."

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Dr Hitch, worauf du hinaus möchtest ist absolut richtig.

Zitat

In der Spiritualität sagt man, dass man seinen eigenen Fokus nicht mehr auf sich selbst legt ("das Innere"), sondern nur noch auf das Außen. Man vernachlässigt eigene Bedürfnisse und Wünsche, um Anerkennung und Lob von anderen zu erhalten. Das Ergebnis ist ein geringeres Selbstwertgefühl durch wenig bis gar keine Selbstliebe.

Eins der Dinge die ich anders sehe ist; Ist der Grund für ein "Helfersyndrom" nicht eher der gerade weil man den Fokus auf sich selbst legt? Weil der Fokus der meisten Menschen zu so gut wie immer auf sich selbst liegt?

Wenn die ganze Aufmerksamkeit und der ganze Fokus auf mir liegt, wie helfe ich dann? Ich helfe aus einem Grund, mit einem Motiv, mit einem Hintergedanken, mit einer Erwartung. Wenn aber meine ganze Aufmerksamkeit auf dem Außen liegt, sehe ich mich selber nicht mehr. Das Ego verschwindet, dein Handeln welches auch "Hilfe" sein kann wird "Selbstlos" das bedeutet ohne jeglichen Hintergedanken. 

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vor 24 Minuten schrieb TylerDurden20:

Eins der Dinge die ich anders sehe ist; Ist der Grund für ein "Helfersyndrom" nicht eher der gerade weil man den Fokus auf sich selbst legt?

Nein, ganz viele Menschen mit Helfersyndrom nutzen das als Ausrede für sich selbst, sich nicht mit sich beschäftigen zu müssen. Die eigenen Probleme nicht angehen zu müssen. Und damit sie eben weglaufen können und trotzdem keine kognitive Dissonanz erleben (also praktisch das ganze logisch begründen können, ohne sich einzugestehen, dass sie weglaufen) entwickeln sie ein Helfersyndrom.

So kann man immer sagen "meine Probleme sind nicht so wichtig, ich helfe lieber anderen". Zusätzlich wird man dabei meist noch bestärkt und erhält Anerkennung.

Dass man damit wegläuft ist den Betroffenen oft selbst nicht klar.

-----

Dieser Fall, der tatsächlich recht oft auftritt, der fehlt mir oben leider.

bearbeitet von Herzdame
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Zitat

Nein, ganz viele Menschen mit Helfersyndrom nutzen das als Ausrede für sich selbst, sich nicht mit sich beschäftigen zu müssen. Die eigenen Probleme nicht angehen zu müssen. 

Ich glaube du hast mich falsch verstanden.... Wenn meine ganze Aufmerksamkeit, mein ganzer Blick und Fokus auf mich selbst gerichtet ist. Auf meinen "Persönlichen" Defiziten, auf meine vielleicht Geld Problemen, auf meine Sorgen, auf mein Aussehen, auf meinem Haarschnitt, auf meiner Körpersprache. Ist es dann nicht gerade deswegen, dass mir der Blick und die Aufmerksamkeit für das Äußere, unter anderem auch die Menschen fehlt?

Ich dann überhaupt nicht in der Lage bin zu helfen.

Ist es denn nicht gerade weil mein Fokus auf meinem eigenen "Persönlichen" Mangel liegt, ich mich dazu entscheide zu helfen wo ich kann um diesen Mangel wegzukompensieren? 

Zitat

"meine Probleme sind nicht so wichtig, ich helfe lieber anderen"

Mit diesem Satz z.B liegst du immer noch die ganze Zeit bei dir selber, deine Aufmerksamkeit ist bei "Ich helfe lieber anderen" niemals von dir selber abgewichen. 

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vor 11 Stunden schrieb TylerDurden20:

Ich glaube du hast mich falsch verstanden.... Wenn meine ganze Aufmerksamkeit, mein ganzer Blick und Fokus auf mich selbst gerichtet ist. Auf meinen "Persönlichen" Defiziten, auf meine vielleicht Geld Problemen, auf meine Sorgen, auf mein Aussehen, auf meinem Haarschnitt, auf meiner Körpersprache. Ist es dann nicht gerade deswegen, dass mir der Blick und die Aufmerksamkeit für das Äußere, unter anderem auch die Menschen fehlt?

Ich dann überhaupt nicht in der Lage bin zu helfen.

Ist es denn nicht gerade weil mein Fokus auf meinem eigenen "Persönlichen" Mangel liegt, ich mich dazu entscheide zu helfen wo ich kann um diesen Mangel wegzukompensieren? 

Mit diesem Satz z.B liegst du immer noch die ganze Zeit bei dir selber, deine Aufmerksamkeit ist bei "Ich helfe lieber anderen" niemals von dir selber abgewichen. 

Du begehst in deinen Annahmen 2 Fehler.

1. Der normale unreflektierte Mensch ist überhaupt nicht fokussiert, sondern streut seine Aufmerksamkeit wild durch die Gegend. Er beschäftigt sich nicht bewusst mit innen und außen.

2. Eigene Probleme zu kompensieren ist kein bewusster Prozess. Das läuft völlig unreflektiert unbewusst ab. Ist ein Impuls wie "Ich habe jetzt Bock ein Eis essen zu gehen". Die meisten Leute mit großen Baustellen sind sich dessen überhaupt nicht bewusst, obwohl sie kompensieren ohne Ende. Schau doch mal hier die unzähligen Threads an, wo jemand absurde Beziehungen eingeht oder Frauen verschleißt ohne Ende und erstmal geraten werden muss, die eigenen Probleme zu bewältigen, die dem TE gar nicht bewusst sind - aber als Ursache fpr solche Probleme wirken.

3. Dass die Hilfe dann wirklich hilft ("in der Lage sein zu helfen") hat niemand behauptet. Manchmal ist das auch nur blinder Aktionismus, der dem "geholfenen" eher schadet als nützt. Aber  der Helfer ist beschäftigt. Mehr will er auch gar nicht.

bearbeitet von Herzdame
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Du begehst in deinen Annahmen 2 Fehler.

1. Der normale unreflektierte Mensch ist überhaupt nicht fokussiert, sondern streut seine Aufmerksamkeit wild durch die Gegend. Er beschäftigt sich nicht bewusst mit innen und außen.

Es gibt nur Innen und Außen. Subjekt und Objekt. Womit sollte er sich sonst beschäftigen? Der Normale Mensch beschäftigt sich 24 Stunden am Tag zu 98% mit sich selbst, mit dem "Ich", dem Subjekt und zu 2% mit der Außenwelt, mit dem Objekt. Der Blick ist in sich selber gekehrt. Blind für alles andere.

Zitat

2. Eigene Probleme zu kompensieren ist kein bewusster Prozess. Das läuft völlig unreflektiert unbewusst ab. 

Da hast du recht... du meinst ein Problem ensteht... dieses Problem wird dann auf die "Übliche" Art und Weise gelöst, das heißt man handelt aus der "Gewohnheit" heraus. Die Gewohnheit ist es z.B das Problem entweder bei Seite zu schieben oder es mit anderen Tätigkeiten zu überdecken, zu verschleiern. 

Doch die "Gewohnheit" bist du. Die "Übliche Art" und weiße die Probleme zu lösen ist das "Ich". Die Konditionierung wie man die Probleme angeht, ist das "Ich" das Subjekt. Man handelt also wieder aus dem Inneren heraus, weil die ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist. Lenke deine völlige Aufmerksamkeit auf das Äußere, bist die Gewohnheit verblasst und du wirst die Probleme ganz ganz anders angehen.

 

Zitat

. Die meisten Leute mit großen Baustellen sind sich dessen überhaupt nicht bewusst, obwohl sie kompensieren ohne Ende. Schau doch mal hier die unzähligen Threads an, wo jemand absurde Beziehungen eingeht oder Frauen verschleißt ohne Ende und erstmal geraten werden muss, die eigenen Probleme zu bewältigen, die dem TE gar nicht bewusst sind - aber als Ursache fpr solche Probleme wirken.

Läuft alles auf das selbe hinaus... zwischendurch schaue ich in diese Threads rein. Alles das selbe. Immer und immer wieder, die selben Probleme aus einem anderen Subjektiven Blickwinkel. Sie alle stolpern über sich selber. 

 

Zitat

3. Dass die Hilfe dann wirklich hilft ("in der Lage sein zu helfen") hat niemand behauptet. Manchmal ist das auch nur blinder Aktionismus, der dem "geholfenen" eher schadet als nützt. Aber  der Helfer ist beschäftigt. Mehr will er auch gar nicht.

Wenn die "Gewohnheit", die "Übliche" Art und Weise, die Konditionierung, das Subjekt, das "Ich" das Problem ist. Wie helfe ich dann?

Wenn die Gewohntheit eines "Ichs" wieder einen Diebstahl begeht. Helfe ich ihm dann, indem ich ihn berate oder bestrafe? Im mehr Informationen und mehr Erfahrungen zu seiner Gewohnheit, dem "Ich" hinzufüge? Oder helfe ich ihm wenn ich seine Gewohnheit zerschlage?

 

Ich schreibe es nochmal weil ihr werdet es nicht verstehen und wieder vergessen doch eure ganze Zukunft hängt davon ab; Ihr müsst eure Persönlichkeit aufgeben. Weil es eh ein Schizophrener Schwachsinn ist.

Gebt auf, ganz, völlige Kapitulation. Allem und jedem. Bedingungslose Hingabe. 

bearbeitet von TylerDurden20

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Okay, @TylerDurden20. Wir kommen hier nicht weiter.

Ich glaube, du betrachtest das ganze auf einer spirituellen Schiene(wovon auch immer die geprägt sein mag). Ich zerlege das Ganze als Psychologin.

Kleines Beispiel:

vor 5 Stunden schrieb TylerDurden20:

Der Normale Mensch beschäftigt sich 24 Stunden am Tag zu 98% mit sich selbst, mit dem "Ich", dem Subjekt und zu 2% mit der Außenwelt, mit dem Objekt. Der Blick ist in sich selber gekehrt. Blind für alles andere.

 

Am 10.4.2016 um 22:59 schrieb TylerDurden20:

Wenn meine ganze Aufmerksamkeit, mein ganzer Blick und Fokus auf mich selbst gerichtet ist. Auf meinen "Persönlichen" Defiziten, auf meine vielleicht Geld Problemen, auf meine Sorgen, auf mein Aussehen, auf meinem Haarschnitt, auf meiner Körpersprache. Ist es dann nicht gerade deswegen, dass mir der Blick und die Aufmerksamkeit für das Äußere, unter anderem auch die Menschen fehlt?

Das mag in deiner Weltsicht so sein. Für mich sprichst du nur von oberflächlichem Gejammer, was mit der psychischen Situation des einzelnen nur begrenzt zu tun hat.

Als Psychologin kann ich sagen:
Der normale Mensch ist nicht reflektiert, ist sich seiner psychischen Probleme und Defizite nicht bewusst und kann sich dementsprechend da gar nicht bewusst verhalten. In deinem Beispiel jammert er unreflektiert über oberflächliche Affekte, die gerade in der Verarbeitungstiefe, wie sie da vorkommen eher soziale Normen belegen als einen echten, reflektierten Fokus auf sich selbst. Weil da eben so viel im Dunkeln liegt (die Personen sind in der Regel nicht in der Lage das reflektiert auszuführen) und ECHTE Beschäftigung mit sich selbst eben kognitive Dissonanzen verursacht, die man intuitiv immer zu vermeiden versucht ist kein bewusstes Verhalten in dem Bereich möglich. Das läuft alles unbewusst und es entstehen darauf Kompensationsprozesse wie eben das Helfersyndrom.

Möglicherweise beschäftigt er sich oberflächlich mit sich selbst. Aber das hat nichts mit im psychologischen Sinne "fokussiert" zu tun. Vielleicht verwendest du auch diesen Begriff einfach anders und meinst etwas ganz anderes. Aber das hat nichts mit dem Grad von Reflektiertheit zu tun, den du da voraussetzt. Gäbe es den, wären die Psychotherapie-Praxen leer.

DIe Kompensationsprozesse sorgen eben dafür, sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. Wir Psychologen nennen das Coping. Beispiele für maladaptive (schlechte) Coping-Strategien sind Alkohol, FTOW, Helfersyndrom unnd viele andere mehr. Alles was eben ablenkt.
Wir haben da massiv mit Verdängung und Vermeidung zu tun. Und die funktionieren eben dann besonders gut, wenn man sich mit Einflussen von außen "betäubt" um sich selbst  nicht wahrnehmen zu müssen.

Das ist die wissenschaftlich gesicherte, psychologisch-fachliche Sicht auf dieses Themengebiet.

Und solange wir selbst bei diesen grundlegenden Paradigmen nicht auf einen Nenner kommen, brauchen wir über den ganzen anderen Kram nicht reden.

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Gast

Das Helfersyndrom beginnt mMn nach dann, wenn die "helfende" Person beginnt mehr Schaden als Nutzen zu ziehen. Das ist wohl auch das Hauptproblem dabei: Die helfende Person opfert sich auf, merkt es jedoch nicht. Der gesunde Abstand zu Anderen leidet, weil es oftmals ein Ersatz für fehlende Nähe sein soll. Hier besteht, denke ich ein guter Ansatz. 

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Am 12.4.2016 um 10:09 schrieb Herzdame:


Als Psychologin kann ich sagen:
Der normale Mensch ist nicht reflektiert, ist sich seiner psychischen Probleme und Defizite nicht bewusst und kann sich dementsprechend da gar nicht bewusst verhalten. In deinem Beispiel jammert er unreflektiert über oberflächliche Affekte, die gerade in der Verarbeitungstiefe, wie sie da vorkommen eher soziale Normen belegen als einen echten, reflektierten Fokus auf sich selbst. Weil da eben so viel im Dunkeln liegt (die Personen sind in der Regel nicht in der Lage das reflektiert auszuführen) und ECHTE Beschäftigung mit sich selbst eben kognitive Dissonanzen verursacht, die man intuitiv immer zu vermeiden versucht ist kein bewusstes Verhalten in dem Bereich möglich. Das läuft alles unbewusst und es entstehen darauf Kompensationsprozesse wie eben das Helfersyndrom.
Möglicherweise beschäftigt er sich oberflächlich mit sich selbst. Aber das hat nichts mit im psychologischen Sinne "fokussiert" zu tun. Vielleicht verwendest du auch diesen Begriff einfach anders und meinst etwas ganz anderes. Aber das hat nichts mit dem Grad von Reflektiertheit zu tun, den du da voraussetzt. Gäbe es den, wären die Psychotherapie-Praxen leer.

DIe Kompensationsprozesse sorgen eben dafür, sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. Wir Psychologen nennen das Coping. Beispiele für maladaptive (schlechte) Coping-Strategien sind Alkohol, FTOW, Helfersyndrom unnd viele andere mehr. Alles was eben ablenkt.
Wir haben da massiv mit Verdängung und Vermeidung zu tun. Und die funktionieren eben dann besonders gut, wenn man sich mit Einflussen von außen "betäubt" um sich selbst  nicht wahrnehmen zu müssen.

"Maladaptive" finde ich besonders gut.

zitat-du-sollst-dir-kein-bildnis-machen-

Und schon gar nicht das von einer Psychologin.?

Um aber noch etwas zum Thema zu schreiben und das was ich unter einem "Bild" verstehe und das "Helfersyndrom" zu verbinden.; Wenn jemand hilft, hilft er mit einem Motiv? Und wie DrHitch es schon richtig geschrieben hat, Ja. In 99,8% der Fälle, steckt hinter der Hilfe ein Egoistisches Motiv. Meistens ist es nicht einmal so dass der Helfer eine Gegenleistung von dem anderen verlangt, aber nach der Tat, nach der "Hilfe" Pusht er sein "Ego" Sein "Bild", seine "Idee" vom Helfer vom "guten" Menschen.

Das ist absolut tödlich, das Ende der Liebe, das ende der Objektivität, das Ende der Vernunft. Weil man die Welt danach nur noch aus seiner Subjektiven Sichtweise, die eines Helfenden guten Menschen siehst und mit dem Finger auf die anderen zeigt. "Ich tue so viel gutes und die anderen sind dies und das" Man trennt sich also von den anderen ab "Ich" Guter, helfender Mensch. Die anderen nicht. 

PS; Die Menschheit existiert schon seit ich weiß nicht wie vielen Millionen Jahren. Die Menschliche Psyche, sein Geist wurde schon lange erklärt bevor es die Moderne "Psychologie" überhaupt gab. Menschen wie Sokrates, Buddha, alte Antike Schriften über die Jahrtausende hinweg verweisen alle auf das selbe. Die Psyche ist schon lange kein Geheimnis mehr, der Mensch, das "Ich" ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Die Moderne "Psychologie" die noch in der Kinderschuhen steckt, und die niemals irgendetwas verstanden oder verstehen wird, als die einzige Fachlich Gesicherte Wissenschaftliche richtige Sicht auf die Dinge hinzustellen ist ziemlich... lächerlich. 

bearbeitet von TylerDurden20

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