Ergänzung zu Teil 1:
Es ist auch nicht möglich, zwei Menschen, die die gleiche Praktik mögen, als an diesem Punkt "gleich" zu definieren.
Psychologisch gesehen gehts da nämlich nicht um die Praktik an sich, sondern darum, welches psychologische Muster dahinter steckt. Was die Motivation ist. Beispiel: 2 Männer stehen auf aktiven Analsex.
Sie können aber völlig unterschiedliche Motive dafür haben.
Der eine braucht vielleicht gerade die starke Mechanische Stimulation und wäre mit ner sehr engen Frau genauso glücklich.
Oder er steht auf den Anblick ihres Hinterns und bekommt dieses Bedürfnis auch mit bestimmten Stellungen beim Vaginalsex befriedigt. Der andere Mann steht vielleicht mehr auf die Gestik, findet das erniedrigend und genießt das Machtgefühl. Was ich damit sagen will: Möchte man Neigungen verstehen und möchte man schauen, ob es in einer Partnerschaft Wege gibt, eine gemeinsame Ebene zu finden, dann muss man eben auf die Ebene der psychologischen Muster gehen und analysieren: "Was genau gefällt mir daran? Welcher Aspekt macht mich an und warum gerade der?" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Teil 2: Wie bin ich dazu gekommen? Rückblickend hatte ich schon mit 11, 12 Jahren Fantasien, die sehr stark in Richtung BDSM (und darüber hinaus) gingen. Man ordnet die in dem Alter aber nicht richtig ein. Ich habe sie durchaus als Maturbationsfantasien genutzt, hätte aber nicht im Traum daran gedacht, dass sowas jemals Realität werden könnte. Gleichzeitig bekommt man aber auch mit, dass das was man da denkt, nicht normal und nicht okay ist. Deshalb erzählt man das auch niemandem.
Das klingt jetzt vielleicht komisch. Aber da hat ein Kind sexuelle Fantasien, die sehr stark sind. Und man baut in dem Alter Fantasien aus den Sachen, die man kennt. Die sind also nicht nur verstörend krass, sondern es kommen auch Menschen vor, mit denen man eigentlich nie sexuell interagieren würde. Aber es sind nunmal die einzigen Menschen, die man kennt. Die Fantasien sind oft (und das waren sie bei mir auch) ganz klar im strafbaren Bereich und nichts, was ein BDSMler so tun würde. Mir war auch als kleines Kind bewusst, dass ich das niemals so tun würde. Aber sowas erzählst du halt nicht. In sofern hatte ich eigentlich so eine Standard-Jugendzeit mit Bravo, "Liebesdramen" und mit 15 meinen ersten Freund. Vanilla. Blümchensex. Ich wusste ja nicht, dass es was anderes gibt. Und mir waren meine Fantasien auch noch nicht so bewusst, dass ich hätte aktiv suchen können. Ich hatte nun also Sex, war da auch recht experimentierfreudig und kam immer wieder zurück zu der Frage "Was genau finden Leute an Sex so toll?". Wäre das einfach so weitergegangen, dann wäre ich eine Standard-Hausfrau geworden, die 1x im Monat Sex zulässt, weil man das halt so macht, aber selbst den Sinn an Sex überhaupt nicht begreift, weil es ihr schlicht nichts bringt. Ich trennte mich dann nach 3 Jahren, weil ich es echt langweilig fand und meinte, es müsste noch mehr geben. Und ich stieß auf ein Buch. Jazz Winter - Liebessklavin. Und ich las das und dachte mir "verdammt, das ist das, was du dein Leben lang gesucht hast. Das ist die Antwort auf alle Fragen, die da unbewusst schlummerten." und gleichzeitig dachte ich "Verdammt, das wird Arbeit und ich hab Angst." Mein Glück war, dass die Liebessklavin einen ziemlich realistischen Blick vermittelt und anders als "Shades of Grey" wirklich für Anfänger zu empfehlen ist. Dann hatte ich einen Namen, ich hatte eine Richtung und ich hatte google. Ich stieß damals schnell auf die SMJG, tummelte mich dort im Chat um eine Idee zu kriegen, wie BDSMler so sind und fand das Perversen-Facebook. Hab mir dann darüber nen Kerl ausgeguckt, den im Chat angeschrieben und da der an meiner Uni studierte, folgte dann auch ziemlich schnell der erste Kaffee  und die ersten Erzählungen von ihm aus der Praxis und die ersten Möglichkeiten was auszuprobieren. Gelaufen ist da aber nie was, er verguckte sich leider trotzdem, obwohl ich ihm seh früh gesagt hatte, dass er sich keine Hoffnungen machen braucht. Und dieser Kerl nahm mich dann mit auf eine private Silvesterparty in der Szene, wo ich die ersten Leute kennenlernte und wo ich mit meinen damals 19 super gut reinpasste. Ich wurde mega lieb aufgenommen und war 3 Monate später mit im Urlaub. Eine einsame Villa, Garten, Pool, Sauna, 30 Perverse, eine Woche und viel Spaß. Danach hatte ich schon eine Menge gesehen .
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