Motivation und andere Probleme

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Gast

Hallo liebes Forum,

nach einigem Überlegen habe ich mich nun dazu entschlossen hier zu schreiben, da es so auf Dauer nicht weitergehen kann und ich mit der Situation auch nicht wirklich zufrieden bin.

 

Aber alles der Reihe nach:

(Verzeiht wenn ich etwas weiter aushole, aber ich denke es ist für eine genauere Betrachtung nicht ganz unwichtig.)

 

Ich bin jetzt 22.

 

Alles fing an, als ich damals vom Gymnasium auf die Realschule abgedriftet bin.

Ich kam in eine komplett neue Klasse, die nur aus Jungs bestand. Ich wurde dort relativ gut aufgenommen, doch nachdem die 10. Klasse neu gemischt wurde, bin ich dort zum mittelschweren Mobbingopfer verkommen.

Man war oft sehr ablehnend und beleidigend zu mir. Ich fand keinen Anschluss mehr.

Ab und an kamen auch Sätze wie: „Du bist hässlich“ „Du Spaßt“

Als ich dann fertig war mit der Schule habe ich eine Ausbildung begonnen.

Nach der Ausbildung war ich dann ein Jahr in diesem Beruf tätig.

Ich habe das erste Mal etwas Geld verdient und war mit meinen Feier-Buddys fast jedes Wochenende im Club.

Von Bekanntschaften meinerseits mit neuen Frauen war nur zu träumen (0 Selbstbewusstsein), während meine Kumpels zu dieser Zeit meist einen Approach nach dem anderen auflegten.

2014 habe ich dann damit begonnen meinen Meister zu machen.

Der wöchentliche Kontakt zu den beiden brach ab. Ich zog am Weiterbildungsort in eine WG ein.

Hier gibt es auch eine Universität.

Ich wurde immer lockerer, mir gefiel die Schule, die neuen Klassenkameraden, ja einfach alles.

Ich ging sogar alleine weg und habe das erste Mal (ohne PU) fremde Frauen approacht.

Mir ging es großartig.

Bis dann Anfang 2015 plötzlich meine Mutter verstarb. Ich fühlte mich komplett aus der Bahn geworfen. Sie war die wichtigste Bezugsperson in meinem Leben.

Aber dann konnte ich nach und nach bemerken, wie ich im Laufe der Monate vor allem innerlich dadurch auch stärker wurde.

Ich habe mich selbst komplett umgekrempelt. Von T-Shirt auf Hemd. Von Sneakers zu Lederschuhen. Ein neuer Haarschnitt. Ich fühlte mich gut.

„Younggun du hast dich im letzten Jahr so sehr ins positive verändert, das fällt richtig auf.“

Eine befreundete Barkeeperin sagte mir auch, ich hätte eine Ausstrahlung die sowas ausdrückt wie „Ich lasse mir nichts mehr gefallen“.

Auch bekam ich immer wieder unaufgeforderte Komplimente wie „Schick siehst du wieder aus“ „Schöne dies, schöne das…“ Meist von Frauen. (Vermutlich nur auf meine Klamottenauswahl bezogen)

Von einigen mir bekannten Männern kam mir wieder Ablehnung entgegen. „Du bist hässlich.“ „Hackfresse“ Alte Wunden brachen auf. (Auch heute noch)

Irgendwann kam ich dann zu PU. Bin das erste Mal bewusst auf die „Jagd“ gegangen. Habe mehr approacht, und hatte auch fast meinen ersten Lay (keine Kondome im Haus, also nur oral).

Aber ab da ging es dann wieder nur bergab. (Dezember)

Meine Motivation in nahezu allen Belangen des Lebens sank auf den Nullpunkt. Wo sie auch jetzt noch ist.

Schulisch, kann ich zwar gute bis sehr gute Leistungen vorweisen, jedoch fordert mich diese Schule auch nicht wirklich. Dementsprechend bin ich auf meine Leistungen auch nicht wirklich stolz. Auch sehe ich meine Zukunft nicht (mehr) in diesem Beruf.

Am Wochenende gehe ich nicht mehr weg.

Frauen zu approachen reizt mich auch gar nicht mehr. Und wenn ich es dann doch mal tue, ihre Handynummer habe, verläuft es sich im Sand, da ich einfach keine Lust habe mich mit ihr zu befassen.

 

Anfang dieses Jahres wurde mir einige male gesagt, ich würde einen arroganten, überheblichen Eindruck machen. Ein enormes Selbstbewusstsein ausstrahlen, blablabla

Nach außen mag das auf den ein oder anderen evtl. so wirken, tief in meinem Inneren lasse ich mich aber noch schnell verunsichern.

Ich bin durch meine frühere Schulzeit auch so geprägt, dass ich Leuten die mich einmal blöd anmachen nur mit purer Verachtung entgegne. Das können auch längere Bekanntschaften sein.

Allgemein bin ich auch eher „vorsichtig“ im Umgang mit Menschen. Sprich traue ihnen lange nicht. Vielleicht liegt auch hier ein Problem.

Veranstaltungen z.B., wo ich sicher bin, dass ich Leute aus meiner Schulzeit treffe meide ich tunlichst- ja fast schon panisch. Ich habe in dieser Hinsicht also noch nicht mit meiner Vergangenheit „abschließen“ können bzw. befürchte ich würde wieder von vielen dumm angemacht werden, so wie es schon damals der Fall war.

 

Meine Fragen:

 

-Ich dachte eigentlich nie von mir, dass ich hässlich bin. Kann man ein so verzerrtes Selbstbild haben, dass man dies selbst nicht wahrnimmt? Wenn man dies immer wieder einmal hört glaubt man irgendwann auch daran.

Tinder scheint, gemessen an meinen Matches, die Meinung der anderen ein Stück weit zu bestätigen.

 

-Wie kann ich mich wieder mehr motivieren auf Frauen zuzugehen? Ich ertappte mich in letzter Zeit auch oft bei dem Gedanken „Younggun die ist eh zu scharf für dich. Keine Chance.“. Sowas hatte ich zuvor auch noch nie.

 

-Wie kann ich am besten mit meiner Vergangenheit abschließen? Speziell beim besuchen von Veranstaltungen mit alten „Peinigern“. Einfach hingehen? Wenn ich ehrlich bin wird mir dabei nur schlecht und verdammt unwohl. Leute mit denen ich am Wochenende fortgehen könnte habe ich (fast) nicht mehr.

 

-Wie gelingt es mir, noch mehr auf die Meinung anderer zu sch****n. Egal ob positiv oder negativ.

 

 

 

Ich weiß es war sehr viel Text, aber Danke an jeden für das Durchlesen.

Über Hilfe und Tipps würde ich mich freuen.

 

Liebe Grüße, Younggun

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So, da ich selbst mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, geb ich dir jetzt mal meine persönliche Antwort auf deine Fragen:

Dieses ganze "Bin ich hässlich?" gerede ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn du dir auch nur ein kleines bisschen Sorgen (und ich meine damit jetzt nicht Sorgen ob deine Hose zum T-shirt passt, sondern wirkliche Minderwertigkeitskomplexe) um dein Aussehen machst, dann strahlst du das auf dein Umfeld aus und Leute werden dich automatisch auch als nicht so attraktiv empfinden. Klingt komisch, ist aber so.

Ein großer Tipp: Selbst wenn man nicht unglaublich attraktiv ist, ein ernst gemeintes und freundliches Lächeln wirkt Wunder. Aus meiner Monatelangen Erfahrung im Club habe ich gelernt, dass es egal ist wie du aussiehst solang du wirklich positive Energie ausstrahlst und hemmungslos Lachen kannst.

Für das ganze Motivations dingens gibts wirklich gute Bücher. Eines der einflussreichsten Bücher in meinem Leben war "The Way Of The Superior Man" von David Deida. Das Buch hilft auch sehr damit, auf die Meinung von anderen zu sch****n.

Im Endeffekt musst du dich immer Fragen, ob du das, was du gerade tuhst, für dich oder für dein soziales image (bzw. dein Ego) machst. Wenn du wirklich deinen Weg gefunden hast und nur noch das machst, was dich glücklich macht, dann wirst du automatisch aufhören dich von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen. Such die Lösung für das Problem sozusagen in einer "höheren Ebene", anstatt zu versuchen zu lernen auf die Meinungen von anderen zu verzichten, hör einfach auf überhaupt abhängig von anderen zu sein.

Aber ganz wichtig: Solche Sachen brauchen Zeit. Wieviel Zeit ist abhängig von dir. Je mehr Referenzen du sammelst (indem du z.B regelmäßig approachst), desto mehr werden diese Ideen verstärkt. Selbst wenns am Anfang noch hart ist, vertrau einfach darauf, dass es mit der Zeit besser wird. Ich persönlich hab fast 5 Monate (5-6 mal die Woche in die Clubs zum gamen) gebraucht um es wirklich zu verinnerlichen, was es heißt, keinen f*** mehr zu geben und nur noch mir selbst zu vertrauen.

Lustigerweise dachte ich auch Jahrelang, dass ich unattraktiv bin. Wahrscheinlich bin ich das sogar objektiv gesehen. Als ich noch in diesem negativen Mindset war, hat die Welt das auf mich reflektiert und Leute haben mir auch öfters gesagt, dass ich hässlich bin. Doch seitdem ich dieses Selbstvertrauen (und es war wirklich schwer, jedoch lohnt es sich!) entwickelt hab, bekomme ich positives Feedback von allen Seiten und meine Lays sind von null auf hundert in wenigen Tagen gestiegen ;)

Und zu guter letzt noch was für das ganze von wegen mit der Vergangenheit abschließen:

Zwei Bücher die ich empfehlen kann sind einmal "The Emotion Code" von Bradley Nelson und "Your Body knows the Answer" von David I. Rome. Die Bücher gibts bestimmt auch auf Deutsch :)

bearbeitet von Katsuno

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Gast

Ich danke dir Katsuno für deine Hilfe und deine eigenen Erfahrungswerte! 

Dann werde ich mir nun wohl zu aller erst einmal "The Emotio Code" zulegen. Die Rezessionen klingen überzeugend.

Hat noch jemand einen Rat für die Sache mit den Gedanken, die mir immer wieder sagen "Du hast sowieso keine Chance bei der oder du bist zu schlecht für sie." 

Verschwinden diese wieder durch den Aufbau von wahrem unabhängigem Selbstbewusstsein?

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Gast

Scheinbar nicht mehr, oder ich bilde mir alles nur ein... naja...

 

Was ich sagen wollte, hinsichtlich Motivation etc. habe ich noch ein Blutbild machen lassen wegen persönlichem Verdacht auf Eisenmangel. Hat soweit alles gepasst.

Allerdings hat mir die Ärztin empfohlen Vitamin D3 Tabletten einzuwerfen. Mangel davon würde sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken und einen antriebslos machen. Also eben genau das, was ich in letzter Zeit so verspüre.

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