Ich habe verlernt, wie man Spaß hat... Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[Gast OnThePick]

Abend zusammen,

Ich komme gerade (nicht mal 1 Uhr) von einer Party... Ich war jetzt nach knapp 3 Monaten wieder feiern. Das letzte mal war ein Geburtstag von einer Freundin. Und das "traurige" ist, Ich bin 18...
Sowas ist sehr untypisch... Ich kann mich nicht beklagen, Ich bin sehr gut sozial integriert und komme mit sehr vielen gut zu recht und kenne auch fast jeden in meiner Umgebung.

Das Problem ist auch nicht, dass es um Frauen geht und Ich Angst habe, mit ihnen zu reden. Ich wurde sogar angeflirtet und hab n bisschen mitgemacht eben auf der Party. Sogar unterbewusst. Ich muss nicht mal mehr nachdenken, einfach ein bisschen Necken und so Sachen und das Ding läuft von alleine. Nur das Problem ist, dass Ich einfach keinen Spaß habe und mir nur langweilig war... (Und Ich habe nicht nur mit einer HB auf der Party geredet, sondern mit mehreren, dass ist nicht das Problem).

Ich habe zwar kein Alkohol getrunken, da Ich Auto fahren musste, aber meiner Meinung nach, kann man auch ohne Alkohol Spaß haben! 
Ich habe nix, wenn man sich trifft, was dabei trinkt und sich unterhält. Aber einfach auf der "Party" nur rumstehen und reden ist nicht das wahre... Evtl. will Ich auch zu viel, kann das sein? - Ich denke aber nicht...
Genauso war das auch auf der Party im Februar... Es hat mir einfach keinen Spaß gemacht. Am Ende saß Ich mit einer HB auf der Couche und habe einfach nur mit ihr geredet... Ist das nicht langweilig?

Was ist mit mir los? - Wie habe Ich Spaß?

Ich war jetzt so lange nicht mehr weg, weil Ich auch gar keine Lust hatte... Und wenn Ich dann immer nach Hause fahre, denke Ich mir dabei, was ein "armseliges" und "monotones" Leben ist das eigtl...

Würde mich mal über Vorschläge freuen. 

MfG und Danke!

 

[KanisterFister 4]

Du solltest aus dir rauskommen. Warum stehst du auf ner party nur rum? Weil du nur rum stehst. Dein Problem existiert nur weil du es real machst.

Anderer Ansatz. Was würdest du in solchen Momenten denn als alternative bevorzugen? 

Oder. Geh mal zum Psychologen und erklär ihm dein Problem. 

 

[DerTed 2360]

Warum hat man überhaupt Spaß?

[Switcheat 791]

vor 8 Stunden schrieb OnThePick:

Was ist mit mir los? - Wie habe Ich Spaß?

Also, ich glaube nicht, dass du gleich zum Psychologen rennen solltest. Der würde (definitiv!) komisch gucken, wenn du ihm erzählen würdest: "Ich bin gut sozialisiert, habe viele Freunde - hatte auf den letzten beiden Partys aber wenig Spaß."

Mach dich nicht verrückt! Es ist ganz normal, dass man (unabhängig vom Lebensalter) manchmal keinen Spaß hat. Auf den letzten beiden Partys hast du dich nicht amüsiert -- na und? Die Stichprobenmenge ist nun wirklich nicht sehr groß.

Befreie dich vom (selbstgemachten) Druck, Spaß haben zu müssen! Zieh dir ein paar motivierende Videos über Soft-Skills rein. Lies in der Schatzkiste - oder schnapp dir ein gutes (!) Buch (z.B. "Spielprinzip" [Giacomo Materna]).

Der Spaß kommt wieder - von ganz allein. Wenn es dir um die Sache (an sich) geht! Entspann dich!

[Vitalitasia 0]

Ich spreche jetzt mal eher als jemand, der das Gefühl kennt und nicht direkt bezogen aufs PU. Ich glaube nämlich, ich weiß, was du meinst und kenne das auch von mir. Und denke nicht, dass du einen Psychiater brauchst.

Ich weiß noch genau, wie ich auf Parties immer nur rumgestanden habe und mir alles egal war. Teilweise auch mit dämlichen Gedanken wie "ich würd gerade lieber zuhause rumsitzen und irgendwas zocken". Letzten Endes hab ich keine richtige Lösung in dem Sinne gefunden, sondern einfach angefangen nur die nötigste Zeit dort zu verbringen.

Die wichtigste Frage, die ich deinem Text nicht entnehmen kann, ist eigentlich die: Hast du einfach keinen Spaß an Parties oder hast du an sich gar keinen Spaß?

Wie sieht das aus, wenn du mit einer Frau bei dir zuhause sitzt, ausgehst oder irgendetwas anderes mit Freunden unternimmst? Dasselbe Gefühl? Ich habe mit der Zeit zum Beispiel gemerkt, dass diese Zielgruppe, die sich auf den meisten Parties rumtummelt, nichts für mich ist. Ich gehe ausschließlich auf Feiern aus dem Freundeskreis und lerne da neue Leute kennen, wenn es denn schon Parties sein müssen.

Das größte Problem ist hier einfach - vor allem, wenn man keinen Alkohol trinkt - dass man als jemand mit Veranlagung dazu direkt sieht, wie sich alle mehr vergnügen als man selbst und anfängt in depressive Gedanken zu verfallen. Und das wird einem dort dann natürlich besonders auf die Nase gedrückt. Ich glaube, bei mir ging es auch um die 18 herum los, dass ich mich einfach fragte, was zur Hölle ich hier noch mache und wie ich irgendetwas im Leben erreichen will, wenn ich ständig nur ausgehe und mir keine Existenz aufbaue. Daran könnte es auch liegen.

Es gibt jetzt natürlich mehrere Dinge, die du machen kannst:

• Konzentrier dich erstmal auf dein Leben und mach nur Dinge, die dich persönlich/beruflich weiterbringen
• Such dir deine HBs woanders. Es ist nicht Sinn der Sache, dass du keinen Spaß hast und das Ganze hier nur machst, weil du aus irgendeinem Grund meinst, es "machen zu müssen"
• Verbring nur die absolut nötigste Zeit auf den Parties - such dir 'ne HB und verschwinde mit ihr von dort

Um 18 herum gibt es für viele Menschen nunmal diese Phase, in der sie anfangen, sich Gedanken über ihr Leben und Sorgen um ihre Zukunft zu machen. Es ist eben wichtig, dass du für dich festlegst, was dir wichtiger ist.  Ich kann jetzt nur aus eigener Erfahrung sprechen und möchte dir das eher als Denkanstoß mitgeben statt als konkreten Ratschlag. Kann sein, dass es bei dir anders ist - das musst du wissen.

Als ich 18 war, hab ich angefangen, mich auf meine berufliche Zukunft zu konzentrieren, weil ich es nicht geschafft habe, alles unter einen Hut zu bringen. Jetzt sitz ich hier mit einem abgeschlossenen Masterstudium in Informatik mit Aussicht auf einen extrem gutbezahlten Job, hab viele Dinge, für die ich mir kaum Zeit genommen hatte, wie Musik und Spieleentwicklung verfolgt und bin dabei, mir eine eigene Existenz aufzubauen. Jetzt sehe ich auch endlich das Licht am Ende des Tunnels. Ich bin nun 25 und fange erst jetzt wieder an, mich aktiv um die Frauenwelt zu kümmern. In der Zwischenzeit habe ich mich einfach nur um mich selbst gekümmert. Ich habe mich nicht total gehen lassen und bin regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen, habe mich mit Freunden getroffen und eben alles gemacht, was mir Spaß machte. Dabei habe ich ehrlich gesagt während der gesamten 6 Jahre Studium keine einzige Studentenfeier besucht. Und auch nicht das Gefühl gehabt irgendetwas zu verpassen, weil ich wusste, dass das, wofür ich mich entschieden habe, das Richtige war.

Die wichtigste Ressource, die du im Leben hast, ist nunmal deine Zeit und nur du kannst entscheiden, was du damit machst.

Sieh diesen Post eher als Lebensgeschichte eines Mannes an, dem deine Aussagen ziemlich bekannt vorkommen und schließ daraus, was für dich am besten ist. Ich nehme an, dass die meisten hier schaffen, sowohl Karriere als auch Privatleben super unter einen Hut zu bringen. Das habe ich persönlich nicht hinbekommen und unbedingt geschadet hat es mir letzten Endes auch nicht. Im Idealfall versuchst du's aber natürlich trotzdem, denn darum geht es in diesem Forum ja eigentlich. Du solltest nur wissen, dass du auch noch andere Möglichkeiten hast, falls du merkst, dass du nicht auf dem richtigen Pfad bist und siehst, dass dich auch das im Leben weiterbringen und glücklich machen kann.

Ich habe das Gefühl, dass ich hier ein wenig gegen die übliche PU-Mentalität gegangen bin und möchte daher nochmal betonen, dass ich dir hier keinen konkreten Ratschlag geben möchte. Du sollst einfach nur sehen, wie es laufen könnte, wenn du dich entscheidest, einen etwas anderen Weg zu gehen, abseits vom PU.

Was für dich das Richtige ist - das musst du entscheiden.