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Hallo,

mich interessiert das Thema Affären, da es im Freundeskreis heiß diskutiert wird.

Somit möchte ich hier den ersten Thread eröffnen.

Wir sind alle Ü30 und haben schon diverse Beziehungen durchlebt.

Die allgemeine Frage :

Wann wird die Affäre zur Beziehung oder anders formuliert, wann ist eine Affäre schon eine Beziehung?

 

Wenn ich mich über einen Zeitraum von mehreren Jahren mit ein und der selben Frau mindestens einmal in der Woche zum Sex treffe, kann ich doch eigentlich davon sprechen, dass ich mich in einer Beziehung zu dieser Person befinde.

Man redet über Probleme, geht ins Kino, geht gemeinsam essen, fliegt sogar zusammen in den Urlaub.

Alles das, was in einer LTR zu finden ist : Sex, Gemeinsamkeiten, Nähe.

Ausser : 

- Man wohnt nicht zusammen

- Man hat vielleicht einen Partner, den man nicht verlassen möchte

- Man kann das Intime relativ schnell unterbinden, da das Wort "Beziehung" nie geäußert wurde

 

Ich bin der Meinung, ich würde mich dennoch in einer Beziehung mit diesem Menschen befinden, da es auch vom Zeitraum weit über die Affäre hinaus geht.

 

Wie denkt ihr darüber?

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Jedes Paar, ja jeder Mensch darf, kann und soll das für sich selber definieren.

Es ist vorstellbar, dass ich eine Beziehung zu einem Mann führe, der mich als Romanze sieht, weil er mehr Häufigkeit für eine Beziehung braucht, ich aber nicht so nähebedürftig bin.

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Streng genommen hat  man mit jedem Menschen, mit dem man Kontakat hat eine Art von Beziehung.

Für mich macht in der primären Liebesbeziehung (das was du wohl mit LTR meinst) aus, dass man gemeinsam die Zukunft plant und da auch Rücksicht aufeinander nimmt.
Ansonsten definiere ich enge Bindungen mit Sex meist als Friends with benefits, wobei bei mir neuerdings eine weitere Kategorie hinzukommt. Sex, Liebe bzw. viel Gefühl, enge Bindung - aber nicht Primärbeziehung. Also der klassische Fall von Polyamorie. Wie man das dann nennt? Liebhaber nenne ich es zumindest.

Was ich damit sagen will: Es ist ein wahnsinnig weites Feld, auf dem es unendlich viel gibt.
Für mich macht aber die gemeinsame Planung und die gemeinsame Perspektive eine LTR aus. Wenn ich ein Jobangebot am Ende der Welt bekomme, würde ich eine Freundschaft + ohne zu zögern zurücklassen. In einer LTR ist das eine gemeinsame Entscheidung, in den ich Rücksicht auf den Partner nehme.

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Rein philosophisch betrachtet gibt es dann ja noch etwas zwischen Affäre und Beziehung, die Freundschaft +

 
Nur wer stellt diese Regeln auf?
Wer sagt wann, in welchem Stadion der Zwischenmenschlichkeit man sich befindet?
 
Gut- eine gemeinsame Zukunft gestalten und planen... OK!
 
Das versuchen viele und scheitern dabei. Das sehe ich ja jeden Tag.
 
Wenn man keine Gesetzmäßigkeiten aufstellt, Wert auf Qualität und nicht auf Quantität setzt, ist es also eine Affäre oder Freundschaft+ ?!
 
Wenn Quantität zur Gesetzmäßigkeit gehört, sowie auch das "Reden" über Zukunft ist es also für euch eine Beziehung?
 
Schräges Thema!

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Weißt du, die Sache ist, dass Beziehungsmodelle so individuell sind, dass das jeder für sich selbst festlegen kann / muss.
Diese Regeln stellen die Beteiligten auf. Ob das nur 2 Personen oder 5 sind, spielt dabei keine Rolle.

In meinem Definitionsspekturm gibt es zum Beispiel "Affäre" gar nicht.
Für mich gibts Fickbeziehungen bzw. im BDSM-Bereich "Spielbeziehungen" (keine emotionale Bindung),
Freundschaft + (freundschaftliche Bindung),
Und die "Lover"-Variante (intensive Gefühle "Liebesbeziehung", ohne Privilegien einer LTR).
Und dann eben Primärbeziehung aka LTR (Gefühle, Zukunftsplanung, Privilegien wie Einschränken bestimmter Aktionen mit anderen Menschen, aber auch hier keine strikte Monogamie)

Die Dauer ist für mich kein Faktor. Diese Varianten halten bei mir meist Jahre.

Am Ende ist aber keine Beziehung idealtypisch und das eigene Beziehungskonstrukt kann man auch "Horst" nennen, solange alle wissen welche Regeln gelten. Es ist egal wies heißt.

EDIT: Meiner Ansicht nach ist dieses "benennen-müssen" selten ein Phänomen, das aus einer Beziehung heraus entspringt. Diesen Druck produzieren immer andere, die endlich wissen wollen, was das nun ist. Und das ist ätzend, nicht zielführend und in gewisser Weise übergriffig. Solange die Beteiligten wissen was es ist und klar kommunizieren, was sie mit dir anstellen würden und was nicht, geht es dich schlicht nichts an.

bearbeitet von Herzdame
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Naja- genau das meinte ich : man kann es auch kaputt quatschen!

Schräg und Anstrengend wird es immer dann, wenn man dem Kind einen Namen geben will, also hinterfragt, was das nun zwischen diesen zwei Menschen ist...

In meinem Freundeskreis differieren die Ansichten sehr stark- jeder will seinen Standpunkt verteidigen > das ist anstrengend.

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Am 25.3.2016 um 12:48 schrieb Individualchaotin:

Jedes Paar, ja jeder Mensch darf, kann und soll das für sich selber definieren.

Ich dachte, es hängt davon ab, ob es geheim oder öffentlich ist.

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herzdame hat wie immer schon alles wichtige gesagt :) 

man wird von aussenstehenden oft stark beeinflusst wie ein partnerschaftliches konstrukt auszusehen und zu heißen hat (und wieviele personen sich daran beteiligen dürfen oder auch nicht. am besten auch noch welches geschlecht diese betreffenden personen haben müssen). aber die frage ist für mich: warum? 

vor 60-70 jahren, als die gesellschaft noch anders aufgebaut war und frauen angewiesen waren auf einen versorger, gab es natürlich nicht viele möglichkeiten.

frauen mussten heiraten, da sie sich sonst nur sehr schlecht allein versorgen konnten. aber nur weil man verheiratet ist, heißt es ja nicht das man automatisch in dieser beziehung irgendwie dauerhaft glücklich wäre.

deswegen gab es damals eben die klare defintion der "affaire" den/die heimliche geliebte, mit der man alles ausleben konnte was man in der ehe nicht hatte. aber da die ehe eine wichtige institution für die beteiligten personen war, konnte man sie nicht so einfach beenden wie heute.

heutzutage stehen uns alle möglichkeiten offen, jeder mensch kann sich individuell versorgen. jeder kann alleine oder mit mehreren anderen menschen kinder groß ziehen, ein haus bauen, um die welt reisen. 

die individuen und äusseren umstände haben sich verändert, aber die gesellschaft als ganzes und nicht zuletzt die gesetzeslage hinken völlig hinterher.

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"Affäre" ist auch kein Wort welches ich benutze. Ebenso "Fick-Beziehung". Beide Begriffe finde ich abwertend gegenüber dem was man mit der bestimmten Person hat. Wie auch von Salazey beschrieben ist eine Affäre etwas "heimliches". 

 

Für mich gibt es (geordnet nach Verbindlichkeit oder auch Invest):

- ONS

- Spielbeziehungen: siehe Herzdame, wobei das Spiel meist auf "banalem" Sex besteht. Diese Beziehungen sind für mich dadurch gekennzeichnet, dass neben Sex und SmallTalk sonst nichts läuft. Man findet sich körperlich attraktiv und anziehend. Das wars. Keine Übernachtungen. Kein Essen. Kein Café.

- Liaison: Das meiner Meinung nach viel schönere Wort für "Fickbeziehung/Affäre/etc." Eine Liebelei. Wobei auch hier die Wortherkunft so ausgelegt werden kann, dass es sich um ein (gesellschaftlich) moralisch nicht akzeptiertes Konstrukt handelt.  Eine Liaison ist meist die Vorstufe zu einer Beziehung. Neben dem regelmäßigen Sex verbringt man auch außerhalb des Schlafzimmers Zeit miteinander (Ja, ich weiß, man kann auch woanders vögeln). Restaurantbesuche, Kochen, Kino, Café, Urlaub.

Lerne ich eine Frau kennen welche mir nach den ersten Treffen gut gefällt, versuche ich relativ schnell zumindest ein komplettes Wochenende, besser noch einen 3-4 Tagestrip mit ihr zu unternehmen. Danach sollte einem relativ schnell klar werden ob diese Liaison von Dauer sein kann oder nicht. Einen konkreten Zeitraum für die Dauer bis zum Übergang in eine Beziehung kann und möchte ich nicht geben. Da ist jede Person und jede Beziehung unterschiedlich. Meist entsteht bei mir aus der Liaison noch eine "exklusive Liaison". Fühle ich mich von der Frau voll und ganz befriedigt (sowohl sexuell als auch emotional) und umgekehrt, ist das der Zeitpunkt an dem ich anfange mich wirklich fallen zu lassen und mich mit Fragen über die Zukunft auseinandersetze. Funktioniert das alles, läuft die Sache dann auch irgendwann in eine feste Bindung / Beziehung.

- Beziehung

 

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