9 Beiträge in diesem Thema

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Aloah,

ich hole derzeit mein Abi auf einer Abendschule nach, arbeite nebenbei als Kellner und finanziere mich mit Gelegenheitsjobs.

Nun habe ich ein ziemlich dickes Jobangebot bekommen, bei dem ich aber durchgehend Abends arbeiten muss, was natürlich mit meinen Schulzeiten kollidiert.

Ich bin finanziell nicht in der Position, dass ich das ablehnen kann, es ist wirklich ein überdurchschnittliches Angebot von einem meiner ehml. Auftraggeber.

Da ich erst im ersten Semester bin, spiele ich mit dem Gedanken die Schule zu wechseln, bzw. Auf einem Berufskolleg neu anzufangen.

Ich habe, seit ich 17 bin, den Wunsch, Menschen durch meinen späteren Beruf zu helfen. Ich will kein Spielball der Wirtschaft werden und die sozialen Berufe, die man ohne Studium erlernen kann, sind absolut nichts für mich.

Ein Berufskolleg in meiner unmittelbaren Umgebung bietet die höhere Berufsfachschule im Sozial- und Gesundheitswesen an, dadurch erwerbe ich die FHS in 2 Jahren und kann zusätzlich Kurse in Psychologie belegen, was für mich ziemlich interessant klingt.

Ich bin nun 24 geworden und mir läuft langsam die Zeit davon, schließlich habe ich bisher de facto nichts nennenswertes erreicht, außer einer mittelmäßigem FOR und 3 super Zeugnissen aus verschiedensten Praktika.

Kurzer Rückblick:

Ich brach damals die Schule ab und stand mit 17 ohne Abschluss da. Komplett ohne Abschluss, da ich nach der 7. Klasse (also mit 13!) auf eine Hauptschule hätte wechseln müssen und ich schlichtweg keine Lust auf die Personen dort hatte.

Der zweite Bildungsweg kam allerdings erst mit 17 in Frage, solange musste ich trotzdem jeden Morgen das Haus verlassen, damit die Polizei mich nicht zu der Schule bringt.

Als es dann möglich war, holte ich 3 Abschlüsse nach und bin nun eben auf dem Weg zum Abitur.

Zurück zum Thema:

Habe ich mit 24 überhaupt die Chance auf einem Berufskolleg unterzukommen?

Mir ist im Grunde egal wie alt meine Mitschüler sind, ich gehe stark davon aus mit Abstand der Älteste zu sein, aber ich würde schon irgendwie meine Vorteile daraus ziehen. Davon ab habe ich mich nur für die Abendform entschieden, weil ich keinen Kurs für Vormittags gefunden habe.

Soweit ich weiß gibt es, außer auf Volkshochschulen und Privatschulen, sonst keinen Weg der zum (Fach)Abi führt, oder hat da jemand einen ultimativen Geheimtipp?

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Abi bzw. Fachabi auf der Berufsschule ist generell ganz ok und nicht so schwer (angeblich) (Abi ist aber generell easy- sry, wenns arrogant klingt, ist nicht so gemeint, soll nur heißen, jeder! durchschnittlich und etwas unterdurchschnittlich Begabte schafft mit Fleiß heutzutage Abi.) also machen.

Was mich nur immer wundert- Leute mit Problemen studieren was "soziales" haben hinterher Probleme einen Job zu finden und versuchen noch meist permanent ihren Freundeskreis zu therapieren....

Darüber hinaus ist die deutsche Sozialindustrie das ausbeuterischste was ich kenne- gegenüber den Angestellten und den Steuerzahlern. Die Geschäftsführer der diversen Institutionen kassieren meisten richtig ab.

Achja und die Klienten werden meist noch abhängiger un unselbstständiger...

Aber egal. Viel Glück. Helfen wollen ist erstmal was gutes

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Viri,

ein paar Gedanken:

- Fachhochschulreife ist bedeutend weniger als Abitur. Vielleicht nicht vom Anspruch (kann ich nicht beurteilen), aber jedenfalls von den späteren Möglichkeiten. Mit Fachhochschulreife bist Du in der Studienwahl stark eingeschränkt.

- Wer später Deinen Lebenslauf liest, wird immer nur sehen: "Hat Abi abgebrochen, und zwar zum zweiten Mal" (Deine erste Schulkarriere verschwindet ja nicht). Das würde ich nicht riskieren. Im Moment baust Du einen Lebenslauf, bei dem man später denkt "Respekt, der hat die Kurve gekriegt und es sich nicht einfach gemacht - der kann sich durchbeißen".

- Dein mittelfristiges Ziel ist nicht, für Deine ehemaligen Auftraggeber zu arbeiten. Sondern einen bestimmten Beruf auszuüben. Also hat das oberste Priorität.

- Was heißt, Du bist finanziell nicht in der Position, das Angebot abzulehnen?

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Es steht meines Wissens gerade eine Gesetzesänderung im Raum, zumindest in meinem Bundesland, dass die Schulpflicht bis 25 und ggf. sogar für länger vorschreiben soll. Das ist als Integrationsmaßnahme notwendig, wenn man anerkannte Flüchtlinge noch regulär beschulen und dann in den Arbeitsmarkt integrieren will. Ich gehe von einer schnellen Beschlussfassung aus. Das würde dann alles für alle und jeden verändern.

Bevor Du Dich so lange fest legst kannst Du Dich ja mal erkundigen, ob bei Euch das auch Planungen gibt. Ansonsten frage ich mich wie Geschmunzelt, was Deine höchste Priorität sein soll. Bisher kommst Du auch ohne das Köderangebot klar. Für ein wenig Reihbach wirfst Du unter Umständen alles weg, was Du erklommen hast. Derzeit kann man verzeihen und sagen, okay, er hat die Kurve noch bekommen und sich durchgebissen. Noch einen Kinken verzeiht Dir keiner. Dafür bist Du dann auch mittlerweile zu alt. Mit 17 ist man noch nicht so erfahren, mit 24 weiß Mann aber was man tut und was man weg wirft.

Zieh das Abi durch, es wäre schade weniger zu nehmen nach so einem Kampf. Alle Achtung.

bearbeitet von Keltica

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Zieh dein Abi durch (ist eine top Entscheidung und ja, Respekt)

aber der Satz- "ich will kein Spielball der Wirtschaft werden" macht mir Sorgen.

Überlege dir, was für einen Job du später machen willst! Helfen wollen ist toll, aber erstmal sehr unspezifisch. Man kann in fast jedem Beruf hilfsbereit sein.

Als Arzt, Psychologe oder Krankenschwester oder auch Sozialarbeiter ist das Helfen natürlich direkter spürbar.

Aber! Nochmals! in den allermeisten dieser Jobs sind die Angestellten starkem Druck und zum Teil hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt.

Also, als Sozialarbeiter oder Krankenschwester bist du viel mehr ein Spielball der "Sozial"Wirtschaft, als wenn du beim Bosch am Band stehen würdest, mal platt gesagt. Bitte das mit einkalkulieren. Aber mach erstmal Abi und denke in der Zeit darüber nach, was du mal beruflich machen willst später. Einige meiner Freunde machen was "soziales" als Job. Das ist oft hartes Brot und noch schlecht bezahlt und was neues, Gutes zu finden, wenn man inakzeptabel behandelt wird, ist dann manchmal auch noch schwierig.

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Ich bin finanziell nicht in der Position, dass ich das ablehnen kann, es ist wirklich ein überdurchschnittliches Angebot von einem meiner ehml. Auftraggeber.

Hast du eine Ausbildung gemacht?

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Viri,

ein paar Gedanken:

- Fachhochschulreife ist bedeutend weniger als Abitur. Vielleicht nicht vom Anspruch (kann ich nicht beurteilen), aber jedenfalls von den späteren Möglichkeiten. Mit Fachhochschulreife bist Du in der Studienwahl stark eingeschränkt.

- Was heißt, Du bist finanziell nicht in der Position, das Angebot abzulehnen?

Ja, man ist wirklich ziemlich eingeschränkt, aber ich glaube, dass mich das nicht wirklich stören wird. Die meisten Studiengänge klingen für mich uninteressant und ich denke, dass die soziale Schiene genau das richtige für mich ist. Das ist immerhin der einzige konstante Wunsch aus meiner Jugend. Auch etliche "Welcher Studiengang/Job passt zu mir"-Test gehen praktisch immer in diese Richtung.

Interessant finde ich außerdem, dass ich im aller besten Fall in 5 Jahren damit fertig sein könnte, dann wäre ich noch unter 30 und hätte meinen Bachelor.

Ich bin ein bisschen verschuldet, ist zwar nicht allzu viel, aber meine Bonität ist trotzdem im Arsch.

Durch das Kellnern komme ich zwar über die Runden, bezahle aber nichts ab. Das würde sich dann ändern.

Zieh dein Abi durch (ist eine top Entscheidung und ja, Respekt)

aber der Satz- "ich will kein Spielball der Wirtschaft werden" macht mir Sorgen.

Überlege dir, was für einen Job du später machen willst! Helfen wollen ist toll, aber erstmal sehr unspezifisch. Man kann in fast jedem Beruf hilfsbereit sein.

Als Arzt, Psychologe oder Krankenschwester oder auch Sozialarbeiter ist das Helfen natürlich direkter spürbar.

Aber! Nochmals! in den allermeisten dieser Jobs sind die Angestellten starkem Druck und zum Teil hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt.

Also, als Sozialarbeiter oder Krankenschwester bist du viel mehr ein Spielball der "Sozial"Wirtschaft, als wenn du beim Bosch am Band stehen würdest, mal platt gesagt. Bitte das mit einkalkulieren. Aber mach erstmal Abi und denke in der Zeit darüber nach, was du mal beruflich machen willst später. Einige meiner Freunde machen was "soziales" als Job. Das ist oft hartes Brot und noch schlecht bezahlt und was neues, Gutes zu finden, wenn man inakzeptabel behandelt wird, ist dann manchmal auch noch schwierig.

Ich meine damit, dass ich nicht für einen großen Konzern tätig sein möchte. Je ausbeuterischer die Branche, desto uninteressanter für mich.

Die Kiste mit dem Verdienst ist das einzige Manko, ich brauche zwar keine Unsummen und mein Fokus liegt auch nicht bei dem Zaster, aber ausstudiert den Lohn eines Mitarbeiters vom Fließband zu erhalten macht das Leben danach auch nicht gerade einfach.

Aber es schlägt sehr auf der Gegenseite zu buche.

Ich bin finanziell nicht in der Position, dass ich das ablehnen kann, es ist wirklich ein überdurchschnittliches Angebot von einem meiner ehml. Auftraggeber.

Hast du eine Ausbildung gemacht?
Nein. bearbeitet von Viri

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Ich meine damit, dass ich nicht für einen großen Konzern tätig sein möchte. Je ausbeuterischer die Branche, desto uninteressanter für mich.

Na denn, viel Spaß in der Pflege. Spielball bist du doch gerade da, wo du nichts zu sagen und wenig Alternativen hast.

bearbeitet von Maandag
  • TOP 2

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Ich meine damit, dass ich nicht für einen großen Konzern tätig sein möchte. Je ausbeuterischer die Branche, desto uninteressanter für mich.

Ganz schönes Schwarz-Weiss denken da. Dass die Unternehmensgröße mit der entsprechenden Industry (z.B. Automobil) zu tun hat und nicht mit dem Grad der Ausbeutung, kommt wohl nicht in den Sinn?

aber ausstudiert den Lohn eines Mitarbeiters vom Fließband zu erhalten macht das Leben danach auch nicht gerade einfach.

als "ausstudierter" Bachelor im Sozialbereich bekommst du nur mit viel Glueck den Lohn eines festangestellten Fliessbandarbeiters.

Generell: Abi fertig machen, die Gründe wurden ja vorher schon genannt.

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