Die Routine unterbrechen - Plan B, Weg C, Option D - ist das möglich?

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Gast Mystikk

Ist es möglich, sein Leben schlagartig zu verändern, durch Änderung der Gewohnheiten? Wer hat das schon probiert?

Zum Beispiel: Alles abändern, die Aufstehzeit am Morgen, das Frühstücks-Menü, die Fahrtroute, die aufgerufenen Webseiten, die Musik, die Mineralwassersorte, die Zahnpasta, die Tage an denen man Sport macht, den Abendtrunk, die Schokoladensorte, den Stamm-Supermarkt, den Club, die Automarke, die Zigarettensorte, den Frauen-Typ, ....

Was passiert, wenn man alles überdenkt und verändert? Ist das überhaupt möglich, denn Gewohnheiten sind sehr mächtig und schwer zu beseitigen.

Für eure Gedanken dazu, wäre ich dankbar.

bearbeitet von Mystikk

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Nehmen wir an du stehst 10 Minuten früher auf um neuerdings beim Bäcker zu frühstücken.
Und dort triffst du weil du die Routine durchbrochen hast eine HB.
Es kann alles passieren

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Meine eigene Erfahrung, mein Laienwissen über Hirnforschung und Willenskraft sowie das Fehlen von Referenzbeispielen aus meinem Umfeld sagen mir, dass es nicht oder nur sehr schwer möglich sein dürfte.

Für einen Tag, vielleicht eine Woche oder sogar ein, zwei Monate vielleicht - aber nicht dauerhaft und erst Recht nicht ohne zahlreiche Rückfälle (was sich mit "schlagartige Veränderung" schon wieder ein wenig beißt).

Etwas anders aussehen könnte es bei einschneidenden traumatischen Erlebnissen oder der physischen Zerstörung bestimmter Gehirnregionen - wobei sich da wieder die Frage stellt, ob diese Veränderungen aus eigenem Antrieb erfolgen (falls es so etwas wie einen "freien" Willen überhaupt gibt).

Gewohnheiten hat der Mensch ja nicht ohne Grund. Selbst schädliche Gewohnheiten erfüllen biologisch gesehen einem sinnvollen Zweck: Energie sparen. Wenn die Umstände passen (=minimaler externer Stress, wenig Ablenkung, gute Ernährung/ausreichend Schlaf, etc.), kann man sicherlich eine Zeitlang dagegen ankämpfen, aber früher oder später (eher früher) dürfte man entweder durch externe Ereignisse einknicken oder man bricht erschöpft zusammen.

Von nahezu unabänderlichen Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. Introversion) sehe ich dabei noch völlig ab.

Die Frage ist aber auch: Warum sollte man sich überhaupt schlagartig komplett verändern wollen? Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...

bearbeitet von tonystark

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Möglich ist es bestimmt, aber halt nicht so einfach. Darüber habe ich erst neulich ein Buch gelesen.

"Die Macht der Gewohnheit" von Charles Duhigg

Er beschrieb auch, wenn man eine große Gewohnheit ändert, dann ändern sich öfters auch andere Gewohnheiten oder es kommen Gewohnheiten hinzu. Man hat z.B. bei Rauchern festgellt, wenn sie aufhören zu rauchen, dann fangen Sie auch mit Sport an, achten auf die Ernährung oder arbeiten viel disziplinierter usw.

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Ist möglich.

Dahinter muss DU aber stehen und ggf. auch keine andere Möglichkeiten haben.

Beispiel.

Vor einem Jahr bin ich über meinen eigenen schatten gesprungen und habe eine längere Reise ohne konkrete Planung gemacht - eigentlich untypisch für mich.

Ging für 10 Monate gut und kurz vor Deutschland wurde wieder alles geplant. Warum? Weil die Umstände es nicht zugelassen haben.

Verhaltensmuster sind/wurden antrainiert. Diese kannst du aber auch umtrainierten. ;)

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Gast Mystikk

Danke für eure Antworten und Anregung.

Beispiel: Man hat seine Rituale und ist festgefahren, geht mittwochs und samstags zum Sport, immer so um die gleiche Uhrzeit rum. Man trifft immer dieselben HBs, deren Typ man leider nicht ist. Es kann sich also kaum was ergeben. Sobald man die Gewohnheit verändert und dienstags und sonntags zum Sport geht, wird man auf andere HBs treffen, die genau auf den Typ Mann stehen, der man selbst ist.

Das gilt auch für Club xy, in den man immer geht. Restaurant abc, Supermarkt 123 am Freitagabend ... Ganz zu schweigen vom Arbeitsweg, der immer gleichen Route dort hin und die Arbeitskollegen, dieselben Menschen.

Gewohnheiten sind halt sehr mächtig und wir Menschen sind sehr bequem und nehmen gern einen bewährten Weg. Aber das Hirn komprimiert dann den gleichen Weg, den man 3 Jahre lang geht, zu einer Woche. Anders kann ich mir nicht erklären, daß mir ereignisreiche Neuland-Monate sehr lang vorkommen und 3 routinierte Jahre ohne Neues wie 3 Monate.

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