Selbsthypnose für Motivation/Lust & Korrigieren von Cognitive Biases

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Liebe Community,

Ich habe Hypnose und Selbsthypnose sehr vernachlässigt, mir fehlte leider meist die Geduld und ich war einfach Unfähig eine Zeit lang die Finger still zu halten und einfach mal zu entspannen. Ich kann es nachwievor nicht darum ist das auch noch ein sehr netter Nebeneffekt den ich hiermit einüben werde.

Meine Frage nun an euch:

Ist es möglich per Selbsthypnose sich von Unlust zu Lust/Motivation fürs Büffeln für die Uni zu bringen, sodass dieser Prozess automatisch abläuft und man nunmehr automatisch besser drauf ist wenn man lernen muss?

Zwiete Frage: Ist es möglich cognitive Biases per Selbsthypnose durch gesündere Denkmuster zu ersetzen?

Mir sind einige cognitive biases aufgefallen wie die Übergeneralisierung und das Schwarz-weiß-denken. Diese sind bei mir leider im negativen ziemlich ausgeprägt. Ich weiß genau wie ich in solchen Situationen realitisch denken müsste, aber da skommt dann zu spät iund wirkt zu aufgesetzt wenn ich es bewusst mache, sodass die negativen Gefühle der cog Biases immernoh da sind.

Ich kenne zwei Arten der Selbsthypnose (abgesehen von mp3s): Ich sage mir vor der Trance die suggestion und gehe dann in eine trace, wache dann später auf.

Die zweite Variante wäre in der Trance möglichst noch "da" zu sein um sich die Suggestionen geben zu können. Diese Variante fällt mir schwerer, ist sie effektiver als die erste?

Wenn ich wüssste worauf ich zu achten habe und wie ich sowas trainieren könnte, würde ich direkt ab morgen anfangen damit.

Vielen dank schon mal.

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Da du dich scheinbar schon mit Selbsthypnose beschäftigt hast, und in der Lage bist ordentlich zu meditieren, ist mein Rat zur Lektüre von "Jan Becker - Du kannst schaffen, was du willst" offensichtlich obsolet. Da gäbe es zwar einige gute Techniken, wären aber für dich vermutlich nichts Neues.

Meine besten Erfahrung mit Autosuggestionen habe ich gemacht, NACHDEM ich zuvor meine Gedanken durch meditieren abgestellt habe (du nennst es Trance).

Am besten funktionieren Suggestionen mMn durch regelmäßiges Wiederholen. Welche der beiden Varianten effektiver sind, weiß ich nicht.

Da ich gerade selber für Prüfungen lernen muss, kenne ich dein Problem ;)

Einfach 10-20min vorher runterfahren, Motivation und Energie als Suggestion setzen (wichtig ist laut Jan Becker, WIE du deine Suggestionen formulierst) und dann klappt's auch wieder mit dem Lernen.

Zur zweiten Frage kann ich dir sagen: Ja! Gegen Übergeneralisierung hilft Selbsthypnose tatsächlich. Zumindest hat es mir weitergeholfen, als ich nach einigen verkackten Bewerbungsverfahren ziemliche Selbstzweifel hatte.

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Gibts genauere Tipps hinsicihtlich Suggestionen die du verwendest gegen Übergeneralisierung und FÜR Motivation?

Kann eventuell der Forumprofi Tsukune noch etwas beisteuern? Er ist äußerst bewandert was die gesamte Thematik angeht (falls ihn jemand hier verlinken kann?)

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Hey alphaplayer,

danke für die Blumen ;-) Um deine Fragen zu beantworten, ja, du kannst mit Hypnose und verwandten Techniken deine Motivation stärken, beispielsweise über die Veränderung von Submodalitäten - grob gesagt überträgst du die Untereigenschaften der Vorstellung einer Tätigkeit, die du mit Ausdauer und Motivation ausführst, auf eine andere, bei der das nicht so ist. Beispiele hierfür wäre der Swish oder das Godiva Chocolate Pattern (ich glaub dazu hab ich einen Artikel in der Schatztruhe NLP, "Unbändige Motivation" oder so ähnlich) aus dem NLP.

Du weißt wahrscheinlich aus meinen bisherigen Posts, dass ich kein Freund von klassischen Affirmationen bin - ich bin der Meinung, sie müssen mit Leben gefüllt werden, damit das Unbewusste sie auch versteht und aufnimmt. Bilder sprechen mehr als tausend Worte. Die Aufnahme kann über Tagträume stattfinden, in denen du das Ziel der Affirmation bereits erreicht hast oder entsprechenden lebhafter Erinnerungen. Dazu noch eine entsprechende somatische Komponente (z.B. durch Einnehmen einer der Affirmation entsprechenden ressourcevollen Körperhaltung) und du bist schonmal einen großen Schritt weiter.

Auch die Arbeit mit Symbolen und archetypischen Energien kann ein lohnenswertes Thema sein - z.B. den inneren Krieger, der für Disziplin, Tatkraft und Durchhaltewillen steht zu evozieren und mit ihm einen "Deal" zu schließen sowie widerstrebende Persönlichkeitsanteile (den "inneren Schweinehund") mit einzubeziehen und zu utilisieren ist ein Weg, den ich in meiner Berufspraxis als sehr machtvoll und nachhaltig kennengelernt habe, besonders innerhalb der Metapher der Heldenreise. Das geschieht dann auch ganz klassisch in Hypnose. Für die Selbstanwendung kann es helfen, dir entsprechende Symbole zu suchen, die für dich für Freude, Ausdauer, Tatkraft und Disziplin stehen und sie zu internalisieren.

Zum Thema des kognitiven Bias, da stehen oft Glaubenssätze dahinter, die sich mittels entsprechenden Formaten (da hab ich einen recht ausführlichen Sticky dazu hier im NLP-Unterforum) gut bearbeiten lassen. Voraussetzung dafür ist es, achtsam zu sein, wenn sie sich im Alltag zeigen. Und auch hier kann Imagination eine Menge ausmachen - die lebhafte Vorstellung, etwas ander(e)s zu machen oder durch eine Veränderung des Denkens auch andere, positive Reaktionen aus dem Umfeld zu erhalten macht definitiv einen Unterschied.

Ich für meinen Teil würde dir raten, dich einfach in einen meditativen State zu begeben und dann deine Ziele lebhaft und fokussiert zu imaginieren, mit allen Sinnen, eine ressourcevolle Körperhaltung und kurze, prägnante Affirmationen ("Kraftworte") zu nutzen. In diese Tagträume kannst du dann auch entsprechende Symbole einweben. Selbstcoaching muss nicht schwierig sein, oft ist es so einfach wie träumen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Ein frohes neues Jahr wünscht

Tsukune

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Zusammengefasst also:

- Submodalitäten: Swish Pattern oder Godiva Pattern

- Suggestionen: Als lebhafte Bilder mit Emotionen, evtl. vergangene Referenzen anzapfen oder positive emotional geladene Future Projections machen

- Teilearbeit: Six Step Reframing, Archetypen wohl hier einzuordnen

Dies kann man alles per Selbsthypnose durchführen, richitg? Ich möchte nicht die Patterns im wachen Zustand anfangen und durch die Patterns in eine leichte Trance abdriften sondern vorher in eine leichte Trance gehen durch Selbsthypnose und dann mein UNterbewusstsein mit meiner Anleitung die Patterns durchführen lassen!

Kannst du, Tsukune, mir Induktionen sagne für Selbsthypnose die mich in einen möglichst notwendig-tiefen meditativen State bringen OHNE dabei in einen Schlaf abzudriften was mir ziemlih oft passiert? Mir fehlt die Balance und die passende Tiefe damit die Formate effektiv ablaufen.

Sagen wir, ich mache ein einfaches Format wie die Zukunftsvisualisierung mit allen Komponenten sodass es positiv geladen ist. Wie kriege ich die passende Tiefe hin, wie entspannt muss ich sein damit es am meisten knallt? Gibt es irgendwelche Selbsttests woran ich die Tiefe checken kann die notwendig ist um den kritischen Punkt des Bewusstseins zu überschreiten? Das ist wohl das Hauptproblem für mich

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Hallo alphaplayer,

die Arbeit mit Submodalitäten und Suggestionen ist in Selbsthypnose sehr gut durchführbar, Teilearbeit erfahrungsgemäß etwas kniffliger. Da kann es helfen, über beispielsweise Bodenanker entsprechende Anteile im Raum zu etablieren und über eine sehr gute Imaginations- und Konzentrationsfähigkeit zu verfügen, um sie sich bildhaft dort vorzustellen und im Gewahrsein zu halten. Also eher was für Fortgeschrittene, und selbst dann tut Anleitung von außen gut.

Und ja, du kannst die Übungen in leichter Trance durchführen; ich selbst verwende dafür meist die Konzentration auf den Atem, den Körper oder auf Außenreize (Stichwort Betty Erickson-Technik, auch als 5-4-3-2-1 Übung bekannt). Schlaf vermeidest du durch eine möglichst sitzende Körperhaltung und wiederum Konzentration. Wenn die Gedanken abschweifen, nimm einfach ohne Wertung den Fokus wieder auf. Ich habe das damals mit der Mauseloch-Technik geübt (Gedanken beobachten) oder indem ich mir vorgenommen habe, innerlich auf 20 (30...40...100) zu zählen und sobald meine Konzentration durch abschweifende Gedanken gestört wurde, wieder von vorn angefangen habe bis ich mein Ziel erreicht hatte.

Was die Trancetiefe betrifft, unterliegt die Selbsthypnose gewissen Limitierungen, da ja immer noch ein Teil des Bewusstseins aktiv genug sein muss, um den Prozess am Laufen zu halten. Die Suggestionswirkung kannst du aber beispielsweise testen, indem du Körperreaktionen suggerierst, z.B. "Mein Fuß klebt am Boden" oder dir vorstellst, wie feste Wurzeln von deinen Füßen in den Boden wachsen. Wenn du den Fuß dann (intuitiv, also ohne aus der Trance zu rutschen) nicht heben "kannst", ist die Trancetiefe ausreichend um mit einem Großteil entsprechender Suggestionen zu arbeiten. Auch kannst du durch Einspüren herausfinden, ob Suggestionen angenommen werden, beispielsweise wenn das "Ja, aber..." Gefühl nachlässt und du dir erlaubst unzensiert zu "träumen". Auch Resultate im Alltag, plötzliche Aha-Momente können ein gutes Feedback sein, ob die Suggestionen da angekommen sind wo sie sollten.

Das wären jetzt so ein paar Erfahrungen meinerseits, probier es einfach mal aus. Und auch hier macht Übung den Meister - in entsprechende States zu gelangen kann man wunderbar lernen; ich brauche dafür beispielsweise nur noch Sekunden, habe mir das aber aufgrund einer bis dahin eher kopflastigen Lebensweise auch erarbeiten müssen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

bearbeitet von Tsukune
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Extrem guter Post mit genau den Antworten die ich quasi wissen wollte! Vielen Dank soweit, goldwert..kann es kaum erwarten nun endlich die ganzen Dinge anzuwenden, Tsukune! Frohes Neues Jahr dir und allen anderen :)

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