Seinen eigenen Wert wiederfinden...

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Hallo liebe Forumgemeinde,

ich möchte mich heute gerne mit einem Thema an euch wenden, welches mich schon lange beschäftigt.

Ich habe an mir selbst festgestellt, dass ich mich selbst nicht mehr zu schätzen weiß. Das spiegelt sich darin wieder, dass ich es kaum schaffe private, als auch berufliche Erfolge zu genießen, mich über Geschenke zu freuen oder Komplimente ernst zu nehmen. Meine Gedanken lenken bei solchen Situationen immer in eine Richtung: "das hätten Andere auch geschafft!", "welchen Nutzen will derjenige, der mich beschenkt bzw. mir Komplimente macht, daraus ziehen?". Den ganzen Tag drehen sich meine Gedanken darum, was die Menschen wohl über mich denken dürften.

Auf sozialer Ebene bleibt da natürlich viel liegen, da ich durch die ewigen Selbstzweifel erst gar nicht versuche mit jemandem ins Gespräch zu kommen - ich könnte ja demjenigen nicht sympathisch sein, mich fehlerhaft ausdrücken oder ihm einfach nicht gefallen. Bzgl. der Partnersuche läuft da selbstverständlich auch nicht mehr viel - ich versuche gar nicht mehr, Interesse bei den Frauen zu wecken, da ich sowieso nicht weiß, was die über mich denken und ich mir die Mühe und die darauffolgenden Verletzungen nicht mehr antun möchte. Ich gehe nur noch selten in Clubs, weil es mir inzwischen schwerfällt Spaß zu haben und einfach Leute anzuquatschen (da weiß ich oft nicht, was ich sagen sollte).

Das war vor einiger Zeit noch anders - ich galt als äußerst gesellig und kam auch beim weiblichen Geschlecht gut aus. Das Spiel zieht sich nun schon seit 2 Jahren, seitdem ich mich von meiner Ex-Freundin getrennt hatte. In dieser Trennungsphase damals ist einfach zuviel passiert und befürchte, dass mich das alles gebrochen hat.

Hat von euch schon mal jemand eine ähnliche Phase durchgemacht? Was habt ihr unternommen oder was kann ich unternehmen um da wieder rauszukommen?

Ich freue mich auf eine produktive Diskussion.

GLG

Steve

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Hallo Steve,

Solche Phasen wie du sie gerade erlebst sind an sich völlig normal. Die macht jeder durch. Vor allem in Zeiten nach der Trennung hat man das Gefühl, gar nicht mehr glücklich zu sein. 2 Jahre sind aber dann doch schon ne Hausnummer.

Hier liegt ganz klar ein Innergame - Problem vor. Du bist mit dir selbst nicjt zufrieden. Daher können dir auch äußere Umstände wie z.b. Arbeit, privates Umfeld, Geschenke oder auch Komplimente keine Freude bereiten. Es fehlt dir etwas und so wie es sich anhört, weißt du noch nicht mal genau, was das sein könnte.

Als erstes musst du dir die Frage stellen: Fühl ich mich wirklich immer so? Oder gibt es auch Phasen, wo ich glücklich bin, mit anderen gut klar komme, gesellig bin und mich über etwas freue. Wenn di solche Phasen hast, dann versuch herauszufinden, woran das liegt! Was machst du in solchen Zeiten? Vielleicht irgendwas was dich glücklich macht?

Zweitens: wie sieht dein Privatleben aus? Tust du Dinge die sich glücklich machen? Treibst du sport? Schon mal ne neue Sportart ausprobiert? Fährst du in den Urlaub? Vielleicht auch mal ganz für dich allein? Neue Kulturen und Länder können deinen Horizont immens erweitern und lernst vielleicht auch mit dem glücklich zu sein, was du hast. Tu dir auf alle Fälle was gutes.

Drittens: du hast massive Selbstzweifel. Zum einen hat dich die Trennung ziemlich mitgenommen. Dadurch hast du dir ein verqueres Mindset aufgebaut, welches dich bedrückt. Ich weiß jetzt nicht, was vorgefallen ist, aber versuche dich davon zu lösen. Es ist damals passiert. Shit happens. Aufstehen und Mund abwischen und weiter machen. Ist schwer ich weiß, aber wenn du es nicht mal versuchst, wird sich nie was ändern. Durch dieses Mindset wirkst du natürlich auch entsprechend auf andere Menschen. Wenn du neue Leute und frauen kennen lernst, dann spüren diese, das etwas nicht mit dir stimmt. Dadurch erweckst du natürlich bei ihnen keinen positiven Eindruck und kommst nicht weiter mit ihnen ins Gespräch. Dann denkst du, dass etwas nicht mit dir stimmt und dass es ja sowieso sich bei späteren nicht klappen wird. Du verlierst die Lust dran, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und hast auch immer weniger Bock, raus zu gehen. Ein Teufelskreislauf.

Wie du wahrscheinlich selbst weißt, liegt das Problem bei dir. Wie kommst du aber da raus?

Ich kann dir nur sagen, was mir hilft. Wenn ich eine solche Phase durchmache, unterbreche ich erstmal den Kontakt zu allen anderen. Ich genieße die komplette Ruhe, fahr mich herunter. Dann überlege ich, was mir im Moment gut tun könnte. Vielleicht Sport, Musik, raus in die Natur etc. Gibt sau viele Möglichkeiten. Kann auch passieren, dass ich ein Wochenende alles, bis auf die Playsi ausschalte und zocke. Ich tu mir selbst also was gutes. Meist in Form von Erlebnissen. Dadurch fühle ich noch gestärkt und besser. Die Energie nutze ich und Fang wieder langsam an, was mir Freunden zu unternehmen. Vielleicht ein Kaffee mit net Freundin, Besuch ein Handballspiel mit nem Kumpel. Kleinigkeiten halt. Aber auch die bauen auf. Meist verschafft mir das Lust auf mehr. Beginne damit, wieder feiern zu gehen, neue Leute kennen zu lernen und und und. Das kann ich aber nur tun, wenn ich mich selbst positiv fühle. Der Prozess kann unterschiedlich lange dauern. Zwischen ner Woche und 3 Monaten ist alles drin. Ich nehm mir halt die zeit die ich brauche.

Was mir auch hilft. Ich lese hier viel in der Schatztruhe. Einige Texte, vor allem die von Winddancer und einigen anderen "alten" PUA's erschaffen in mir eine erstaunliche Energie. Ich fühle mich wieder gut. Solltest du auch mal probieren. Man blickt hinter die Kulissen. Gleichzeitig erhält man dadurch neue Ideen, Optionen und Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren und zu testen.

Eventuell solltest du auch mal über Meditation nachdenken. Hab selbst erst vor kurzem damit angefangen, aber die Kraft in sich zu ruhen, Aufmerksamkeit zu erzeugen und seine (vor allem positiven) Gefühle hervorzuholen, kann einen enormen Schub auslösen.

Zum Schluss noch ein kleiner Buchtipp: Eckard Tolle: "Die Kraft des Jetzt". Ist ziemlich esoterisch aber die Gedanken dahinter haben eine ungemeine Power.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen

Viele Grüße

Re VaaN

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Nein, solche Zeiten sind nicht normal. Du hast eindeutig Symptome einer sozialen Phobie.

Kauf dir das Buch *Raus aus dem Schneckenhaus - soziale Ängste überwinden* und arbeite es durch. Du wirst dich in diesem Buch sofort wieder erkennen.

Parallel dazu Psychologen aufsuchen!

Gruß und gute Besserung.

bearbeitet von roadtoglory

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Danke für eure Antworten und eure Vorschläge. Die Buchtipps nehme ich mir zu Herzen!

Kann man auch von einer sozialen Phobie ausgehen, wenn im beruflichen Ablauf alles perfekt läuft? Ich habe täglich ausschließlich mit direktem Kundenkontakt zu tun und komme damit bestens zurecht. Ich habe keine Scheu und freue mich, wenn ich jemandem weiterhelfen kann. Also glaube ich nicht, dass es eine allgemeine Phobie ist.

Nur schaffe ich es nicht, meine Kollegen oder Chefitäten, die ich jeden Tag sehe, ernstzunehmen bzw. denen Vertrauen zu schenken. Oft denke ich mir, dass ich einfach zu große (meiner Ansicht auch unberechtigte) Angst vor Ablehnung habe, deshalb breitet sich in mir dann auch immer Panik aus, wenn ich ein "Ziel erreichen" möchte.

Ich werde versuchen eure Tipps umzusetzen und werde weiter berichten.

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Nimm das Leben einfach nicht zu ernst. Lach über dich selbst. Andere Meinung sollten dir am Popöchen vorbei gehen.

Wenn die Gedanken kommen "Andere hätten das auch geschafft".. dann gönn es den anderen innerlich und denke dir "Jede Mühe muss belohnt werden, ob bei mir oder anderen Menschen."

Geh Joggen wenn dein Kopf wieder voll ist mit Gedanken. So lässt du Dampf hat.

Hau rein !

  • TOP 1

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Nein, solche Zeiten sind nicht normal. Du hast eindeutig Symptome einer sozialen Phobie.

Also erstmal ein Forum ersetzt keine ärztliche Untersuchung. Notfalls eine Überweisung für eine Psychotherapie schreiben und dort diagnostizieren lassen.

Ich habe an mir selbst festgestellt, dass ich mich selbst nicht mehr zu schätzen weiß. Das spiegelt sich darin wieder, dass ich es kaum schaffe private, als auch berufliche Erfolge zu genießen, mich über Geschenke zu freuen oder Komplimente ernst zu nehmen.

Fehlender Selbstwert. Warum? --> Exogene Ergebnisabhängigkeit.

Meine Gedanken lenken bei solchen Situationen immer in eine Richtung:"das hätten Andere auch geschafft!"

Fehlender Selbstwert. Warum? --> Exogene Ergebnisabhängigkeit.

"welchen Nutzen will derjenige, der mich beschenkt bzw. mir Komplimente macht, daraus ziehen?"

Fehlender Selbstwert + Vertrauens Defizite (?)

Den ganzen Tag drehen sich meine Gedanken darum, was die Menschen wohl über mich denken dürften.

Grübeln + Fehlender Selbstwert. Warum? --> Exogene Ergebnisabhängigkeit, depressivität (?)

Schau mal hier:

Inner Game

Winddancers Persönlichkeits-Entwicklungsecke

Es scheint mir, dass du in der Vergangenheit nie das Gefühl bekommenst hast, dass du gut genug bist. Vielleicht familiäre Erziehung?

Wir werden durch die durch Erziehung gesetzten Muster weit bis ins hohe Alter beeinflusst. Wenn man sich diese bewusst machst, kann man sie durchaus ändern.

Das Problem liegt hauptsächlich in deinem Mindset. Breche aus dieser Opferrolle herraus. Du bist für dein Lebenverantwortlich, nur du. Auch wie du dich fühlst.

Glaub mir. Du bist gut genug.

Die Brief Übung (credits to Love Ling):

Schreib bis Sonntag einen Brief mit allen Dingen, die dich derzeit belasten, belastet haben, Dinge die Andere Leute, deinen Chef deine Eltern oder Whatever über dich gesagt haben. Einfach verdammt noch mal alles was in dir negative Emotionen auslöst/ausgelöst hat. Lass dir für diesen Brief 2 Tage Zeit, nicht mehr. Dann gehst du Sonntagabend raus zu irgendeinen Ort, wo du Ruhe finden kannst (Strand, Wald,See, unter eine Brücke, Strottplatzt,etc.)

Dann verbrennst du diesen Brief.

Ja genau du verbrennst ihn.

Danach atmens du 3 mal tief ein und tief aus und ziehst einen Schlussstrich und gehts in dein neues Leben.

Viel Glück und gutes Schaffen für das neue Jahr 2016,

First Violin

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