Moral nach Trennung

14 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast AlMor

Hallo Leute,

ich weiß nicht genau, ob ich in diesem Bereich richtig bin - oder ob das Thema überhaupt in diesem Forum richtig aufgehoben ist. Bis jetzt hat man hier aber immer gute Ratschläge bekommen, weswegen ich es jetzt einfach mal versuche.

Also: Seit guten vier Monaten bin ich jetzt mit meiner Exfreundin auseinander, sie hat Schluss gemacht. Wir hatten insgesamt über ein gutes Dreivierteljahr miteinander Kontakt, wovon sie ungefähr sechs Monate mit meiner Familie und mir unter einem Dach lebte, da sie zu Hause rausgeschmissen wurde. Über die gesamte Zeit bekam sie von meiner Familie und mir in jedem Lebensbereich die bestmögliche Unterstützung, obwohl ihr Verhalten desöfteren mehr als bedenklich war, sodass man sie hätte rausschmeißen können.

Die Situation heute: Mit meiner jüngeren Schwester hat sie sich sehr gut angefreundet, sie ist eine Bezugsperson für sie geworden. Grundsätzlich heiße ich das sogar gut. Leider hat sich meine Exfreundin ebenfalls im Nachhinein nicht sauber verhalten und hat viele unverständliche Aktionen gebracht, wo es keine zwei Meinungen gibt. Natürlich weiß auch meine Schwester davon, will aber den Kontakt zu jener weiterhin halten, weil sie selbst nicht betroffen ist, aber die Handlungen und Worte ebenso nicht nachvollziehen kann, jedoch nicht hinterfragt. Genau aus dem Grund habe ich gerade gar keinen Kontakt zu meiner Schwester: Sie weiß von dem schlechten Verhalten, doch ist nicht bereit, für sich Konsequenzen daraus zu ziehen, sondern toleriert es. Sie scheint trotzdem nicht sonderlich glücklich mit der Situation zu sein, denn gestern Abend erhielt ich von meiner Exfreundin einen Anruf mit anschließendem Geschreibsel, wo sie mir soziale Inkompetenz, kein Herz und Egoismus vorwarf. Sie, der ich über Monate rund um die Uhr (und wirklich rund um die Uhr) bei allem half. Sie war meine Priorität, da ich wollte, dass sie aus der damaligen Lebenslage herauskam. Ich habe mich damals wirklich um sie gekümmert und mich selbst quasi vollständig zurückgenommen. Nennt es Betavervalten, so ist es aber nicht gemeint. Sie war mir einfach als Freundin unglaublich wichtig, sie war mir damals sehr ans Herz gewachsen, allerdings nicht so richtig "liebesmäßig" (erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass da vielleicht mehr war). Ihre Worte von gestern finde ich so dermaßen frech und unverständlich. Es macht mich einerseits sehr wütend, andererseits sehr traurig, wie sich das Verhältnis in diesem einen Jahr vom Kennenlernen bis heute entwickelt hat. Auf mein Angebot, noch mal über alles zu reden, um ihre Sichtweise und ihr Verhalten begründen und nachvollziehen zu können, habe ich nicht mal eine Antwort erhalten. Solange sie sich bei mir nicht entschuldigt, bin ich nicht bereit, an der Konstellation etwas zu ändern.

Meine Fragen:

1. Wie geht ihr mit solchen Gefühlen wie Trauer oder Wut um?

2. Wie würdet ihr in meiner Situation handeln? Die Realität kommt mir immer noch surreal vor, weil es so viele Dinge gibt, die ich nicht verstehe. Meine Schwester ist mir so nicht unwichtig, aber sie hat sich für meine Exfreundin und damit gegen mich entschieden, dass sie ihr schlechtes Verhalten mir gegenüber, obwohl sie weiß, weswegen so gehandelt wurde, toleriert, da sie sie nicht missen möchte. Ich wiederum möchte mich nicht einreihen, als wenn mir das alles gleichgültig wäre.

Danke und beste Grüße

AlMor

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

1. Wie geht ihr mit solchen Gefühlen wie Trauer oder Wut um?

Zulassen. Insbesondere dann, wenn dir die Realität surreal vorkommt.

Und googel mal nach Phasen einer Trennung.

2. Wie würdet ihr in meiner Situation handeln? Die Realität kommt mir immer noch surreal vor, weil es so viele Dinge gibt, die ich nicht verstehe. Meine Schwester ist mir so nicht unwichtig, aber sie hat sich für meine Exfreundin und damit gegen mich entschieden, dass sie ihr schlechtes Verhalten mir gegenüber, obwohl sie weiß, weswegen so gehandelt wurde, toleriert, da sie sie nicht missen möchte. Ich wiederum möchte mich nicht einreihen, als wenn mir das alles gleichgültig wäre.

Wieso handeln? Die Beziehung ist vorbei. Da gibts nix mehr zu handeln. Das die Kleine dir jetzt Vorwürfe macht, liegt daran dass sie ebenso wütend auf dich ist, wie du auf sie. So verarbeitet ihr beiden halt eure Trennung. Kannste einfach ignorieren.

Das deine Schwester sich gegen dich entscheiden würde, wenn sie sich nicht gegen deine Ex entscheidet, ist Quatsch. Ihr habt beide eine emotionale Bindung an deine Ex. Das du dich getrennt hast, ist kein Grund, dass deine Schwester den Kontakt abbrechen müsste.

Genauso ist irgendwelches Fehlverhalten deiner Ex kein Grund, den Kontakt zu ihr abzubrechen. Weil es dann nicht nur das Fehlverhalten deiner Ex gibt - sondern auch positive Bindungsanteile. Und deine Schwester hat ein Recht auf diese positiven Anteile.

Genauso wirst übrigens du auch positive Bindungsanteile an deine Ex haben. Da haste auch ein Recht drauf. Auch dann, wenns besser ist den Kontakt zu ihr abzubrechen.

Versuchs mal so:

Du läßt die Emotionen zu, die mit der Trennung verbunden sind. Wenns etwas viel wird, suchste dir Hilfe. Kann ein Kumpel sein, deine Schwester, eure Eltern, usw.

Dann guckst du, wie es dir geht. Als Ziel setzte dir, deiner Ex zu verzeihen. Und zwar nicht wegen deiner Ex - sondern wegen dir. Neuorientierung und so.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Hi Aldous,

vielen Dank für deine Antwort.

Interessante Sichtweise, die du da hast. Ich muss sagen, dass ich von dem Modell mit den positven und negativen Anteilen einer Bindung noch nicht wirklich überzeugt bin.

Ich seh es so: Meine Schwester hat über den gesamten Zeitraum mitbekommen, wie sich meine Exfreundin hier als Gast verhalten hat, sie hat viel genommen und wenig gegeben. Sie hat ebenso erfahren, was für verletztende und respektlose Aussagen getätigt wurden, was für Aktionen es im Nachhinein gab. Ich finde, dass sie sich dem nicht vollständig entziehen kann. Ich gebe dir recht, dass es diese positven Anteile an meiner Exfreundin gibt, dass meine Schwester diese auch gerne "nutzen" und daher Kontakt mit ihr haben möchte (=Bezugsperson). Aber: Meiner Meinung nach sollte sie die Situation hinterfragen und sich damit auseinandersetzen, anstatt nur den positiven Inhalt herauszufiltern und das Negative zu verdrängen.

Kleines Update: Ich habe mit meiner Exfreundin gestern Abend geredet. Das hatte ich ihr angeboten, um über alles zu reden, damit ich Verhalten der letzten Monate nachvollziehen kann, damit ich verstehe, wieso die einzelnen Worte und Taten stattfanden, ob sie sich dem bewusst ist, ob sie es anders sieht oder sich für Einzelnes ganz vielleicht sogar entschuldigt. Naja, nach einer Viertelstunde bin ich aus ihrer Wohnung rausgeflogen. Schon ein bisschen schade, weil ich nicht denke, dass ich voll über sie hinweg bin (wie sie sich jetzt verhält, möchte ich gar keinen Kontakt mit ihr, aber vor einem Jahr war es super). Es gab ein, zwei Punkte, in denen keine Einigkeit bestand, sodass sie mich letztendlich zur Tür bat, ohne Lautwerden oder Unsachlichkeit, sondern einfach nur Uneinigkeit darüber, ob ich mich denn genauso schlecht wie sie verhalten hätte (ich habe zwei, drei doofe Aktionen gebracht, die nicht in Ordnung waren, für die ich mich entschuldigt habe, trotzdem waren sie nicht okay, aber insgesamt kam mir ihr verhalten nun mal deutlich unangepasster vor) und wie meine Schwester die Konstellation betrachten soll. Wie gesagt, es ist schade, wie sich das Verhältnis in den letzten zwölf Monaten entwickelt hat und wie gestern Abend erneut nichts Produktives dabei herauskam.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich gebe dir recht, dass es diese positven Anteile an meiner Exfreundin gibt, dass meine Schwester diese auch gerne "nutzen" und daher Kontakt mit ihr haben möchte (=Bezugsperson).

Ne, ich meine was anderes:

Mit positiven Bindungsanteilen ist nicht emeint, dass deine Es positive Eigenschaften hat. Die wird sie zwar sicherlich haben, aber das ist nicht gemein. Sondern es ist gemeint, dass die Bindung deiner Schwester an deine Ex positive Anteile hat.

Kurz gesagt, gehts nicht um deine Ex, sondern um deine Schwester. Genauer gesagt, um deine Bindung an deine Schwester.

Bedeutet:

Wenn du von deiner Schwester verlangst, dass sie dir gegenüber loyal ist, indem sie sich gegen deine Ex stellt, dann bringst du deine Schwester in einen Konflikt. Loyalitätskonflikt und so. Das belastest deine Schwester - und deine Bindung an sie.

Kurz gesagt, belastest es auch dich.

Der Knackpunkt dabei ist, dass du dir diese Belastung ersparen kannst.

Weil deine Schwester dir gegenüber auch loyal sein kann, indem sie sich auf deine Seite stellt. Beispielsweise, indem sie dich unterstützt.

Dafür muss sie sich aber nicht gegen deine Ex stellen. Oder den Kontakt zu deiner Ex abbrechen.

Aber: Meiner Meinung nach sollte sie die Situation hinterfragen und sich damit auseinandersetzen, anstatt nur den positiven Inhalt herauszufiltern und das Negative zu verdrängen.

Nicht "Aber:" Sondern "Und:"

Du liegst völlig richtig mit dem, was du schreibst. Deine Schwester sollte die Situation hinterfragen und sich damit auseinandersetzen. Und sie sollte sowohl das Positive, als auch das Negative sehen.

Und das bedeutet, dass sie auch das Positive sieht - und das sind beispielsweise auch die positiven Bindungsanteile.

Ist ja nicht so, dass deine Ex ein absolut schlechter Mensch wär. Oder?

Ist übrigens ein schwieriges Thema. Weils von Emotionen geprägt ist. Insofern ist es auch normal, wenn mal Negatives verdrängt wird. Genauso, wie es normal ist, dass für dich das Negative deiner Ex sehr präsent ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kann es irgendwie sein, dass Du unter einem Helfersyndrom leidest? Deine Familie nimmt Deine Ex auf, nimmt alle Verhaltensweisen hin, die ihre eigenen Familie offenbar nicht mehr tolerieren wollte und sie vor die Tür gesetzt hat, vielleicht, damit sie was lernt...und Du hast sie nun auch noch rundum versorgt mit Deiner Fürsorge. Weil es Dir gut getan hat.

Wenn Deine Schwester so sehr an ihr hängt und selber offenbar so unsicher ist, sich an diese Bezugsperson so innig klammert...wie wäre es denn, wenn. Du Dich mal um Deine Schwester kümmern würdest? Warum hängt sie wohl an Deiner Ex? Weil Sie emotional keine Alternativen hat. Vermutlich hat sich alles um Deine Ex gedreht und Deine Schwester nimmt niemand wahr.

Wenn Deine Schwester sich glücklich, liebevoll angekommen und akzeptiert fühlen würde von Euch, müsste sie nicht so klammern. Hätte die Ex nicht Schluss gemacht würdest Du doch auch noch immer mit ihr Kontakt haben, egal, wie sie sich aufgeführt hat die ganze Zeit über. Nun wirfst Du aber genau das Deiner Schwester vor, sie habe doch von dem Verhalten gewusst Blabla. Aber sie hat sich nicht von Deiner Schwester getrennt, sondern von Dir.

Wenn das keine gleichwertige Partnerschaft war, sondern eine Krankenstation, dann hinterfrage mal Deine Motive. Jemanden betiteln zu können gibt einem auch ein gutes Gefühl. Nur aufrechnen sollte man nicht, auch nicht im Nachhinein. Dann lieber von vornherein mehr Konsequenz zeigen und das hast Du nicht getan.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Hey, danke für eure Antworten. Ich geh mal chronologisch darauf ein:

Genau wegen dieser positiven Anteile der Bindung, heiße ich es eigentlich für sehr gut, dass sie für meine Schwester eine Bezugsperson darstellt, eigentlich. Denn für mich macht sie gerade einen sehr negativen Eindruck, was natürlich auch an den Emotionen liegen kann, sodass meine Objektivität sehr begrenzt ist. Gleiches gilt natürlich auch durch die unterschiedlichen Sichtweisen, die sie von beiden Seiten erfahren hat.

Trotzdem finde ich es schade, wie es am Montag gelaufen ist, weil ich mich genauso ernsthaft mit den Handlungen meiner Exfreundin auseinandersetzen und überlegen wollte, was ich an ihrer Stelle getan hätte, auch, wie schlecht mein Verhalten war. Darüber sollte meine Schwester ebenfalls nachdenken: Nicht nur immer das Schlechte bei meiner Exfreundin, sondern genauso bei mir suchen und sich damit auseinandersetzen, um eine Entscheidung zu treffen, inwieweit weiterer Kontakt zu ihr/mir in Ordnung ist.

Solange ihrerseits allerdings nur der positve Anteil gesehen wird, ohne die gesamte Konstellation zu betrachten (und, wie gesagt: für ihre Worten und Taten habe ich noch kein Verständnis gefunden (man hätte mich vielleicht nicht nach einer Viertelstunde wegen zwei Unstimmigkeiten rauswerfen sollen...)), sodass ich nicht bereit bin, meine Schwester komplett unabhängig vom Verhältnis zu meiner Exfreundin zu sehen.

Ja, aus diesem Grund (eigene Familie hst ihr Verhalten nicht mehr toleriert) wurde sie vor die Tür gesetzt, wobei ich glaube(!), dass sie nicht die erste Generation ist, bei der alles nicht ganz glatt läuft. Kann sein, dass so was wie "Helfersyndrom" bei mir der Fall ist. Mir war die Person schon wichtig, so ist es nicht, aber ihr Verhalten in der Gemeinschaft wirkte damals schon recht schlecht - sehr auf den eigenen Vorteil bedacht mit möglichst wenig Aufwand. Das zog sich so über ein halbes Jahr, bis es auch meiner Mutter gereicht hat. In dem Zeitraum wurde es besser, so ein richtiges Bemühen konnte ich nur teilweise feststellen, eventuell zusammenhängend mit all den anderen Schwierigkeiten, die sie hatte. Du hast recht: Man hätte schon früher Konsequenzen ziehen können, wobei sich ihre Gesamtsituation (Umzug zu Großeltern, viele Probleme dort) nur verschlechtert hätte, was keiner so wirklich übers Herz bringen konnte. Angemessen wär es gewesen, das habe ich damals ebenso gesehen. Wenn sie keinen Monat nach dem Auszug jedoch den Kontakt zu mir abbricht, fühlt man sich schon ausgenutzt und verarscht. Da ist Aufrechnen im Nachhinein trotzdem falsch, wobei es so einen schlechten Nachgeschmack hat, dass sie sich nicht mal bedankt hat und viele andere Worte und Taten gebracht hat, die nach der Trennung gegenteilig sind und mich dadurch echt traurig und wütend gemacht haben.

Genau darüber, ob mehr Schein als Sein gezeigt wurde, sollte meine Schwester mal nachdenken. Dass die Bindung zu meiner Exfreundin so groß ist, liegt bestimmt daran, dass ihr weder von meiner Mutter (am ehesten) noch von Vater, der anderen Schwester oder meiner Seite (laut ihrer Aussage in den "guten" Zeiten am meisten) diese Bindung gegeben wird. Meine Exfreundin überkompensiert das nun.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dass die Bindung zu meiner Exfreundin so groß ist, liegt bestimmt daran, dass ihr weder von meiner Mutter (am ehesten) noch von Vater, der anderen Schwester oder meiner Seite (laut ihrer Aussage in den "guten" Zeiten am meisten) diese Bindung gegeben wird. Meine Exfreundin überkompensiert das nun.

Wie schaut das denn bei dir aus? Also wie siehst du dein Verhältnis zu euren Eltern?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Ähnlich.
Über Persönliches rede ich nicht mit meinem Vater, mit meiner anderen Schwester ist das Verhältnis eher freundschaftlich, aber wenig Vertrauen vorhanden, bei meiner Mutter am ehesten, wenn auch nicht hunderprozentig. Meiner Exfreundin gegenüber habe ich mich vollkommen geöffnet, sie weiß alles über mich. Ich könnte zu ihr aber einfach kein freundschaftliches Verhältnis haben. Selbst wenn alle Vorwürfe aus der Welt wären, könnte ich mit ihr keinen Kontakt haben. Ich glaube trotzdem, entgegen ihrer Aussagen, dass die Vorwürfe von mir nicht nur aus diesem Grund gemacht wurden, sondern einfach, weil ich ihr Verhalten für negativ befinde.

bearbeitet von AlMor

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Könnte man sagen, dass ihr alle drei überkompensiert habt? Also deine Schwester, deine Ex und du?

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Hmm... eine interessante Überlegung!

Bei meiner Exfreundin denke ich das auf jeden Fall, sie kann nicht alleine sein.

Meine Schwester ist in der Pubertät, schwierig zu sagen. Ich denke, sie schätzt auf jeden Fall den Kontakt zu einer erwachseneren Person, verglichen mit ihren anderen Freunden. Durch die gemeinsame Zeit sieht sie sie als große Schwester, da unsere ältere Schwester, darüber habe ich sogar letztens mit ihr gesprochen, ihr diese Bindung nicht gibt. Ihr wurde der Rang relativ einfach abgelaufen.

Bei mir: Sie war meine erste Freundin, ich habe ihr mit der Zeit immer mehr bis irgendwann vollständig vertraut, da sie mir auch eine Menge Vertrauen entgegenbrachte. Eigentlich bin ich sehr offen in der Hinsicht, Richtung Maximum werden es weniger, an der Spitze gibt es allerdings bislang nur eine Person, der ich vertraut habe. Als Überkompensation würde ich es in meinem Fall nicht bezeichnen, ich wollte ihr für ihr Vertrauen etwas zurückgeben. Sie hat immer behauptet, dass ich alles über sie wüsste (die Aussage hat sie im Nachhinein auch widerlegt (ob es stimmt, gelogen ist oder ob sie mir einfach schaden wollte, weiß ich nicht, was mich natürlich sehr verletzt hat)). Genau so sollte es andersherum sein.

Trotzdem merke ich immer noch in diesen Tagen, dass mir so eine Person fehlt. Ich werde "so schnell" wohl keiner Person mehr voll vertrauen, vielleicht irgendwann mal wieder, obwohl ich vielleicht aus diesem Grund wieder partnerschaftlichen Kontakt mit ihr haben möchte, keine Ahnung. Ich finde es halt erschreckend, dass eine Person, mit der ich ein schlechtes Verhältnis habe, alles über mich weiß. Mit "mir fehlt so eine Person" meine ich, dass ich doch diese fast schon bedingungslose Zuneigung vermisse, wenn es Streit mit anderen gibt, wenn es einem schlecht geht und man von einer Person aufgemuntert wird. So was fehlt. Eventuell sogar nicht irgendeine Person, sondern sie mit ihrer Art, das kann ich nicht einschätzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Hey, sorry, dass ich mich noch mal melde, aber in den vergangenen zwei Wochen hat sich die Situation doch erheblich verändert.

Nachdem über die Feiertage meine Schwester mehr und mehr ins Grübeln kam, weil angeblich auf meine Exfreundin kein Verlass sei (die beiden wollten sich wieder und wieder treffen, die Treffen wären aus den unterschiedlichsten Gründen kurz vorher von meiner Exfreundin abgesagt worden).
Letztendlich lief das Fass über, woraufhin sich über das Handy sehr unsachlich beleidigt wurde, falsche Schlussfolgerungen, das volle Programm also. Da die Exfreundin nun sogar noch kifft, möchte meine Schwester auf keinen Fall mehr mit ihr zu tun haben. Die eine Partei ist nicht bereit, es zu ändern, die andere, es zu akzeptieren.
Dabei wurde ich ebenfalls in die Diskussion mit eingebracht beziehungsweise habe mich selbst mit eingebracht (die Entwicklung von ihr fand und finde ich eben mehr als traurig), sodass die Gesamtsituation eskaliert ist, gegenseitig Vertrautes gegen den anderen beim Schreiben verwendet wurde.

Alles schrecklich, weil ich mich vor allem durch das ihr entgegengebrachte Vertrauen nun sehr unsicher fühle. Wir haben zwar keinen wirklich gemeinsamen Freundeskreis (über ein paar Ecken jedoch Bekannte), aber wer sagt denn, dass sie nicht trotzdem Sämtliches (Bilder, Videos, Vertrautes) weitergibt, heutzutage gerade mit den sozialen Medien? Ich habe ihr ebenfalls mehr erzählt als meiner Familie, warum nicht auch bei denen herumerzählen? Das wäre mir insgesamt unangenehm. Rein rechtlich darf sie, soweit ich weiß, Bild- und Videomaterial sowieso nicht verbreiten, oder?

Trotzdem, hat jemand Ansätze, was ich nun noch machen könnte?

bearbeitet von AlMor

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Lass los!

Der Ofen geht aus, wenn du nicht ständig neues Holz nachlegst. Ob nun in der Realität oder in deinem Kopf.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey, sorry, dass ich mich noch mal melde

Kleine PU-Lektion vorab:

1. Jeder ist mal auf Unterstützung angewiesen. Gibt keinen Grund sich dafür zu entschuldigen.

2. Hier im Forum wird nur selten mit Wattebäuschen geworfen. Nicht fürchten, wenn die Antworten was direkter ausfallen.

Rein rechtlich darf sie, soweit ich weiß, Bild- und Videomaterial sowieso nicht verbreiten, oder?

Darf sie nicht, wenn du das nicht willst. Kommt aber in eskalierenden Trennungskonflikten immer wieder mal vor, dass trotzdem solche Register gezogen werden. Weils da nicht um Recht geht, sondern um Emotionen.

Gibt da nur eine Möglichkeit - und das ist das, was Luape schon geschrieben hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast AlMor

Danke für eure Antworten.

Leider ist meine Befürchtung eingetreten. Da meine Schwester und sie im gleichen Sportverein die gleiche Sportart ausüben, wurde nun Vertrautes (aus meiner Vergangenheit, nichts Verbotenes, jedoch Unangenehmes, vermutlich mit negativer Sichtweise auf die meisten) zusammenhangslos und somit falsch in der Öffentlichkeit, also in der Anwesenheit von anderen, preisgegeben.
Ob meine Schwester davon in Zukunft Schaden nehmen wird, wird sich zeigen.
Ich bin aber schon mal definitiv derjenige, der bestraft ist. Es gibt kein Zurück mehr, es ist so ziemlich das Letzte, Vertrautes aus gemeinsamer Zeit anderen zu erzählen, um meine Schwester oder mich bloßzustellen. Ich fühle mich gerade echt schrecklich und geschädigt, weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
Selbst wenn ich es insgeheim immer noch hoffe, scheint es so, dass es in diesem Fall nie ein happy end geben wird, keine freundlichen Worte Jahrzehnte später oder ein klärendes Gespräch mit allen offenen Fragen, um zumindest ein neutrales Verhältnis zu haben. Die Person sieht nicht wirklich schuld bei sich, obwohl von ihr unsachliche und falsche Worte kamen.

Das Maximum ist erreicht. Es kann für mich nicht mehr schlimmer werden, ihre Worte werden wahrscheinlich mein ganzes Leben lang so im Raum stehen. Ich möchte ihre Aussagen eigentlich nicht so stehen lassen. Inhaltlich sind sie in dem Sinne falsch, dass es aus der Vergangenheit stammt, wobei dieses Argument relativ wenig zum Tragen kommt - der Großteil würde trotzdem negativ denken, wenn ich mich damit "verteidige".
Normalerweise bin ich so besonnen, mich nicht auf das gleiche Niveau herabzubegeben, indem ich genauso agiere, da, wie gesagt, es für mich das Schlimmste ist.
Versucht euch doch aber mal in meine Lage zu versetzen: Ich bin der Einzige, der Schaden genommen hat. Sie freut sich darüber. Ich bin am Boden zerstört.

EDIT: Hab mir die Zeit genommen, um die neue Situation zusammenfassend beim Beziehungs-Thread zu beschreiben.

bearbeitet von AlMor

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.