Selbstständig als BWLer Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[ImSommerEinStar 14]

Kumpel hat BWL studiert mit Bachelor und master und will sich umbedingt jetzt selbständig machen, weil ihn sein aktueller Job etc alles einfach anstinkt.

Er hat mich nach Tipps gefragt, aber bei mir kamen nicht viele :(

Womit kann man sich alles als BWLer selbstständig machen ?

Also er hat grob folgende Fähigkeiten hat:

- Etwas IT Kentnisse, HTML, eigene Webseite erstellen kann. Aber halt keine mega super fancy Webseiten oder Apps etc.

- Vom Rest auch immer etwas also kein Spezialist ist,

solide in Finance, Basics in Steuern, Basics in Controlling, Managment, VWL Fächer, Mathe, Recht etc.

In welchen Bereich kann man da gut sich reinarbeiten für die Selbständigkeit,

was sind kommende Märkte für BWLer ?

Ideen waren bereits von mir für ihn:

- Franchise,

-Handelsvertreter für irgendetwas also klassischer Vertrieb ( doch denke da gibt es nicht mehr so bombige Bereiche wo noch viel Geld fließt, in die man sich schnell reinarbeiten kann. Mein Nachbar ist Versicheurngsmakler der lebte früher in den 80ern und 90ern sehr gut. Jetzt ist sein Sohn im Ladne und die beidne krebsen rum und erzählen, dass es kaum noch Provisionen gibt und Internert viele Kunden klaut )

- Steuerberater ( aber dafür hätte er zuwenig Steuer-wissen und müsste auch erstmal Examen in dem Bereich machen)

- Eigener Online-Shop ( wobei ich denke das ist viel IT und ohne SEO/SEM Erfahrung und gute Margen die man eher als Großabnehmer bekommt, sehr schwer )

Doch mehr ist mir nicht eingefallen, habt ihr noch Ideen ?

[suchti. 2494]

Selbstständig machen kannst du dich mit allem, entscheidend ist die Nachfrage.

Franchise stelle ich mir arg behindert vor: vorgegebene Maßstäbe, profit-sharing und allg. große Konkurrenz/hohes Investment.

Steuerberater: Prüfung müsste wie gesagt abgelegt werden, außerdem gibt es Berater wie Sand am Meer. Erst einmal Expertise in diesem Bereich sammeln, bevor sich eine Unternehmertätigkeit lohnt. Am Ende hast du dein Unternehmen dann auf dem Land, weil es in den attraktiven Gebieten genügend Berater gibt oder du nutzt bestehende Kontakte (aus vorheriger Anstellung u.a.), um dein Business zu starten.

Eigener Online-Shop eigentlich nur empfehlenswert, wenn er ein Nischenprodukt anbieten kann oder etwas eigenständig entwickeltes verhökert (z.B. Mode). Wettbewerb gegen Marktführer ist unmöglich, da er preislich nicht mithalten kann.

Gibt für mich nur zwei reelle Optionen zur Gründung:

1) Geniale Idee. Dann scharst du entsprechende Expertise zusammen, z.B. in Form von Informatikern, holst dir Investoren rein und baust das Ding aus.

2) Eigenen Skill nutzen. Hatten hier vor kurzem einen Gastvortrag der größten Logistikberatung Skandinaviens. Gründer hat vorher 15 Jahre bei McKinsey gearbeitet und entsprechend Wissen, Kontakte und Reputation angeheuf und dieses dann unternehmerisch genutzt.

Ist halt ein typisches Problem vieler BWLer, dass man so keinen richtigen Schwerpunkt hat (oder einen ziemlich beschissenen) und dann im Sachbearbeiter-Dasein ein tristes Arbeitsleben fristet.

Dezember 12, 2015 bearbeitet von suchti-one

[Morgain 1851]

Steuerberater: Prüfung müsste wie gesagt abgelegt werden, außerdem gibt es Berater wie Sand am Meer. Erst einmal Expertise in diesem Bereich sammeln, bevor sich eine Unternehmertätigkeit lohnt. Am Ende hast du dein Unternehmen dann auf dem Land, weil es in den attraktiven Gebieten genügend Berater gibt oder du nutzt bestehende Kontakte (aus vorheriger Anstellung u.a.), um dein Business zu starten.

Den StB könnt ihr gleich mal zu den Wolkenkuckucksheimen legen.

Du brauchst dafür einen Erfahrungsnachweis (mehrjährige, einschlägige Berufserfahrung).

Die Prüfung selbst ist eine der schwersten in Deutschland (nach dem WP).

Das macht man nicht mal "eben so", weil einen "der aktuelle Job ankotzt".

Mal von den Prüfungsantrags-, Examens- und Lernmaterialenkosten abgesehen.

Klingt für mich so ein bisschen, als wäre deinem Kumpel der Chef über die Leber gelaufen und nun ist er angefressen und will "sich irgendwie selbstständig" machen. Könnte man noch irgendwie verstehen, wenn er gute IT Kenntnisse hätte.

Als BWL-Generalist... also, wenn er nicht gerade eine wirklich gute Geschäftsidee hat, würde ich sagen, dass der Junge mal weiter träumen soll.

[Barokna 947]

Das Interessante an einer Selbstständigkeit ist, dass man keinerlei Urkunden, oder "Qualifikationen" (Also Schulabschluss, Ausbildung, Textverarbeitungs-AG) braucht. Insofern ist es also vollkommen egal, was dein Kumpel da vor sich hin studiert. Viel eher sollte er sich also fragen:

1. Was kann er?

2. Wie schafft er dafür eine Nachfrage?

Natürlich kann ein BWL-Studium dabei helfen, schon mal die größten bürokratischen Anfängerfehler zu vermeiden und er hat - so Gott will - hinterher die Fähigkeit, ein solides Fundament für so ziemlich jede Unternehmesart zu legen.

Aber ob er diese Fähigkeiten jetzt nutzt, um einen McDonalds / Rewe / Telco irgendwo aufzumachen, oder seine eigene Uhrenmarke gründet, ist völlig wurscht.

Franchise stelle ich mir arg behindert vor: vorgegebene Maßstäbe, profit-sharing und allg. große Konkurrenz/hohes Investment.

Na ja muss nicht schlecht sein. Mit ein bisschen Kapital, das du relativ problemlos von einer Bank geliehen bekommst, hast du direkt schon mal einen fertigen Baukasten. Du musst nichts groß aufbauen, oder erfinden, sondern kannst sofort loslegen. Natürlich ist es nicht idiotensicher, aber ein eigener Rewe kann ein guter Start sein. Und wenn man dann keinen Bock mehr hat, im Markt rumzustehen, vergrößert man zu einer Holding mit mehreren Filialen. Ist nicht für jeden was, aber für einen vollblut BWLer kann das der für ihn richtige Weg sein. 2 oder 3 McDonalds in guter Lage und die Sache läuft.

[suchti. 2494]

Franchise stelle ich mir arg behindert vor: vorgegebene Maßstäbe, profit-sharing und allg. große Konkurrenz/hohes Investment.

Na ja muss nicht schlecht sein. Mit ein bisschen Kapital, das du relativ problemlos von einer Bank geliehen bekommst, hast du direkt schon mal einen fertigen Baukasten. Du musst nichts groß aufbauen, oder erfinden, sondern kannst sofort loslegen. Natürlich ist es nicht idiotensicher, aber ein eigener Rewe kann ein guter Start sein. Und wenn man dann keinen Bock mehr hat, im Markt rumzustehen, vergrößert man zu einer Holding mit mehreren Filialen. Ist nicht für jeden was, aber für einen vollblut BWLer kann das der für ihn richtige Weg sein. 2 oder 3 McDonalds in guter Lage und die Sache läuft.

Halte ich für bedingt richtig. Was meinst du wie sich die Burger King Franchisees gefreut haben als die RTL-Reportage damals ausgestrahlt wurde? Diese externe Abhängigkeit halte ich für extrem kritisch.

Gibt auf der anderen Seite aber auch interessante Franchise-Konzepte (Pandora u.a.), welche durchaus vielversprechend sind. Für mich wäre es nichts..

[TriiaZ 413]

Vor einem ähnlichen Problem stehe ich auch, wobei ich schon eine interessante Richtung habe.

Fakt: Als BWLer kann man alles und nichts. Du hast keine fixe Fähigkeit. Franchise etc. fällt flach = Profis haben sich bereits etabliert. Er kann aber schauen wie sich die Welt entwickelt und ob es ggbf. Sachen gibt, welche man auf D adaptieren kann.

Btw: Gibt es hier gute JAVA Programmierer im Raum Köln ? Eher Studenten.

[Gast beutelding]

Erstmal sollte er Leute fragen, die erfolgreich selbstständig sind.

Sich vom Kumpel ohne Plan Tipps geben lassen, der dann in nem PU Forum fragt? Normalerweise wird da nix draus. Also da fehlen mir schon für einen BWLer ein paar Skills die ein Unternehmer richtig gut beherrschen sollte. Leute die das nicht können, holen sich ihre Aufträge i.d.R. darüber, dass sie fachlich sehr gut sind. Und lernen den Rest dann, indem sie Erfahrung sammeln.

Nix können. Nicht denken wollen. Keine Kohle. Und selbstständig erfolgreich sein geht normalerweise ganz ordentlich in die Hose.

An der Stelle wo er keine Ideen findet und dafür Kumpels fragen muss und auch keinen Weg ausarbeiten kann, um strukturiert ans Ziel zu kommen hat er Fähigkeiten, die für einen BWLer schon grenzwertig sind. Auf jeden Fall braucht er einen Chef, der ihm den Weg zeigt und vorgibt. Das ist kein Typ der selbstständig überlebt.

Dezember 13, 2015 bearbeitet von beutelding

[Michael_83 496]

Grob zusammengefasst hat er doch keine relevanten Kenntnisse von denen man irgend etwas ableiten kann. Selbstständig macht man sich nicht aus einer Laune heraus und ohne konkrete Idee und fragt dann Freunde die dann in einem PU Forum nachfragen. Entweder er hat ein Thema für das er brennt und das Risiko eingehen möchte oder nicht.

Für etwas spezielleres scheint ihm nach deiner Beschreibung schlicht und ergreifend die Erfahrung zu fehlen.

[mistermax 66]

Moin!

Ob man sich als BWLler oder sonst etwas selbstständig macht spielt eigentlich keine Rolle. Vielleicht fällt der ein oder andere Crashkurs in Sachen Contolling/Buchführung/Marketing/Recht weg, das wars aber auch schon. Den Stoff den du in der Uni lernst, wirst du zu 90% nicht wirklich gebrauchen können, da die Ausbildung doch stark in Richtung Konzern/Consulting geht.

Was dein Kumpel (im folgendem: Du) brauchst, ist erstmal eine wirkliche Idee. Das kann etwas komplett neues sein, oder einfach die Verbesserung von etwas vorhandenem. Franchise/Vertrieb/StB nehmen wir mal aus;-)

Als Beispiel nehmen wir mal den Onlineshop:

Etwas neues ist z.B. ein kommplett neues Produkt bzw. die Erschließung einer Marktlücke/Nische (z.B. myMüsli, oder diese Mützen zum selbermachen). Es gibt sicher noch genügend Nischen die man besetzen kann. Hier ist halt Brainstorming angesagt. Der Food Bereich ist hier sicherlich ein (kommender) Markt mit viel Potential!

Eine Verbesserung kann z.B. der Preis sein, d.H. du strebst die Preisführerschaft in einem homogenen Massenmarkt an. In der Praxis ist das allerdings nicht wirklich empfehlenswert, da du gegen evtl. große Konkurrenten eh keine Chance hast. Durch den Preis kann das nur funktionieren, wenn du "Halb-Nischen-Produkte" nimmst, und diese dann sehr günstig, und als erster in Asien etc. produzieren lässt. Auch hier ist suchen angesagt;-)
Anders sieht es bei einer Prozessinnovation aus, indem du z.B. bei gleichen Preis, dem Kunden einen besonderen Service gibst. Wie z.B. Modomoto, Outfitery, etc.. Hier gibt es im Bereich Onlineshop wohl noch am ehesten Potential.

Aber egal für was man sich letzlich entscheided, das ist erst der kleinste Schritt! Ist denn genug Kapital vorhanden? Für einen klassischen Onlineshop wird es bei Banken schwer! Wie überbrückst du das erste Jahr? Unter 100K wird es sehr schwer!
Auch wenn du bisschen programmieren kannst, und Grundkenntnisse von SEO hast, muss ich dich leider enttäuschen: Das reicht nicht! Hier musst du Know-How zukaufen, und es gibt genug schwarze Schafe in diesem Bereich, die nur auf naive Gründer warten;-) Außerdem kommt dann noch die ganze Bürokratie auf dich zu... Und du musst aufpassen dass dein Konzept nicht gleich kopiert wird, bzw. ein Preiskampf ausbricht.

Wie du siehst, alles nicht so einfach;-) Ich habe berufsbedingt schon einige Onlineshops kommen und gehen sehen.

Wie wäre es denn mit einer Bar, zusammen mit jemanden der Gastrokerfahrung hat? Das ist vielleicht noch am ehesten gewinnbringend zu verwirklichen, aber auch nicht leicht!

Oder ein "neumodisches" Tech Start-Up mit Venture Kapital? Das wäre eigentlich etwas für den typischen BWLer, ein bisschen mit fremden Geld herumexperimentieren, man muss nicht profitabel sein, ohne wirklich viel Verantwortung, und wenn die Idee (und man selber) tatsächlich gut ist, dann winkt der fette Exit! Und man ist ultra hip!

Ideen gibt es sicherlich genug, man muss sie nur finden, gut durchdenken & umsetzen.

Bei dem was du aber schreibst, sehe ich allerdings kein Potenzial als Unternehmer, nur Naivität!

MM

[sunZy 141]

Für einen "Freund" also. Alles klar.

Das klingt für mich etwas nach: "kluger Typ hat vom echten Leben aber keine Ahnung".

Falls du wirklich die Selbstständigkeit anstrebst, dann bleib in deinem Unternehmen und lerne, lerne und lerne. Lerne wie und wer dort die Aufträge rein holt. Wer die jeweiligen Schritte wie und warum genau so löst. Lerne die Kunden und die Mitarbeiter kennen. Lerne das ganze Geschäft kennen. Wenn du denkst, dass du nach einigen Jahren soweit bist, dann machst du dich Selbstständig. Entweder als Konkurrent zu deinem Unternehmen oder du hast dann was gelernt, was du auch in einem anderen Bereich anwenden kannst (könntest vielleicht sogar ein Lieferant/Zulieferer für dein momentanes Unternehmen werden).

Wenn du ganz abgebrüht bist, dann konkurrierst du und lockst Kunden und Kollegen zu dir rüber.

Die andere Variante wäre, dass du dir jemanden suchst der das technische Wissen hat aber kein Bock auf den Papierkram hat. Da gibt es reichlich Leute von. Du holst dann Aufträge rein, regelst alles was im Büro anfällt, organisierst, leitest und der andere konzentriert sich auf das technische.

Beispiele für deinen Gegenpart: Logistiker (LKW-Fahrer), Handwerker jeder Art, Nerds die etwas gut können aber mit Menschen nicht reden können uvm.

Das Problem was ich raus lese ist, dass du nichts gelernt hast und aus diesem Grund nicht weiter weisst + nicht hungrig.

[IronNeverLeavesYou 291]

Schau doch mal nach Berlin rein, pulsierence Gründerszene. Da dann mal irgendwo anfangen, bekommst recht schnell ein Feeling ob das wirklich was für dich ist und kannst super netzwerken was Cofounder etc. angeht.

Viel Erfolg.