Falsche Prioritäten? Oder der Weg des wahren Ichs?

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Hallo liebe Forum-Mitglieder!

In der letzten Zeit beschäftigt mich folgendes Dilemma:

Momentan wende ich nahezu meine gesamte Energie für die Musik auf, anstatt mich adäquat dem BWL-Studium zu widmen.

Obwohl ich den Wunsch habe, kontinuierlich für das Studium zu lernen und es auch erfolgreich abzuschließen, verschwende ich meine Zeit mit "sinnlosen" Dingen wie Gitarre spielen, Freestyle Rappen, Texte schreiben, Beats produzieren und für unsere Band.

Ich fühle mich hin und her gerissen: Da war ich gestern noch in der Uni, um mir Literatur auszuleihen und anderen Kram zu erledigen, mach mir ausgeklügelte Lernpläne, mache mir die besten Vorsätze...aber letztendlich wird der Lernplan nicht eingehalten oder die Literatur habe ich mir umsonst ausgeliehen.

Dabei ist es wichtig, das Studium abzuschließen. Ich möchte nicht, dass es dazu kommt, dass ich letztendlich Jahre verschwendet habe und letztendlich auf einen Haufen Schulden zu sitzen durch den Studentenkredit. Ich stelle mir den Abbruch oder gar das Scheitern des Studiums als Super-GAU vor, den ich umbedingt abwenden sollte!

Aber irgendwie stehe ich mir selbst im Weg. Dadurch, dass ich ADHS habe, kann ich nur an Dingen dranbleiben, die mich Begeistern. Alles andere klappt langfristig nur unter enormen Energieaufwand.

Wobei wenn ich mal lerne, dann bin ich angagiert, fokussiert und es macht mir gar Spaß, Wissen hineinzusaugen und auf etwas hinzuarbeiten, auch ohne Ritalin. Aber bis ich dazu komme, mache ich lieber einen anderen Annütz...

Darüber hinaus sagt man mir Talent zu in dem, was ich musikalisch mache. Die Leute finden es schön, was ich an der Gitarre spiele. In manchen Momenten in unserer Runde soll mein Freestyle-Rap angeblich teilweise so krass sein, dass ich "den Beat zerfickt" habe und niemand mehr darauf Rappen möchte.

Die Musik weckt meinen Ehrgeiz, in allen Sachen lege ich hohen Wert auf technisch anspruchsvolle Resultate. Mir ist "Standart" nicht genug, ich will bemerkenswerte Sachen vollbringen, schon immer.

Und wenn ich ehrlich bin, gibt es keine Sache, die mich vor allem in letzter Zeit mehr aufblühen lässt als die Musik! Dazu habe ich sehr viel an Selbstvertrauen dazugewonnen dadurch, dass ich einen Fick gebe, ins kalte Wasser springe und z.B. Freestyle, auch wenn fremde Leute bzw. langjährige Rapper dabei sind. Es ist der Kick, den ich brauche. Nichts anderes interessiert mich mehr momentan!

Es ist einfach das, was ich machen will! Ich möchte darauf hinarbeiten, dass ich nichts anderes Tun muss als Musik! Denn mir kommt es vor, als sei es meine Bestimmung, statt etwas "normales" zu arbeiten!

Doch die Stimme der Vernunft spricht: "Wach mal aus deinem Film auf, tu endlich was für das Studium, geh mal wieder zum Sport du halber Hering! Wenn du dich weiter auf die Musik versteifst dann endest du als hungernder Künstler. Du kannst nicht das abliefern, was heutzutage "in" ist, dafür bist du zu Eigen! Werde endlich erwachsen und tu etwas, um deine Zukunft zu sichern!"

Hat meine Stimme der Vernunft recht? Habe ich wirklich den Blick für das Wesentliche verloren?

Oder sollte ich dem Kind in mir eine Chance geben? Dem Kind, für welches Musik schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat und sich schon in der Schule nie anpassen konnte/wollte?

Am liebsten wäre mir ein Mittelweg zwischen dem "Ernst des Lebens" und der Musik, wohinter ich 100% stehe und welche mir Power, Ehrgeiz und Selbstvertrauen wie keine andere Sache im Leben gibt momentan.

Doch ich weiß nicht, wie ich meine energie so nutzen kann, dass auch das Studium davon profitiert. Frei nach der Systematik "entweder, oder"

Könnte ich meine Energie so verteilen, dass alle mMn wichtigen Lebensbereiche davon profitiren, dann würde ich das hier nicht schreiben.

Aber jetzt brauche ich die Blickwinkel anderer, neutraler Menschen, um die Situation einzuschätzen. Durch den Austausch erhoffe ich mir, Strategien zu entwickeln, wie ich das beschriebene Dilemma bewältigen kann.

Grüße

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Gast

Haste dir schon einmal überlegt, was du mit deinem abgeschlossen BWL Studium vollbringen willst?
Was ist das übergeordnete Ziel?
Und wenn nein:
Warum sollten sich die Musik und die BWL nicht verbinden lassen.
Du könntest ein Label gründen, deine eigenen Kenntnisse einfließen lassen.
Du könntest dich einem Label anschließen.
Gibt dutzende Möglichkeiten wie du diese beiden Dinge verbinden kannst.
Wenn du dieses Ziel hast und merkst, dass sich Hobby und Pflicht ergänzen, dann hast du vielleicht wieder mehr Motivation für dein Studium. Dann siehst du einen Sinn darin, was es dir bringt, dir die BWL Skills dir anzueigenen.
Wie wärs mit einem Praktikum in der Musikindustrie als BWLer?
Müsst ihr doch ohnehin machen. Und so bekommst du Berufsperspektiven.

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Gast The_Phoenix

Ich denke auch, dass du dir vielleicht einen Weg suchen solltest wie du Studium und Hobby verbinden kannst. Meine persönliche Erfahrung ist, dass man sich durchaus gut überlegen sollte, ob man sein Hobby zum Beruf macht. Denn wenn das Hobby ein guter Ausgleich für den Alltag ist kann es auch leicht mal seinen Reiz verlieren, wenn man es plötzlich acht Stunden am Tag machen muss. Ansonsten: halt dich an die Ratschläge von Kip.

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ja ich denke es ist wichtig mit welchem ziel und allgemein aus welchen gründen du dir bwl als studium ausgesucht hast. wenn es nur ist "weil halt, mir viel nichts besseres ein" dann solltest du evtl. doch mal ne minute nutzen und nachdenken was du lieber machen willst und ggf. studiengang wechseln. oder eben sehen wie du das bwl studium mit deiner leidenschaft verbinden kannst, wie kip vorgeschlagen hat.

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