Schlechtes Gewissen trotz offener Beziehung

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Gast aplt01

Mein Alter: 22

Sein Alter: 23

Alter des anderen: Irgendwas zwischen 25-30

Dauer der Beziehung: Ein halbes Jahr

Art der Beziehung: Offene Fernbeziehung

Hi,

ich befinde mich zurzeit in einer Beziehung, die von der gelebten Praxis wohl am ehesten einer offenen Fernbeziehung entspricht. Er war als amerikanischer Austauschstudent an meiner Uni und was eigentlich von beiden Seiten nur als lockere FB geplant war, ist leider in großen Gefühlen geendet. Als er dann vor 3 Monaten wieder zurück nach Amerika gegangen ist, haben wir lediglich beschlossen, in Kontakt zu bleiben. Wir beide halten nämlich nichts von LDRs und sind außerdem (für unser Alter) relativ erfahren und generell recht umtriebig, so dass für uns beide nicht infrage käme, uns gegenseitig monatelange Enthaltsamkeit zuzumuten. Also eigentlich ist es nicht wirklich eine offene LDR, es ist vielmehr so, dass es eine monogame LTR wäre, wenn wir in demselben Land leben würden (das steht außer Frage, auch von seiner Seite aus). Da wir aber nicht im selben Land leben, ist es auf dem Papier überhaupt keine Beziehung. Ich hoffe, ich bin mit meinem Problem trotzdem im richtigen Unterforum gelandet.

Wir haben nach den 3 Monaten immer noch fast täglich Kontakt, der über freundschaftlichen Kontakt weit hinaus geht, und ich werde ihn im Dezember besuchen. Wir wollen einen Roadtrip machen und ich werde seine besten Freunde und Eltern kennenlernen. Die einzige Absprache, die wir jemals gemacht haben, ist, dass wir uns erzählen, wenn wir was Ernstes mit wem anders haben. Er will auf keinen Fall, dass ich ihm erzähle, wenn ich mal ein Date habe oder mit jemandem schlafe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mittlerweile mit anderen Frauen Sex hatte, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass er so lang drauf verzichten würde, was ich aber auch völlig legitim finde. Ich habe in der Zwischenzeit ebenfalls einige Männer kennengelernt, aber bislang alle Dates im letzten Moment abgesagt (ist leider ziemlich daneben von mir, aber als ich den Treffen zugesagt hatte, hatte ich jeweils aufrichtig vor hinzugehen).

So war es auch bei dem Mann, um den es nun gehen soll. Ich habe diesem gegenüber schließlich ehrlich gesagt, wie meine Lage ist (auch als Entschuldigung für meine Absagen). Ihn stört und interessiert das nicht weiter, da er angeblich zurzeit auch mehrere Frauen hat, was wiederum mich nicht weiter stört und interessiert. Er hat mir dann einfach angeboten, dass ich mich bei ihm melden soll, wenn ich ihn doch noch treffen möchte. Das habe ich nun gemacht. Besagtes Treffen soll morgen stattfinden und es ist klar, dass wir dann auch Sex haben werden.

Nun bin ich also gerade erst zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen unverbindlichen Sex mit einem anderen Mann spricht, nur um jetzt bereits so ein schlechtes Gewissen zu bekommen, dass zu befürchten ist, dass ich morgen wieder im letzten Moment absage. Meine Frage ist also, ob jemand hier vielleicht Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation hat. Hattet ihr in einer derartigen Situation, in der eigentlich alles paletti ist und ihr nichts "Falsches" macht, auch schon mal ein schlechtes Gewissen, z.B. in einer offenen Beziehung? Wie seid ihr mit dem Gewissen umgegangen? Hat der Sex mit einer anderen Person eure Beziehung belastet?

Vielleicht sollte ich auch einfach noch bis Dezember warten und mich solange mit niemandem treffen? Wenn ich ehrlich zu mir bin, schätze ich, dass auch einer der Gründe (aber auf keinen Fall der einzige Grund), warum ich mich mit dem anderen Mann treffen möchte, ist, dass ich insgeheim doch mehr Verlustangst um meinen Amerikaner habe, als ich mir eingestehen möchte. Etwa im Sinne von: Er trifft sich vermutlich auch mit anderen Frauen, also möchte ich nicht "ohne" dastehen. Mir ist klar, dass diese Denke gewissermaßen ein Armutszeugnis ist. Das ist allerdings eine ganz andere Baustelle, die sich leider nicht einfach mal so auf die Schnelle beheben lässt. Bevor ich meinen Amerikaner jetzt noch mit allerlei Drama bombardiere, ist das vielleicht sogar noch eine ganz gute Art und Weise, mit meiner Verlustangst umzugehen.

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Gast Miami Cowboy

Mein Alter: 22

Sein Alter: 23

Alter des anderen: Irgendwas zwischen 25-30

Dauer der Beziehung: Ein halbes Jahr

Art der Beziehung: Offene Fernbeziehung

Hi,

ich befinde mich zurzeit in einer Beziehung, die von der gelebten Praxis wohl am ehesten einer offenen Fernbeziehung entspricht. Er war als amerikanischer Austauschstudent an meiner Uni und was eigentlich von beiden Seiten nur als lockere FB geplant war, ist leider in großen Gefühlen geendet. Als er dann vor 3 Monaten wieder zurück nach Amerika gegangen ist, haben wir lediglich beschlossen, in Kontakt zu bleiben. Wir beide halten nämlich nichts von LDRs und sind außerdem (für unser Alter) relativ erfahren und generell recht umtriebig, so dass für uns beide nicht infrage käme, uns gegenseitig monatelange Enthaltsamkeit zuzumuten. Also eigentlich ist es nicht wirklich eine offene LDR, es ist vielmehr so, dass es eine monogame LTR wäre, wenn wir in demselben Land leben würden (das steht außer Frage, auch von seiner Seite aus). Da wir aber nicht im selben Land leben, ist es auf dem Papier überhaupt keine Beziehung. Ich hoffe, ich bin mit meinem Problem trotzdem im richtigen Unterforum gelandet.

Wie man es nennt ist doch völlig egal ;)

Wir haben nach den 3 Monaten immer noch fast täglich Kontakt, der über freundschaftlichen Kontakt weit hinaus geht, und ich werde ihn im Dezember besuchen. Wir wollen einen Roadtrip machen und ich werde seine besten Freunde und Eltern kennenlernen.

Wenn bis dahin alles läuft, flieg rüber, genieße die Erfahrungen und die neuen Eindrücke, die du dort sammeln wirst!

Die einzige Absprache, die wir jemals gemacht haben, ist, dass wir uns erzählen, wenn wir was Ernstes mit wem anders haben. Er will auf keinen Fall, dass ich ihm erzähle, wenn ich mal ein Date habe oder mit jemandem schlafe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mittlerweile mit anderen Frauen Sex hatte, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass er so lang drauf verzichten würde, was ich aber auch völlig legitim finde. Ich habe in der Zwischenzeit ebenfalls einige Männer kennengelernt, aber bislang alle Dates im letzten Moment abgesagt (ist leider ziemlich daneben von mir, aber als ich den Treffen zugesagt hatte, hatte ich jeweils aufrichtig vor hinzugehen).

Ich glaube dir, dass du, als du die Treffen ausgemacht hast, vorhattest hinzugehen. Wichtig sind hier deine Beweggründe, aus denen du immer so kurzfristig abgesagt hast. Warum genau hast du die Treffen abgesagt? Hast du die anderen Männer bewusst oder unbewusst mit "deinem" Amerikaner verglichen? Warst du evtl. nur auf der Suche nach Bestätigung, wolltest du dir nur beweisen, dass du auch mit anderen Männern vögeln könntest? Hast du Angst, dass er Probleme damit hat, wenn du, genau wie er, auch rumvögelst? Hinterfrage das mal!

So war es auch bei dem Mann, um den es nun gehen soll. Ich habe diesem gegenüber schließlich ehrlich gesagt, wie meine Lage ist (auch als Entschuldigung für meine Absagen). Ihn stört und interessiert das nicht weiter, da er angeblich zurzeit auch mehrere Frauen hat, was wiederum mich nicht weiter stört und interessiert. Er hat mir dann einfach angeboten, dass ich mich bei ihm melden soll, wenn ich ihn doch noch treffen möchte. Das habe ich nun gemacht. Besagtes Treffen soll morgen stattfinden und es ist klar, dass wir dann auch Sex haben werden.

Ich gehe aktuell stark davon aus, dass du nicht zu dem Treffen gehen wirst. Der Mensch lebt nach Gewohnheiten, egal ob diese gut oder schlecht sind. Du hast mehrmals kurzfristig abgesagt und es somit zu einer Gewohnheit gemacht, wieso sollte es in diesem Fall anders sein?

Wie durchbricht man diese Gewohnheit? Indem du es zu einer neuen Gewohnheit machst, einfach auf solche Treffen zu gehen und zu schauen was passiert.

Krieg deinen Arsch hoch, geh da hin und schau wie es läuft! Im schlimmsten Fall hast du schlechten Sex, im besten Fall eine geile neue Erfahrung gemacht.

Nun bin ich also gerade erst zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen unverbindlichen Sex mit einem anderen Mann spricht, nur um jetzt bereits so ein schlechtes Gewissen zu bekommen, dass zu befürchten ist, dass ich morgen wieder im letzten Moment absage. Meine Frage ist also, ob jemand hier vielleicht Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation hat. Hattet ihr in einer derartigen Situation, in der eigentlich alles paletti ist und ihr nichts "Falsches" macht, auch schon mal ein schlechtes Gewissen, z.B. in einer offenen Beziehung? Wie seid ihr mit dem Gewissen umgegangen? Hat der Sex mit einer anderen Person eure Beziehung belastet?

In einer "wirklich" offenen Beziehung muss man kein schlechtes Gewissen haben und hat es auch nicht. Der Sex mit Anderen belastet so eine Beziehung nicht, außer eine der beiden Parteien hat Verlustangst. Dann ist es aber auch keine richtige offene Beziehung, zumindest nicht für eine der Parteien.

Vielleicht sollte ich auch einfach noch bis Dezember warten und mich solange mit niemandem treffen?

Vielleicht solltest du warten, vielleicht solltest du aber auch einfach dein Treffen morgen wahrnehmen ;)

Wenn ich ehrlich zu mir bin, schätze ich, dass auch einer der Gründe (aber auf keinen Fall der einzige Grund), warum ich mich mit dem anderen Mann treffen möchte, ist, dass ich insgeheim doch mehr Verlustangst um meinen Amerikaner habe, als ich mir eingestehen möchte. Etwa im Sinne von: Er trifft sich vermutlich auch mit anderen Frauen, also möchte ich nicht "ohne" dastehen. Mir ist klar, dass diese Denke gewissermaßen ein Armutszeugnis ist. Das ist allerdings eine ganz andere Baustelle, die sich leider nicht einfach mal so auf die Schnelle beheben lässt. Bevor ich meinen Amerikaner jetzt noch mit allerlei Drama bombardiere, ist das vielleicht sogar noch eine ganz gute Art und Weise, mit meiner Verlustangst umzugehen.

"Dein" Amerikaner ist tausende Meilen über den Atlantik und du hast echt Verlustangst!? Sieh das entspannter, warte ab, was passiert. Aber erwarte nicht zu viel.

Hella luck!

bearbeitet von Miami Cowboy

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Du hast keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, Du hast nichts zu verlieren und bringst Dich vielleicht um eine "geile" Erfahrung. Ich finde jedoch, es macht Dich sympathisch, dass Du darüber zumindest mehr als einmal nachdenkst und es ist für mich absolut kein "Armutszeugnis"

Ich kann Deine Empfindungen gut nachvollziehen und mir ist es auch schonmal so gegangen. Ich hatte eine gute laufende Affäre, die menschlich gut zu mir gepasst hat und mit der ich viel unternommen habe. Wir waren uns einig, dass jeder auch anderweitig aktiv sein darf. Ich hatte darauf aber schlichtweg keine Lust, weil sie mir alles gegeben hat, was ich zu dem damaligen Zeitpunkt haben wollte. Eine coole Zeit, guter Sex und sogar niveauvolle Unterhaltungen. Irgendwann habe ich dann doch mal eine andere Dame aufgegabelt und hatte danach tatsächlich so etwas wie Gewissensbisse, obwohl ich das gar nicht hätte haben müssen. Belastet hat es die Affäre zwar nicht, aber ich musste schon erstmal einsortieren, warum ich nun trotz meiner objektiven Freiheit ein schlechtes Gewissen hatte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mir EINE Frau reicht, die mir ein stimmiges Gesamtpaket bietet. Egal, ob als LTR oder Freundschaft+, mir reicht das Wissen um Alternativen. Ich muss nicht 4 andere Damen nebenbei vögeln, um zufrieden zu sein oder mein Ego zu pushen. Länger wird die Cobra davon nämlich auch nicht. Bei reinen Bettgeschichten ist das was anderes, aber das entspricht auch nicht Deiner Geschichte.

Ergo: es ist nicht jeder straight-forward, nicht jeder urteilt nur nach der objektiven Faktenlage: "keine LTR, ich kann machen, was ich will". Und ich finde, das ist auch gut so. Beide Wege sind in Ordnung, keiner ist moralisch besser oder schlechter als der andere.

Wenn Du Dich nicht frohen Mutes und ohne ungutes Gefühl im Bauch mit einem anderen Mann treffen kannst, dann lass es. Es wirkt so, als würdest Du Dir unbedingt gerne etwas beweisen. Nämlich das Du "hart" genug bist, Dich trotz Deiner Gefühle für den Ami-Carlos mit anderen Männer zu treffen. Fuck it. Wenn dem nicht so ist, dann ist dem nicht so. Das ist in Ordnung. Vielleicht entgeht Dir dadurch guter Sex, so what? Den kannst Du nachholen. Vielleicht mit Ami-Carlos, vielleicht mit einem anderen Mann.

Ich an Deiner Stelle würde nicht auf Krampf daten, nur weil Dir Dein Kopf sagt "Du bist Single, leb Dich aus". Wenn Dein Herz und Dein Bauch widersprechen, dann wäge ab, auf welchen Körperteil Du hören willst. Wenn Du für den Moment liebt auf Herz und Bauch hörst, ist das völlig in Ordnung und niemand hat das recht, Dich dafür zu kritisieren. Im Gegenteil, es ist meines Erachtens eigentlich ganz charmant, wenn jemand sich bei dieser Thematik moralisch "verpflichtet" sieht, obwohl er das eigentlich gar nicht ist.

Es kommt sicherlich der Tag, an dem Du wieder Bock auf Dates, andere Männer und neuen Sex hast. Wenn der Tag noch nicht da ist, kannst Du das guten Gewissens vor Dir selbst und anderen vertreten. Und wenn dieser Tag vor Dezember kommt, ist das auch in Ordnung.

bearbeitet von Seipaln
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Gast x12

Hi :3

Ist es deine erste Beziehung in dieser Form?

Meine allererste LTR war monogam (schon lang her), meine zweite dann eine offene Fernbeziehung. Und es hat sich für mich am Anfang auch iwie komisch angefühlt was mit anderen zu haben. Iwie steckte diese monogame Denke, die man ja von klein auf eingeimpft bekommt, doch tiefer als ich dachte^^

Hab mir dann klar gemacht, dass 1. Monogamie (für mich und den damaligen Mann) Quatsch ist und für uns nicht in Frage kommt und 2. es ja explizit so ausgemacht war.

Folglich ist das Problem nicht, dass ich was mit anderen habe, sondern dass ich diese monogame Denkweise noch nicht restlos aus meinen Kopf verbannt habe und dass ich das iwie angehen muss.

Habs dann durchgezogen und am Ende war auch alles easy und der Beziehung geschadet hat es schon dreimal nicht. Und beim zweiten mal wars dann schon wieder weniger komisch^^

hast du Zweifel, ob eine offene LTR WIRKLICH das ist, was ER will,.... er vll mehr der monogame Typ wäre und dich eher verlassen könnte wenn du was mit anderen hast?

Keine Ahnung, wenn dein Gewissen wirklich so krass schlecht ist, vll könntest du mal überlegen ob was offenes wirklich das richtige für dich ist.

-> vor allem sagst du auch dass es eine monogame LTR wäre, wenn die Distanz nicht wäre!!! und diesen Punkt finde ich schon wichtig und ist nicht ausser Acht zu lassen. deswegen rebelliert vmtl auch dein Gewissen so^^

eine eigentlich monogamen Denkweise in eine offene LTR zu stecken, ist halt iwie, naja schwierig.

wie gehts dir denn mit dem Gedanken, dass dein Partner gerade mit einer anderen zugangen sein könnte?

Dass du einen gewissen Leistungsdruck empfindest ist da natürlich nicht hilfreich. Kann ich zwar verstehen, gerade wenn man weiss dass der Partner recht aktiv ist^^ Aber deswegen mit dem nächsten dahergelaufenen ins Bett steigen nur um auch ne Kerbe im Bettpfosten zu kassieren macht ja auch kein Sinn und ist das nicht wert :D Chill lieber und such dir einen der dich wirklich anmacht^^

Wenn dein Amerikaner dich im Dezember fragen sollte ob du was mit anderen hattes, kannst du ja sagen "ne war nix passendes dabei in letzter Zeit"

Ich denke zwar schon dass es wichtig ist, dass kein starkes Ungleichgewicht zwischen der Anzahl der Abenteuer deines Partners und deiner eigenen ist, .... aber das zu erzwingen.... hm :/ wobei, wenn es dich nicht stört und ihn auch nicht (vll mal drueber reden im Dezember?) und du einfach weniger Abenteuer möchtest/brauchst oder dir allein der Gedanke, dass "du könntest wenn du wölltest" schon genügt....

fänds spannend wenn du erzählst wies weitergeht, gerne auch per pm!

liebe Grüße :)

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Stell dir deine Welt mal so vor: Wenn ich mir einen Dildo reinschiebe, habe ich auch Sex ohne ihn. Der andere hat halt 37° und ist aus Fleisch und Blut.

Monogamie ist nicht nur durch die Gesellschaft eingeimpft worden. Warum wohl gibt es die rosarote Brille, bei der Mann/Frau mit keinem anderen Sex haben will?

Fernbeziehungen sind immer scheise. Gibt es eine Zukunft, bei der ihr beide im gleichen Land lebt? Denn alles andere ist Bockmist. Ihr seit beide verliebt, spart euch füreinander auf und verpasst was. Wenn Gefühle im Spiel sind, wird es kompliziert. Das heist es alles oder nix! Alles dazwischen sind nur Qualen.

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Ich habe in der Zwischenzeit ebenfalls einige Männer kennengelernt, aber bislang alle Dates im letzten Moment abgesagt (ist leider ziemlich daneben von mir, aber als ich den Treffen zugesagt hatte, hatte ich jeweils aufrichtig vor hinzugehen).

[…]

Besagtes Treffen soll morgen stattfinden und es ist klar, dass wir dann auch Sex haben werden.

2 Sachen:

Eine geile Wahrheit, die viele Männer nicht verstehen: "ich hatte jeweils aufrichtig vor hinzugehen". Diesen Thread sollten Männer allein schon wegen diesen Satzes lesen. Danke für die Ehrlichkeit - das hilft bestimmt einigen. Ich hatte früher zum Beispiel enorme Probleme es überhaupt logisch nachzuvollziehen, WARUM sich jemand mit mir verabreden würde, um dann abzusagen. Also an der Stelle danke für diesen seltenen Einblick. Die Lektion als Mann ist, damit ganz distanziert umzugehen. Da steckt man einfach manchmal nicht drin und die Frau meint damit nichts Böses!

Nun aber zu Deiner Sorge. Kenn ich. Ebenfalls in einer offenen Beziehung nun seit 2 Jahren. Wo ich früher noch versucht hab, so viel "mitzunehmen, wie es geht", seh ich das Ganze nun entspannter. Und als ich noch krampfhaft versucht hab, den offenen Status auszunutzen, habe ich auch STÄNDIG mit Schuldgefühlen zu kämpfen gehabt.

Folgendes hat sich geändert: Ich gehe da nicht mehr krampfhaft mit dem Ziel, Sex zu haben, ran. Wenn ich nun auf ein Date gehe, passiert vielleicht was, vielleicht nicht. Es ist mir im Grunde genommen egal.

Der Satz "Besagtes Treffen soll morgen stattfinden und es ist klar, dass wir dann auch Sex haben werden"… :/ zeigt mir ehrlich gesagt, dass Du da noch zu verkrampft an die Sache ran gehst. :-)

Chill. Geh hin aber nur um des Treffens wegen. Mal schauen, ob es wieder zwei Seelen schaffen Gemeinsamkeiten zu finden. Seid ihr überhaupt "füreinander"? Wenn auch nur für eine Nacht? Es lohnt sich, darauf Neugierig zu sein. Falls Du dich beim Treffen dann zu mehr entscheiden solltest, cool. Wenn nicht, absolut genauso cool.

:-)

Alright?

LG

Andy

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Gast aplt01

Vielen Dank schon mal für eure Antworten, waren auf jeden Fall nochmal ein paar gute Denkanstöße dabei und hat mir beim Reflektieren geholfen. Ich möchte nochmal betonen, dass die Offenheit unserer Beziehung/whatever wirklich allein den Umständen geschuldet ist. Es ist demnach auch meine erste Beziehung dieser Art. Ich schätze, dass auch er davon ausgeht, dass ich in der Zwischenzeit mal was mit wem anders hatte. Er meinte irgendwann mal, dass er natürlich nicht sehr glücklich darüber wäre, es aber nur menschlich wäre und er davon einfach nichts hören möchte, um halt nicht unnötig eifersüchtig zu werden. Das werde ich auch auf jeden Fall respektieren. Er wird also eh nie davon erfahren und verlassen würde er mich höchstens deshalb, weil ich es ihm gegen seinen Wunsch erzähle, aber auf keinen Fall, weil ich was mit wem anders habe.

Wenn ich mir vorstelle, dass er was mit einer anderen hat, fühle ich mich zwiegespalten. Einerseits bin ich natürlich eifersüchtig, aber andererseits macht es ihn auch attraktiv. Ich weiß über ihn aber auch, dass er Sex und Gefühle sehr gut voneinander trennen kann. Bei mir bin ich mir da nicht so sicher. Und ich glaube, dass da auch der Hase im Pfeffer begraben liegt, warum ich ein schlechtes Gewissen habe. Klar hatte ich auch schon oft Sex ohne Gefühle, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich gerade in der Anfangsphase gern mal sexuelle Anziehung mit Verliebtsein verwechsle. Ich möchte nicht riskieren, dass mir das hier auch passiert. Also habe ich beschlossen, dass ich mich zwar mit dem anderen treffen werde, aber vorerst mit dem Vorsatz, es bei einer einmaligen Sache zu belassen. Nach dem Treffen, das er übrigens auf Donnerstag verschieben musste, kann ich dann die Lage nochmal neu beurteilen.

Ihr habt definitiv recht damit, dass ich insgesamt entspannter an die Sache rangehen sollte. Es ist allerdings so, dass der andere Mann mir quasi angeboten hat, dass ich mich melden soll, wenn ich Lust auf Sex habe. Er hat es zwar nicht so direkt gesagt, aber ich käme mir dann schon reichlich blöd vor, einen auf "ne also eigentlich wollte ich echt nur einen Film gucken" zu machen. Und eigentlich kommt mir das so auch total entgegen, weil ich ja genau an unverbindlichem Sex mit ihm interessiert bin und er auch verdammt heiß ist (also nicht der nächstbeste). Trotzdem bin ich ihm gegenüber zu nichts verpflichtet, sollte ich spontan doch nicht mit ihm schlafen wollen. Also freue ich mich jetzt einfach auf das Treffen am Donnerstag und schaue, was passiert.

Der Amerikaner wird übrigens wohl im Mai nächsten Jahres mit seinem Studium fertig sein. Er mag Amerika eh nicht sonderlich, vermisst Deutschland und könnte sich vorstellen, aus Amerika wegzuziehen. Es ist also nicht völlig undenkbar, dass sich die Entfernung irgendwann in Luft auflöst. Das ist aber alles ganz weit entfernte Zukunftsmusik und es ist mir ehrlich gesagt auch viel zu früh, um überhaupt darüber nachzudenken.

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Zu PickUp gehört auch dazu, dass man seine Comfort Zone verlässt. Das bedeutet auch, ein Date mal nicht absagen, auch wenn einem kurz davor danach ist.

Ich war mal in einer ähnlichen Konstellation. Offene Beziehung. Ich bin in die USA gegangen, er ist in Deutschland geblieben. An seinem Geburstag hat er eine Bekannte zu sich eingeladen und ein Mann, für den ich mal geschwärmt habe, hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Mein Freund hatte Sex, ich habe mich nicht danach gefühlt. Ich bereue mein Nein bis heute nicht. Bleibt bloß die Frage, ob ich das Ja bereut hätte.

Ich lebe übrigens schon immer in offenen Beziehungen und habe regelmäßig parallel was laufen. Ich trenne Sex und Gefühle nicht. Das geht gar nicht. Irgendwas empfindet man immer, auch wenns "bloß" Sympatie oder gar ein Hate-Fuck ist.

Es ist erfrischend, wenn man ehrlich zu allen sein kann. Das kannst du noch nicht, aber dein Start ist nicht schlecht.

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Vielleicht schaffe ich es mit diesem Post etwas mehr Gelassenheit bei dir hervorzurufen, egal wie sich deine Beziehungen entwickeln.

Einige Punkte wie die Verlustangst lassen mich vermuten, dass du dich nicht als vollständig siehst ohne Beziehung. Aber genau so ist es. Betrachte jede Verbindung mit einem Menschen als Bereicherung in deinem Leben, sobald diese aber weg fällt bist du noch genauso vollständig und hast nichts verloren.

Eine möglichst gleiche Anzahl an Geschlechtspartnern zu haben ist *sry* Bullshit. Es ist nicht das was du willst, sondern was von außen von dir erwartet wird oder auch was dein Ego sehen will, dass du vergleichen kannst.

Ich bin ja ein großer Freund von Eckart Tolle und zitiere nach diesem kleinen Einstieg mal aus seinem Buch, weil es ganz gut passt.

Liebe & Beziehung (bitte darauf achten, wie Peter Frahm Liebe definiert!)

Jetzt - Die Kraft der Gegenwart

(...) Liebe ist nicht wählerisch, genau wie das Sonnenlicht nicht wählerisch ist. Sie bevorzugt niemanden. Sie ist nicht ausschließlich. Ausschließlichkeit gehört nicht zu Liebe Gottes, sondern zur Liebe des Ego. Allerdings fühlen wir wahre Liebe mit unterschiedlicher Intensität. Es kann einen Menschen geben, der dir deine Liebe klarer und intensiver zurückspiegelt, und wenn derjenige für dich genauso fühlt, dann kann man sagen, dass ihr miteinander in einer Liebesbeziehung seid. Was dich mit diesem Menschen verbindet, verbindet dich auch mit jemandem, der neben dir im Bus sitzt, oder mit einem Vogel, einem Baum, einer Blume. Nur die Intnsität, mit der du es wahrnimmst, ist anders.(...)

Was die ganze Gewissenssache angeht, stelle ich immer die gleiche Frage: "Warum sollte die mir nahe stehende Person bei jemand anderen nicht glücklich sein?" Ein Verhältnis spielt sich immer zwischen 2 Personen ab.

Klar scheiden sich jetzt wieder die Geister, aber wenn man dies nicht inflationär benutzt und ehrlich zu sich selbst ist, soll heißen bereits in Besitz einer aufrichtigen Persönlichkeit ist, ist daran nichts verkehrt.

Hoffe es wahr aufschlussreich und du siehst es evtl. aus einem anderen Blickwinkel.

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