Samstag nacht und Sonntag morgen

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Liebe community,

Im Laufe unserer Zeit als angehende PUA´s verändert sich unsere Sichtweise auf die Dinge. Sei es auf auf das weibliche, sei es auf das männliche Verhalten oder sagen wir lieber auf zwischenmenschliches Zusammenspiel (meine übersetzung von "social interaction" ;) )

Ich habe ca. im Alter von 15 Jahren (heute bin ich 19) das Buch "Samstag Nacht und Sonntag Morgen" von Allen Sillitoe gelesen, was mir damals schon sehr gefallen hat. Eine Textstelle hat mir besonders gut gefallen, sodass ich sie immer wieder Aufschlug und mit Freuden aufs neue las. 2 Jahre ist es nun her, als ich es zum letzten mal in der Hand hielt. Nachdem ich es bereits verloren geglaubt hatte, fand ich es kürzlich überraschenderweise wieder und schlug wieder meine Lieblingstextstelle auf, allerdings las ich es nicht mehr als 15 jähriger AFC sondern als angehender PUA. Die Stelle gefiel mir trotz der bereits vorhandenen Sympathie wesentlich besser =). Daher will ich sie euch nicht vorenthalten. Lasst es einfach mal auf euch wirken, wenn ihr Lust habt:

Kurze Intro von mir: Der Protagonist des Buchs (Arthur Seaton), ein einfacher Fabrikarbeiter, hat eine Affaire mit Brenda, die wiederum mit Jack (Arthurs Arbeitskollegen) verheiratet ist. Der folgende Auszug beschreibt Arthurs Sicht der Dinge:

Aber eigentlich geschah es Jack ganz recht, das Arthur was mit seiner Frau hatte: Arthur teilte die Ehemänner in zwei Hauptkategorien ein: solche, die sich um ihre Frauen kümmern, und solche, die ´n bisschen träge sind. Jack gehörte in die zweite Kategorie, und die war nach Arthurs Erfahrung erheblich größer als die erste. Nachdem ihm das einmal aufgegangen war, hatte er immer Glück in der Liebe gehabt und viel Spaß dabei, und er hatte stets das Eisen geschmiedet, solange es heiß war. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr war er überzeugt, dass sich mit verheirateten Frauen mehr anfingen ließ als mit anderen. Er hatte kein Mitleid mit >trägen< Ehemännern. Bei denen stimmte irgendwas nicht - nicht so wie bei einem Mann, dem ein Bein fehlte, das eben nicht zu ersetzen war, sondern etwas, das sie, die >trägen< Ehemänner, leich reparieren könnten, wenn sie nur weniger egoistisch wären, ihre Gedanken mal´n bisschen aufpolierten und sich ´n bisschen mehr um ihre Frauen kümmerten. Denn Arthur behauptete immer, wenn er tolerant gestimmt war, dass eine Frau mehr war als ein Zimmerschmuck oder eine Magd für grobe Arbeiten - Frauen waren warme wunderbare Geschöpfe, die es nötig hatten und es verdienten, dass man sich um sie kümmerte und ihnen die ganze Aufmerksamkeit widmete, zu der ein Mann fähig war - bestimmt mehr Aufmerksamkeit, als er seiner Arbeit oder seinem eigenen Vergnügen schuldete. Und ein Mann hatte auch viel Spaß davon, wenn er zu einer Frau nett war. Allerdings gab es auch andere Frauen, die es einem unmöglich machten, nett zu ihnen zu sein, Frauen mit einem Gesicht wie ein Schlachtschiff und einem Herzen, hart wie´n Nagel, die einem die Faust unter die Nase rieben und kreischten: "Tu dies, tu das, tu jenes!". Bei denen konnte man sich noch so viel Mühe geben, sie wollten einfach nicht, dass man nett zu ihnen war. Solche Frauen wären besser als Männer geboren worden, dann würden sie weniger Schaden anrichten und weniger Elend. Sie würden in den Krieg ziehen und fallen oder im Kittchen eingelocht werden, weil sie sich auf Seifenkisten gestellt und geprädigt hätten: "Nieder mit diesem und nieder mit jenem!". Das war die Sorte von Frauen, die dachte, man wäre bekloppt, wenn man versuchte sie zu lieben, und die einfach nicht kapierten, was Liebe war- Bei denen blieb einem nichts anderes übrig, als ihnen zum Schluss eins hinten drauf zu geben. Hoffnungslos und bekloppt. Aber ich bin der Ansicht, dass die meisten Frauen es wollen, dass man sie liebt unf nett zu ihnen ist; und sogar, wenn es zuerst gar nicht so aussieht, nach einer Weile lieben sie dich doch. Bring eine Frau dazu, dass sie im Bett Spaß mit dir hat, dann hast du sie Schlacht praktisch gewonnen und schaffst es auch, sie auf Dauer zu halten. Herrgott, das ist das Beste, was ich gemacht hab: immer dafür gesorgt, dass eine Frau auch ihr Vergnügen hatte, so wie ich meins hatte. Gott weiß, wie ich drauf gekommen bin. Ich weiß es nicht. Andererseits aber, wenn nun ein Mann gern mal einen hebt und die Frau Männer, die trinken, nicht ausstehen kann, dann ist es auf jeden Fall eine riskante Sache. Und das ist mein großes Problem, und deshalb kann ich nicht todsicher sein und muss die Sache ein bisschen ruhiger angehen und mich nach `ner leidenschaftlichen Frau umsehen, und das sind beinah immer die verheirateten Frauen, die nicht viel Liebe bekommen und träge Männer haben.

Und so war es möglich, die Fabrik zu vergessen, ob man nun schwitzend und mit gespannten Muskeln hinter der Drehbank stand oder aber in `ner Kneipe saß und ein Bier trank oder am Wochenende mit Brenda in ihrem großen weichen Bett lag. Die Fabrik war egal. Die Fabrik kann weiterlaufen, bis sie von ihrem eigenen Tempo in die Luft fliegt, aber ich, dachte er, und dabei war er schon ein paar dutzend über sein tägliches Arbeitsquantum hinaus, ich werde immer noch da sein und auch alle Frauen, die so sind wie sie, werden noch da sein, die Sorte Frauen, die ihr Gewicht in Gold wert sind.

Ich könnte jetzt gleich nen Kommentar hinzuschreiben über Arthurs Sicht hinzuschreiben, aber überlasse ich erstmal euch ;). Ich denke, viele haben sich vielleicht, vielleicht auch nicht, wiedererkannt.

MfG amnesia

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Brutal ... jeder kann daraus sich selbst erkennen. Der AFC wird bestätigt, aber versteht nicht warum der Protagonist erfolg bei Frauen hat und sagt: "Ich mach das doch alles und bekomm nie eine ab!"

Der PUA kann es lesen und sich erkennen. Er denkt, "Wie wahr, wie wahr!"

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Brutal ... jeder kann daraus sich selbst erkennen. Der AFC wird bestätigt, aber versteht nicht warum der Protagonist erfolg bei Frauen hat und sagt: "Ich mach das doch alles und bekomm nie eine ab!"

Klasse, hätte es nicht besser formulieren können ;)

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