Hilfe bei Planung nach Bachelor

14 Beiträge in diesem Thema

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Hallo Leute,

ich hoffe ihr könnt mir bei meiner anstehenden Berufs- / Ausbildungsentscheidung helfen und ich bedanke mich im Voraus fürs Lesen. Es könnte ein etwas längerer Text werden.

Es geht darum, wie es nach meinem Bachelor weitergehen soll. Ich glaube ich war noch nie gut in Entscheidungen treffen und verändere meine Planung immer wieder mal, weshalb ich für ein paar rationale Meinungen dankbar bin.

Ausgangssituation:

Alter: 23

Bachelorabschluss Januar 2016, Fach Flugzeugbau (7 semestrig, 2 Semester über Regelstudienzeit, FH, Note voraussichtlich 2,1)

Momentan: Abschlussarbeit im Automobilbereich bei einem großen Konzern am Bodenseekreis.

Ich bin momentan mit den Gedanken dabei, auch nach der Abschlussarbeit weiter im Automobilbereich zu bleiben, weil die Luftfahrtindustrie in Deutschland vergleichsweise mager ist (sehr mager).

Die Arbeit hier im Unternehmen gefällt mir sehr. Was mich allerdings wirklich stört und auf Dauer ziemlich in die Krise bringen würde ist der Wohnort. Es ist einfach eine verschlafene Stadt mit sehr schlechter Verkehrsanbindung. Für mich steht eines jedenfalls fest, der Ort muss im nächsten Lebensabschnitt stimmen. Damit meine ich, es sollten schon ein paar hundert Tausend Einwohner sein und die Mentalität dürfte wenn möglich auch ein wenig offener sein als hier im Süden BW :D ... ich komme aus dem Raum Köln, da sind die Dinge etwas anders..

Es stellt sich vereinfacht die Frage: Job oder Master? Und wenn Master, dann wechseln an die Uni und evtl. 1-2 Semester länger studieren, wegen den Auflagen?

Warum Uni? Weil die Vorurteile gegen FH Abschlüsse einfach nicht aufhören. Als ich im Unternehmen anfing dachte ich mir noch, dass dieses ständige Uni vs FH Ding hier aufhört.

"Hier sind Leute mit Berufserfahrung, denen interessiert, was wer kann und nicht wo er herkommt" usw. war meine Überzeugung. Bewahrheitet hatte sich das allerdings nicht. Es gibt hier min. drei in meiner direkten Abteilung, die trotz jahrzentelanger Berufserfahrung, teils richtig abwertende Sprüche ablassen. Das demotiviert mich sehr, zumal ich nur mit dem Kopf schütteln kann, wenn ich höre, was die für Vorstellungen haben, was man einer einer FH treibt :D

Da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass die Entscheidungsträger in Personalabteilungen auch oft so denken, stellt sich mir die Frage, ob ich nicht besser an die Uni wechsel und dem Thema ein für alle Male ein Ende setze. Leider hatte ich einen 7-semestrigen Bachelor und die meisten Unis einen 6 Sem. Bachelor, weshalb deren Master dann 4 Sem. dauert. Das wären inkl. möglicher Auflagenfächer etwa 2 Semester mehr bis zum Master, als wenn ich an meiner FH weitermache. Dann müsste ich allerdings einen Master in Flugzeugbau weitermachen. Ein sehr Grundlagenorientierter Studiengang, aber dennoch wäre es doch falsch, weiterhin in eine Richtung zu studieren, von der man nicht mehr ganz überzeugt ist.

Dann gibts noch die Möglichkeit direkt in den Job einzusteigen.

Die erste Frage wäre also Master oder Job?

Vorteile:

- Sofort Geld, bzw. keinen Kredit für den Master aufnehmen

- Ich denke, im Job lerne ich mehr als im Hörsaal

Nachteile:

- wahrscheinlich bleibt mir nur der Einstieg bei Leiharbeitsfirmen, gerade, wenn ich aus dem Schwabenland wieder weg möchte. Wenn ich Glück habe, komme ich in den Mittelstand.

- begrenzte Karriere, ohne Master?

- Könnte im Master endlich mal einen Auslandsaufenthalt machen (was den nötigen Kredit aber weiter in die Höhe treiben würde)

Anschließend stellt sich die Frage, wenn Master, dann an einer Uni?

Für mich sehe ich folgende Möglichkeiten:

Der kürzeste und bequemste Weg:

Master an meiner FH in Flugzeugbau

3 Semester (2 Theorie, 1 Praxis)

- Anschließend wahrscheinlich Einstieg in eine ganz andere Branche..

HAW Hamburg - kurz, aber wieder FH

Master in Fahrzeugtechnik

3 Semester (2 Theorie, 1 Praxis)

- für mich eine tolle Richtung, die mich sehr interessiert. Die Stadt reizt mich sehr.

Uni Stuttgart

Master in Fahrzeug- und Motorentechnik

4 Semester (dafür auch nur 2 Theorie, 2 Praxis)

wahrscheinlich max. 2 Auflagenfächer, was nebenbei machbar wäre

- guter Ruf, aber ist Stuttgart nicht auch Schwabenhochburg? Vielleicht sind die menschen dort dennoch etwas lockerer, wegen Großstadt? (Das ist übrigens nicht böse gemeint! Ich bin nur nicht ganz kompatibel mit der Mentalität und dabei unglücklich^^)

TU Braunschweig

Master Kraftfahrzeugtechnik

4 Semester (3 Theorie, 1 Praxis)

überhaupt keine Vorstellung, was mich dort erwartet

Das sind bis jetzt meine Vorstellungen.

Ich würde mich über all Eure Meinungen und Ratschläge freuen.

Und nochmal Danke fürs Lesen!

Grüße

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Gast The_Phoenix

Vorweg: ich habe nicht den ganzen Beitrag gelesen, habe mich aber in den letzten Monaten mit ähnlicher Thematik beschäftigt.

Ein paar Infos für dich zur Einordnung. Ich studiere Wirtschaftsinformatik an einer Uni mit 7 Semster Bachelor, 3 Semester Master. Der Reiz direkt nach dem Bachelor zu arbeiten war bei mir groß. Vor allen Dingen auch, weil ich schon ein paar Jahre gearbeitet habe und schnellstmöglich in diesen Zustand zurück möchte. Am Ende habe ich mich dann doch für den Master entschieden, als Ergebnis von zahlreichen Gesprächen mit Freunden und teilweise auch Professoren. Die Sache ist zum einen, dass viele Personaler immernoch den Master besser mit Diplom vergleichen können, wobei das für mich ein geringer Faktor war. Wichtiger ist, dass ich nur 3 Semester brauche, also 1,5 Jahre, um hinterher mit dem Master dazustehen und sich die Jobcahncen dadurch deutlich erhöhen. Warum also die Zeit nicht investieren? Selbst wenn du den Schwerpunkt änderst und von FLugzeugtechnik zu KFZ-Technik wechselt und 4 Semester machen musst, wäre das kein Beinbruch. Bist ja noch jung ;-)

Was die wichtigste Rollen spielen sollte ist dein Interesse. Du hast keine Lust mehr in die gleiche Richtung weiter zu studieren, sondern willst lieber etwas anderes (KFZ-Technik) machen? Dann mach das! Du wirst dich sonst nur selbst quälen und am Ende nicht glücklich sein! Klar wäre der Weg an der FH zu bleiben, wie du schon sagtest, bequem, aber meiner Einschätzung nach würdest du dir damit selbst keinen Gefallen tun. Da ist es sinnvoller der schweren Weg zu gehen, am Ende aber eine Tätigkeit auszuüben, die einem gefällt. Deswegen mein Rat: weiter studieren! Irgendwas mit Fahrzeugtechnik.

Um den Studienort auszuwählen musst du wissen was dir wichtig ist? Uni oder FH? Große Stadt oder kleine Stadt? Welcher Schwerpunkt interessiert dich am meisten? Wie viele Studenten hat die FH/ Uni? Wie sind eventuelle Berufseinsteigschancen in der Region nach dem Studium? Es gibt sicherlich noch mehr Kriterien, an denen du ansetzen könntest. Da hilft nur ein bisschen zu recherchieren und eine Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung kann dir natürlich aus dem Forum und auch aus deinem privaten Umfeld niemand abnehmen. Vertrau dabei auf dein Bauchgefühl, das hat meistens Recht.

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Gast Decadence

In Stuttgart hast du halt erstklassige Unternehmen wie Porsche und Daimler direkt vor Ort. Die Menschen dort sind definitiv schwäbisch, aber die Stadt ist voller Studenten wie dir, so dass das kein Problem sein sollte.

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Hab 3 Jahre Bachelor in Stuttgart gemacht, naturwissenschaftlich. Jetzt grade am Master dran, aber woanders.

Scheiß mal auf Karriere und so. Master is muss. Ich war nach dem Bachelor auch am überlegen, aufzuhören. Hab aus Trotz und "Was ich anfang, zieh ich durch" den Master begonnen.

1. Die Zeit geht um wie nix. Bevor du dich halbwegs eingelebt hast (Vor allem bei Standortwechsel), stehst du fast bei der Masterarbeit.

2. Der Master ist einfach geil. Du hast keinen Grundlagengeschiss mehr, keine höhere Mathematik, keine Thermodynamik, keine TM. Jetzt gehts um die Wurst. Konkretes "Das ist das Zeug, was ich lernen wollte, als ich das Studium begonnen habe". Geil!

Wie gesagt. 3 Jahre Stuttgart-Erfahrung. Wenn du dich an Kehrwoche und ans "kannsch, hasch, musssch, willsch" gewöhnen kannst, mach es. (Wobei das Schwäbisch in Stuttgart noch ok ist. Fahr mal mach Leinfelden raus in ne Bäckerei und versuch da mal ne Unterhaltung zu starten.) Der Lifestyle ist geil! Ich hatte die beste verdammte Zeit meines Lebens in Stuttgart! Pro Uni und pro Stuttgart!

bearbeitet von Machi
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Ich mache gerade auch einen Bachelor of Science an einer FH in der Kleinstadt (7 Semester) und will danach in eine Großstadt ziehen, um den Master an einer Uni zu machen.

Ich würde auf keinen Fall mit dem Bachelor in die Arbeitswelt einsteigen - das wird man mit Garantie nach spätestens 5 Jahren bereuen.

Die Unis, auf die ich mich eingeschossen habe, sind: Koblenz, Kassel, Darmstadt, Gießen, Tübingen, Trier, Freiburg, Bochum, Braunschweig, Osnabrück und Stuttgart.

Das Problem ist - wie bei dir - dass die Master 4 Semester umfassen und das man an einigen Unis noch Grundlagenfächer wiederholen muss (ich werde mich wohl für die Uni entscheiden, die mich auch ohne Nacharbeiten der Grundlagenfächer nimmt).

Die Uni Kassel ist nebenbei - soweit mir bekannt - die einzige der oben genannten Unis, die 3 Semester Master anbietet. Du könntest also mal schauen, ob die Uni Kassel ein Fach anbietet, dass mit deinem Bachelor kompatibel ist.

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Um mal eine Gegenstimme zu der einheitlichen Meinung zu bringen:

Ich bin B.Sc. Wing, hatte einen guten Einstieg als Trainee in einem DAX Konzern, nach 2 Jahren kamen die ersten wirklich interessanten internationalen Projekte, jetzt nach knapp 4 Jahren bin ich Projektleiter für die Einführung / Intensivierung eines Digitalisierungsprojektes (Einführung Industrie 4.0) in einer Unternehmensgruppe (Konzernzugehörig) mit knapp 1000 Mitarbeitern und mehreren Milliarden Umsatz. Die Teilprojektleiter (meistens Betriebs- / Produktionsleiter) reporten an mich (sind insgesamt 6-7 Großprojekte). 35 Stundenwoche, Gehalt über dem Durchschnitt von Master Absolventen nach 5 Jahren und 40 Stundenwoche. Regelmäßig Anfragen von Headhuntern.

Fortbildungen lasse ich mir vom Arbeitgeber während der Arbeitszeit bezahlen und bin in einem Talentförderungsprogramm.

Muss aber dazu sagen, dass ich Glück hatte (richtige Zeit, richtiger Ort), im Rahmen eines dualen Studiums eine Facharbeiter Ausbildung in 2 statt 3,5 Jahren gemacht habe sowie Auslandserfahrung. Außerdem durch das duale Studium als auch meine Bachelor Thesis sehr gute und Namenhafte Unternehmen im Lebenslauf.

Möglich ist es also durchaus mit dem Bachelor, aber man sollte einen etwas markanteren Lebenslauf haben. Pflichtpraktikum bei kleinem Mittelständler und sonst nichts weiter und du gehst vermutlich im Einheitsbrei unter. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung ist der Abschluss eh nicht mehr das wichtigste.

Man muss sich halt behaupten können und Situationen auch mal ergreifen, statt es passiv geschehen zu lassen.

bearbeitet von Michael_83
  • TOP 2

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Ich bin B.Sc. Wing

Keine weiteren Fragen.

Nee, ok ich sag noch was dazu. Du wirst primär BWLer mit ein paar Kenntnissen im Ingenieurswesen. Kein Ingenieur mit ein paar BWL Kenntnissen. Korrigier mich wenn ich dir da Unrecht tu. Als Wirtschaftler kannst du durchaus auch mit Bachelor durchstarten, grad bei diesen weder-noch-Studiengängen wie W.Ing, W.Mathe, W.Info.

Fakt ist nunmal, als Bachelor im Ing.wesen bist du n besserer Technischer Zeichner. Und wirst auch oft so wahrgenommen.

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Vielen Dank für die Antworten bis hierhin!

Ich höre oft, dass der Masterweg zu bevorzugen sei. Ich stelle mir dabei aber die Frage, ob es das Wert ist, dass ich durch den Master einen Kredit aufnehmen muss (kein Bafög, Eltern können kaum unterstützen). Im Bachelor hatte ich 3 Semester lang diverse HiWi jobs (konnte zuhause leben), was mir aber schwer zugesetzt hat und sich auch in den Noten widerspiegelte. Ich rechne also erstmal ohne Job, dafür 10.000€ (aufwärts bei Auslandssemester) Schulden als kfw Kredit für 2 Theoriesemester.

Desweiteren fühle ich mich für meine aktuellen Stand schon fast alt. Ich weiß, dass das großer Blödsinn ist, aber ich würde seit jahren schon gern mal ne eigene, schöne Wohnung mit toller Einrichtung haben etc. Dinge, die meine Schulfreunde mit Ausbildung schon längst haben - diese Unabhängigkeit halt und ohne Schulden.

Um nochmal eine konkrete Frage in den Raum zu stellen: was sind Eure Meinung zum Thema:

Ist der Uni Abschluss einem FH Abschluss vorzuziehen, obwohl dabei ein Semester länger studiert werden muss (in meinem Fall)? Mein Bauchgefühl ist zwar da, aber das wechselt leider wie das Wetter.

Würde mich natürlich weiterhin über Meinungen freuen!

bearbeitet von who.kehrs

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Ich bin B.Sc. Wing

Keine weiteren Fragen.

Nee, ok ich sag noch was dazu. Du wirst primär BWLer mit ein paar Kenntnissen im Ingenieurswesen. Kein Ingenieur mit ein paar BWL Kenntnissen. Korrigier mich wenn ich dir da Unrecht tu. Als Wirtschaftler kannst du durchaus auch mit Bachelor durchstarten, grad bei diesen weder-noch-Studiengängen wie W.Ing, W.Mathe, W.Info.

Fakt ist nunmal, als Bachelor im Ing.wesen bist du n besserer Technischer Zeichner. Und wirst auch oft so wahrgenommen.

Konstrukteur, Forscher oder Entwickler wirst du in der Regel nicht als Wing (kenne auch welche, die es geworden sind, aber eher die Ausnahme).

Unternehmensberatung, Produktmanager, Projektmanager, Supply Chain Manager, technischer Vertrieb, strategischer Einkauf, Business Development und Co sind die mittlerweile klassischen Aufgabengebiete von Wirtschaftsingenieuren, alles auch mit Bachelor machbar wenn man den Einstieg ein mal gefunden hat. Sowohl als Wing, als auch als Ing.

Ich selber bin in der Zentralbereichsleitung im Bereich Produktion und Produktionsoptimierung gelandet, klassische Perspektive bei mir wäre z.B. Betriebsleitung. Also recht weit weg von der BWL, brauche aber auch allgemein nur wenig Wissen aus dem Studium.

Mein Bürokollege ist z.B, Maschinenbauer, auch als Bachelor und hat mit 30 gerade die Leitung der Instandhaltung an einer unserer Niederlassungen übernommen. Auch da brauchst du im Prinzip keinen Master für sondern Berufspraxis, Durchsetzungsvermögen und ein gutes Organisationstalent. Gibt auch viele Ingenieure die im Bereich Arbeitssicherheit arbeiten, Anlagen abnehmen, Konformitätserklärungen ausstellen, beim TÜV Auditierungen durchführen usw. usw..

Je weiter es die Karriereleiter hoch geht, um so weniger spezifisches Wissen brauchst du. Das ist auch noch so ein anderer Faktor.

Nur die ersten Sprossen sind mit dem Master natürlich etwas leichter als mit dem Bachelor, da muss ich dir definitiv zustimmen.

Deine Perspektive ist glaube ich ziemlich eingeschränkt von dem, was Ingenieure und Wirtschaftsingenieure so in der Praxis machen. Gerade in großen Unternehmen.
bearbeitet von Michael_83
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Ich bin B.Sc. Wing

Keine weiteren Fragen.

Nee, ok ich sag noch was dazu. Du wirst primär BWLer mit ein paar Kenntnissen im Ingenieurswesen. Kein Ingenieur mit ein paar BWL Kenntnissen. Korrigier mich wenn ich dir da Unrecht tu. Als Wirtschaftler kannst du durchaus auch mit Bachelor durchstarten, grad bei diesen weder-noch-Studiengängen wie W.Ing, W.Mathe, W.Info.

Fakt ist nunmal, als Bachelor im Ing.wesen bist du n besserer Technischer Zeichner. Und wirst auch oft so wahrgenommen.

Konstrukteur, Forscher oder Entwickler wirst du in der Regel nicht als Wing (kenne auch welche, die es geworden sind, aber eher die Ausnahme).

Unternehmensberatung, Produktmanager, Projektmanager, Supply Chain Manager, technischer Vertrieb, strategischer Einkauf, Business Development und Co sind die mittlerweile klassischen Aufgabengebiete von Wirtschaftsingenieuren, alles auch mit Bachelor machbar wenn man den Einstieg ein mal gefunden hat. Sowohl als Wing, als auch als Ing.

Ich selber bin in der Zentralbereichsleitung im Bereich Produktion und Produktionsoptimierung gelandet, klassische Perspektive bei mir wäre z.B. Betriebsleitung. Also recht weit weg von der BWL, brauche aber auch allgemein nur wenig Wissen aus dem Studium.

Mein Bürokollege ist z.B, Maschinenbauer, auch als Bachelor und hat mit 30 gerade die Leitung der Instandhaltung an einer unserer Niederlassungen übernommen. Auch da brauchst du im Prinzip keinen Master für sondern Berufspraxis, Durchsetzungsvermögen und ein gutes Organisationstalent. Gibt auch viele Ingenieure die im Bereich Arbeitssicherheit arbeiten, Anlagen abnehmen, Konformitätserklärungen ausstellen, beim TÜV Auditierungen durchführen usw. usw..

Je weiter es die Karriereleiter hoch geht, um so weniger spezifisches Wissen brauchst du. Das ist auch noch so ein anderer Faktor.

Nur die ersten Sprossen sind mit dem Master natürlich etwas leichter als mit dem Bachelor, da muss ich dir definitiv zustimmen.

Deine Perspektive ist glaube ich ziemlich eingeschränkt von dem, was Ingenieure und Wirtschaftsingenieure so in der Praxis machen. Gerade in großen Unternehmen.

Dir ist klar, dass du mir hier grade 2 schwarze Schafe zeigst und postulierst: "Die meisten Schafe sind schwarz"? (Btw, das is ne Metapher. Ich weiß ja gar nicht, ob du schwarz bist. Falls ja, war Zufall, kein Rassismus Bro.)

Das, was du hier alles vor dir gegeben hast, ist prinzipiell möglich. Klar. Fürn W.Ing. Les dir deine eigenen ersten 2 Sätze nochmal durch. Sagste selbst "Ing.Bereiche machen wir weniger, sondern mehr Wirtschaft. Ok. Cool. Und sogar für nen reinen Ing ist nach dem Bachelor n hoher Posten drin. Siehe dein Kollege. Sehr geil!

Aber hier gehts nicht um dich oder deinen Kollegen, sondern um den TE im Flugzeugbau. Und der ist nun mal reiner Ing. Und für den hab ich grade geantwortet. Karriereplanung bedeutet Chancenmaximierung. Dass es auch irgendwie, irgendwo, zufällig bei irgendwem anders geht, klar. Ist aber keine Planung, nicht die Regel und ich könnt direkt Lotto spielen gehn, wenn ich zocken will. Du und dein Werdegang, Pardon, interessieren mich nicht die Bohne. Mit Einzelfällen kannst du keine Ratschläge für die Allgemeinheit geben. Aber viel Erfolg für dich, auf dass du mit 40 nen AMG fährst.

bearbeitet von Machi

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Hallo nochmal!

Ich habe in der letzten Zeit weiterhin über das Thema nachgedacht. Leider bin ich nie so wirklich überzeugt und ich ändere meine Meinung auch mal gern wieder.. Dennoch wurde mir besonders in den letzten Wochen klar, dass ich hier in Süddeutschland eigentlich nicht länger wohnen möchte. Ich vermisse diese Lockerheit und die Offenheit, die ich aus NRW gewohnt war. Das klingt wahrscheinlich leicht übertrieben, aber ich merke das hier deutlich.

Im Bezug auf die Master-Planung habe ich mich dann informiert, wie das Leben in Stuttgart sein solle. Leider scheint die Mentalität dort nicht viel anders zu sein (Bitte nicht als Abwertung sehen). Das schreckt mich einfach sehr ab, weil ich hier nicht glücklich bin - das mag durchaus an mir selbst liegen. Wenn ich aber mal für ein Wochenende zurück in die Gegend Köln gefahren bin, hatte ich das Gefühl wieder zu leben. Das ist also ein Punkt, den ich nicht ausblenden kann.

Vielleicht könntet Ihr mir nochmal Meinungen sagen. Manchmal braucht man vielleicht einfach Anregungen von Leuten mit mehr Erfahrung.

Ich stelle mir momentan die Frage, ob ein Uni Master wirklich viel wertvoller ist als ein FH Master. In Köln gibt es z.B. Fahrzeugtechnik/Maschinenbau an der TH Köln (ehem. Fachhochschule Köln). Das wäre dann (zumindest laut dieser Rankings) anstatt einer Aufwertung (zu Uni Stuttgart) eher eine Art Abstieg (von FH Aachen). Und während ich das schreibe, merke ich leicht, wie blöd diese Denkweise ist, weil ich eigentlich selbst weiß, dass es darum geht, was man aus dem Studium macht. Aber ich frage mich dabei einfach, ob sich Nachteile in der Jobsuche ergeben.

Zudem kann ich nun sagen, dass ich nicht mehr das Ziel habe, bei den großen Konzernen unterzukommen, weil diese ebenfalls hauptsächlich im Süden liegen (Ingenieurwesen).

Ich frage mich was der richtige Weg ist. Das Studium an einer FH in NRW hätte neben dem oben genannten Aspekt auch zeitliche und finanzielle Vorteile. Aber wenn der Uni Abschluss deutlich bessere Chancen bei der Jobsuche mit sich bringt, wäre es vielleicht besser "in den sauren Apfel zu beißen" und es einfach durchzuziehen...

Ich würde mich wirklich sehr über Eure Meinungen freuen!

bearbeitet von who.kehrs

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Wenn du doch in AC bist, warum willst du dann unbedingt wechseln? Aachen ist doch quasi der kleine Bruder von Köln. (Das gefällt den Aachenern jetzt nicht, aber es ist definitiv Rheinland!) Die FH ist doch richtig gut angesehen und es gibt auch so einen ähnlichen Studiengang hier. Hört sich relativ gut an, auch mit den Möglichkeiten ins Ausland, auf Englisch etc. Ansonsten kannst du noch probieren an die RWTH zu wechseln, das geht von der FH Aachen relativ gut. Auflagen kriegst du allerdings schon relativ heftige, die dauern 1-2 Semester, aber der Master an sich ist auch nur 3semestrig. Ich würde den Master auf jedenfall machen, du bist noch relativ Jung und die 3-4 Semester gehen ruckzuck vorbei.

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Hey,

danke für die Antwort! An der FH Aachen kann ich leider nicht den Master in Fahrzeugtechnik machen. Ich könnte problemlos in Luftfahrttechnik bleiben (wofür ich mich sicherheitshalber auch bewerben werde) aber ich weiß halt jetzt schon, dass ich nachher höchstwahrscheinlich nicht in dieser Branche arbeiten werde.

Was die RWTH betrifft ist es tatsächlich so, dass sehr üble Auflagenfächer im Umfang von 2 Semestern warten (inkl. allen Hürden, die gestellt werden). Wo wir wieder beim Punkt wären, ob es das wirklich Wert ist, zumal ich das ganze auch irgendwie finanzieren muss.

Der Studiengang in Köln ist glücklicherweise auch komplett in Englisch (sehe ich als Pluspunkt). Ich kenne diese Hochschule nur einfach überhaupt nicht. Wenn ich mir die Stellenanzeigen bei Stepstone ansehe in NRW, wäre es vllt. sogar besser einen allgemeinen Maschinenbau Master zu machen, was ebenfalls in Köln möglich wäre.

Promovieren möchte ich definitiv nicht.

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Du musst dich entscheiden: Willst du in erster Linie dein Berufsleben oder dein Privatleben optimieren?

Wenn du wirklich aus dem Flugzeug-Bereich weg in den Automobilbereich willst, dann wäre es tödlich, einen Master im Flugzeugbereich draufzusatteln. Dann wäre Berufserfahrung im Automobilbereich absolute Prio 1. Die Abschlussarbeit war bei dem Unternehmen schon einmal eine optimale Entscheidung. Solltest du die Möglichkeit haben dort nach dem Bachelor einzusteigen, wäre es aus beruflicher Sicht fahrlässig das nicht zu machen! Dann zieh nach Konstanz, da gibts wenigstens ein paar Studenten. Die Wirtschaft fordert flexible Arbeitskräfte - was Studis gerne so interpretieren: Ich bin flexibel, wenn ich für ein Jahr nach Barsilien, die USA oder wenigstens Berlin soll.Flexibilität schließt aber auch die umgekehrte Richtung nicht aus. Gerade viele Automobilzuliferer sind stark in Provinzen vertreten.

Sollte es wegen der momentanen Lage kein passendes Einstiegsangebot geben wäre der Master deine Wahl 1b. Aber halt zwingend in dem Bereich in dem du später arbeiten willst. Gerade die Automobilindustrie kann es sich leisten auf recht geradlinige Lebensläufe zu achten.

Die Themen Master/Bachelor/FH/Uni werden überbewertet. Wenn du mal im Beruf bist zählt vorwiegend Leistung. Wenn du mal eine Abteilung leitest (oder auch "nur" ein Team) fragt keiner mehr nach deinem Abschluss. Ich treffe auch in Großkonzernen immer wieder Abteilungs- oder gar Bereichsleiter, die über die Ausbildung / IHK kamen...

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