Gedanken eines Alphas - Die etwas anderen Storys Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Pingumann 6]

„Und nun?“ fragt sie.

„Was, und nun?“

„Na, wo gehen wir hin? Zu dir mag ich nicht, zu deinem unordentlichem Mitbewohner.“ Sie schweigt kurz. „Aber wir könnten ja zu mir gehen.“

Ich weiß nicht, ob ich das will. Der Traum jedes Mannes. Wären wir in einem Cartoon, müsste der Einarmige Bandit in meinen Augen Früchte und Lucky Seven umher rollen – Jackpot. Wir hatten ein tolles Date, sie ist schön und intelligent. Wir haben den gesamten Abend zusammen gelacht, knutschen schon seit Stunden, sie stöhnt mir dabei ins Ohr. Unsere Hände wandern. In Gedanken liegen wir bereits nackt im Bett. Eine ältere Dame läuft an uns vorbei und grinst. Nein, wir sind in keinem Cartoon. Es ist kalt, mittlerweile schon fast zwei Uhr morgens und sie wartet mit glänzenden Augen auf meine Antwort. Ich mag sie viel zu sehr, besonders für die kurze Zeit. Es sind erst vier Tage vergangen, seitdem ich sie kenne und ich war bereits nach unserem ersten Treffen Feuer und Flamme für diese Frau.

„Ich weiß nicht.“ sag ich.

„Was spricht denn dagegen?“

Ja, was spricht dagegen? Dies ist mein letzter Tag. Nimmt sie andere Kerle auch so schnell mit nach Hause oder bin ich die Ausnahme? Bin ich Mittel zum Zweck oder mag sie mich wirklich? Warum habe ich diese Gedanken überhaupt? Ich weiß, dass ich mir über so etwas den Kopf nicht zerbrechen sollte, nicht in unserer heutigen Gesellschaft. Ich bin doch selbst nicht anders. Wir sind beide erwachsen und müssen uns für unsere Taten nicht rechtfertigen. Ich will nichts Ernstes. Ok, tief in mir sehne ich mich danach. Aber ich bin ein mit Zweifeln durchzogener Mensch. Manchmal fühle ich mich wie etwas, das angefangen hat zu faulen. Vielleicht wie eine Blume. Auf den ersten Blick stört es nicht, es fällt nicht einmal auf. Eine Blume ist schön. Solange bis man bemerkt hat, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Es ist beim ersten betrachten bloß nicht aufgefallen. Die Zweifel zerren an mir, unterbewusst kommt der Dämon mit dem ausdruckslosen Gesicht auf mich zu, grinst mich mit viel zu vielen Zähnen an und legt seinen Finger in die offene Wunde. Natürlich will ich mit dir schlafen. Es spricht nichts dagegen. Außer, dass mein letztes Mal ewig her ist. Ich eine verkappte Einstellung Sex gegenüber habe – Versagensängste. Zwar habe ich jetzt in diesem Augenblick eine Mordslatte, wenn du mir deine Hände in den Schritt legst. Ich kann dir aber nicht garantieren, ob das später im Bett immer noch so sein wird. Ich werde scheiße sein und dich enttäuschen. Ich habe mich seit Wochen nicht rasiert. Ich habe seit Monaten nicht mehr trainiert und fühle mich einfach nur fett. Ich werde mir den Kopf darüber zerbrechen, ob es richtig war mit dir zu schlafen. Ich will dich nicht enttäuschen. Wie wirst du hinterher von mir denken? Wie werde ich von dir denken? Sind diese Gefühle für dich danach immer noch da oder wird mein ungewollter Abwehrmechanismus sie – schon wieder – erbarmungslos zerschmettern. Bist du die Richtige? Bist du gut genug für mich? Werde ich mit dir glücklich sein und endlich aufhören zu suchen? Warum frage ich mich das? Ich kenne dich doch kaum! Melde ich mich noch einmal? Willst du das überhaupt? Wirst du dich melden? Werden wir über so eine große Entfernung Kontakt halten können? Liegt das in deinem Interesse? Treffen wir jetzt andere Leute und tun dann so, als wäre nichts gewesen, wenn ich wieder da bin? Wollen wir in drei Monaten an diesem Punkt weitermachen? Mag ich dich dann noch so sehr wie jetzt? Machst du dir auch solche Gedanken wie ich? Was willst du eigentlich von mir? Warum frage ich mich das überhaupt? Ich kenne dich nicht, leider.

„Eigentlich spricht nichts dagegen, lass uns zu dir gehen.“

[Alerio 1097]

Sehr lebendig geschrieben.

Hast du das auch erlebt oder ist das die reine Fiktion eines KJs?

[Stuntman 562]

Sehr lebendig geschrieben.

Hast du das auch erlebt oder ist das die reine Fiktion eines KJs?

Ficktion!

Wie auch immer, nette Lektüre. Bitte mehr davon.

Grüße

Stuntman