"Der Wärmetod" oder die große Frage nach dem Sinn

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Die Vorstellung das das Universum zyklisch ist und alle Konfigurationen wieder und wieder durchlaufen werden entspricht Nietzsches ewiger Wiederkunft und wäre für mich die tröstlichste Variante. Allerdings sprechen die Fakten eher dafür, dass das Universum irgendeine Form von Wäremetod erleiden wird.

bearbeitet von Rosenberg

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Nein, das kannst du so leider nicht argumentieren, da hast du wie schon oben erklärt mehrere Fehler drin. Aber wieso gefällt dir denn ein unendlich lange existierendes Universum so gut? Bei einer unendlichen Lebensdauer des Universums gibt es drei Möglichkeiten. Einerseits könnte das Universum gegen einen Endzustand konvergieren, also z.B. Wärmetod. Zweitens könnte das Universum zyklischen Charakter haben, d.h. irgendwann in seiner Entwicklung kommt es zu einem Zustand, den das Universum schon einmal zuvor eingenommen hat und damit fängt eine unendliche Schleife an (unter Annahme, dass das Universum vollständig deterministisch funktioniert). Die dritte Variante ist die, dass das Universum nicht zu einem Endzustand konvergiert und auch in keine Endlosschleife hineinfällt. Dann muss das Universum zwangsläufig alle physikalisch möglichen Konfigurationen hervorbringen im Laufe seines unendlichen Lebens. Das bedeutet zum Beispiel, dass in einem solchen Universum eine Version von dir geben wird, die grün ist, eine Version, die ein skrupelloser Diktator ist, eine Version, die unvorstellbare Schmerzen erleiden muss ... Die Vorstellung eines nicht sterbenden Universums ist meiner Meinung nach noch viel nihilistischer als die Perspektive des Wärmetods in > 10100 Jahren.

Das stimmt so natürlich nicht. Die Folge 1,3,5,...,2n+1 konvergiert nicht, ist nicht periodisch (konvergiert insbesondere auch nicht gegen etwas quasi-periodisches) und nimmt noch nicht einmal alle natürlichen Zahlen an.

Es gibt also durchaus auch Möglichkeit 4: Das Universum stirbt nie und dennoch werden unendlich viele Zustände niemals auch nur im Ansatz erreicht.

Nein. Das unendlich ausgedehnte Universum als ganzes wird unendlich viele Zustände kennen und dann greift auch dein Argument. Einen Beobachter interessiert aber nicht das gesamte Universum, zumal entfernte Raumbereiche (space-like) gar nicht kausal verknüpft werden können mit dem Ort des Beobachters. Nimmt man nun einen beliebig grossen, klar definierten Bereich des Raumes (z.B. Würfel mit Kantenlänge 10^100 pc), dann ist unter der Annahme, dass der Raum der möglichen Konfigurationen in diesem Würfel einen diskreten Charakter hat, dein Argument nicht mehr gültig. Dann kannst du die Menge der Konfigurationen auf ein endlich begrenztes Subset M der natürlichen Zahlen abbilden beginnend mit 0 und mit einem maximalen Wert. Und da müssen alle "deterministischen" Folgen (deterministisch im Sinne dass für jedes Glied an a priori ein eindeutiger Nachfolger an+1 bestimmt ist) in einem Zyklus enden, der ein Subset A von M ausfüllt.

Die Idee mit dem Urknall, der am "Rand des Universums" immer noch stattfindet, meint, dass es einen Zustand des Vakuums gibt der mit einer extremen Ausdehnungen einhergeht und daher Inflatonfeld genannt wird. Wir kennen diesen Zustand weil der Teil des Universums, den wir beobachten können, schon einmal so eine Phase durchlaufen: die kosmische Inflation. Es gibt die Vermutung, dass die kosmische Inflation nie aufgehört hat sondern in anderen Teilen des Universums immer weiter geht. Das Inflatonfeld hat gegenüber dem normalen Vakuum höhere Energie und kann daher in das normale Vakuum plus freiwerdende Energie zerfallen. Durch diesen Zerfall soll die Masse unseres Teils des Universums entstanden sein. Sollte diese Theorie zutreffen, wäre der Teil des Universums der uns bekannt hat nur ein Bruchteil des eigentlichen Universums, das sich von dem was wir kennen radikal unterscheidet.

Dein Szenario (eternal inflation) gibt es zwar, hat aber nichts zu tun mit dem Universum, von dem der Kollege Bondig redet (ein Universum, an dessen Rand der Big Bang weiterhin stattfindet um zusätzliche Masse zum Erreichen einer gewissen konstanten Dichte zu produzieren. Ich denke, der Kollege verwechselt/missinterpretiert hier den CMB und den Begriff kritische Dichte). Inflation ≠ Big Bang.

bearbeitet von tinkie-winkie

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Hmm..... ich habe nicht alles ganz genau gelesen aber das Ausgangsposting...

@Bondig

Geht man davon aus, dass in 10^100 Jahren jegliches Leben ausgelöscht ist - warum tun wir uns das Ganze an? Also das Leiden, die Quälerei und Schinderei? Genauso sinnlos sind Glücksgefühle und Momente der Hoffnung.

Da ist eine sehr "destruktive" und "depressive" Herrangehensweise ( negatives MindSet) und alles andere als Realistisch oder irgendwie Sinnvoll, wie du ja slebst festgestellt hast....

Ich habe dazu eine Frage,k zum Dickgedruckten: WARUM sollte jemand davon ausgehen? Kanst du mindestens EINEN GUTEN GRUND nennen, warum ein Mensch davon ausgehen sollte? Ja in der Frage ist eine Wertung enthalten aber da ist genau der Punkt: EINEN GUTEN GRUND!

Sollte das Universum tatsächlich aus dem Nichts (= 0) entstanden sein, wäre es doch nur "gerecht" (also mathematisch sinnvoll), dass es tatsächlich unendlich ist und somit ausgeglichen oder besser: symmetrisch, ist. Es würde den Gesetzmäßigkeiten der Logik folgen und würde aus dieser Sicht gesehen tatsächlich Sinn ergeben. Philosophisch könnte man auch so argumentieren: Würden wir in einem endlichen Universum leben, dann dürfte es mathematisch keine Null und kein Unendlich geben. Es gäbe eine fest definierte obere und untere Grenze. Und da es sie nicht gibt...

WAS GENAU bedeutet denn Unendlichkeit= OHNE Ende und OHNE Anfang, also OHNE festdefinierten Größen, es ist der Graf der immer gegen Null läuft aber die Null niemals erreicht, und das in mehreren Dimensionen. Es ist etwas was nicht fassbar ist...

Schau dir das menschliche Gehirn an, wie groß es ist. Es ist NUR im Kopf drinne, da passt es rein. Und es hat eine FESTE größe... und jetzt versuch die Unendlichkeit/das Universum, die NIEMALS in dieses Gehirn reinpassen könnte, darein zu bekommen. Ist das möglich? Ist es Möglich für den Menschen das, was er NIEMALS erfassen kann zu erfassen? Allein die Größe von Unendlichkeit ist NICH erfassbar, daher auch UNENDLICHKEIT genannt... aber der Versuch alleine zeigt den Irrgang!

Ich kann dir nur dringlichst ragten, die Mathematik wegzulassen was diese Themen angeht... damit kommst du nicht weit wenn du dich mit UNENDLICHKEIT beschäftigen willst, sondern du wirst verzweifeln. Es ist für das Menschliche Gehirn ein Erfassen von Unendlichkeit nicht möglich, da es zu klein ist und nicht dafür geeignet und sie gehen daran zugrunde, wenn sie es permanent probiern... ! Alles, was aus dem Menschlichen Gehirn kommt ist zu einer Erfassung nicht fähig, das bedeutet absolut alle Comuter sind und werden NIEMALS in der Lage sein, die Unendlichkeit zu erfassen und ein ENDE oder ein ANFANG zu erkennen, da es eben diese nicht gibt! Das ist faszinierend.....

Und genau darauf steuerst du auch zu wenn du diese seltsamen MindSet pflegst...

Respektiere doch das, was du NICHT erfassen kannst und erfreue dich dessen, und dass du Teil eines größeren bist was du niemals wissen oder sehen wirst können. Nimm es doch mal als eine immerwährende Überraschung an und ERFREUE dich daran, GENIEßE ES, anstatt permanent zu versuchen es zu VERSTEHEN und zu DURCHSCHAUEN....

Das ist nur mein Tipp an dich.

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing

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Nein. Das unendlich ausgedehnte Universum als ganzes wird unendlich viele Zustände kennen und dann greift auch dein Argument. Einen Beobachter interessiert aber nicht das gesamte Universum, zumal entfernte Raumbereiche (space-like) gar nicht kausal verknüpft werden können mit dem Ort des Beobachters. Nimmt man nun einen beliebig grossen, klar definierten Bereich des Raumes (z.B. Würfel mit Kantenlänge 10^100 pc), dann ist unter der Annahme, dass der Raum der möglichen Konfigurationen in diesem Würfel einen diskreten Charakter hat, dein Argument nicht mehr gültig. Dann kannst du die Menge der Konfigurationen auf ein endlich begrenztes Subset M der natürlichen Zahlen abbilden beginnend mit 0 und mit einem maximalen Wert. Und da müssen alle "deterministischen" Folgen (deterministisch im Sinne dass für jedes Glied an a priori ein eindeutiger Nachfolger an+1 bestimmt ist) in einem Zyklus enden, der ein Subset A von M ausfüllt.

Zunächst einmal ist demjenigen, der Determinismus auf QM-Ebene nachweist, wohl der Nobelpreis sicher. Inwieweit die Diskussion relevant ist, sei daher mal dahingestellt...

Dennoch hast du in dieser Argumentation noch weitere physikalisch fragwürdige Annahmen:

1. Ist Raum(zeit) als solche quantisiert, d.h. diskret oder kontinuierlich? Daraus folgt direkt, ob die "Position" und "Geschwindigkeit" (im Sinne der Wellenfunktion) von Teilchen diskret oder kontinuierlich ist. => Wieder ist dir der Nobelpreis wohl sicher

2. Wie willst du einen Bereich des Raums "klar definieren", wenn sich die Raumzeit als solche ausdehnt? Das ist zumindest nicht mehr trivial. Wie schaut es unter der Annahme von einer diskreten Raumzeit mit der Anzahl der Zustände aus?

3. Dein Raum ist kein abgeschlossenes System. In einem unendlichen Universum lässt sich daher (prinzipiell) unbeschränkt viel Energie in deinen Raum zuführen. Im Prinzip kennt man nach meinem Kenntnisstand aber gerade kein Limit wie hoch Zustände angeregt werden können bspw. im harm. Oszillator. Haben Photonen eine maximale Frequenz/Energie? Ist das Spektrum wirklich diskret unter Berücksichtigung von Dingen wie Doppler-Effekt, Streuung usw.? Gibt es eine maximal mögliche Geschwindigkeit? Wenn nicht, dann ist der Zustandsraum eben nicht mehr beschränkt.

Insofern ist deine Annahme eines beschränkten Zustandsraumes fragwürdig, Natürlich kann es sein, dass das Universum tatsächlich die Voraussetzungen dafür erfüllt, aber die Annahme stillschweigend zu treffen, ist nicht gerade sinnvoll.

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WAS GENAU bedeutet denn Unendlichkeit= OHNE Ende und OHNE Anfang, also OHNE festdefinierten Größen, es ist der Graf der immer gegen Null läuft aber die Null niemals erreicht, und das in mehreren Dimensionen. Es ist etwas was nicht fassbar ist...

Nein Weder noch, Unendlichkeit kann einen Anfang haben, hat festdefinierte Größen ist nicht notwendig ein Graph der immer gegen Null läuft, auch nicht in mehreren Dimensionen und ist durchaus in bestimmten Sinnen fassbar.

Ich kann dir nur dringlichst ragten, die Mathematik wegzulassen was diese Themen angeht

Dazu kann ich auch nur allgemein raten. Das ändert aber nichts daran dass man mit philosophischen Begriffen genau so klar sein muss wie mit mathematischen, sonst kommt nichts sinnvolles heraus.

Es ist für das Menschliche Gehirn ein Erfassen von Unendlichkeit nicht möglich, da es zu klein ist und nicht dafür geeignet und sie gehen daran zugrunde, wenn sie es permanent probiern

Wir sehen am Beispiel der QM das wir etwas nicht vollständig erfassen müssen um etwas ausgezeichnet mathematisch verstehen zu können. Man sollte nur nicht vergessen, dass das alles nur Modelle sind (unvollständig, zwischenschritte).

Respektiere doch das, was du NICHT erfassen kannst und erfreue dich dessen, und dass du Teil eines größeren bist was du niemals wissen oder sehen wirst können. Nimm es doch mal als eine immerwährende Überraschung an und ERFREUE dich daran, GENIEßE ES, anstatt permanent zu versuchen es zu VERSTEHEN und zu DURCHSCHAUEN....

Neugierde ist eine hervorragende menschliche Eigenschaft, es muss ja nicht jeder auf alles neugierig sein. Aber selbst wenn wir bestimmtes nie erfahren werden wird es den Weg zu dieser Erkenntnis wert sein.

Da ist eine sehr "destruktive" und "depressive" Herrangehensweise ( negatives Mindset) und alles andere als Realistisch oder irgendwie Sinnvoll, wie du ja slebst festgestellt hast....

Es ist ebebn durchaus ein realistisches Szenario und damit auch Sinnvoll, was auch immer das in dem Kontezt heißen soll.

tether, tinkie-winkie:

Insofern ist deine Annahme eines beschränkten Zustandsraumes fragwürdig, Natürlich kann es sein, dass das Universum tatsächlich die Voraussetzungen dafür erfüllt, aber die Annahme stillschweigend zu treffen, ist nicht gerade sinnvoll.

So wie ich das verstehe ist auch ein zentrales Argument das unendlich viele Teile des Universum kausal abgschnitten sind von jeder endlichen Teilmenge ('Teil' in einem naiven Sinne gemeint, synonym zum Zustandsraum). Das gilt aber doch nur wenn man irgendeine Art von gleichzeitigkeit oder zeitliche Beschränkung vorrausetzt, soweit ich weiß. Gebe ich genug Zeit kann Licht auch wieder zurückwandern und wir gehen ja von einem auch zeitlich unendlichen Universum aus. Daher kann man nicht sinnvoll von endlichen Zustandsräumen sprechen.

bearbeitet von itsmagic

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Und natürlich exisitieren Gravitationslinsen. Da hast du zwei von unzähligen:

497px-Einstein_cross.jpg

486px-HST-Smiling-GalaxyClusterSDSS-J103

so gesehen, müsste man überall Verzerrungen sehen. Stattdessen sind die Aufnahmen der Teleskope absolut gestochen scharf. Wie gesagt, ich glaube nicht an den Urknall.

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Nein. Das unendlich ausgedehnte Universum als ganzes wird unendlich viele Zustände kennen und dann greift auch dein Argument. Einen Beobachter interessiert aber nicht das gesamte Universum, zumal entfernte Raumbereiche (space-like) gar nicht kausal verknüpft werden können mit dem Ort des Beobachters. Nimmt man nun einen beliebig grossen, klar definierten Bereich des Raumes (z.B. Würfel mit Kantenlänge 10^100 pc), dann ist unter der Annahme, dass der Raum der möglichen Konfigurationen in diesem Würfel einen diskreten Charakter hat, dein Argument nicht mehr gültig. Dann kannst du die Menge der Konfigurationen auf ein endlich begrenztes Subset M der natürlichen Zahlen abbilden beginnend mit 0 und mit einem maximalen Wert. Und da müssen alle "deterministischen" Folgen (deterministisch im Sinne dass für jedes Glied an a priori ein eindeutiger Nachfolger an+1 bestimmt ist) in einem Zyklus enden, der ein Subset A von M ausfüllt.

Zunächst einmal ist demjenigen, der Determinismus auf QM-Ebene nachweist, wohl der Nobelpreis sicher. Inwieweit die Diskussion relevant ist, sei daher mal dahingestellt...

Dennoch hast du in dieser Argumentation noch weitere physikalisch fragwürdige Annahmen:

Ist Raum(zeit) als solche quantisiert, d.h. diskret oder kontinuierlich? Daraus folgt direkt, ob die "Position" und "Geschwindigkeit" (im Sinne der Wellenfunktion) von Teilchen diskret oder kontinuierlich ist. => Wieder ist dir der Nobelpreis wohl sicher

(...)

Insofern ist deine Annahme eines beschränkten Zustandsraumes fragwürdig, Natürlich kann es sein, dass das Universum tatsächlich die Voraussetzungen dafür erfüllt, aber die Annahme stillschweigend zu treffen, ist nicht gerade sinnvoll.

Ja, richtig, Determinismus und Diskretheit des Zustandsraums sind a priori Annahmen, auf denen mein Argument basiert. Das habe ich aber auch transparent gemacht in meinem Posting, ich habe die Annahmen nicht stillschweigend getroffen, wie du mir vorwirfst.

Man kann sich aber auch auch eine solche "Ergodenhypothese" basteln (mit der Aussage, dass alle Möglichkeiten realisiert werden müssen), wenn du eine rein probabilistische Mechanik annimmst. Bleibt noch die Diskretheit des Zustandsraumes. Die kann ich dir natürlich nicht beweisen, aber es ist keine unsinnige Annahme. Zum Beispiel in einem Universum, das durch die LQG beschrieben wird, wird der Zustandsraum diskret sein.

Wie willst du einen Bereich des Raums "klar definieren", wenn sich die Raumzeit als solche ausdehnt? Das ist zumindest nicht mehr trivial. Wie schaut es unter der Annahme von einer diskreten Raumzeit mit der Anzahl der Zustände aus?

Doch, das ist trivial. Zum Beispiel die Grösse eines Atoms ändert sich nicht bei expandierendem Raum, 10100 pc werden immer genau 10100 pc bleiben, egal wie sich der Raum expandiert/kontrahiert. Wenn alle Dinge mit dem Skalenfaktor a(t) mitskalieren würden, könnten wir die Expansion des Raumes ja gar nicht messen.

3. Dein Raum ist kein abgeschlossenes System. In einem unendlichen Universum lässt sich daher (prinzipiell) unbeschränkt viel Energie in deinen Raum zuführen. Im Prinzip kennt man nach meinem Kenntnisstand aber gerade kein Limit wie hoch Zustände angeregt werden können bspw. im harm. Oszillator. Haben Photonen eine maximale Frequenz/Energie? Ist das Spektrum wirklich diskret unter Berücksichtigung von Dingen wie Doppler-Effekt, Streuung usw.? Gibt es eine maximal mögliche Geschwindigkeit? Wenn nicht, dann ist der Zustandsraum eben nicht mehr beschränkt.

Vorab: natürlich gibt es eine maximale Geschwindigkeit, nämlich c ;). Aber um auf dein eigentliches Argument einzugehen: Da gibt schon eine Grenze: Wenn der Schwarzschild-Radius der Energie, die du in dein abgestecktes Volumen einführst, die Dimensionen des Volumens überschreitet, wird daraus ein schwarzes Loch. Nun ist es natürlich wieder schwierg, Aussagen zum Informationsgehalt schwarzer Löcher zu machen. Wenn man vom holographischen Prinzip ausgeht, dann ist auch bei einem schwarzen Loch die Informationsmenge durch die Oberfläche des Ereignishorizonts begrenzt und somit die Menge der möglichen Zustände.

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So wie ich das verstehe ist auch ein zentrales Argument das unendlich viele Teile des Universum kausal abgschnitten sind von jeder endlichen Teilmenge ('Teil' in einem naiven Sinne gemeint, synonym zum Zustandsraum). Das gilt aber doch nur wenn man irgendeine Art von gleichzeitigkeit oder zeitliche Beschränkung vorrausetzt, soweit ich weiß. Gebe ich genug Zeit kann Licht auch wieder zurückwandern und wir gehen ja von einem auch zeitlich unendlichen Universum aus. Daher kann man nicht sinnvoll von endlichen Zustandsräumen sprechen.

Es ist tatsächlich so, dass der Teil des Universums der uns beeinflussen kann räumlich begrenzt ist. Der Grund ist das durch die Raumausdehnung ein Körper ab einer bestimmten Distanz, den Hubble-Radius, sich schneller als Lichtgeschwindigkeit von uns vor bewegt. Die Frage, ob es endlich viele oder unendlich viele Konfigurationen gibt, hängt also allein von der Frage ab, ob alle Zustände letztlich diskret sind oder es auch kontinuierlich Zustände gibt. Die Frage ist noch ungeklärt, wobei mehr dafür spricht, dass das Universum nur diskrete Zustände enthält.

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@Rosenberg und weitere:

Alles, was hier geschrieben wird beruht was vorhandenes Wissen. Wen man nun berücksichtigt, was wir alles nicht wissen, sind die Aussagen, die einige hier machen, so wie du auch nur Spekulation und Theorie. Keinesfalls ist es möglich die tatsächliche Beeinflussung von Uns als räumlich begrenzt zu beschreiben.

Spekulationen und Theorien sollten auch als solche benannt werden.

@Aspie

so gesehen, müsste man überall Verzerrungen sehen. Stattdessen sind die Aufnahmen der Teleskope absolut gestochen scharf. Wie gesagt, ich glaube nicht an den Urknall.

gestochen Scharf nur aus unseren menschlichen Augen. Das darf man nicht vergessen, dass hier nur Menschen mit sehr gerringen technischen und sehr kleinen menschlichen Mitteln sich bemühen Erklärungen zu finden und Modelle zu entwickeln.

Defakto geht es hier wohl eher um "ein Versuch von einigen Menschen europäischen Kulturkontextes, das Universum näher zu untersuchen auf das, was durch menschliche Augen und mit menschlichen technischen Hilfsmitteln beobachtbar ist und Ideen, Thesen sowie Erklärungen für das von ihnen wahrgenommene zu entwickeln."

lg,

LoveLing

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@ Aspie:

Aspie ich hab mir einige deiner Posts in diesem Thread durchgelesen... du diskutierst ohne jegliches Wissen - machst dir nichtmal die Mühe um dir wenigstens mal etwas auf Wikipedia schnell anzulesen. Z.B. deine Antwort auf die Gravitationslinsen - hast du perfekt bewiesen dass du keine Ahnung hast, worum es bei Gravitationslinsen eigentlich geht. Nichtsdestotrotz nutzt du dann deine Antwort zur Begründung deiner Meinung. Ich glaube, dass du dir dessen nicht bewusst bist ? Deswegen schreibe ich das... ich weiß ja nicht ob du evtl. mal studieren willst oder so... da kannst du nicht so weiter machen, wie du das hier tust.

Edit: ok, "ohne jegliches Wissen" ist doch übertrieben ausgedrückt - ersetze es durch "mit unzureichendem Wissen".

bearbeitet von Bernstyler
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warum tun wir uns das Ganze an? Also das Leiden, die Quälerei und Schinderei? Genauso sinnlos sind Glücksgefühle und Momente der Hoffnung.

Leben ist wie schwimmen, schwimmt man nicht geht man unter, und wer ertrinkt schon gerne.

Die nächste Insel ist immer das Ziel, aber auf der wird es irgendwann langweilig dann schwimmt man wieder auf der Suche nach einer neuen.

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@ Aspie:

Aspie ich hab mir einige deiner Posts in diesem Thread durchgelesen... du diskutierst ohne jegliches Wissen - machst dir nichtmal die Mühe um dir wenigstens mal etwas auf Wikipedia schnell anzulesen. Z.B. deine Antwort auf die Gravitationslinsen - hast du perfekt bewiesen dass du keine Ahnung hast, worum es bei Gravitationslinsen eigentlich geht.

Wie gesagt, diese Effekte können durch was weiß ich ausgelöst worden sein. Aufgrund von ein paar Fotos darauf zu schließen, dass es Gravitationslinsen gäbe, halte ich für sehr gewagt.

Aber nichtsdestotrotz, empfehle ich die Videos mit dem Titel "Physik vor dem Kollaps" (3Sat). Das Video lässt tief blicken.

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Aspie, ich geh ein letztes mal auf dich ein. Beschäftige dich mal ein wenig mit Theorie bzw. Modellierung - als Abstraktion dessen, "was in Wirklichkeit ist". Klar könnte die Ursache für ein Phänomen ein Anderer sein, wie der "Mainstream" (z.B. = Physik) gerade modelliert/theorisiert. Popper sagt, dass man deswegen Theorien/Modelle nur falsifizieren kann. Solange du nicht scheinbar Experimente bzw. Beobachtungen liefern kannst, die einer Theorie/ einem Modell offensichtlich zuwider spricht, kannst du weder die Falschheit noch den evtl. beschränkten Gültigkeitsbereich der Theorie/ des Modells postulieren. Es können sogar verschiedene Modelle/Theorien konkurieren und dann ist diese zu bevorzugen, die die größte Gültigkeitsspanne umfasst.

Damit solltest du dich einerseits befassen und andererseits dich evtl. dich näher mit den Theorien (wie hier Physik) mal näher auseinander zu setzen, bevor du irgendwelchen Leuten glaubst, die einfach beweisen, dass sie keine Ahnung haben. Z.B.:

Bei deinem Artikel über Relativitätstheorie haben die Verfasser schön bewiesen, dass sie das Prinzip gar nicht verstanden haben - sie widerlegen die Relativitätstheorie am 2. Postulat (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit). Dabei braucht die Relativitätstheorie gar nicht das 2. Postulat - dieses ergibt sich automatisch aus dem ersten (alle Inertialsysteme sind gleichwertig). Man müsste also anfangen zu argumentieren, dass das erste Postulat also keinen Sinn macht, was sie offensichtlich nicht tun.

Das ist vlt alles nicht so trivial, diese Theorien sind für den Laien manchmal gar nicht so leicht nachvollziehbar. Aber bevor ich irgendwen glaube a la: die moderne Physik ist schwachsinn, dann würde ich erst mal gucken, ob diese Leute sich der öffentlichen Diskussion stellen, also Veröffentlichungen schreiben und sich nicht nur in einem Internetforum verstecken.

Ein Wissenschaftler ist immer offen für neue Erkenntnisse. So ist mit der Entstehung der Quantenmechanik und Relativitätstheorie auch die damalige Physik "über den Haufen geworfen worden". Die neuen Erkenntnisse damals aber haben sich durchgesetzt. Da gab es kein "wir akzeptieren nicht, dass ihr die Physik nicht so akzeptiert, wie sie zur Zeit gelehrt wird". Denk mal drüber nach, bevor du irgendwelchen Leuten glaubst, die sich in erster Linie durch ihre Unwissenheit qualifizieren.

bearbeitet von Bernstyler
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Popper sagt, dass man deswegen Theorien/Modelle nur falsifizieren kann.

btw.: Witzigerweise gilt das wegen dem zweiten gödelschen Unvollständigkeitssatz quasi auch auf der Ebene der mathematischen Axiome (jedenfalls für viele Axiomenensysteme).

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Ich frag mich immer, wie es meinem Vater wohl geht und ob er mir/uns von dort oben (irgendwo von den Sternen aus) zusehen kann ?

Manchmal frage ich mich auch, ob man nach dem "Tod" in so eine Art Spectator-Mode übergeht und dann durch's Universum fliegen kann (Silver Surfer mäßig)...oder ob man selbst wieder "Teil des Universums" wird, wie Blutkörperchen auch Teil von uns sind sozusagen.

Es sind soviele Fragen, die mich quälen und es werden immer mehr...und es verstört mich, dass es darauf keine Antworten gibt :-S

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Die gibt es durchaus, wir kennen sie nur nicht :D.

Beim Spectatormodus stellen sich ein paar praktische Fragen, z.B. wie sehen ohne Einflussnahme stattfinden soll, Sehen und unsere anderen Sinne sind ja keine passiven Vorgänge.

Aber das gehört ja eigentlich nicht hier in den Thread ;).

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So wie ich das verstehe ist auch ein zentrales Argument das unendlich viele Teile des Universum kausal abgschnitten sind von jeder endlichen Teilmenge ('Teil' in einem naiven Sinne gemeint, synonym zum Zustandsraum). Das gilt aber doch nur wenn man irgendeine Art von gleichzeitigkeit oder zeitliche Beschränkung vorrausetzt, soweit ich weiß. Gebe ich genug Zeit kann Licht auch wieder zurückwandern und wir gehen ja von einem auch zeitlich unendlichen Universum aus. Daher kann man nicht sinnvoll von endlichen Zustandsräumen sprechen.

Es ist tatsächlich so, dass der Teil des Universums der uns beeinflussen kann räumlich begrenzt ist. Der Grund ist das durch die Raumausdehnung ein Körper ab einer bestimmten Distanz, den Hubble-Radius, sich schneller als Lichtgeschwindigkeit von uns vor bewegt. Die Frage, ob es endlich viele oder unendlich viele Konfigurationen gibt, hängt also allein von der Frage ab, ob alle Zustände letztlich diskret sind oder es auch kontinuierlich Zustände gibt. Die Frage ist noch ungeklärt, wobei mehr dafür spricht, dass das Universum nur diskrete Zustände enthält.

Wobei der Hubble-Radius als solcher ebenfalls eine Zeitabhängigkeit besitzt. So ganz überzeugt mich diese Argumentation daher noch nicht.

Abgesehen davon müsstest du dann zumindest zwei Räume definieren - das betrachtete Raumvolumen, wo der betrachtete Zustandsraum ist und das zugehörige Hubble-Volumen. Die Zustände im Hubble-Volumen müssen ebenfalls bekannt sein, um das Verhalten des Zustandsraums vorherzusagen. Ansonsten kommen einfach "zufällig" neue (Austausch-)Teilchen ins Volumen und aus dem Zustand A kann Zustand B oder Zustand C folgen je nachdem, was gerade am äußeren Rand so passiert.

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Nach langer Abstinenz dachte ich mir, ich schreib mal wieder was.

Ich glaube, dass ich die schlimmste Krise bezüglich der Sinnlosigkeit des Seins überwunden habe (heyyyyyyy - danke, ja, danke - dir auch!). Wie kam es? Also...

Nachdem mir klar, wurde, dass ich doch einige Lücken im Bezug auf die Physik hatte (diese geht dann doch über das Ingenierstudium hinhaus), habe ich mir "Physik für Dummies" gekauft (die 1000 Seiten Variante) und da drin rumgelesen und gerechnet. Dass die ...für Dummies Bücher durchaus akademisches Niveau besitzen, ist mir aus meinem Studium bekannt. Viele gute Leistungen habe ich wirklich einzig und allein der ...für Dummies-Reihe zu verdanken. Nachdem ich mich also ein wenig in Quantentheorie, Relativitätstheorie und Wellenmechanik (just for fun) eingelesen habe, wurde mir klar, dass es mir nischt bringt. Außer meinen Wissensdurst zu befriedigen. Es bringt mir deswegen Nichts, weil ich lediglich die Tatsache, dass das Universum und alles Leben iwann vorbei sein wird (vollständig vorbei sein wird), jetzt nur noch mit mathematischen Formeln besser erklären konnte. Außerdem gibt es noch immer Geheimnisse innerhalb unseres Universums, die derartig abstrakt sind, als das durchaus die Möglichkeit besteht, dass das Universum ganz andere Wege gehen könnte, als wir es uns zur Zeit vorstellen können. Jedoch sehe ich das Konstrukt "Hoffnung" eher aus Sicht Nietzsche's:

"Zeus wollte nämlich, daß der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert."

Ich meine, Nietzsche will damit klar machen, dass es wichtig ist, im Hier und Jetzt zu leben. (Ein anderer, großer Denker hat dazu auch ein paar interessante Sätze geschrieben. Auf den komme ich später noch zu sprechen.) Man sollte zwar trotzdem positiv in die Zukunft blicken, aber dabei pragmatisch und realisitsch bleiben - alles andere ist naiv und schlichtweg dumm.

Jedenfalls hat mich der Gedanke so sehr belastet... Wozu Kinder? Wozu das Leiden des Lebens auf sich nehmen? Wozu Kämpfen? Mir wurde von "Fachpersonal" das Buch "Die Schopenhauer-Kur" empfohlen und ich war sehr, sehr skeptisch. Da ich aber offen für Neues bin, las ich das Buch. Was soll ich sagen? Schopenhauer war schon einer. Nach meinen aktuellen Recherchen vielleicht einer der größten Denker, die je gelebt haben. Ich konnte mich mit seinen pessimistischen Gedanken sehr gut identifizieren. Ohne mich auf sein intellektuelles Level heben zu wollen, aber: Ähnliche Gedankengänge hatte ich auch schon. Schopenhauer schreibt z.B., dass sich der Tod anfühlt wie "traumloser Schlaf". Eigentlich ein sehr angenehmer Gedanke. Kein Stress, keine Highs and Lows. Tiefste Entspannung und Ausgeglichenheit. Er schreibt auch, dass das Leben ein ständiger Kreislauf aus Wollen, dem Streben nach Befriedigung, dem kurzen Moment der Befriedigung und erneutem Wollen ist. Wir sind Getriebene unserer eigenen Natur, alleine das verstanden zu haben hat mich schon sehr viel weitergebracht.

Dann schreibt er sinngemäß weiter, dass er davon ausgeht, das die Toten nicht wieder leben wollen würden, weil das Leben mehr Schmerz als Glück zu bieten hat. Da habe ich mir die Frage gestellt: "Mensch Arti, warum schaffst du dich dann nicht ab?" Warum wohl? Weil auch ein Schopenhauer am Leben hängt und sich an Dingen, vor allem seinem eigenen Intellekt, erfreut hat. Daher war ich auch verblüfft, dass er ein Buch mit dem Titel "Die Kunst glücklich zu sein" geschrieben hat. Und das ist mit Abstand der beste Ratgeber, den ich jemals gelesen habe - und ich habe wirklich viele, viele Ratgeber gelesen. Hierin beschreibt er seine Vorstellung der Eudämonolgie, also der Glückslehre wenn man so will. Besonders interessant finde ich, dass Schopenhauer einer der ersten abendländischen Philosophen war, der sich mit dem Buddhismus auseinandergesetzt hat. Nur mal so am Rande. Die Tatsache, dass wir im Jetzt leben sollen betont auch Schopenhauer, hier mal ein kurzer Auszug:

"Wir sollen leben nicht wie wir wollen, sondern wie wir können."

"Pläne und Sorgen für die Zukunft, oder auch Sehnsucht nach der Vergangenheit beschäftigen uns so durchgehend und anhaltend, dass die Gegenwart fast immer für nichts geachtet und vernachlässigt wird: und doch ist sie allein gewiß, hingegen Zukunft, ja auch Vergangenheit fast immer anders, als wir sie denken. So betrügen wir uns selbst um das ganze Leben."

"Es ist im Leben wie im Schachspiel: in beiden machen wir zwar einen Plan: dieser bleibt aber ganz und gar bedingt durch das, was im Schachspiel der Gegner und im Leben das Schicksal zu tun belieben wird. Die Modifikationen dadurch sind meistens so bedeundent, dass unser Plan kaum noch an einigen Grundzügen in der Ausführung wiederzuerkennen ist."

Der Buddhismus sagt ja: "Leben bedeutet Leiden" - hierauf sinngemäß Schopenhauer:

"Hindernisse überwinden ist der vollste Genuss seines [des Menschens] Daseins: es gibt für ihn nichts Besseres. Die Hindernisse mögen nur materieller Art sein, wie beim Handeln oder Treiben, oder geistiger Art, wie beim Lernen und Forschen: der Kampf mit ihnen und der Sieg über sie ist der Vollgenuß des Daseins."

Der Satz hat sich bei mir tief eingebrannt. Das Leben ist, auf kosmologische Zeiten betrachtet, sinnlos. Wir sind aus Sicht der Entropie (Hi Thermodynamik), lediglich eine prozessuale Erscheinung, ein Zufall, weder böse noch schlecht, einfach Da. Nur ist es unsere Aufgabe, ja Pflicht, unser Leben so zu gestalten, dass wir darin glücklich sind. Wir haben vor niemandem Rechenschaft abzulgen, außer vor uns selbst. Niemand wird sich interessieren, wie wir gelebt haben, wann wir gestorben sind und ob unser Leben vermeintlich sinnvoll war oder nicht. Es wird keiner über uns Zeugnis ablegen und selbst wenn ist es egal, weil wir nicht mehr da sein werden, um uns darüber zu freuen oder zu ärgern. Kein Teufel wird uns die Hölle heiß machen, noch wird uns Paulus am Himmelstor begegnen.

Das Leben aber muss genossen werden. Im dualistischen Sinne bedeutet Genuß aber auch Schmerz, Freude bedeutet Leid, Glück bedeutet Pech und Liebe bedeutet Hass. Mir wird langsam klar, was ich die letzten Jahre nach der Trennung und den vielen Verlusten gemacht habe: Ich habe versucht, sämtliche Situationen zu umgehen, die Glück bedeuten könnten, weil sie automatisch auch Leid mit sich bringen (können). Ich bin vor Angst getrieben gewesen und bin es sicherlich immer noch. In den letzten Wochen ist mir meine eigene Sterblichkeit bewusst(er) geworden, umso mehr will ich jetzt intensiv mein Leben so gestalten, wie es mich glücklich macht. Und ich werde dafür Kämpfen. Das hört sich patethisch an?

Wir Kämpfen nicht für unsere Kinder, unser Volk oder Land, wir kämpfen nicht für die wahre Liebe oder für eine Frau. Wir kämpfen einzig und allein für uns selbst, weil wir es sind, die die Gefühle erleben. Und weil wir es sind, jeder einzelne von uns, die die Chance und das Recht dazu haben, glücklich zu SEIN und nicht erst zu werden. In diesem Sinne vielleicht noch einmal abschließend A.S.:

"Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben kann: dies ist viel wesentlicher, als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist."

Ich habe gelernt, dass aus Glück großes Leid entstehen kann. Also kann ich auch Lernen wie aus großem Leid großes Glück entsteht. Und mal ehrlich: Vorfreude ist doch die schönste Freude ;-)

bearbeitet von Bondig
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