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Hallo meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ich wollte mal ein allgemeines Feedback einholen, wie wohl meine Job-Chancen stehen und vor allem, was mir die Leute mit Ahnung empfehlen würden.

Kurz zu meiner Vita:

Alter: bald 28

Aktuell bin ich in meinem vorletzten Semester Wirtschaftsingenieurwesen Master of Science. Meinen Bachelor of Science habe ich mit einen Schnitt von 1,8 beendet, Thema Energiemanagement bei einem Mittelständler eingeführt. Auf die Thesis gab es eine 1,0. Im Bachelor habe ich mich auf Energie und Verfahrenstechnik vertieft, möchte idealerweise später mal in der Energiebranche tätig sein. Ich studiere an einer ehemaligen FH, jetzt HS. Habe mich schon mit RWE und EON unterhalten, die meinten, ihnen ist es egal, wo ich meinen Abschluss gemacht habe.

Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung zum Euro-Industriekaufmann gemacht (Euro = Fremdsprachenkorrespondenz in Englisch) bei einem der letzten deutschen TV-Hersteller gemacht. Während des Studiums habe ich drei Mal als HiWi gearbeitet, aktuell befinde ich mich in einer Projektgruppe mit dem Ziel, einen Forschungsantrag zum Thema Industrie 4.0 bis zum Ende des Jahrs zu schreiben.

Welche Bereiche mir besonders gefallen: Projektmanagement, Produktmanagement, Vertrieb, Controlling oder Consulting. Produktion ist eher weniger mein Ding, im Zuge von meinem aktuellen Forschungsprojekt könnte ich mich aber auch mit einer Stelle in der Branche anfreunden.

Ich würde gerne wieder gen Süden gehen und im Raum Nürnberg arbeiten wollen (Stadtwerke, Versorger, Kraftwerksplanung/Instandhaltung). Mit einer 40plus Woche rechne ich schon seit meinem zweiten Semester. Die Energiebranche hat es mir schon ein wenig angetan zumal es in den kommenden 40 Jahren das Thema schlechthin sein wird.

Wie schätzt ihr meine Chancen ein? Hat jemand Erfahrungen in der Branche sammeln können?

Ich freue mich auf eure Weisheiten ;-)

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Na ja, ich verstehe nicht so ganz, was du hören willst? Du hast von RWE und EON doch schon vielversprechende Antworten erhalten und weißt ziemlich genau, wohin du willst. Was hältst du denn davon, dich da einfach mal zu bewerben? Ich gehe davon aus, dass das klappt. Streu deine Bewerbungen halt etwas breiter, dann haste nachher eine größere Auswahl und eine bessere Verhandlungsbasis.

Deine Vita ist top, viel Praxis, gutes Studium, gute Noten und hast nicht ewig für dein Studium gebraucht. Die Ingenieure meiner Kunden haben tendenziell eher schlechtere CVs. Tendenziell. Und die Projektgruppe zum Thema Industrie 4.0 verkauft sich bestimmt auch gut. Wie alles zu dem Thema. Auch wenn das etwas unspezifisch und wenig originell klingt.

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Na ja, ich verstehe nicht so ganz, was du hören willst? Du hast von RWE und EON doch schon vielversprechende Antworten erhalten und weißt ziemlich genau, wohin du willst. Was hältst du denn davon, dich da einfach mal zu bewerben? Ich gehe davon aus, dass das klappt. Streu deine Bewerbungen halt etwas breiter, dann haste nachher eine größere Auswahl und eine bessere Verhandlungsbasis.

Deine Vita ist top, viel Praxis, gutes Studium, gute Noten und hast nicht ewig für dein Studium gebraucht. Die Ingenieure meiner Kunden haben tendenziell eher schlechtere CVs. Tendenziell. Und die Projektgruppe zum Thema Industrie 4.0 verkauft sich bestimmt auch gut. Wie alles zu dem Thema. Auch wenn das etwas unspezifisch und wenig originell klingt.

Cool, dass sich doch noch jemand gefunden hat, der auf meine Frage antwortet ;-)

Also gut, wenn die Frage zu allgemein halten ist, versuche ich sie etwas spezieller zu gestalten:

(1) Ich würde gerne von den Damen und Herren mit Berufspraxis wissen, worauf ihrer Erfahrung nach ein Unternehmen wert legt. Welche persönlichen Erkenntnisse wurden gemacht?

(2) Es würde mich interessieren, wie viel von dem, was im Studium gelernt wurde, wieder in der Praxis aufgetaucht ist? ich habe mich auch deswegen für den Wirt.Ing. entschieden, weil der Meinung war, dass ein großer Teil eines Maschinen- oder Elektrotechnikstudiums im Berufsleben nicht mehr wirklich gebraucht wird - oder? Die Basics (Statik, Festigkeitslehre, Konstruktion, Fertigungs- und Werkstofftechnik uvm.) habe ich ja mitbekommen. Wie gesagt: die reine Entwicklung liegt mir nicht, aber Produktmanagement, also was muss rein, was sagt der Markt und was ist technisch machbar, interessiert mich schon sehr.

(3) Wenn ihr nochmal die Zeit zurückdrehen könntet, worauf würdert ihr bei der Auswahl eurer Abschlussarbeit (Thema, Arbeitgeber, Bereich) am meisten achten?

(4) Wieviel Stunden verbringt ihr - abhängig von der beruflichen Tätigkeit/Verantwortung - mit der Arbeit?

Mir ist mittlerweile klar, dass die Erwartungen x meist mit der Realität y zusammen treffen oder besser: nicht zusammen treffen. Von daher würde ich eben gerne wissen, was die "Leute mit Standing" hier im Forum so schreiben. Ich selbst bin ziemlich pragmatisch und vergeude nur ungern meine Zeit und Energie in Bereiche/Themen die mich nicht weiter bringen. Nur stehe ich hier vor einem Dilemma: Wie soll man herausfinden, was einem liegt, wenn man nicht die Zeit aufbringt und rumprobiert?! In meinen Semesterferien habe ich aktuell viel Zeit, was hinsichtlich Selbstreflexion, Zielen und Träumen ganz sinnvoll ist. Z.B. habe ich letzte Woche mit bjj (Kampfsport) angefangen. Könnte mir gefallen, aber wenn ich die Wahl zwischen Job und Hobby habe, nehme ich natürlich den Job. Weil ich mich dort - sollte ich die richtige Stelle finden - am ehesten selbst verwirklichen kann. In Bezug auf das bjj stelle ich mir schon wieder die nächste Frage: Macht es Sinn, hier noch großartig zu investieren? Werde ich mit meinem Job später überhaupt noch die Zeit dazu finden? Um ehrlich zu sein, sind mir Individualsportarten fast lieber, weil ich flexibel und ungebunden trainieren kann. Ein Kommilitone von mir macht den Kampfsport fast sechs Mal die Woche und ich frage mich immer: Wozu? Klar es macht Spaß - aber hat es auch Zukunft? Sport ist mir mittlerweile auch sehr wichtig geworden. Aber es ist naiv zu glauben, dass man auch nur ansatzweise die Erfolge feiern kann, die ein Profisportler jemals hatte.

Ich war von dem Buch "Überflieger" ziemlich begeistert, weil der Autor auf wissenschaftlicher Art und Weise erklärt hat, wie man in einer Diszplin - sei es Technik, Kunst, Sport oder Wirtschaft - definitiv erfolgreich wird. Er kam auf die 10.000h Regel zu sprechen und hat das in die Formel: Talent x 10.000h + Glück gebracht, die ich ziemlich sinnvoll finde. Also abschließend nochmals die Frage an die Leute mit viel Berufserfahrung und (ich wünsche es ihnen auf jeden Fall) beruflichem Erfolg:

Was würdert ihr mir raten? Wie seid ihr vorgegangen und habt euren Weg gefunden? Welche Fehler wurden gemacht bzw. welche Fehler sollten vermieden werden?

Ich hoffe, dass das jetzt etwas ausführlicher war und freue mich auf Antworten.

Gruß b

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Ich kann dir leider nicht genau die Antworten geben, die du suchst, aber würde dir gerne ein paar allgemeine Dinge ans Herz legen - schau einfach, ob du es gebrauchen kannst :)

Vergiss nicht, dass Arbeit nicht alles ist. Zielstrebigkeit ist super und sich Gedanken machen auch, aber verlier dich nicht darin. Spaß und Ausgleich sind wichtig, auf Dauer bringst du auch einfach keine guten Ergebnisse, wenn du nur noch für die Arbeit lebst. 6x die Woche Sport machen, muss man aber natürlich dafür auch nicht.

Wie viel Zeit dir für Hobbies bleiben wird, kann dir keiner beantworten. Das ist sehr individuell. Es kommt natürlich auf dein Arbeitspensum an, aber auch, wie du mit dem Stress klar kommst. Ich kenne Leute, die machen Triathlon und das bei einer 60 Std in einer Führungsposition. Andere sind schon mit 40 Std so ausgelastet, dass unter der Woche nichts mehr mit Hobbies, Freunde treffen etc. ist.

Das mal aus weiblicher Sicht ;)

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Hey Bonding,

zu den Studientechnischen Belangen kann ich leider wenig beitragen, hab nie studiert.

Dennoch hab ich einige Erfahrungen mit den Arbeitgebern.

Den (guten) Arbeitgebern sind natürlich gute Studienleistungen wichtig. Aber seit geraumer Zeit wird auch sehr viel auf die Softskills geachtet.

Wie gibst du dich?

Passt du ins Team?

hast du Vorstellungen/Ziele?

Wo möchtest du hin?

Erscheinst du zuverlässig & Ehrlich?

Das sind so ersten paar Gedanken. Bei Großen Arbeitgebern sind die Mitarbeiter im Personalwesen sehr gut geschult darin mit Fragen deine Persönlichkeit ab zu klopfen.

Dich da aus der Reserve zu locken.

Je nach Arbeitgeber gibt es natürlich Schwerpunkte. Aber diese ist fast immer dabei:

Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Empathie, Zuverlässigkeit.

Ich kenne einige Personaler persönlich und jeder achtet genau auf diese Dinge. Keiner will sich n Faules Ei in das betreffende Team legen ;-)

Die wollen einfach ruhe im Karton.

Zu den Allgemeinen Fragen:

1) Hobbies/Sport

Ich hatte nach einigen Jahren und ein paar Aufstiegen oft ne 60 Stunden Woche. Habe ich immer noch. Wie es OderDoch schon erwähnt hat - es gibt solche und solche.

Ob und wie du Freunde/Hobbies/etc. unter einen Hut bekommst hängt einzig und allein von deiner Fähigkeit ab, dich zu organisieren.

Und was Sport im allgemeinen angeht: Ich mache regelmäßig trotzdem Sport und gehe Hobbies nach. Am Anfang merkst du das noch nicht, aber dein Körper und (vor allem!) dein Geist braucht einen Ausgleich.

Wenn du also das BJJ als Fehlinvest siehst, sage ich dir: Ohne meine Hobbies und meinen Sport könnte ich mich wohl nicht so schnell regenerieren von einem Anstrengenden Tag/Woche. Das ist für mich extrem wichtig geworden.

2) Arbeit / Leben / Fehler

Als erstes: Verabschiede dich von dem Gedanken deine Karriere jetzt bis ins kleinste planen zu wollen. Es ergeben sich immer Chancen, da denkst du momentan nicht im Traum dran. Bleib einfach offen für Möglichkeiten.

Bei mir war es so, dass sich Chancen mit der Zeit einfach ergeben haben. Entweder du greifst zu oder du tust es nicht.

Bei mir war es so: Ich hab damals ne Chance ergriffen, auf die ich im Endeffekt keinen Bock hatte, aber die Herausforderung dahinter mich gereizt hat. Mittlerweile zehre ich enorm von den Erfahrungen, die mir diese Eigentliche Fehl Entscheidung gebracht hat.

Bleib offen. Und wäge ab. Such einfach die Herausforderung :-)

Wenn du karriere machen willst, wirst du um die Extra-Meile nicht herum kommen. In Großen unternehmen wird das Erwartet.

Allerdings: Opfere nur, was du opfern möchtest. Freiwillig. Denn, wenn ich eines gelernt habe... auch wenn du dich für deine Firma oder dein Team fast kaputt machst: Am Ende interessiert das niemanden. Wird nur von einer Handvoll Menschen registriert.

Deshalb: Häng dich rein - aber übertreib nicht. Wenn du es freiwillig machst - cool. Mach. Aber knüpf es nicht an eine Erwartung. Da wirst du mit Sicherheit enttäuscht.

Vor allem: Vernachlässige deine persönlichen Ziele / Wünsche / Beziehungen nicht. Das wird mit steigendem Arbeitspensum schwierig, aber machbar. Bitte achte drauf.

3) Generelles

Karriere machst du am einfachsten, wenn du durch deine Persönlichkeit und deine Skills überzeugen kannst.

Wobei meiner Einschätzung nach es mehr von der Persönlichkeit abhängt. Es gab bei den Firmen auch immer Windbeutel, die sich gut verkaufen konnten, aber keine Skills hatten.

klingt verlockend das genau so zu tun. Lass es. Leiste was. Sei gut. Das Fällt auch auf. Das wird evtl. später bemerkt, aber du kannst einige Stufen "Überspringen" wenn du gut bist.

Aber auch wichtig (und ein Symptom vieler Menschen):

Versuch nicht Everybodys Darling zu sein. Am Anfang, wenn du neu bist - klar. Sei Offen. Freundlich, etc. Du weisst, was ich meine.

Aber nach einer Zeit darfst du gerne mal Kante zeigen. Du musst dich nicht mit jedem verstehen.

Wenn du anderer Meinung bist (Bitte Begründet) - sag sie.

Das Verleiht dir Mittelfristig ein Profil.

Als Letztes: Werde bitte kein Schwätzer. Sondern Macher. Wenn du die und die Idee hast, oder das und das machen willst - dann nicht lange drüber reden. Wenn du es gleich machen kannst, mach es.

Wenn nicht, Bereite alles professionell vor und schlag es der Person vor, die das "Go" dafür geben kann.

So.

mehr fällt mir spontan nicht dazu ein.

Viel Glück und noch mehr Erfolg :-)

  • TOP 3

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@draco

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich weiß gar nicht, welchen Punkt ich zuerst ansprechen soll...

Also: Ich neige dazu, mich in Themen zu "versteigern" und sie sehr intensiv anzugehen. Im Studium habe ich mich sehr aufgeopfert, leider wird das hier nicht wirklich honoriert. Klar, die Prof's loben mich, man bekommt auch von Kommilitonen zu hören, dass der Prof xyz sich positiv über mich geäußert hat. Das ist alles schön und gut und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich glaube (und hoffe), dass es beim Arbeiten dann mehr ins Gewicht fällt, wenn ich positiv auftrete. Ich bin gut, in dem was ich tue, wenn Spaß daran habe. Das Studium macht mir Spaß, fällt mir dadurch auch gut zu. Am meisten geht es mir darum, dass ich endlich was bewegen möchte. Und zwar im großen Stil. Mit 28 immer noch Studentenleben deprimiert mich ungemein. Ich möchte endlich mein Leben leben und meine Vorstellungen umsetzen. Ich weiß, in welchen Bereichen ich gut bin, sehr gut sogar. Und ich kenne auch relativ gut meine Defizite: der unbedingte Wille, meinen Kopf durchzusetzen. .

Tja, das mit der Karriere ist natürlich richtig. Deswegen habe ich, wie bereits erwähnt, den Wirt.Ing. gewählt. NATÜRLICH gibt es lehrbuchmäßig klare Vorstellungen davon, wo der Wing später mal idealer Weise arbeiten soll. Nur: da ich die Kenntnisse in jedem Bereich habe, kann ich mich relativ schnell vertiefen und meine Kenntnisse ausbauen. So auch meine Erfahrungen bis jetzt bei meinen Praktika. Ich habe nur ein Problem damit, mich "treiben" zu lassen. Das ist auch irgendwie ein Defizit. Wenn ich eine Problemstellung habe, analysiere ich die im Kopf und stelle mir Schritt für Schritt vor, wie ich das Problem löse. Dabei versuche ich so viele Faktoren wie möglich einzukalkulieren und MEISTENS geht der Plan dann auch auf. ISt übrigens eines der befriedigensten Erlebnisse für mich, wenn ein Plan aufgeht. Nur leider, leider kann man nicht immer alles einberechnen. Das müsste ich nur endlich mal realisieren...

Zum Thema Sport: Heute war ich beim StrongFit und muss sagen, dass es mir mehr entspricht. Kampfsport ist einfach nicht mein Ding. Ich hab mich schon ein paar Mal geprügelt, ist nicht so, dass ich den Schwanz einziehe. Aber im Training jemanden die Luft abzudrehen, bis er aufgibt, ist einfach nicht mein Ding. Also es hat eher was mit der Einstellung zu tun. KravMaga könnte ich mir noch vorstellen, weil es nur um Selbstverteidigung geht.

Danke auf jeden Fall für die Antworten.

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