(Erfolgreich) Jura (7. Semester) - und dann?

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Hallo Leute,

ich studiere Jura derzeit recht erfolgreich. Mein erstes Staatsexamen werde ich vorr. nach dem 9. oder 10. Semester haben, da ich mir etwas Zeit lassen will und lieber meine Persönlichkeit entwickeln möchte, als mich vorschnell auf dem Arbeitsmarkt zu bewegen.

Mit "erfolgreich" meine ich: Es liegt mir, ich kann juristisch denken, ich bekomme überdurchnschnittliche Noten mit unterdurchchschnittlichem Aufwand. Sofern ich das Repetitorium gut besuche werde ich wohl auch ein überdurchschnittliches Examen schaffen. Damit stehen mir dann so gut wie alle Karrierewege offen.

Wenn da nicht ein Makel wäre: Ich finde Jura interessant, keine Frage. Ich kann mich auch zu einem gewissen Grad dafür begeistern. Aber das, was ich hier im Studium mache, will ich nicht mein ganzes Leben machen. Anders ausgedrückt: Ich möchte nicht mein ganzes Leben sagen, wer Recht hat, wer Unrecht hat. Nicht entscheiden müssen, ob Mieter Meier einen Anspruch aus XY gegen den Vermieter hat, keine Strafbarkeiten bestimmen und auch keine Rechte von Leuten vor dem Verfassungsgericht.

Die Dogmatik dahinter interessiert mich, die Herleitung und das große Ganze, aber nicht der konkrete "kleine" Einzelfall. Ob der kleine Anton A seine 240€ bekommt ist mir - gelinde gesagt - herzlich egal (wenn ich sowas regelmäßig machen müsste).

Daher meine nächste Überlegung: Großkanzlei, die bekannten Namen sind Freshfields, Clifford Chance, usw. Bisher fand ich internationales Recht interessant, auch wenn ich hier noch nicht viel gemacht habe. Aber vielleicht sind Rechtsstreite zwischen Unternehmen, bei dem es um Millionen geht aufgrund der Verantwortung spannender. Diesen Arbeitsalltag stelle ich mir durchaus interessant vor.

Eine andere Möglichkeit wäre noch eine Professur (dann müsste ich richtig gut sein). Schade, dass man in Jura nicht im klassischen Sinne "forschen" kann (nicht dass ich wüsste). Oder ich studiere nach dem ersten Staatsexamen noch etwas anderes (Politikwissenschaften, Soziologie WiWi,...). Ich werde aber auch nicht jünger und werde nach dem ersten Examen 24 sein. Dann kommen noch 2 Jahre Referendariat bis zum zweiten Examen hinzu und außerdem möchte ich noch ein Jahr ins Ausland.

Das sind so Gedanken die ich mir stelle. Ich erwarte nicht von mir, dass mein Lebensweg 1a durchgeplant ist, aber eine grobe Orientierung brauche ich schon. Wobei dieses Treibenlassen auch was hat. Daher würde ich das gerne mit Euch diskutieren. Vielleicht sind ja einige Juristen dabei,...

lg

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Man kann in Jura richtig forschen. Problem gelöst ;).

Unabhängig davon wartest Du am besten einfach ein bisschen ab. Das echte Leben ist weniger blutleer als man im Studium manchmal denkt.

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Solange du jetzt nicht völlig ausschließt, als Jurist zu arbeiten, mach erstmal deine Examina, such dir im Ref. entsprechende Stationen um alles was in Betracht kommt mal kennen zu lernen und promoviere ggf. mit Stelle am Lehrstuhl, wenn dich wissenschaftliches Arbeiten reizt.

Ich konnte erst nach einiger Zeit im Ref. absehen, was ich wirklich dauerhaft machen wollte und das war etwas völlig anderes als das ürsprüngliche Zeil bei Beginn und auch Beenden des Studiums. Vergleichbares habe ich von vielen Kollegen gehört. Aus meiner heutigen Sicht macht es beispielsweise wenig Ubterschied, ob um 600,01 oder 10 Millionen EUR gestritten wird, rechtlich komplexer können beide Fälle sein.

Zudem kann man auch erst nach dem 2. Examen absehen, ob man es sich notentechnisch wirklich leisten kann wählerisch zu sein. Gute (vollbefriedigende?) Noten im Studium garantieren noch keine im 1. Examen und erst recht keine im 2. Examen, da schmieren schon einige ab.

Ansonsten mal darüber nachgedacht, dass mit ordentlichen bis guten Noten auch Stellen in Ministerien, der Verwaltung im Allgemeinen oder als Notar drin sind, bei denen teils auch Jura am Hochreck betrieben wird? Ebenso wie in der Justiz bestehen dann auch noch ganz gute Chancen auszubilden, zu prüfen, zu veröffentlichen...

Abschließend sei noch der Hinweis erlaubt, dass egal wofür du dich entscheidest, du anfangs fast garantiert auch den Mist und Kleinkram machen musst, worauf dein Partner in der Ksnzlei, die ernannten Kollegen bei Gericht (OWis) oder sonstwer keinen Nerv hat.

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