Hilfe! Ich kann Freundlichkeit nicht realistisch einschätzen! Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[smosh 6]

Hey Leute,

ich wende mich mit dem Problem an euch, weil ich hier die Erfahrung gemacht habe, dass man sich auch mit Problemen an das Forum wenden kann, die nicht so ganz direkt etwas mit Frauen zutun haben, sondern auch mit Sozialem.

Mein Problem ist im Klartext folgendes: Ich kann nicht einschätzen, wie Freundlichkeit in der Gesellschaft bewertet wird. Ich bin leider so erzogen worden, dass Freundlichkeit bedeutet, dass man jemandem nach dem Mund redet, möglichst nicht auffällt, sich klein macht, keine "Probleme macht" etc. Ich habe in meiner Jugend gelernt, dass man sich mit dem Verhalten sein eignes Grab schaufelt und hab mein Verhalten angepasst. Was ich allerdings nie richtig gelernt habe, ist, was Freundlichkeit bedeutet. Ich verstehe es einfach nicht.

Was mich sehr wundert ist, dass viele Leute anscheinend einen sympathischer finden und automatisch netter sind, wenn man nicht ständig lächelt, Komplimente macht usw. Viele Leute hassen das anscheinend. Das finde ich komisch, denn ich mag Leute gern, die auf diese Weise nett sind. Natürlich nicht übertrieben... Aber eben zuvorkommend etc. Wenn ich auf meine Mimik achte, habe ich die Beobachtung gemacht, dass Leute offener und netter sind, wenn ich wenig bis gar nicht lächele sondern ernst und straight gerade aus sage, was ich denke (ohne natürlich respektlos zu sein). Ich finde das komisch.

Gibt es jemanden hier, der mal ein ähnliches Problem hatte und der mir Tipps/Erklärungen dahingehend geben kann? Was das anbetrifft bin ich irgendwie echt wie ein Robot...

Ich danke euch herzlich!

[Smiley 466]

Falsch. Freundlichkeit hat etwas mit Respekt zu tun, deshalb muss ich jemandem nicht nach dem Mund reden.
Es ist eben immer noch ein Unterschied zwischen "Alter, halts Maul" und "Möchtest du vielleicht an einem anderem Ort herumschreien, bitte"

Du sollst auch nicht ständig lächeln und Komplimente machen, das hat mit Freundlichkeit nichts zu tun. Du kannst jeden Tag ein Gesicht wie Merkel ziehen aber trotzdem der freundlichste Mensch der Welt sein - in der Gestik und an dem gesprochenen Wort.

[smosh 6]

Hey nickname123,

das heißt, du definierst Freudlichkeit allein über den Respekt, den man durch sein Verhalten impliziert? Ich muss sagen, dass ich jemanden, den ich gerade für 5 Minuten getroffen habe, der kein einziges Mal gelächelt hat und mir bloß Respekt gezeigt hat (das heißt keine Grenzen bei mir überschritten hat) nicht unbedingt als freundlich empfinden würde. Allenfalls als distanziert.

Juli 20, 2015 bearbeitet von smosh

[Kittekat 75]

Wer freundlich ist, grüßt, geht auf andere ein, schaut wo anderen geholfen werden sollte, hört anderen zu. Und das in einer Selbstverständlichkeit, aus Interesse an anderen und nicht für Lob.

[smosh 6]

Okay. Dann hätten wir die Motivation für Freundlichkeit schonmal geklärt.

[Kittekat 75]

Ja, wer ständig lächelt und andauernd Komplimente macht, kommt schleimig rüber. Die anderen merken sofort, dass das unauthentisch ist. Freundlichkeit ist dann authentisch, wenn sie Teil der Kommunikation ist. Man lächelt, wenn man einen Grund zum Lächeln hat, und bei glückender Kommunikation lächelt das Gegenüber dann zurück aus Freude darüber, dem anderen einen Anlass zum Lächeln gegeben zu haben oder weil sie das Funkeln in seinen Augen mag oder sonstwas.

Und die Leute wollen halt, dass man zu ihnen ehrlich ist. Wer merkt, dass Du anderen höflich nach dem Mund redest, verliert die Achtung vor Dir, weil Menschen um ihr selbst willen gemocht werden wollen und nicht weil jemand alle anschleimt.

,,höflich" kommt vom aufgesetzten Verhalten bei Hofe, reglementierte Etikette. Dezent angewandt ist es sinnvoll, aber sobald so etwas betont wird, wirkt es in heutigem Umgang lächerlich.

,,freundlich" leitet sich vom Verhalten eines Freundes ab, uneigennützig und selbstverständlich.

[Hoodie 37]

Bezieht sich deine Fragestellung eher auf Personen, die du schon ein bisschen, sogar gut kennst oder noch gar nicht kennst? Ich denke da gibt es Unterschiede.

Am wichtigsten finde ich, was auch hier schon angesprochen wurde, ist es authentisch zu sein.

Was du in deinem Anfangspost beschrieben hast, kann ich so gar nicht unterschreiben.

Ich denke man muss eine gesunde Mischung zwischen Freundlichkeit, Lächeln usw. aber auch Aggressivität finden, da man sonst wie schon beschrieben als Schleimer/Lappen abgestempelt wird.

Du musst halt auch dein Gegenüber, gerade wenn du ihn/sie noch nicht kennst, versuchen so schnell wie möglich einzuschätzen und dann evtl. deine Kommunikationsstrategie anpassen, um sympathisch zu sein. Das heißt um Gotteswillen nicht, dass du dich verstellen sollst, aber man kommuniziert mit einem leicht aggressiven Buddy nunmal anders, als mit einem zierlichen, schüchternen Mädel. Das ist einfach Übungssache und kann man nicht verallgemeinern, so sind zumindest meine bisherigen Erfahrungen.

Juli 20, 2015 bearbeitet von Hoodie

[Psykr 25]

Manche Menschen sind flippig, reden und lachen viel, andere sind eben still und ernst. Sollte erst mal kein Problem sein oder?

Wenn jemand jedem nach dem Mund redet und seine Fahne in jede noch so laue briese hält ist das oft unsympatisch. Weil so jemand keine integrität demonstriert. Wenn dir so jeamand recht giebt ist das so wiel wert wie ein Fliegenschiss denn er wird dem nächstne der was anderes Behauptet wieder recht geben.

Jemand der alles Toll findet und lobt, jede kleinikeit feiert, der macht sein Lob halt inflationär. Was sagt es aus wenn einer meine Arbeit toll findet, der auch auch in den Schnee gepisste Buchstaben zur Kunst erklährt. Tatsächlich kann solcher lob sogar die eigene Leistung herabwürdigen, denn wenn mich einer für jede kleinigkeit Lobt denkt er vielleicht ich kann nichts besseres.

Was lächeln angeht... Ich weiß nicht, ich find leute die Lächeln meist sympatischer, und Lächel ist nun mal eine Mimik die Freundlichkeit und Harmonie erzeugt, und das bei der gesammten Menschheit. Aber niemant ist immer gut drauf, wer immerzu lächelt verstellt sich vermutlich. Aber das kann ich persönlich erst einschätzen wenn ich jemanden länger kenne.

Es gibt also schon gründe sehr lebhafte leute als unangenehm zu empfinden.

Wenn jemand eher still und ernst ist, ist das ja neutral und nicht unfreundlich. Aggressives, hektisches oder wirklich niedergeschlagenes auftreten wäre sicher negativ belegt.

Bei jemandem der neutral auftritt ist halt alles offen. Und wenn man so jemanden zum lächeln bringt meint er es vermutlich auch ernst. Genauso wenn man von so jemandem ein kompliment kriegt oder merkt, dass er gleicher meinung ist.

Darum isses vlt auch nicht so seltsam das du da gute erfahrungen mit machst.

Mich würd aber eher interessieren was das für eine Erziehung war die du genossen hast?

Hast du denn schwierigkeiten Freundlichkeit zu erkennen? Oder weißt du manchmal nicht wie du das einordnen sollst?