Die Qual der Wahl Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[kumakun 28]

Hallo zusammen,

als aller erstes mal vorweg, ich weiß das ich die endgültige Entscheidung selber treffen muss und

mir dabei leider keiner Helfen kann.

Kurz zu mir:

Alter: 39

LTR: Seit knapp 4 Jahren (steht vollends hinter mir)

Beruf: IT-Systemadministrator (Server)

Berufserfahrung: 10 Jahre im Unternehmen (Mitarbeiter > 50k)

Einkommen ca. 53k Brutto

Perspektiven: Aufstieg Nö, Arbeitsplatzsicherheit ?

Ich habe mich Anfang des Jahres mal aus Spaß bei der Bundeswehr als Wiedereinsteller (habe bereits 4 Jahre hinter mir)

beworben, nach dem Auswahlverfahren habe ich eine Stelle als IT-Feldwebel bekommen.

Die Stelle ist SEHR Heimat nah (4 km), das Geld bleibt fast gleich (weniger am Anfang mehr am Ende).

Mein Großes Problem ist jetzt folgendes: Die Verpflichtung wurde nur für 13 Jahre festgesetzt

(geht nicht mehr beim Einstieg), eine Weiterverpflichtung ist "theoretisch" möglich, würde bedeuten noch 8 zusätzliche Jahre

(im Moment sind 25 Jahre das höchste das laut Gesetz machbar ist)

Ausscheiden nach 13 Jahren mit 53 mit 21 Jahren mit 60.

Ich zerficke mir grade meinen Kopf über die Zukunft, wobei ich weiß das es eigentlich keinen Sinn macht

da sowieso keiner weiß was in ein, zwei, drei oder 5 Jahren ist.

Bleibe ich in der Firma und wir verlieren einen Großen Kunden, bäm Arbeitslos

Gehe ich zur Bundeswehr und die Verlängerung haut nicht hin, bäm Arbeitslos mit 53

(auch bin ich dann erstmal für 13 Jahre fest in der BW , den Bundeswehr kündigen ist nicht soooo einfach, wer weiß schon was in 5 Jahren ist)

Wechsel ich in eine Andere Firma... ihr kennt den Rest

Ich habe mal vor einiger Zeit einen Artikel gelesen und irgendwie finde ich mich dort wieder.
http://www.zeit.de/campus/2014/05/entscheidungen-treffen-stress-zufriedenheit/

wer nicht lesen will hier ein kleines Zitat:

Selbst wenn man sich für eine von vielen Möglichkeiten entschieden habe, so argumentiert der Psychologe, sei man damit oft unzufrieden. Denn mit der Anzahl der Optionen steigen auch die Ansprüche. Wenn es nur eine Jeans im Laden gibt, gut, dann muss man damit leben, dass sie nicht besonders gut sitzt. Wenn es aber Hunderte Modelle gibt, super slim und relaxed fit, low cut und high waist, und zwei oder drei sitzen ziemlich gut – dann nervt das trotzdem, weil es doch verdammt noch mal eine Hose geben müsste, die perfekt ist.

Und außerdem, sagt Schwartz, sind da die Zweifel: Was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte?

Was meint ihr bzw. was würdet ihr machen?

kumakun

[RealGentleman 6490]

Wieso machst du dir als ITler mit 10 Jahren Berufserfahrung Sorgen, dass du (über eine längere Zeit) arbeitslos werden solltest?

[saian 2212]

Ich stimme zu.

Vor allem sind die 13 Jahre nicht plötzlich vorbei und du sitzt dann auf der Straße, sondern du weißt ja schon lange davor, wie es ausschaut.

Für Menschen mit wertvollen Skills gibt es immer Arbeit.

Und IT-Skills sind mMn in 13 Jahren mit einer hohen Wahrscheinlichkeit noch wertvoll.

[kumakun 28]

@RealGentleman

hmm gute Frage, ich bin schon einige Zeit weg vom Arbeitsmarkt und kann mir deswegen nicht so richtig ein Bild machen.

@saian

Sollte ich mich für die BW entscheiden werde ich definitiv ein Studium (Fernuni) während der Dienstzeit machen,

dachte da so an WIrtschaftsinformatik.
Bin auch so schon am Weiterbilden https://www.udacity.com/nanodegree

Ich mache mir halt sorgen wegen dem Alter (53) in dieser "Jugendkultur"

[grandmasterkermit 1812]

In deiner Position kann ich dir nur von der Bundeswehr abraten.

Geld: Du bekommst nicht nur am Anfang weniger Geld, sondern auch am Ende. Aktuell liegt der Endsold deiner Feldwebeltätigkeit noch über deinem aktuellen Einkommen, aber in freien Wirtschaft steigen die Gehälter schneller, als der Sold bei der Armee. Wenn du dann das Ende deiner Bundeswehr karriere erreicht hast, wirst du feststellen, dass du immernoch weniger verdienst.

Karriere: Wenn du als Feldwebel anfängst, bleibst du erstmal Feldwebel. Wenn du mehr machen willst, musst du einen Laufbahn wechsel beantragen... und dabei kommt es nur darauf an, ob gerade eine Stelle frei ist oder nicht. Einfach mal den Arbeitgeber für einen besseren Job wechseln, läuft da nicht. Gerade mit einem Studium wärst du für eine Offizierslaufbahn qualifiziert, wobei der Wechsel sich schwerer gestaltet als in der Wirtschaft.

Zukunftsausssichten: In paar Jahren sind aktuelle Standarts wieder veraltet. Dein Wissen ist nur etwas wert, solange es aktuell ist- und wenn es in Deutschland etwas gibt, dass nicht "State of the Art" ist, dann die Bundeswehr. Ein paar spezielle Bereiche einmal ausgenommen. Auch was Weiterbildungen betrifft, bekommst in der freien Wirtschaft bessere Angebote und hast mehr Möglichkeiten.

[sunZy 141]

Ich muss da grandmasterkermit zustimmen. Grundsätzlich gehen Leute in die Bundeswehr die sonst nichts können (ganz spitz behauptet). Das Problem vieler ist, dass sobald die Zeit vorbei ist die Leute erstmal nicht klar kommen. Ich spreche hier von jungen Leute und mit deinen 53 Jahren wird das vermutlich sogar noch heftiger werden.

Wenn du wirlkich zur Bundeswehr gehen wirst, dann nutz alles was du nutzen kannst. Führerscheine, studieren, Ausbildungen, Zertifikate uvm. und halte dein Wissen/Können aktuell ansonsten gibt es ernsthafte Probleme nach der Vertragslaufzeit.

Viele Vorteile bietet die BW nicht. Für mich wäre dies nicht ausreichend um zur BW zu gehen.

- Gehalt wird nicht mehr werden. BW ist nicht dafür bekannt gut zu bezahlen. Wenn du gutes Gehalt möchtest, dann ist das in der freien Wirtschaft möglich.

- Näher an dein Zuhause. Okey aber so ein trifftiger Grund auch nicht.

- Wofür BW bekannt ist, ist Eier-Schaukeln.

Ich würde dir von der BW ganz klar abraten.

[Bindannmalweg 205]

Ich kenne mehrere Leute die beim Bund sind und kann dir nur dringend davon abraten!

Es ist dort stinklangweilig, keiner meiner Bekannten hat dort irgendwie was zu tun.

Nach oben kommst du auch kaum, verkalkte Hierarchien.

Das sind jedoch keine eigenen Erfahrungen, sondern lediglich das was ich bei mir im Freundes- und Bekanntenkreis mitbekomme.

[kumakun 28]

@sunZy @grandmasterkermit

Ich denke langsam auch das BW nicht "die" Lösung ist, ich überlege auch einfach

schon zu lange über das Thema.

Zur Info: Ich hatte fast das gleiche Thema mit der Polizei... Bewerbung -> Auswahlverfahren -> Einstellungszusage

und dann doch noch kurz vorher abgesagt (Polizei in Berlin)

zu 100% bin ich mir noch nicht sicher aber zu 80% schon das die Freie Wirtschaft und nicht die BW

meine Wahl werden wird .

btw.

Kennt jemand ne gute Seite betreffs CV und/oder Bewerbung?

Ich denke ich muss mich mal wieder einarbeiten.

[Gast beutelding]

Also ich bewerbe mich nicht "zum Spaß" bei der Bundeswehr.

Die Frage ist doch: Was stört Dich beim jetzigen AG? Und wo möchtest Du hin beruflich?

Dann würde ich mir überlegen, ob mein jetziger AG das leisten kann. Und mich ansonsten umschauen. Dann könnte man sich auch die Bundeswehr mal anschauen und überlegen, ob man über den Weg ans Ziel kommt. Und ob das der beste Weg ist.

[Gast Decadence]

Welche Laufbahn würdest du denn bei der Bundeswehr einschlagen? Wie kommst du auf 13 Jahre? Für SaZ13 wärst du nämlich zu alt.