Umgang mit Ellbogen-Verhalten von Kollegen

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Ich bin seit einem Jahr bei eine der großen amerikanischen Strategie-Beratungen tätig. Während meiner Projektlaufzeit ist mir bei einigen Projekten ein Ellbogen-Verhalten von Kollegen über die Zeit aufgefallen, die entweder auf meinem Level oder unter meinem Level arbeiten. Zu Anfang war mir das gar nicht groß bewusst, daher habe ich es unwissentlich ignoriert, aber nachdem ein befreundeter Kollege dies ebenfalls bemerkt hat und sich bei mir darüber (und unter uns beiden) aufgeregt hat ist es jetzt ein Thema geworden, dass mir ins Bewusstsein gerutscht ist.

Dieses "Ellbogen-Verhalten" hat meistens das Ziel sich selbst besser aussehen zu lassen, indem man die Kollegen (mich in diesem Fall) gezielt vor den Chef, z.B. Partner oder Projektleiter runtermacht. Beispiele:

  • Einsteiger (unter meinem Level) erzählt dem Projektleiter, dass ihn und mich im Skill-Level ja nur der Studienabschluss unterscheiden würde, sonst nichts weiter. Was er nicht erzählt hat: Der Kollege war die meiste Zeit eher darauf angewiesen, dass ich seine Aufgaben vorstrukturiere und ihm mehr oder weniger sage was er tun soll und danach seine Arbeit auf Fehler korrigiere. Es war also schon ein offenkundig recht deutlicher Unterschied da, den der Kollege dem Chef allerdings nicht aufzeigen wollte.
  • Kollegin auf meinem Level wartet bewusst immer darauf, dass jemand Seniores mit im Raum ist, um zu erzählen wo ich einen Fehler gemacht hätte oder wo ich falsch liege. Stellenweise wartet sie wirklich offensichtlich auf Möglichkeiten jemand anderes von uns eins auszuwischen (z.B. mitten in eine nicht-fachliche Diskussion mit einem "das stimmt so nicht" einfallen).
  • Kollege auf meinem Level macht flapsige, recht direkte Angriffe auf mich im Beisein der Senioren z.B. i.S.v. "ich bin ja auch deutlich größer als Du" oder sowas in die Richtung. Nichts, was ich sonst als Spaß auffassen würde, da ich recht schlagfertig bin und lustig gemeinte Angriffe gerne erkenne und aufnehme. Vor den Vorgesetzten sah ich es nicht unbedingt als hilfreich auf so einen Quatsch etwas antworten zu müssen.

Was ich nicht verstehe: In der Unternehmensberatung arbeiten wir alle gemeinsam an einem Projekt. Es geht nicht darum wer gut und wer schlecht ist, da die Firma gerne alle befördern würde, wenn alle gut sind. Aus anderen Projekten kenne ich im Gegenteil einen Zusammenhalt: Man deckt sich gegenseitig und beschuldigt nicht offenkundig die Kollegen vor den Chefs. In den erlebten Beispielen geht es anscheinend darum mich runterzuziehen und sich selbst darüber zu profilieren. Auf meinem Level gibt es in der Firma locker 200 Kollegen, es geht also nicht darum wer von 2 Leuten für die nächste Stelle befördert wird und daher macht dieses Verhalten aus meiner Sicht auch keinen Sinn.

Ich habe auf diese Sachen nicht offen reagiert, da die Chefs mit meiner Leistung sehr zufrieden sind und ich diese Angriffe dann einfach ignoriere. Aber wenn ich darüber nachdenke macht mich so ein missgünstiges Verhalten traurig und ich will es nicht mehr jedes Mal einfach tolerieren und dann nur die Leistung für sich sprechen lassen. Andererseits will ich z.B. die Kollegin nicht offen zur Rechenschaft ziehen, da so ein Schuss gerne auch mal nach hinten losgehen kann und ich mich nicht in irgendwelche Loser-Grabenkämpfe ziehen lassen will. In meinen Fällen habe ich dies ignoriert, einfach meine Arbeit gut gemacht und mir danach ein neues Projekt ohne diese Leute gesucht.

Wie würdet ihr mit sowas umgehen? Ich werde mir auch noch eine Meinung von meinem Mentor einholen.

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Gast GoGoGo

Wenn Du gut bist, dann werden Deine Vorgesetzten das erkennen. Und die Ellenbogenjungs wird es früher oder später einholen...

Habe viele Freunde bei McK, BCG und Bain. Die korrekten Typen sprechen sich mit den Stinkern offen aus: "Jung, ich habe wahrgenommen, dass Du meine Arbeit kommentierst. Ich habe dabei den Eindruck, dass..." - den Kommunikationsstil kennst Du aus dem Studium.

Wenn Dich das bedrückt und ankotzt, dann ändere was. Und hinterfrage mal ob Du in der Beratung alt werden willst. Viele von euch Jungs wandern doch gerade zu den Startups ab. Aus eben solchen Gründen :)

PS: Vielleicht bist Du auch zu dünnhäutig und die Alphaboys machen sich einen Spaß daraus. War das vielleicht in der Schule und im Studium ähnlich? Ich war auch eher immer der Fiesling und habe andere gemobbt mit so einem Schwachsinn, bis ich angefangen habe zu studieren. Da habe ich erst verstanden wie Menschen eventuell unter meiner Haltung leiden. UBs mögen solche wilden Raufbolde ja aber zuweilen, weil die den Vorständen auch mal einen Spruch drücken können und die am Ende im besten Fall Kumpels werden und neue Projekte an Land ziehen.

bearbeitet von GoGoGo

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Rücksicht muss vor solchen Leuten nicht gemacht werden. Obwohl ihr in einer Firma arbeitet und gemeinsam Projekte durchzieht sind es dennoch "Feinde", dazu haben sie sich ganz von allein entschieden.

Das gute ist, dass sie berechenbar sind, und zwar: Du weisst, dass sie dir in den Rücken fallen werden. Wenn du die Möglichkeit hast, dann solltest du sie zerstören aber so richtig, so hart es sich auch anhört. Wenn du es nicht tust, dann werden sie dich über kurz oder lang zerstören. Angefangen haben sie ja schon.

http://i.ytimg.com/vi/Iv0J8VxnDVU/maxresdefault.jpg

http://www.reddit.com/r/TheRedPill/comments/2mh69o/48_days_of_power_day_2_never_put_too_much_trust/

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Rücksicht muss vor solchen Leuten nicht gemacht werden. Obwohl ihr in einer Firma arbeitet und gemeinsam Projekte durchzieht sind es dennoch "Feinde", dazu haben sie sich ganz von allein entschieden.

Das gute ist, dass sie berechenbar sind, und zwar: Du weisst, dass sie dir in den Rücken fallen werden. Wenn du die Möglichkeit hast, dann solltest du sie zerstören aber so richtig, so hart es sich auch anhört. Wenn du es nicht tust, dann werden sie dich über kurz oder lang zerstören. Angefangen haben sie ja schon.

http://i.ytimg.com/vi/Iv0J8VxnDVU/maxresdefault.jpg

http://www.reddit.com/r/TheRedPill/comments/2mh69o/48_days_of_power_day_2_never_put_too_much_trust/

Das ist kein guter Weg und wird langfristig mehr Schaden anrichten. Es sollte nicht Aufgabe des TEs sein seine Energie in die Zerstörung anderer zu investieren. Vielmehr sollte er seine Energie in sich investieren, sich gerademachen und für sich selbst einstehen. Das ist zielführend, langfristig und verführt nicht dazu ein ebenbürtiger Ellenbogenarsch zu sein.

Dein Zitat eines kriminellen wie Al Capone untermauert meine Aussage hoffentlich zusätzlich. Wir brauchen keine Gangster, wir brauchen verantwortungsvolle Manager und Unternehmer, die Courage, Eier und Empathie haben.

Kenne die Branche. Kenne die Boys. Weiß was klappt und was nicht klappt.

bearbeitet von GoGoGo
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Wenn Du gut bist, dann werden Deine Vorgesetzten das erkennen. Und die Ellenbogenjungs wird es früher oder später einholen...

Habe viele Freunde bei McK, BCG und Bain. Die korrekten Typen sprechen sich mit den Stinkern offen aus: "Jung, ich habe wahrgenommen, dass Du meine Arbeit kommentierst. Ich habe dabei den Eindruck, dass..." - den Kommunikationsstil kennst Du aus dem Studium.

Wenn Dich das bedrückt und ankotzt, dann ändere was. Und hinterfrage mal ob Du in der Beratung alt werden willst. Viele von euch Jungs wandern doch gerade zu den Startups ab. Aus eben solchen Gründen :)

PS: Vielleicht bist Du auch zu dünnhäutig und die Alphaboys machen sich einen Spaß daraus. War das vielleicht in der Schule und im Studium ähnlich? Ich war auch eher immer der Fiesling und habe andere gemobbt mit so einem Schwachsinn, bis ich angefangen habe zu studieren. Da habe ich erst verstanden wie Menschen eventuell unter meiner Haltung leiden. UBs mögen solche wilden Raufbolde ja aber zuweilen, weil die den Vorständen auch mal einen Spruch drücken können und die am Ende im besten Fall Kumpels werden und neue Projekte an Land ziehen.

Danke für eure Antworten, diese habe ich jetzt einmal stellvertretend rausgepickt. Ich hatte schon vor eine längere Karriere zu durchlaufen, da mir die Rolle als Dienstleister gefällt. Solange sich das nicht entscheidend ändert (kommt vielleicht über die Zeit, wenn man von Kunden die alle Ratschläge ignorieren gepiesackt wird) ist das typische Rocket-Start-Up auch nicht meine erste Wahl.

Dünnhäutig glaube ich eigentlich nicht, da es sich immer nur um Einzelfälle in Projekten handelt und z.B. ein erwähnter Fall dies bei mehreren im Team in diesem Stil durchgezogen hat. Wenn jemand versucht mich zu mobben würde ich das wahrscheinlich schon mitbekommen und damit habe ich auch weniger Probleme, da ich recht schlagfertig bin. Ich glaube eher, dass es wirklich um eine Selbstprofilierung geht - ein gewisses "Anbiedern" bei den senioreren Leuten haben all diese Fälle gemein.

Über ein "Zerstören" habe ich einmal kurz nachgedacht: Aber welchen Vorteil, von einer kurzfristigen persönlichen Befriedigung, hätte ich davon? Die Gefahr ist eher, dass sowas zurückfeuert, z.B. indem der Betroffene dies dann in der Firma rumtratscht oder ich unbedacht einen falschen Move mache - würde mir wahrscheinlich eher schaden als helfen. Besonders bei Frauen bin ich hiermit vorsichtig, da diese ganz andere Methoden kennen (habe eine Freundin in der Kosmetikbranche und da kriege ich einige interessante Stories mit) gegen die ich mich wahrscheinlich nicht so gut zu helfen wüsste.

Seit dem Abi habe ich es eigentlich immer so gehandhabt solchen Leuten ab da aus dem Weg zu gehen und zu ignorieren, aber ich wollte mich nur einmal fragen ob es der richtige Weg ist sowas immer aus dem Weg zu gehen. Wahrscheinlich ist der sachliche Umgang indem man einfach mal die Situation 1:1 anspricht der beste Weg. Werde mich auch nochmal mit meinem Mentor kurzschließen, der immerhin seit 20 Jahren im Geschäft ist.

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Habe viele Freunde bei McK, BCG und Bain. Die korrekten Typen sprechen sich mit den Stinkern offen aus: "Jung, ich habe wahrgenommen, dass Du meine Arbeit kommentierst. Ich habe dabei den Eindruck, dass..." - den Kommunikationsstil kennst Du aus dem Studium.

Wenn Dich das bedrückt und ankotzt, dann ändere was. Und hinterfrage mal ob Du in der Beratung alt werden willst. Viele von euch Jungs wandern doch gerade zu den Startups ab. Aus eben solchen Gründen :)

PS: Vielleicht bist Du auch zu dünnhäutig und die Alphaboys machen sich einen Spaß daraus. War das vielleicht in der Schule und im Studium ähnlich? Ich war auch eher immer der Fiesling und habe andere gemobbt mit so einem Schwachsinn, bis ich angefangen habe zu studieren. Da habe ich erst verstanden wie Menschen eventuell unter meiner Haltung leiden. UBs mögen solche wilden Raufbolde ja aber zuweilen, weil die den Vorständen auch mal einen Spruch drücken können und die am Ende im besten Fall Kumpels werden und neue Projekte an Land ziehen.

Danke für eure Antworten, diese habe ich jetzt einmal stellvertretend rausgepickt. Ich hatte schon vor eine längere Karriere zu durchlaufen, da mir die Rolle als Dienstleister gefällt. Solange sich das nicht entscheidend ändert (kommt vielleicht über die Zeit, wenn man von Kunden die alle Ratschläge ignorieren gepiesackt wird) ist das typische Rocket-Start-Up auch nicht meine erste Wahl.

Dünnhäutig glaube ich eigentlich nicht, da es sich immer nur um Einzelfälle in Projekten handelt und z.B. ein erwähnter Fall dies bei mehreren im Team in diesem Stil durchgezogen hat. Wenn jemand versucht mich zu mobben würde ich das wahrscheinlich schon mitbekommen und damit habe ich auch weniger Probleme, da ich recht schlagfertig bin. Ich glaube eher, dass es wirklich um eine Selbstprofilierung geht - ein gewisses "Anbiedern" bei den senioreren Leuten haben all diese Fälle gemein.

Über ein "Zerstören" habe ich einmal kurz nachgedacht: Aber welchen Vorteil, von einer kurzfristigen persönlichen Befriedigung, hätte ich davon? Die Gefahr ist eher, dass sowas zurückfeuert, z.B. indem der Betroffene dies dann in der Firma rumtratscht oder ich unbedacht einen falschen Move mache - würde mir wahrscheinlich eher schaden als helfen. Besonders bei Frauen bin ich hiermit vorsichtig, da diese ganz andere Methoden kennen (habe eine Freundin in der Kosmetikbranche und da kriege ich einige interessante Stories mit) gegen die ich mich wahrscheinlich nicht so gut zu helfen wüsste.

Seit dem Abi habe ich es eigentlich immer so gehandhabt solchen Leuten ab da aus dem Weg zu gehen und zu ignorieren, aber ich wollte mich nur einmal fragen ob es der richtige Weg ist sowas immer aus dem Weg zu gehen. Wahrscheinlich ist der sachliche Umgang indem man einfach mal die Situation 1:1 anspricht der beste Weg. Werde mich auch nochmal mit meinem Mentor kurzschließen, der immerhin seit 20 Jahren im Geschäft ist.

Ja, sprich mal mit einem der Partner. Normalerweise hast Du da als Mentee immer einer offenes Ohr.

Vermutlich wird er Dir aber auch, insbesondere weil Du langfristige Ambitionen in der UB hegst, dazu raten Deine Konflikte im 1:1 selbst zu bestreiten.

Im Übrigen, das ich aber nur mein Eindruck, gehört das Anbiedern als ungeschriebene Regel zum Spiel dazu. Up or out, das kennst Du ja. Don't hate the player, hate the game.

Das wiederum findest Du im Rocketportfolio nicht. Da geht es sehr meritokratisch zu und persönliche Fehden haben keinen Platz - zumindest in den Firmen.

Übrigens: Bei RI ab gewissem Level mehr Gehalt, mehr Verantwortung, Equity und vor allem auch immer eine Wildcard in die UB zurückzukehren. Viele Freunde sind in ihre alten Nester zurückgekehrt, weil sie Rocket dann doch nicht so geil gefunden haben. War kein Problem. Häufig sind sie höher wieder eingestiegen.

Good luck.

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Mag sein, dass ich mich hart ausgedrückt habe. Finde ich gut, dass ihr andere Meinungen dazu beiträgt. Die Wahrheit habe ich nicht gepachtet.

Um noch mal etwas näher drauf einzugehen:

http://www.reddit.com/r/TheRedPill/comments/2nrosh/48_days_of_power_day_15_crush_your_enemy_totally/

Hier einige Ausschnitte aus den Kommentaren.

"In a corporate environment, an enemy will try to make you look bad, will sabotage you. A rival will just try and do their best and outperform you, forcing you to stay on top of your game. You can engage in friendly competition with a rival, but enemies are coming from a point of view of fear, so they view you as a threat and take competition personally.] ...

[However, there are people who are not enlightened, and even though you mean them no ill will, THEY mean you ill will and mean to take what is yours, and they can't be argued with because they view argument as weak and ineffectual. Unfortunately, these must be crushed, although it is better to do it in an indirect, oblique way that can't be linked back to you."

"However, you can't always destroy your enemy, and are instead forced to live with them. So in this case, it's best to pull them in as close as possible to ensure you can keep a close eye on them, and at least have them working for you rather than against you."

Rede am besten erstmal wirklich mit deinem Mentor. Das ist hier nur ein Internetforum.

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