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Hallo zusammen,

erstmal kurz zu mir: Ich studiere momentan im 4. Semester Maschinenbau an einer renommierten Universität und werde für die nächsten beiden Semester ins Ausland gehen. Warum habe ich angefangen, Maschinenbau zu studieren? Nun ja, ich interessiere mich für Technik und meine Stärken liegen vor allem im mathematischen, naturwissenschaftlichen und analytischen Bereich. Außerdem wollte ich ein Studium beginnen, welches mir viele Türen offen hält, abwechslungsreich und fordernd ist, und mit einem guten Gehalt lockt.

Hatte zu Beginn meines Studiums auch damit geliebäugelt, Medizin zu studieren und hatte auch eine Zusage auf dem Tisch, habe mich dann letzten Endes aber für den guten alten Maschbau entschieden.

Von Natur aus bin ich schon jemand, der die Angewohntheit hat, alles zu "zerdenken" und, ganz einfach gesagt, immer nur das zu wollen, was man nicht hat.

Habe das eigentlich gut in den Griff bekommen, doch in letzter Zeit hat es mich dann wieder erwischt:

Immer öfters hört man von diesen Horrorstories, dass Absolventen vieler Fachrichtungen nach dem Studium trotz Top-Noten für Hungerlöhne anheuern müssen und man generell froh sein "darf", überhaupt irgendwo unterzukommen.

Darüberhinaus bin ich mal tief in mich gegangen und habe mich gefragt, ob das was ich gerade mache, wirklich das ist, was ich mein ganzes Leben lang machen möchte...und dann kamen auf einmal wieder die Zweifel: Warum habe ich nicht Medizin studiert? Jobgarantie, sehr gute Verdienstmöglichkeiten (tariflich gibt es ja kaum was besseres), ein abwechslungsreicher Job und hohes Ansehen...und dann studiere ich Maschinenbau (jetzt mal ganz plakativ gesprochen)?

Ich meine, meine Noten sind momemtan eigentlich sehr gut, dennoch habe ich irgendwie Angst davor, dass ich es in ein paar Jahren bereuen werde, es nicht anders gemacht zu haben...vielleicht sitze ich am Ende da, mein Schreibtischjob kotzt mich an, und ich sage mir dann: Hätte ich mal nur...!

Letzten Endes ist das natürlich einzig und alleine meine Entscheidung und die kann mir keiner abnehmen; dennoch wollte ich hier mal in die Runde fragen, ob ihr auch schon ähnliche Situationen durchgemacht habt und wie ihr diese überstanden habt; oder ob ihr sonst irgendwelche Tipps habt, die mir vielleicht helfen könnten.

Grüße

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Immer öfters hört man von diesen Horrorstories, dass Absolventen vieler Fachrichtungen nach dem Studium trotz Top-Noten für Hungerlöhne anheuern müssen und man generell froh sein "darf", überhaupt irgendwo unterzukommen.

Darüberhinaus bin ich mal tief in mich gegangen und habe mich gefragt, ob das was ich gerade mache, wirklich das ist, was ich mein ganzes Leben lang machen möchte...und dann kamen auf einmal wieder die Zweifel: Warum habe ich nicht Medizin studiert? Jobgarantie, sehr gute Verdienstmöglichkeiten (tariflich gibt es ja kaum was besseres), ein abwechslungsreicher Job und hohes Ansehen...und dann studiere ich Maschinenbau (jetzt mal ganz plakativ gesprochen)?

Wo hört man die Stories?

Ich hätte keine Lust auf Medizin, bin ich ganz ehrlich.

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Hi,

ich denke das Problem haben die meisten Studenten.

Zu den Horrorstories: In den Medien wird das Thema ja rauf und runter gebetet (vor allem die Zeit und Konsorten). Die einen sagen Bologna ist super, die andere Front sagt, das ist Mist und erzählen von den Einzelschicksalen von Leuten die nicht untergekommen sind.

Bei jeder dieser Geschichten die ich unter die Lupe genommen habe gab es am Ende triftige Gründe wieso die Leute nicht untergekommen sind (z.B. der Thread eines Informatikers hier im Forum der keinen Job findet).

Meiner Meinung nach bekommt jeder Ingenieur, Naturwissenschaftler oder ähnliches innerhalb kürzester Zeit einen Job wenn er sich nicht komplett blöd anstellt. Du musst halt neben deinem Studium auch irgendwelche Hardskills erwerben. In deinem Fall z.B. CAD-Erfahrung und Praktikas.

Ich nehme mal an, du bist gerade im Bachelor von daher kannst du im Master ja sowieso noch die Richtung wechseln.

Zu den Selbstzweifeln. Du hast Masch.bau aus guten Gründen ausgewählt. Wenn du gerade Medizin studieren würdest, hättest du genau die gleichen Selbstzweifel wenn du an die Arbeitszeiten von Assistenzärzten denkst ;-)

bearbeitet von Raxxor
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Ich kann versuchen dir Medizin madig zu machen. Sei z.B. froh, dass du was zum zerdenken hast. Sei froh, dass du nie mit Krankenschwestern, nervigen alten Leuten oder Homöopathie-Dörtes zu tun hast. Sei froh, dass du ne Wissenschaft studierst und keine Kollegen hast, die ihre Arbeit als Kunst sehen. Sei froh, dass, wenn du dich anstrengst und sagen wir zu den besten 10% gehörst, du auch entsprechend behandelt wirst und nicht einfach nach Tarifstufe I bezahlt wirst. Könnte stundenlang weitermachen :D

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Die Dokumentation kenne ich sogar. Sie hat glaube ich einen Master in Englisch. Sorry, aber was will man damit machen in Deutschland? Hier kann jeder English, bzw sollte er. Wer Englisch studiert und das nicht mal auf Lehramt, der hat selber Schuld.

Und der Typ hatte meine ich Politik studiert? Und auch nur den BA oder? Sorry, aber das ist das selbe. Was will ich mit einem Politik Studium machen?

Du machst Maschinenbau an einer guten Uni und gehst für ein Jahr ins Ausland. Was denkst du denn, was für Chancen besser wären auf dem Arbeitsmarkt? Joa, Medizin geht immer. Aber meinst du nicht, dass es noch was anderes außer Medizin gibt?

  • TOP 2

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Wie bekomme ich dich dazu, dass du für wenig Geld jeden Scheißjob annimmst?

Ich behaupte, dass du eh keinen Job bekommst, dass es so wenig Arbeitsplätze gibt, dass du eh bald unter der Brücke landest etc.

Und als Beweis werden dann Leute angeführt, die ein Studium ohne wirklichen Berufszweig studieren und 15 Semester studieren.

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Wobei es mich bei der Dame mit BWL-Master schon stark wundert dass die so lange gebraucht hat um einen Job zu finden.

Hab ich bisher von niemandem in meinem Umfeld mitbekommen.

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Hi,

(...)

Zu den Selbstzweifeln. Du hast Masch.bau aus guten Gründen ausgewählt. Wenn du gerade Medizin studieren würdest, hättest du genau die gleichen Selbstzweifel wenn du an die Arbeitszeiten von Assistenzärzten denkst ;-)

Ich denke, das bringt es vom psychologischen Standpunkt her bei mir auf den Punkt. Letzten Endes wäre ich wahrscheinlich in der selben Position wie jetzt, nur eben von der anderen Seite aus gesehen. Und wie Erleuchter es ganz treffend formuliert, so ist es wirklich oft so, dass Extrembeispiele als Stellvertreter für eine ganze Zunft herangezogen werden, wobei es da letztendlich auf die persönlichen Hintergründe ankommt.

Ich werde dann mal schauen, was sich in den USA ergibt und wie ich dann weiter vorgehen werde. Im Endeffekt ist es nun mal so, dass man nie den perfekten Weg einschlagen kann auf Grund der schieren Anzahl von zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und man froh sein kann, wenn man eine halbwegs gute Lösung gefunden hat...ich werfe da nur mal die Stichworte "Maximizer" und "Satisficer" in den Raum...wobei ich mich da leider unter dem ersteren einzuordnen habe.

Nichtsdestotrotz, danke für eure Antworten, hat mir sehr geholfen!

bearbeitet von Raketenjoe

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