Moralität ist (...) - solved -

42 Beiträge in diesem Thema

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@JingJang: Ja über dieses Experiment habe ich auch schon nachgedacht. Ich glaube nur ein solches Extrem wäre mir vermutlich zu extrem ^^ Ich will ja falls möglich eben NICHT in die Egoismus Schiene übersteuern.

Warum "ausgerechnet du" ? Ist es nicht total logisch dass ich im egoistischem Verhalten einen blinden Fleck habe und dort sobald ich diesen bearbeite in Gefahr laufe zu übersteuern?

"Ausgerechnet du" - der auf Beziehungsnormen/moralismen pfeift soweit ich das verstanden habe. Trau dich das ruhig, bekommst schon feedback, wenn es zuviel war. Mir hat das enorm geholfen.

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Gast beutelding

Macht eine Moralität, die dazu führt dass niemand Vorteile hat, aber ich Nachteile habe Sinn, nur weil sie gegen den "geäußerten Willen" der Beteiligten und gegen die "Standart Moral" der Gesellschaft verstößt?

Du hast einen Vorteil, indem Du Dich gem. Deinen moralischen Grenzen verhalten hast. Weil es das eigene Selbstbild und den Wert innerhalb der Gesellschaft verbessert. Zumindest dem Teil der Gesellschaft, indem Du agierst und den Du anziehst.

Auf den Einzelfall gesehen hättest Du vielleicht einen Nachteil. Aber in Summe geht sich das wieder auf. Ganz speziell im wirtschaftlichen Bereich. Denn innerhalb von einzelnen Branchen wechseln Mitarbeiter. Leute gewinnen an Einfluss. Man "erinnert" sich an die Menschen und wie sie agiert haben. Und ab einer gewissen Ebene wird sehr viel telefoniert.

Ich habe z.B. min. 2x im Jahr Anrufe von Leuten, die im Lebenslauf sehen, dass ein Bewerber mal in dem Unternehmen gearbeitet hat, in dem ich gelernt habe. Und auch ich nehme mir heute die Freiheit heraus Kooperationen mit Unternehmen zu blocken, weil ich die Geschäftsführer kenne und weiss, wie diese ticken. Und auch ich greife super gern vor wichtigen Entscheidungen zum Telefonhörer und erkundige mich über Menschen. Genauso werde ich öfters mal gefragt, ob ich jemanden kenne.

Tatsächlich wird die Fleischereiverkäuferin i.d.R. freundlicher, wenn ich unfreundlich und unbequem werde. Auch meine Lieferanten springen eher, wenn ich ihnen das Leben versaue, wenn irgendwas nicht läuft. Aber in einer wichtigen Situation reissen sich die Leute für mich ein Bein aus, die mich mögen. Und mit denen schaffe ich am Ende die Extrameile. Alles andere hält mich auf Mittelmaß.

bearbeitet von beutelding

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Persönlich halte ich es ein Stück weit mit einer Position, die sinngemäß sagt: Moralisches Verhalten im Sinne der Orientierung an bestimmten Wertmaßstäben brauchen wir deshalb, weil wir erst durch diese Orientierung einen Eigenwert als Person gewinnen. Von dem Standpunkt aus relativiert sich Dein Problem.

Ist ein Ansatz, den man in vielen Religionen findet. Ich glaub da nicht dran.

Ich hab ihn eher bei Kant abgespeichert, der sich gerade umgekehrt mit der Frage befasst, wie man eine Ethik unabhängig von göttlichen Ge- und Verboten begründen kann.

Ja, darum die Ähnlichkeit. Indem der gute Kant quasi einen Ersatz für die religiösen Gebote suchte, war er schon in ähnlichen Denkmustern unterwegs, wie die damalige Religion. Ohne es zu wollen.

Schon, weil Maßstäbe nur dann welche sind, wenn sie unabhängig sind. Also sich nicht z.b. dadurch verändern, dass man sich an ihnen orientiert. Bedeutet, wenns Werte gibt, dann entstehen die nicht erst, sondern die gibts eh.

Da wäre ich nicht so sicher, ob das in letzter Konsequenz ausnahmslos so sein muss. Letztlich beschreibst Du damit einen deontologischen Ansatz - wäre man Utilitarist, würde man das womöglich anders sehen.

Du meinst, ob man die Maßstäbe auf die Motivation oder das Ergebnis anwendet. Ich mein was anderes. Wie beim Höhlengleichnis vom Platon. Bei dem die eigentliche Realität unabhängig von uns existiert - und an der wir uns orientieren. Die wir aber nicht direkt, sondern indirekt wahrnehmen. Dann sind die Maßstäbe an sich eindeutig - und gleichzeitig für uns nicht eindeutig erkennbar.

Das Zwischenmenschliche reguliert sich dabei auch über den Wert von Personen. Wenn ich merke, dass andere es auch warum und trocken haben wollen -aber im Regen stehen weil deren Haus gerade abgefackelt ist- dann lad ich die natürlich in mein Haus ein - und helf ihnen dabei, ihre Hütte wieder aufzubauen. Weil die genauso wertvoll sind, wie ich.

Aus dem gleichen Grund komm ich auch nicht auf die Idee, deren Haus in Brand zu stecken.

Und ich ärger mich auch nicht, wenn ein Haus abfackelt, das ich zuvor aufgebaut habe. Weils mir ja darum geht, dass die Bewohner es gut hatten - und nicht darum, dass ich etwas Nützliches -oder Wertvolles- getan habe, damit ich dadurch wertvoller werde.

Da bin ich wieder nicht so sicher. Mir fallen noch andere Motivationen ein, um andere in mein trockenes Haus einzuladen: Zum Beispiel könnte ich mir bei ihnen eine Schuld aufbauen wollen, oder vielleicht möchte ich als besonders großzügig dastehen. Da muss mein Handeln also nicht zwingend etwas mit dem Eigenwert der Personen zu tun haben.

Ja, klar.

Und über das abgefackelte Haus könnte ich mich genauso ärgern, wenn es nur um dessen Bewohner ginge - denn denen geht es ja jetzt nicht mehr gut.

Ja, auch. Und da wirds tricky. Weil die Leute ohne Haus können sich ja auch genauso für mich freuen, dass ich es schön gemütlich habe.

Die eigentliche Frage mit der Moralität ist darum weniger, die nach der Nützlichkeit - sondern eher, obs sowas wie Maßstäbe überhaupt gibt. Was man per se nicht beantworten kann, weil man dafür ja auch drüber nachdenken müsste, wie man denkt. Also z.b. ob man sich überhaupt entscheidet, oder ob man das nur denkt, und so Kram. Was ziemlich akademisch ist - und worüber ich nachdenken kann, wenn ichs warm und trocken hab. Ist mir grad mein Haus abgefackelt, dann werd ich nicht über Moralität nachdenken, sondern erstmal die Hütte wieder aufbauen.

Stimmt - aber auch ein ganz ausgeprägter Pragmatiker wird ja die Frage nicht los, wie er sich verhalten soll.

Ist wie mit der 2-Sekunden-Regel. Ich kann drüber nachdenken, ob und wie ich sie anquatsche - oder sie anquatschen.

D.h. alles ist okay, solange ich mich nur als Mensch okay finde und keine Häuser mutwillig anzünde? So sehr ich den Simplizismus in deiner Botschaft auch schätze - und in gewisser Weise ist etwas dran und es hilft mir auch - so komme ich mit dieser simplen Definition nicht klar. Häuser anzünden tue ich ohnehin nicht. Aber ich habe auch nicht die Zeit die 90% maroden Leitungen jedes einzelnen Hauses zu sanieren nur damit sie eben nicht abbrennen. Und je mehr man so was sieht desto weniger hat man Lust bei der Party darauf zu achten dass keine Wände beschmiert werden. Du verstehst was ich meine?

Ja. Und du verstehst mehr, als ich meine.

OK ist, was OK ist. Mehr nicht. Das ist simpel. Simpel bleibts, solangs nicht kompliziert wird.

Los gehen die Komplikationen zb, wenn du drüber nachdenkst, dass das Haus abfackelt, wenn du die maroden Leitungen nicht sanierst. Und realisierst, dass du zwar ein paar, aber nicht alle Leitungen sanieren kannst. Und dann überlegst, wozu du überhaupt mit dem Sanieren anfangen sollst.

Sind so wenn-dann-Verknüpfungen. Die zusammen mit Empirie überlebenswichtig sind. Weil wir sonst die Folgen unseres Handelns nicht abschätzen können. Wobei die Empirie sehr subjektiv ist. Also ob ich beispielsweise die Erfahrung mache, dass es was bringt Leitungen zu sanieren. Oder ob ich die Erfahrung mache, dass es nicht genug bringt. Also ob es OK ist, dass es nicht perfekt ist.

Funktioniert ja, aber für wen? ^^

Für alle, die mitmachen. Und auch für alle, die auf die Revolution setzen.

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Antidote, on 03 Jun 2015 - 5:32 PM, said:snapback.png

Funktioniert ja, aber für wen? ^^

Für alle, die mitmachen. Und auch für alle, die auf die Revolution setzen.

Die musst du jetzt finden.

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Antidote, on 03 Jun 2015 - 5:32 PM, said:snapback.png

Funktioniert ja, aber für wen? ^^

Für alle, die mitmachen. Und auch für alle, die auf die Revolution setzen.

Die musst du jetzt finden.

So viele wie ich gern hätte das es wären sind es aber nicht. :crazy:

edit: Moment wieso funktionieren spießige langweilige Normen für die die auf Revolution setzen? :D :D :D

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Antidote, on 03 Jun 2015 - 5:32 PM, said:snapback.png

Funktioniert ja, aber für wen? ^^

Für alle, die mitmachen. Und auch für alle, die auf die Revolution setzen.

Die musst du jetzt finden.

So viele wie ich gern hätte das es wären sind es aber nicht. :crazy:

Du wirst dich wundern, wieviele, hier im Osten, vom Mauerfall enttäuscht sind, enttäuscht davon, das auch mit "Freiheit und Wohlstand", die Existenzängste weit davon entfernt sind befriedigt zu sein, möglicherweise haben sich diese sogar verstärkt.

Führt Wohlstand, wirklich zum Wohl-stand?

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edit: Moment wieso funktionieren spießige langweilige Normen für die die auf Revolution setzen? :D :D :D

Die Frage ist, zu was denn die Revolution führen soll und da wirds schon schwierig, eins ist Fakt, wenn wir es nicht bald in die Hand nehmen, wird z.B. Google "The Brave New World" wahr werden lassen usw. usf.. (Ja, ich sehe Google als größte Gefahr an, nicht den Islam. :D)

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Bin gerade ein bisschen erstaunt darüber, dass es wirklich Leute gibt, die erst in so einem späten Alter, mit solchen Problemen konfrontiert werden. ^^

Hat man(n) solche Probleme nicht mit 14? :D

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Bin gerade ein bisschen erstaunt darüber, dass es wirklich Leute gibt, die erst in so einem späten Alter, mit solchen Problemen konfrontiert werden. ^^

Hat man(n) solche Probleme nicht mit 14? :D

Denkst du, das du mit 20 Jahren "fertig" bist? Wie oft höre ich, "10 Jahre sind ruckzuck rum." Ich meine, irgendwann wird sich der Mensch in dir schon melden und Radau machen, das dieses Leben was du so in dich hineingelebt hast nicht mehr weiter geht. Bei manchen Menschen ist es mit 14, bei anderen ist es mit 27, beim Nächsten mit 36 usw, und bei manchen Menschen gar nicht.

"Leben besteht darin, dauernd geboren zu werden. Eine Tragödie aber ist es, dass die meisten von uns sterben, ehe sie zu leben begonnen haben."

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Moment wieso funktionieren spießige langweilige Normen für die die auf Revolution setzen? :D :D :D

Na, einerseits weil ne bloße Lebensgrundlage geboten wird. Würden wir alle verhungern, wär nix mit Revolution. Und andererseits, weils ohne überkommene Strukturen nix gäb, was man revolutionieren könnte. Ne?

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Was genau hindert dich am übertreten von bestimmten Grenzen? warum die frau kurz vor so gut getrennt nicht einfach pimpern? warum sich zurückhalten? wenn man später nur rumsitzt und sich ärgert sich nicht gevögelt zu haben hatte man einfach nur nach nem excuse gesucht als es so weit war.

wenn man es durchzieht und danach dasitzt und es scheiße von sich findet...najut...so ist das menschsein eben. das nächste mal ist man schlauer. oder man braucht ein paar anläufe mehr um dahin zu kommen. oder tut es niemals. weil man das echt gut findet. weiß man vorher nicht. hinterher grübeln "ach hät ich doch" ist allerdings immer...naja...so kann man auch ums leben drum herum kommen.

jaja, tiefer als bloßes ficken die diskussion, aber ich kenn mich nur dabei aus. rest war mir zu meta.

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Gast Lafar

Bin gerade ein bisschen erstaunt darüber, dass es wirklich Leute gibt, die erst in so einem späten Alter, mit solchen Problemen konfrontiert werden. ^^

Hat man(n) solche Probleme nicht mit 14? :D

Siehe Max Power. Weiter Ontopic bleiben bitte.

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Ich weiß nicht ob ich Dich richtig verstehe, selbst nach einer Nacht drüber schlafen. Gewöhnlich sind Deine Grundannahmen ja nicht.

(...)

bis zur Revolution meinen eigenen Willen durchzusetzen.

Aber es klingt seltsam, wenn Du Dich für einen bestimmten Umgang mit Menschen entscheiden willst, dass der bis zur Revolution anders sein sollte als ab der Revolution. Für mein Empfinden sollten solche Werte von der Gesellschaftsordnung unabhängig sein.

Und nur so nebenbei ist es krass, wie Du auf nahezu 100% der Menschen kommst, die die Welt nicht ändern wollen. Das wäre ja wirklich frustrierend.

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Ich sehe an der Art wie ihr schreibt, dass viele von euch noch in ihren eigenen Moralismen gefangen sind, das für euch nur bisher kein Problem gewesen zu scheint.

"Gefangen" finde ich ein etwas schwieriges Wort in dem Zusammenhang. Es impliziert ja, dass derjenige, der es verwendet, einen besseren Überblick über die moralischen Positionen hat als die "Gefangenen" - ist das wirklich so?

@Geschmunzelt: Das ich den ersten Punkt nicht genug einbeziehe ist auch mein Verdacht. Das ist aber kein Argument per se, denn ich könnte ja "umlernen" mich bei diesen Dingen schuldig zu fühlen in dem ich meine innere Haltung ändere. Ob ich genau das tue, damit hadere ich ja gerade.

Na ja, Moment: Vor der Therapie kommt ja die Diagnose, ansonsten verfällst Du in Aktionismus. Mehr habe ich mit meinem ersten Hinweis nicht sagen wollen - ob Du Deine innere Haltung (oder nenne es von mir aus Deine moralische Überzeugung) ändern willst, ist natürlich die nächste Frage. Es kommt dann darauf an, ob Du eine solche Änderung unternehmen solltest, und dafür fehlt irgendwie ja noch der Grund, wenn es Dir mit Deinen Entscheidungen doch gar nicht so schlecht zu gehen scheint. Jetzt kannst Du argumentieren, dass Dir etwas entgeht (ein Lay), aber den kannst Du typischerweise auch anderweitig bekommen.

Ich sehe Moralität ansonsten im Gegensatz zu dir weitestgehend als Instrument der Herrschenden um den Rest der Welt zu überzeugen dass ihr elendiges Dasein moralisch korrekt ist. Von daher glaube ich an keine Moralität ausser die die ich in mir selbst validieren kann und die mir vor allem taugt, denn die Welt so wie sie jetzt ist stellt ihre Unfähigkeit moralisch zu handeln hinreichend zur Schau.

Das halte ich - entschuldige bitte - für totalen Blödsinn. Und zwar aus zwei Gründen:

Erstens definieren wir Moral in der vorliegenden Diskussion (und in diesem ganzen Forum) doch wohl gerade nicht als etwas, das dem Massengeschmack vorgesetzt wird. Wenn Du darüber reden möchtest, ob Du die Freundin eines Kumpels deshalb nicht angraben sollst, weil das niemand tut, dann tu das bitte, aber das wäre mir zu trivial (ich habe schon in der Schulzeit wenig davon gehalten, etwas zu tun, weil die anderen das schick fanden). Und so habe ich Deine Frage auch nicht verstanden.

Zweitens widersprichst Du Dir in den beiden Sätzen selbst. Entweder ist "Moralität" ein Instrument der Herrschenden, oder man kann sie selbst beurteilen. Theoretisch könntest Du natürlich auch noch die Haltung haben, dass Du als einziger hinter das Herrschaftsinstrument schauen könntest, aber das wäre ziemlich arrogant, und so bist Du ja sicher nicht.

Das Beispiel mit der Dame im Supermarkt ist interessant. Um es auf meine Frage anzuwenden müsste man es allerdings um die Faktoren erweitern, dass die Dame einfach zu sturr ist sich einen Rollator/ähnliche Hilfsmittel zu kaufen und ich ihr von dem gestohlenem Geld, welches sie nicht mal bemerkt, eben jenen kaufe, was nebenbei zur Folge hat dass ich sie nicht mehr einmal alle zwei Monate wegen eines Sturz ins Krankenhaus fahren muss, mir also auch noch persönlichen Nutzen bringt.

Mhm. Jetzt kommen ein paar Zusatzinformationen ins Spiel. Und schwupps, stellt sich die Handlung gegenüber der alten Dame nicht mehr als "schlimm" dar, sondern eigentlich als etwas Gutes. Wenn das so ist, frage ich mich, woher denn eigentlich Deine Skrupel kommen, die Dich zu der Frage an das Forum bewegt haben. Denn wenn wir das Ganze wieder auf das Anbaggern "verbotener" Frauen beziehen, dann müsstest Du analog zu Deinen Ergänzungen doch nicht nur Dir einen Lay, sondern auch noch der Frau den Sex ihres Lebens und darüber hinaus ihrem Freund eine wundersame Beziehung verschaffen (oder so ähnlich). Was wäre denn dann der Grund, aus dem Du Nein gesagt hast?

Ich merke durch die Diskussion hier in welche Richtung das ganze in etwa läuft und werde es jetzt nochmal abgekoppelt von Frauengeschichten beschreiben:

Ich denke einfach - wir leben in einer kapitalistischen Welt. Das nervt mich natürlich. Aber es ändert nichts an dieser Tatsache. Und manchmal, frage ich mich, warum zur Hölle soll ich in einer Welt in der nahezu 100% der Menschen diese Welt nicht einmal ändern wollen, ja nicht einmal etwas VERWERFLICHES daran finden das die Welt eben so läuft wie sie läuft, nicht einfach anfangen soll bis zur Revolution meinen eigenen Willen durchzusetzen. Sie können vielleicht ja nichts dafür dass sie die Welt nicht ändern wollen, aber wenn das so ist, kann ich erst recht nichts dafür fähiger dazu zu sein meinen Willen durchzusetzen als der Durchschnitt. Ich bin gerne solidarisch und moralisch integer, aber ich frage mich mittlerweile eben wem das überhaupt nutzt? Mir nutzt es ganz sicher nicht. Dem anderem nutzt es auch nicht, denn er denkt eher über ein mieses System nach wenn er im Wettbewerb vernichtend geschlagen wird, als wenn der andere "zu feige ist" den Wettbewerb mit ihm einzugehen oder von anfang an versucht dass beide gewinnen. (Dafür zu sorgen dass er auch von sonst niemandem vernichtend geschlagen wird fehlt mir die Zeit und die Lust.) Für seinen Kopf exestiert nur die Gleichung wenn ich gewonnen habe muss der andere verloren haben. Ich HABE DIESE GLEICHUNG NICHT IN MEINEM KOPF. Ich finde das total unsinnig und es macht mich wütend und traurig das Leute immer wieder so denken. Aber das ändert nichts daran dass der Rest der Welt einfach anders tickt.

Und der Revolution nutzt es auch nicht, denn der andere tut ohnehin nichts dafür und ich habe mehr Zeit etwas dafür zu tun je mehr Vorteile ich mir raus nehme. Aber ich nehme mir dadurch eben einen Vorteil herraus. Und daher befürchte ich sehr stark Biased zu sein, weil es natürlich sehr bequem ist eine Rechtfertigung zu haben sich einen Vorteil herraus zu nehmen. Das ist runtergebrochen einfach simpler Elitismus und eigentlich mag ich sowas nicht. Daher frage ich hier was ihr dazu denkt.

Wenn mir jemand auf die Fresse schlagen will in der Intention mir den Schädel zu spalten und ich zufällig Karatemeister 5ter schwarzer Gurt bin und somit wesentlich effektiver zurück schlagen kann, warum sollte ich das dann nicht tun? (Effektiver im SInne von dass ich treffe, nicht im Sinne von dass ich ihm den Schädel spalte!!) Vor allem wenn der Idiot mich danach sogar eher noch MEHR respektiert weil er sieht dass ich "stärker" bin als er. Und wenn ich ihm aus einer "stärkeren" Position eher beibringen kann dass Schädel spalten generell irgendwie nicht so cool ist.

Ach je, Revolution und Kapitalismus ist Mist und überhaupt und so weiter. Mein Grundproblem damit in aller Kürze ist diese furchtbar überhebliche Anmaßung, besser zu wissen als "das Volk", was gut für es ist. Das ist Fremdbestimmung pur, und meist ist es auch nicht wirklich durchdacht.

Was den Karatemeister angeht: Der hat ja nun nichts mit dem Kapitalismus zu tun. Nach meiner Wahrnehmung ist es eher ein Merkmal anderer "Systeme", für das Fehlverhalten eines Angreifers nicht dessen eigene Entscheidung verantwortlich zu machen und ihn deshalb auch mit den Folgen zu konfrontieren, sondern irgendwelche nebulösen Umstände.

edit: Bei nochmaligem Lesen bemerke ich gerade dass diese Ausführungen v.a. für die eingebildete Mittel und Oberschicht gelten und keinesfalls für diejenigen die noch weiter unten stehen. Damit löst sich für mich bereits einiges.

Entschuldigt mein leider etwas wirres Geschreibsel, ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen. Danke an alle die bis jetzt geantwortet haben.

Ich schätze, auch im Kommunismus könnte man seine Gedanken theoretisch ordnen, oder ;)?

Übrigens habe ich auch eine ganze Reihe eingebildeter "Arbeiter" bzw. Untenstehender kennengelernt. Das hat nichts mit einer Schichtzugehörigkeit zu tun.

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Offtopic?

Übrigens, sobald du anfängst PickUp-Werkzeuge zu benutzen, bist du schon ein Mitglied der "Rebellen". Frag mal Ra, wie er das siehst. :angel:

Wir sind halt wir ein Virus, der mit bestimmten Fernsehsendungen, Youtube-Berichten und Büchern, weggeimpft werden sollen. Leute, die es nicht verstanden haben, das es nicht um sie alleine geht und über die Stränge schlagen, gab es bei vielen Revolutionen und das manche Revolutionen, es auch noch schlimmer gemacht haben, wissen wir auch.

shok.gif

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Sorry, aber für mich klingt das so als möchtest du nur rationalisieren, warum du dich in Zukunft einfach egoistisch und rücksichtslos verhältst.

So nach dem Motto, "Hey, wenn ich der Kleinen das Heroin nicht verkaufe, dann kauft sie es halt bei einem anderen."

Mit so einer Herangehensweise kann man sich super selber belügen.

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Meh mir wirds hier jetzt zu wertend. Vielen dank für die Diskussion bis dahin ich denke ich habe meinen bias erkannt und kann meine Handlung daran jetzt updaten.
Danke nochmal an gogogo max und Aldous für den wertfreien Versuch mir zur Einsicht zu verhelfen :)

edit2: Alerio vergessen! War - für mich - am Thema vorbei weil mein Problem eher vom anderem Extrem her rührt und ich gerade das was du abschließend zu deiner Schwester sagst und auch deine Schlüsselerlebnis mit dem Obdachlosen für mich Dinge sind die schon viel früher sehr klar für mich waren. Für mich ist eher die Frage mit: Und wann ist Schluss mit lustig? relevant gewesen.

Aber danke für die Mühe auf jeden! :)

Wen meine neue Resolution ernsthaft interessiert kann sich ja bei mir melde :)

LG,
Antidote

edit2: An Geschmunzelt, Kninchen, Rudelfuchs: Danke für eure Mühe, es tut mir Leid dass ich aus euren Beiträgen nichts mitnehmen konnte. Gerade der Hinweis auf meine angebliche Arroganz ist für mich mittlerweile so redundant dass ich dabei einfach sofort abschalte. Ich schätze eure Beteiligung, aber wie gesagt, zu wertend. Danke nochmal dafür dass ihr euch die Zeit genommen habt zu lesen und zu antworten! :)

edit: Kann geschlossen werden :) Dankeschön nochmal an alle :)

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