Ungutes Gefühl: Spiele mit Gedanken eines Zweitstudiums mit 25 Jahren

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„Everything wrong in your life is just a sign. A signal to change. Be humble enough to bow your knee and listen and act“

„Is security really worth having a job you don´t really like? Is a steady income that much better than risk of failing?“

Hallo zusammen,

ich bin 25 Jahre alt und habe vor knapp einem Monat mein Lehramtsstudium abgeschlossen (gymnasiales Lehramt; Abschlussnote: 1,2; Fächer: Englisch/Politik).

Nun beschleicht mich schon länger der Gedanke, dass ich nicht hundertprozentig davon überzeugt bin als Lehrer glücklich zu werden. Als ich gestern bei der Nachhilfe jobte, hatte ich einen Moment, in dem es „Klick“ gemacht hat und ich erstmalig konkret darüber nachgedacht hatte noch ein Zweitstudium zu beginnen.

Bisher war dies nur ein ungutes Gefühl aber das Studium 2 Jahre, dann 1 Jahr, später ein paar Monate vor Schluss abzubrechen war auch nie wirklich eine Option. Zu krass wäre dieser Schritt für mich gewesen. Mit 25 habe ich nun aber eine andere Sicht auf die Dinge, wie noch zu Beginn des Studiums.

Woran könnte dieses ungute Gefühl liegen:

- geringe gesellschaftliche Anerkennung

- geringe Aufstiegsmöglichkeiten

- nicht sicher, ob ich dauerhaft (mehrere Jahrzehnte) mit Kindern und nicht doch lieber mit „Menschen auf Augenhöhe“ arbeiten möchte.

Wie sähe meine Lehrerlaufbahn aus:

Es folgt das 18-24 monatige Referendariat. Anschließend würde ich 15-20 Jahre als Lehrer arbeiten und anschließend versuchen Schulleiter zu werden. Wobei das wesentlich höhere Arbeitsvolumen eines Schulleiters kaum vergütet wird.

Bezug zu Eingangszitaten
Wie in den Eingangszitaten angesprochen, glaube ich inzwischen, dass das Individuum ein sehr feines Gespür dafür hat, was letztendlich erfüllend sein wird. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, habe ich irgendwo tief in mir gewisse Zweifel. Jetzt ist die Frage, ob ich auf dieses Gefühl höre und einen unkonventionellen Weg einschlage, mich dadurch beiße, ein Zweistudium beginne und erst mit 30 ins Berufsleben einsteige oder ob ich dieses Gefühl beiseite wische und mich für den rationalen, solideren, risikofreien und sicherlich auch einfacheren Weg entscheide.

Alternativen?

Eine Alternative wäre wohl ein Psychologiestudium. Gleichzeitig habe ich kein konkretes Berufsbild vor Augen, dass ich benennen könnte. Die konkrete Option ist mir erst gestern richtig bewusst geworden. Wenn ich darüber nachdenke, gibt es aber viele Berufsbilder, die mich ansprechen. Dies muss ich sicherlich noch konkretisieren.

Wie meine Chancen an einer Präsenzuniversität aussehen kann ich nicht einschätzen. Meine Note ist ganz gut, aber das für das Begründungsschreiben würde ich wohl weniger Punkte erhalten. Ich kann mir aber auch sehr gut ein Studium an der Fernuni Hagen vorstellen.

Familiäre Untersützung

Meine Mutter und mein Stiefvater haben mir schon öfter zu Psychologie geraten. Gegebenenfalls würden sie mich also dabei unterstützen. Dennoch wäre es sicherlich für alle ein gewisser Schock. Von meinem Vater, der eigentlich ein sehr gutes Einkommen hat (>100k) kann ich denke ich keine Unterstützung erwarten. Der würde völlig durchdrehen, was für die Entscheidung natürlich nicht weiter relevant ist.

Welche Probleme würde ein Zweitstudium verursachen
1) Ich würde schon gerne endlich finanziell unabhängig sein. Hierauf habe ich mich extrem gefreut. Ein Studium würde bedeuten weitere Jahre in einer WG wohnen und mit geringen finanziellen Mitteln zu Haushalten.

2) Ich bin schon 25 Jahre alt. Irgendwann sollte man auch mal arbeiten. Die komplette weitere Lebensplanung würde sich nach hinten verschieben.

3) Habe ich wirklich den Drive mit 25 noch ein Psychologiestudium durchzuziehen, das sicherlich relativ hart ist? Schaffe ich das Studium?

Keiner der aufgezählten Punkte ist für mich aber von einer Gewichtung, die ich nicht für "stemmbar" halten würde.

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Frage an die Community:

Eigentlich lässt sich die Frage auf folgenden Punkt runterbrechen: Auf sein Gefühl hören oder nicht?

bearbeitet von Polar Bear

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Psychologie bietet natürlich unglaubliche Berufsaussichten.

Warum machst du dir nicht ernsthafte Gedanken, bevor du hier postest?

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Du bist dir nicht sicher, ob du mit Kindern dauerhaft arbeiten möchtest, aber Menschen - die einen Psychologen aufsuchen - betrachtest du auf einer Augenhöhe?

Eventuell nochmal überdenken!

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Du könntest auch als Lehrer arbeiten und irgendwann den Beruf wechseln in Richtung PR oder Journalismus. Keiner zwingt dich, dein Leben lang Lehrer zu sein.

Ich würde auf dein Gefühl hören und das tun, worauf du Lust hast.

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Psychologie bietet natürlich unglaubliche Berufsaussichten.

Warum machst du dir nicht ernsthafte Gedanken, bevor du hier postest?

Du hast Recht, dass ich noch mehr Recherchieren könnte. Werde ich auch in den kommenden Tagen machen. Dennoch war es mir ein Anliegen schonmal erste Meinungen zu hören.

Du bist dir nicht sicher, ob du mit Kindern dauerhaft arbeiten möchtest, aber Menschen - die einen Psychologen aufsuchen - betrachtest du auf einer Augenhöhe?

Eventuell nochmal überdenken!

Ist unglücklich formuliert. 1:0 für dich. Nenne es mit erwachsenen Menschen arbeiten.

Das hier tat mir beim lesen weh !

Du bist 25....die geilste Zeit fängt jetzt an ! Arbeiten kannst und wirst du noch lange genug, versprochen !

Und dann wirst du dich an die "alte Zeit" erinnern, wie schön es war zu studieren etc.

Egal was du tust...Arbeiten sollte niemals deine Priorität sein.

Das sind auch meine Gedanken. Bis auf den letzten Teil. Ich glaube die Arbeit stellt einen großen Teils des Lebens, der Identität und des Gesamtpakets "Insgesamt zufrieden sein" dar.

Du könntest auch als Lehrer arbeiten und irgendwann den Beruf wechseln in Richtung PR oder Journalismus. Keiner zwingt dich, dein Leben lang Lehrer zu sein.

Ich würde auf dein Gefühl hören und das tun, worauf du Lust hast.

Über alternative Berufsmöglichkeiten mit dem Lehramtsstudium habe ich schon lange nachgedacht. Ich hatte hier irgendwann auch mal einen Thread aufgemacht, in dem ich nach meinem Staatsexamen die Option eines Masters in Politikwissenschaft in Erwägung gezogen habe. Zeigt, dass ich damals schon dieses Gefühl hatte, dass da "noch mehr möglich ist".

Aber über google finde ich bzgl. alternativer Berufsmöglichkeiten mit dem Lehramtsstudium extrem wenig.

1) Zu welcher Beratungsstelle könnte man denn gehen, um konkrete Möglichkeiten kennen zu lernen? Arbeitsamt?

2) Auch die Option in den PR Bereich einzusteigen ist mir völlig neu. Klingt aber interessant. Kannst du das ggf. etwas erläutern?

3) Macht es Sinn sich einfach mal ein Xing Profil anzulegen, um zu schauen, ob da irgendetwas kommt?

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Du solltest auf keinen Fall erwarten, daß so einfach etwas kommt - Du musst schon Deines eigenen Glückes Schmied sein.

Für Psychologie ist es fast unmöglich, einen Studienplatz zu bekommen und das Studium wird sehr idealisiert.

Klassische Karriere im Lehrerberuf ist schwer - aber dafür hast Du mehr Zeit, Dich nebenbei zu betätigen und da Deine Verwirklichung zu finden.

Bevor Du wirklich aufhörst, solltest Du Dir 100 % sicher sein, was Du erreichen willst - zurzeit würdest Du selbst bei freier Auswahl nicht wissen, wie Deine Wahl ist.

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Du bist dir nicht sicher, ob du mit Kindern dauerhaft arbeiten möchtest, aber Menschen - die einen Psychologen aufsuchen - betrachtest du auf einer Augenhöhe?

Eventuell nochmal überdenken!

Nach einem Psychologiestudium muss er ja nicht als Psychologe arbeiten.

Das Studium bietet noch viel mehr Berufe, besonders im Bereich der Wirtschaft, z.B. als Unternehmenscoach.

Inzwischen bietet dieses Studium einfach viel mehr Berufe und Psychologe ist halt einfach das Klischee.

bearbeitet von Achiever

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Gast Idioteque

Psychologie bietet natürlich unglaubliche Berufsaussichten.

Warum machst du dir nicht ernsthafte Gedanken, bevor du hier postest?

Die Berufsaussichten für Psychologie werden überbewertet. Klar gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, aber nicht überall gibt es auch genug Stellen. Der Psychotherapeut beispielsweise stinkt im Vergleich zum Psychiater was Möglichkeiten, Ausbildung und Gehalt ziemlich ab.

Wie meine Chancen an einer Präsenzuniversität aussehen kann ich nicht einschätzen. Meine Note ist ganz gut, aber das für das Begründungsschreiben würde ich wohl weniger Punkte erhalten. Ich kann mir aber auch sehr gut ein Studium an der Fernuni Hagen vorstellen.

Deine Chancen an einer Präsenzuniversität sind sogar ziemlich beschissen, soweit ich das beurteilen kann. Du musst halt über den gesonderten Bewerbungsweg des Zweitstudium rein, und es ist verdammt schwer deinen jetzigen Studiengang in Einklang mit Psychologie zu bringen. Deine Note ist bei deiner Fächerauswahl also Englisch und Politik im Lehramt auch wenig bis garnix wert.

bearbeitet von Idioteque

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Lehrer kann (!) doch auch ein relativ entspannter Beruf sein. Man muss ja später nicht alles so übermotiviert und pädagogisch originell aufziehen wie die meisten Referendare das tun. Dienst nach Vorschrift, genügend Distanz zum Geschehen im Klassenzimmer, bisschen Autorität und nach 4, 5 Jahren sollten auch die Unterrichtsmaterialien, Bausätze für Klassenarbeiten und so weitgehend da sein, oder?

Ich weiß, dass es trotzdem keine 30h Woche mit 15 Wochen Ferien im Jahr wird, aber kann doch auch ganz entspannt sein.

Zum Thema Weiterbildung fällt mir nur sowas wie Sonderpädagogik ein.

Arbeite doch erst mal ein paar Monate als Referendar. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Klasse zu unterrichten sich ziemlich von Nachhilfe unterscheidet.

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Gast ImWithNoobs

Ich bin auch Zweitstudent. Ich denke es bieten sich 2 Gründe an für ein Zweitstudium.

1. Pflicht, weil sonst beruf nicht auszuführen. Typsicher Fall Zahnarzt oder man ist Englischlehrer und will plötzlich Anwalt werden.

2. Das Zweitstudium ist deutlich mehr wert auf dem Arbeitsmarkt als das Erststudium. In wie weit der Sprung von Englisch/Politiklehrer zu Psychologe ist weiß ich nicht.

bearbeitet von ImWithNoobs

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2) Ich bin schon 25 Jahre alt. Irgendwann sollte man auch mal arbeiten. Die komplette weitere Lebensplanung würde sich nach hinten verschieben.

[...]

Du bist 25....die geilste Zeit fängt jetzt an ! Arbeiten kannst und wirst du noch lange genug, versprochen !

Und dann wirst du dich an die "alte Zeit" erinnern, wie schön es war zu studieren etc.

Egal was du tust...Arbeiten sollte niemals deine Priorität sein.

Dieser Kommentar wird komischerweise immer nur von Anfang-20-Jährigen, welche übrigens noch nie gearbeitet haben, in den Raum geworfen.

Man könne fast meinen, es handelt sich dabei um eine Ausrede um nicht das ernsthafte Leben eines Erwachsenen zu beginnen.

bearbeitet von Barbour Boris
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Von meinem Vater, der eigentlich ein sehr gutes Einkommen hat (>100k) kann ich denke ich keine Unterstützung erwarten. Der würde völlig durchdrehen, was für die Entscheidung natürlich nicht weiter relevant ist.

Wenn dein Vater soviel verdient, wirst du ja auch kein Bafög bekommen. Ab 25 musst du dich auch selber versichern und es gibt vermutlich kein Kindergeld mehr. Wie willst du dich finanzieren?

Fünf Jahre Studium kosten mit allem drum und dran etwa 40.000 Euro, tendenziell eher mehr. Alles was du da reingesteckt hast, wäre damit für die Katz und alles weil du gerade so ein "Gefühl" hast.

Und wenn du dir schon Gedanken um die gesellschaftliche Anerkennung von Lehrern machst, dann bedenke bitte auch, das "ewige Studenten" auch nicht allzu gut wegkommen.

Alle jungen Lehrer die ich kenne, oder alle die schon in Rente sind, führen meiner Meinung nach ein gutes Leben. Ich finde das einen ehrbaren Beruf mit viel sozialer Verantwortung. Darüberhinaus sind die Jobaussichten bei Psychologen schlechter als bei Lehrern.

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1) Ich würde schon gerne endlich finanziell unabhängig sein. Hierauf habe ich mich extrem gefreut. Ein Studium würde bedeuten weitere Jahre in einer WG wohnen und mit geringen finanziellen Mitteln zu Haushalten.


-warum hast du dich drauf gefreut? klar ist cool sein leben selber finanzieren zu koennen, mama freut siche undso, aber du machst dir nen zu grossen kopf.


2) Ich bin schon 25 Jahre alt. Irgendwann sollte man auch mal arbeiten. Die komplette weitere Lebensplanung würde sich nach hinten verschieben.


Leben laesst sich nicht planen, find dich damit ab.


3) Habe ich wirklich den Drive mit 25 noch ein Psychologiestudium durchzuziehen, das sicherlich relativ hart ist? Schaffe ich das Studium?


wenn du willst klar.



Ansonsten (zum thema mangelnde annerkennung, augenhoehe blablabla): denk weniger nach. Ist alles in deinem einflussbereich wie du dich zu den sachen stellst, alles hat vor und nachteile. Ein psychologe hat viele arbeitsstunden, eine eigene praxis zu haben ist aufwaendig, wenn du ne familie gruenden willst hast du wenig zeit fuer die, es ist nicht klar ob psychologie wirklich leuten hilft oder die probleme vielleicht sogar eher schlimmer macht etc etc Mit der einstellung wirst du 0% gluecklicher mit deinem leben sein, wenn du dann endlich da bist wo du sein willst. Du kannst fuer alles moegliche argumentieren, also such dir irgendwas und machs einfach.


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Der NC in Psychologie hat einen großen Vorteil: Es gibt nicht die große Psychologen-Schwemme auf dem Arbeitsmarkt. Und da viele Psycho-Studenten weiblich sind und in typische Berufsfelder drängen, sind die Jobaussichten in manchen Bereichen der Psychologie relativ gut. Da braucht man sich dann auch gehaltstechnisch vor dem Durchschnitts-BWLer nicht verstecken. Das gilt natürlich nicht, wenn mann zur Erzeihungsberatungsstelle bei Caritas geht.

Psychologie ist ein Studeinfach was klassischerweise von vielen "Spätstartern" studiert wird, mit 25 bist du da altersmäßig nicht mehr der jüngste aber auch keinesfalls besonders auffällig.

Die Kombination Lehramt plus Psychologie eröffnet dir später ggf. sogar ganz speziell Aussichten im erziehungswissenschaftlichen Bereich.

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Am 7.5.2015 um 12:05 schrieb Barbour Boris:

Dieser Kommentar wird komischerweise immer nur von Anfang-20-Jährigen, welche übrigens noch nie gearbeitet haben, in den Raum geworfen.

Man könne fast meinen, es handelt sich dabei um eine Ausrede um nicht das ernsthafte Leben eines Erwachsenen zu beginnen.

Ich bin 31, habe Fachabi und eine Ausbildung gemacht und danach 7 Jahre gearbeitet.
Die letzten drei Jahren habe ich nebenbei noch ein Abendstudium neben meinem Vollzeitjob gemacht.

Komm mir bloß nicht mit "das ernsthafte Lebens eines Erwachsenen" um die Ecke, völliger Schwachsinn !

Was bedeutet vor allem "das ernsthafte" ? Klingt ja furchtbar !

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Gast

Hallo,

vorweg ich habe mir die Antworten nicht richtig durchgelesen. War aber in genau der selben Situation wie Du. Einziger Unterschied: Ich war 24 und mein Ausgangsstudium war ein anderes.

Ich habe mich dafür entschieden, ein Zweitstudium zu beginnen. Ich habe es durchgerechnet, mit meiner Familie gesprochen, überlegt, wie die Perspektive danach aussieht (Zeit und Kosten der anschließenden PPT-Ausbildung, irgendwann evtl. anstehende Kinder, Möglichkeit zu Reisen). Und ja, ich kann Dir versichern, dass es teils ziemlich suckt, erst mit 30 fertig zu sein und zu wissen, dass dann noch eine Kostenintensive Ausbildung dazu kommt - bei der man je nach Situation auch einen Kredit aufnehmen muss. Ich hatte schon öfters den Gedanken, dass es geiler wäre, direkt dieses Studium begonnen zu haben. Und habe den Gedanken auch von Kommilitonen in meinen Alter bestätigt bekommen.

Mein Schluss ist aber, dass mein altes Studium, mich auf Dauer nicht erfüllen hätte und es mir Wert ist, andere Dinge dafür zu opfern. Gerade Psychologie studieren aufgrund des hohen NCs (und anderer Gründe) auch einige Menschen in Deinem Alter (wir haben mal eine Statistik unseres Studiengangs gesehen, die meisten waren um die 19, dicht gefolgt von den rund 25-jährigen).

Für die Begründung kannst Du Dich ja mal nach Schulpsychologen erkundigen, ich meine in einigen Bundesländern braucht man beide Studiengänge, um diese Tätigkeit ausüben zu können. Vielleicht kannst Du hier Deine Begründung ansetzen. Sofern Du keine PPT-Ausbildung machen möchtest ginge auch ein (Neben-)Studium an der Fernuni Hagen und dann einen Master an einer Uni Deiner Wahl (Problem mit der PPT-Ausbildung ist, dass Hagen kein klinisches Modul bietet und es - angeblich - dadurch schwerer ist, einen klinischen Master zu bekommen, welcher Voraussetzung für die Ausbildung ist. Aber erkundige Dich selbst). Schau Dir auch (am besten direkt) das Clearing-Verfahren an (ein sehr simples Losverfahren, bei dem Du Dich über ein zentrale Stelle bei allen noch offenen Plätzen bewerben kannst - sollte dieses Jahr noch nicht stattgefunden haben). Und nicht zuletzt: Bewirb Dich auf alle Unis, die prinzipiell in Frage kommen. Ich habe damals ca. 17 Bewerbungen abgeschickt.

Und sei Dir bewusst, wie Du das finanzieren solltest:

- BAföG fällt weg, da es sich um ein Zweitstudium handelt
- Unterhalt der Familie möglich?
- Gut bezahlte Nebenjobs? Gibt es sowas in Deinem Bereich (immerhin hast Du ein hervorragend abgeschlossenes Studium)
- Wohngeld beantragen!
- Kredit aufnehmen?

Finanzieren kann man es in jedem Fall auch alleine und so anspruchsvoll wie der NC vermuten lässt ist das Studium nicht, das kann ich Dir versichern. Nur muss man sich dann eben mehr kümmern und Augen und Ohren nach guten Nebenjobs offen halten (Vitamin B ist hierbei nicht zu unterschätzen). Zeitlich kriegt man, wenn man sein Studium selbst finanziert auf Antrag häufig Vorteile bei der Vergabe von Seminaren und Veranstaltungen, um seinen Job ausüben zu können.

 

Wie auch immer Du Dich entscheidest: Viel Erfolg!

 

Edit:

Habe jetzt doch nochmal einiges durchgelesen und möchte auf zwei Dinge eingehen:

1. Haben Psychologen im Vergleich zu anderen Richtungen immer noch hervorragende Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Psychotherapeuten noch bessere. Ob besser als Lehrer mit Deiner Fächerkombination hängt, vermute ich zumindest, auch vom Bundesland ab.

2. Hinkt ein Vergleich zwischen Psychotherapeuten und Psychiatern. Letztere verdienen natürlich mehr, haben aber eine hundsmiserable Ausbildung und einen ganz anderen Fokus als PPT'ler.

bearbeitet von Gast

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finde es ausgesprochen nett von dir, dass du dir so viel Zeit für einen Beitrag nimmst, der 1,5 Jahre alt ist.. 

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