Grübeln über nicht genutzte Chancen aus der Vergangenheit Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[Jefferson5000 0]

Ich habe zur Zeit ein großes Problem mit der Bewertung von verpassten Chancen. Ich grüble da zu sehr drüber nach, obwohl das Geschichten sind, die teilweise schon viele Jahre zurückliegen. Ich kann diese einfach nicht hinter mich lassen.

Grundsätzlich gibt es da in der Vergangenheit ein paar Geschichten mit Frauen, wo es entweder zu ONS oder Beziehung hätte kommen können, jedoch ich aus verschiedenen Gründen (vermutlich meist Angst) einen Rückzieher gemacht habe oder einfach zu zögerlich war (weil zu schüchtern/selbstunsicher) und somit gar nichts passiert ist. Oft holen mich diese "nicht genutzten" Frauengeschichten wieder ein und ich rede mich schlecht: "Warum hast du damals nichts gemacht, als du die Chance hattest?!"

Ich hatte neulich ein paar Probestunden bei einem Psychotherapeuten der sehr analytisch vorgeht und dem habe ich das auch erzählt um womöglich schnelle Tipps zu bekommen. Nun ja er ist ja aber kein Coach oder Verhaltenstherapeut. Alles was er dazu sagte war: "So arbeitet unsere Psyche nunmal. Nicht erledigte Dinge poppen zwischendurch immer wieder auf. Die erledigten tun das nicht. Die sind abgeschlossen" und dass eine "Abschluss-Schwäche" so nannte er es, bei mir vorliegt, wobei man schauen müsste woran das liegt. Gut ich denke dass weiss ich selber, nämlich an einer ängstlichen, selbstunsicheren Persönlichkeit + geringen Selbstwert.

Mir hilft seine Aussage nicht viel, aber Recht hat er. Ich blicke nie auf Beziehungen, Eroberungen, ONS die es alle auch mal gab, keine Frage, nein ich blicke nur auf die "nicht erledigten" Frauengeschichten. Ich hatte z.B. mal eine totsichere Gelegenheit auf einen FC nicht genutzt mit einer HB9, hinter der damals alle her waren, sie aber zu meiner Verwunderung hinter mir. Sie ärgerte mich sogar später noch mit Sätzen wie "Du hattest deine Chance" und ich sagte zu einem Freund "Ich glaube ich werde mich ein Leben lang ärgern, wenn ich sie jetzt nicht doch noch rumkriege" und ich habe Recht behalten. Es ist Jahre her und immer wieder muss ich daran denken, diesen FC ausgelassen zu haben. Es hilft auch nichts wenn ich mir sage "Schau doch mal wieviele andere gute HBs du hattest" , nein die Psyche hackt weiter auf die ausgelassenen HBs rum. Es geht dabei offenbar um die Trophäen, die ausgelassen wurden.

Es gibt da noch zig andere Storys wo ich es immer irgendwie vergeigt habe und im Nachhinein bereut habe. Neulich haben nen Kumpel und ich alte Zeiten Revue passieren lassen und irgendwann meinte er auch, wieviele ich eigentlich schon hätte haben können aber es dann doch irgendwie durch rumeiern wieder versemmelt habe (weil ich zu zögerlich bin etc, s.o.).

Nunja, ich könnte noch mehr darüber schreiben, aber das wird hier sonst noch zu lang. Ich denke ihr wisst worum es geht. Und klar, ihr könnt jetzt auch leicht sagen "Selbst schuld, hattest ja deine Chance" aber was ich mich Frage ist eben, mit welcher Re-Kalibrierung, Affirmation, Glaubenssätzen oder auch immer, ich mich so steuern kann, nicht immer wieder diesen Mindfuck zu durchlaufen, ihn irgendwie abblocken wenn ich merke er kommt wieder in meinen Kopf. Die Vergangenheit kann ich nunmal nicht ändern. Verpasste Chance bleibt verpasste Chance. Doch wie gehe ich lockerer damit um, sodass es mich nicht so quält?

Wenn ich mir sage "Ach weisst du, andere Mütter haben auch schöne Töchter" das hilft mir überhaupt nicht. Mein Kopf bohrt dann wieder genau nach den Personen, bei denen ich es wie gesagt irgendwie immer geschafft habe es zu vergeigen obwohl die Gelegenheit da gewesen wäre.....

Mai 3, 2015 bearbeitet von Jefferson5000

[Jefferson5000 0]

Übrigens bezieht sich die Problematik nicht nur auf FC/ONS/Trophäensammlung.

Neulich lernte ich ein HB kennen, die grundsätzlich recht unterschiedliche Interessen (Kunst, Wandern, Lyrik, Natur, Bücher, Museen) als ich hatte (Wirtschaft, Technik, Internet, Clubs, TV, Filme) aber dafür zu vielen Dingen eine sehr gute und gesunde Einstellung, zu der ich oft aufgeschaut habe. Bin das Kennenlernen aber recht halbherzig angegangen, war von Anfang an nicht sonderlich geflasht von der Person, eben weil man so unterschiedlich war. Gefühlsmäßig kam da einfach nichts auf oder nur wenig. Es kam aber zum FC bereits nach dem 2. Treffen. Sie hat sich häufig gemeldet und ich hab sie wohl ziemlich vernachlässigt. Wollte mich dann wenige Wochen später wieder mit ihr treffen, um herauszufinden, ob wir nicht doch zusammenpassen, was ich zunächst angezweifelt hatte aufgrund der wenig gemeinsamen Interessen aber ich dachte mir Mensch, eigentlich hat sie ja ne super Einstellung zu vielen Dingen im Leben gehabt. Doch jetzt hatte sie plötzlich einen Freund, ging wohl alles ganz schnell. Sie hat sich sofort verliebt meinte sie. Seit da an ärgerte ich mich über die verpasste Chance, die Beziehung nicht eingegangen zu sein, die sie definitiv wollte seit dem FC, wie sie sagte. Ich rede mir seit je her ein "Mensch, das wäre sie bestimmt gewesen. Warum hast du es nicht auf den Versuch ankommen lassen?!"

Dies bloß als Ergänzung, um aufzuzeigen, dass auch verpasste Chancen auf eine Beziehung von der Grübelei betroffen sind.

[Gast Lafar]

Der Kumpel meiner Schwester ist mit 19 Jahren bei nem Motorradunfall verstorben. Der hatte noch nie Sex. Der wird auch nie mehr die Chance haben das zu ändern. Er wird nichtmals die Chance haben über seine verpassten Chancen mit Frauen zu überdenken.

Jeden Tag verpassen wir Chancen. Ich bin hier in Deutschland wo es regnet und genau jetzt wo ich das hier Schreibe verpasse ich irgendwo auf der Welt einen der schönsten Sonnenuntergänge, während woanders gleichzeitig ein anderes Naturphänomen stattfindet und wenn ich gerade darüber schreibe 100 Meter um die Ecke ne heiße Frau geht die ich verpasse.

Du lebst das Leben zum ersten Mal mit unterschiedlichen Reifengraden. An dir sind noch mehr Gelegenheiten entgangen ohne das du davon Notiz genommen hast. Täglich. Und die die dir bewusst in Erinnerung geblieben sind, brauchst du um daran zu reifen aktiv bewusst keine Chancen zu verpassen. Manchmal hast du die Chance, manchmal nicht.

In dir ist eine kleine Diva, so ein quängelndes Kleinkind das jammert nicht alles in seinen verwöhnten Arsch hineingeschoben zu bekommen. Das hat jeder von uns. Sieh zu das du deine Stimmung nicht von diesem Divenbaby abhängig machst. Das ist Selbstkastei. Also sei dir ein guter Vater und erzieh und bändige das vorlaute Gör in dir.

[Lelleck 1500]

Da selbst eines der berühmtesten Zitate Mark Twains die verpasste Chance behandelt, bist du nicht alleine da.

Du solltest, wenn immer du dich zurückerinnerst, nicht selbst geißeln ("Ich Depp, Ich hab alles falsch gemacht"), sondern es als Mahnung für kommende Gelegenheiten positiv formulieren ("Ich werde nie wieder eine Chance so liegenlassen").

Bei zweiterem Problem.... freu dich einfach für die Dame, mehr kannst du jetzt auch nicht mehr machen.

[kuschel22 196]

Das blöde daran ist auch, daß man sich durch das Bereuen, von den eigenen Handlungen und Fehlern distanziert und damit selbst verarscht. Sobald man denkt, das hätte ich anders machen können belügt man sich. Man war in dem Moment noch nicht soweit, das muß man sich eingestehen. Man hält sich also im nachhinein für weiser als man wirklich war.

Man sollte mit gemachten Fehlern seinen Frieden schließen und sie akzeptieren. Ein ewiges Grübeln über vergange Handlungen ist nur ein Ausdruck dafür, keine Verantwortung für seine Taten übernehmen zu wollen. Zudem wird man nicht akzeptierte Fehler immer wieder machen und wieder und wieder ;)

Stell dir vor, dir fällt ein Glas runter, der Boden ist voller Scherben und anstatt den ganzen Scheiß zusammenzufegen und wegzuschmeißen nimmst du deine Hände und wühlst genüßlich in dem Scherbenhaufen rum. Kann man machen, tut aber nur unnötig weh...merkste selbst, oder?

[Gast Mystikk]

Gelegenheit auf einen FC nicht genutzt mit einer HB9, hinter der damals alle her waren, sie aber zu meiner Verwunderung hinter mir. Sie ärgerte mich sogar später noch mit Sätzen wie "Du hattest deine Chance" und ich sagte zu einem Freund "Ich glaube ich werde mich ein Leben lang ärgern, wenn ich sie jetzt nicht doch noch rumkriege" und ich habe Recht behalten

Du hast Recht behalten, weil Du daran glauben wolltest. Diese Überzeugung hast Du Deinem Unterbewusstsein eingepflanzt und dann hast Du jahrelang unbewusst nach Gründen gesucht, um dann sagen zu können "ich werde mich mein Leben lang ärgern". Die Frau hat Dich verarscht. Das war ein Spiel und Du hast das Stöckchen geholt. Sie hatte nie echtes Interesse an Dir.

Menschen, die sich wirklich mögen, tun das auch Jahre später noch. Die werfen sich keine Sätze an die Backe wie "ätschebätsch, nu ist die Schleuse zu". Die Lektion war goldrichtig, denn Du wolltest sie doch nur haben, um vor Nebenbuhlern zu glänzen und um Dein Selbstwertgefühl zu erhöhen.

[gone crazy back soon 394]

Es gibt ziemlich sicher etwas in deinem Leben, was noch nicht abgetrauert ist. Hast du früh jemanden oder etwas verloren und durftest oder konntest nicht trauern? Gibt es tote Geschwister oder haben deine Eltern etwas nicht abgeschlossen, so dass du in die Bresche springen musstest?

Diese alten, unverarbeiteten Prozesse blockieren die neuen, dadurch kommst du nie in den Prozess des Loslassens und die unverarbeiteten Situationen ploppen immer wieder auf.

[endless enigma 6065]

die analyse von gevatter therapeut geht doch in wahrheit elegant am kern der sache vorbei. du hast es hier nicht mit unerledigten dingen zu tun, sondern mit vermasselten.

[Max--Power-- 1517]

du hast es hier nicht mit unerledigten dingen zu tun, sondern mit vermasselten.

Wo ist der Unterschied?

[Fünf Mark 699]

du hast es hier nicht mit unerledigten dingen zu tun, sondern mit vermasselten.

Wo ist der Unterschied?

Die Gefühle die sowas auslöst.

Unerledigte Dinge drücken beiläufig, und zwar so lange bis unser Unterbewusstsein einen lückenlosen Plan parat hat. Der Leidensdruck dient nur zum Antrieb, das sind dann meist die Sachen, bei denen Mann sich denkt "Mann, warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht?" z.B. Sachen wie abnehmen, das Rauchen aufhören, Frauen ansprechen, etc etc etc

Was der TE beschreibt hört sich eher nach Schamgefühlen, und selbst Entwertung an. Und sei mir bitte nicht böse Te, ich glaube dir aber einfach nicht dass du momentan ein funktionierendes Liebes- bzw sexualleben hast. Denn ansonsten würdest du niemals einem verlorenem Fick nachtrauern.

Der Ex, oder irgendwelchen vergangenen Beziehungen nach zu trauern ist dagegen ein Stück weit normal, sorry, aber einer Frau nach zu trauern, zu der du null emotionale Bindung hast, ist mMn gar nicht möglich. Es geht schlicht und ergreifend nicht, und sei sie noch so hübsch. Außer natürlich es mangelt dir jetzt an Frauen...

[Aspie 397]

Vielleicht ist nicht die Frage, dass wir Chancen verpassen, sondern warum wir sie verpassen.

Vielleicht ist das die Frage, die uns quälen. Ähnlich die Geschichte mit Neo und dem Orakel.

[Max--Power-- 1517]

Es geht dabei offenbar um die Trophäen, die ausgelassen wurden.

Frag dich mal lieber warum du überhaupt einen Trophäenschrank besitzt und warum spielst du etwa für Trophäen das Spiel des Lebens oder umzu spielen?

Ich glaube, das ein Stück weit auch die Sprache, die wir benutzen, uns davon abhält wieder Menschen zu werden und nicht Schränke, die man mit Trophäen füllen muss.

Juni 5, 2015 bearbeitet von Max--Power--

[Neruda 609]

Ja, sehe auch Frauenmangel. Ich habe frühere Exen auch immer stark romantisiert. Fast wie "Endgegner" die ich auf meiner Quest zum Alphamaster bezwingen musste. Ja an meine Endgegner habe ich mich schon immer gerne zurückerrinert.

Aber wenn neue Frauen kamen haben die alten an Wichtigkeit verloren. Also konzentriere Dich mehr auf das jetzt. In der Vergangenheit ist leiden vorprogrammiert, Du kannst sie nicht kontrollieren. Das jetzt das kannst Du kontrollieren.

[rushhushdush 5]

Achja, die verpassten Chancen... Kenne ich doch irgendwoher^^.

Ich persönlich habe mir dieses Jahr vorgenommen die Chancen (besser) zu nutzen! Teilweise klappt es, jedoch ist es nicht immer einfach. Letztens habe ich sogar die Chance auf einen KC einfach verstreichen lassen o.O und ich hab keine Ahnung warum... Selbstverständlich habe ich mich im Nachhinein sehr darüber geärgert, aber ich wusste, dass ich die Zeit leider nunmal nicht zurückdrehen könnte.

Am heutigen Tag denke ich mir aber: Chancen kommen und gehen und mit jedem Versuch lerne ich dazu!

Kurz gesagt: Nicht zu sehr über verpasste Chancen nachdenken, sondern die zukünftigen nutzen (ich weiß, klingt einfacher als es ist).

Alles Gute!

[cynem 2]

Als ich mir die ersten PU Artikel durchgelesen habe, sind mir auch immer mehr Momente durch den Kopf gegangen, bei denen ich genau so hätte reagieren können wie in manchen Artikeln beschrieben, stattdessen aber gewisse Zeichen missdeutet/ignoriert habe. Im Nachhinein musste ich lachen, dass ich eigentlich eine Vielfache an Möglichkeiten hatte als ich wirklich erkannt und benutzt habe, das hat mich eher glücklich gemacht, weil ich wusste das es nichts Unmögliches für mich zu sein scheint. Vorallem wenn man dann noch Szenen hat, wo man zufällig genau wie in manchen Artikeln beschrieben reagiert hat und gleichzeitig merkt, dass es da funktioniert hat (man bis dahin nur nich wusste wieso, und was man anderes gemacht hat).

Zaubert mir eigentlich jedesmal wieder ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich über die fails von mir nachdenke und gleichzeitig sehe wie einfach es besser hätte gehen können.