Warum eigentlich immer Kraftsport?

150 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast

Es geht nicht nur um die Muskeln, sondern um den Weg, denn den halten die meisten nicht durch. Ein straffer Körper sagt viel über die Persönlichkeit. Man muss viel Disziplin, Durchhaltevermögen und Integrität besitzen.

Disziplin! Genau das.

Und disziplin heißt Unterwerfung. Dabei schwingt Unterwürfigkeit als Assoziation mit.

Und daraus, dass du die Disziplin selbst so hervorhebst, dadurch, dass "Diszipliniertheit" als positive Eigenschaft gilt, könnte man lesen, dass es unter anderem die Idee der Disziplin ist, der man sich unterwirft. Man unterwirft sich also, um sich zu unterwerfen. Hm, irgendwo hakt der Gedanke, aber gleichzeitig hat der schon was.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Disziplin! Genau das.

Und disziplin heißt Unterwerfung. Dabei schwingt Unterwürfigkeit als Assoziation mit.

Und daraus, dass du die Disziplin selbst so hervorhebst, dadurch, dass "Diszipliniertheit" als positive Eigenschaft gilt, könnte man lesen, dass es unter anderem die Idee der Disziplin ist, der man sich unterwirft. Man unterwirft sich also, um sich zu unterwerfen. Hm, irgendwo hakt der Gedanke, aber gleichzeitig hat der schon was.

Du brauchst Bier.

  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Oder Entzug? Oder einen Zug?

Etwas trainiert und lean ist der Körper, der bei Frauen am besten ankommt. Wenn ich denen Bilder von Zyzz etc zeige, sagen sie zumindestes, dass sie das eklig finden. Muss natürlich nicht stimmen. Obwohl es mir mittlerweile Spaß macht und mich interessiert, will ich nicht mein ganzes Leben 4 mal die Woche 90 min im Gym sein. Ich sehe das ganze grade als Mittel zum Zweck und versuche ne gesunde Balance zwischen Askese und Leben zu erreichen. Nach 2 Jahren ordentlichem Training muss man sich schon nicht mehr verstecken. Was man "für Frauen braucht", hat man dann.

Lächerlich ist es natürlich dann einen Komplex zu entwickeln a la clean eating, "Training ist ja viel spaßiger als feiern", alle 2h Stunden essen etc. Solche Hampelmänner gehören halt zum Psychologen.

Keine Ahnung, was hier eigentlich mein Punkt ist. Einen guten Körper zu erreichen dauert jedenfalls keine 10 Jahre. Wenn man komplett unabhängig von der Meinung anderer ist, kann man auch Zähneputzen sein lassen. Wo ist da die Grenze?

Und zwischen ONS und boyfriend material muss man definitiv unterscheiden. Für nen ONS muss man gut rüberkommen (perceiced status), für mögliche LTR ggf wirklich gebildet sein, finantiell gut da stehen etc.

Mögliche Schreibfehler sponsored by Samsung

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Testosteron, im gegensatz zu vereinssport nicht zeitgebunden, knochendichte, blutzirkulation, gesundheitlich und zeitlich effektiv etc. etc.

natuerlich nicht die neurotische schiene fahren, aber das liegt an der person, nicht an der aktivitaet per se. ist natuerlich ne aktivitaet zu der diese personen tendieren aber an und fuer sich eigentlich pure upside.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Okay, der gnaze Absatz war mal ziemlich für die Hund, is' 'ne "Namedropping" bzw. "conecptdropping"-Antwort auf deine Empfehlungen und dein wissenschaftliches Urteil. Also irgendwie is' die Botschaft: "Joa, ich bin kein Erstsemesteriger, deine Konzepte/Leute kenn' ich zwar nicht so wirklich, hab' sie mir aber soweit angeschaut, dass ich "g'scheit reden" kann. Und ich bin mal so frech und unterstell', dass dein Conceptdropping zu mindestens 20% ähnliche Funktion hat.

Nein, eigentlich nicht. Mir ging es darum Möglichkeiten aufzuzeigen, aus dem theoretischen rauszukommen und die Frage "Warum eigentlich kraftsport?" in einer reellen, pragmatischen und sinnvollen Weise zu erörtern, die keine im Elfenbeinturm endende Wolke wird.

Klar kannst du scheiße finden, was andere tun. Du kannst einen Raucher anschau'n, und dir denken "is' schon dämlich zu rauchen: man gibt Gled aus, um seinem Körper zu schaden" und du kannst dir genauso denken "weil der Typ sich selbst schadet kostet er die Krankenkassen haufenweise Geld, das andere brauchen könnten, die sich nicht selbst kaputt machen". Du kannst auch alles beides nach außen hin vertreten.

Aber du kannst dir nicht sagen: "Rauchen is' so schön, ich find' das so toll, dass der sich die Freiheit nimmt, zu rauchen!" ohne als irrationaler Vollidiot dazustehen.

Kannst du sicherlich, aber es wäre nicht besonders smart.

Die Reaktion auf meine kritische Nachfrage hier is' doch schon ein Hinweis darauf, wie es ankommt, wenn man "gegen Sport" is'; und ich bin ja noch nichtmal gegen Sport. Klar, die Belehrungen, das Sport so gut is' resultieren aus der Frage, "warum eigentlich Kraftsport"; aber wenn ich einfach gesagt hätte, dass ich nicht daran glaube, dass Sport so tol lis', dann wären genauso Belehrungen gekommen; d

Du bist wirklich Konstruktivist, und erörterst etwas. Viele hier fragen "Wie bekomme ich einen besseren Körper, wie werde ich stärker, wie funktioniert das?"

Der beste, sinnvollste Weg dorthin ist Kraftsport. Klar kannst du nun in tausend Richtungen argumentieren, aber dieser Aspekt bleibt.

, die dann nicht auf den "Kraftsport is' doch ganz super für die Persönlichkeit" aufgesprungen sind, sind Beiträge, die dann halt andere Sportarten beworben haben. Ein paar Postings gab's halt schon, in denen mitgezweifelt wurde, ob (Kraft)Sport die Lösung aller Probleme is' und Kitcat oder so hat davon gereet, dass ihr Muskelmänner nicht gefallen. Aber joa, however.

Für mich dann beides Sichten, die einer ganz anderen Fragestellung entspringen. Ich gehe beispielsweise davon aus, das unsere Kitty an Bodybuilder denkt, die ihr Leben dem Sport auf Steroiden opfern. Einer Figur, die aus natürlicher Sicht nicht zu erreichen ist ohne Hilfsmittel. Und das ist eine ganz andere Sicht. Im Endeffekt finden dann viele irgendwelche Models toll, die sich tagelang im Kraftraum den Arsch abrackern und eigentlich zeigen, was ganz reell überhaupt gerade mal möglich ist.

Sicher kann man jeden Sport machen, aber es geht ja immer darum: Worum geht es einem überhaupt? Leute kennenlernen? Kraftsport sicher ne Möglichkeit, aber nicht die beste. Einfahc nur nen wenig sportlich betätigen? Hunderte Sportvereine pro Stadt bieten jede Möglichkeit. Ernst Sport zu betreiben, stärker werden und das tun, was im Endeffekt am effizientesten ist? Kraftsport + HIIT.

as find' ich sogar mal wirklich interessant. Erstmal: dass ein "du sollst dein Bestes Ich werden" unterstellt, dass man es im Moment nicht ist, und etwas falsch macht, wenn man das nicht ändert, das is' eine logische Implikation. Einem Imterpativ nicht nachzukommen is' "falsch" hinsichtlich des Imperativs. Also wenn ich zu jemandem sag' "massier' mir die Füße" und er massiert mir den Rücken, dass macht er gemäß des Imperativs was falsch - völlig unabhängig davon, selbst dann ,wenn ich eine Rückenmassage besser find'. Natürlich sollen wir nicht jedem Imperativ folgen, das wissen wir ja: aber denen, die legitim sind, ist folgezuleisten. Also wenn ich einer Masseurin 30 Euro geb' und sag, sie soll mir den Rücken massieren, dass is' das ein legitimer Imperativ, wenn ich jemandem sage: "Geh aus meiner Wohnung raus", dann is' das ein legitimer Imperativ

Keine Ahnung im Endeffekt, warum kraftsport jetzt das "beste iCh" darstellt. Das ist eher son Personal Development Ding. Kraftsport dient mir zur Entspannung.

Also gibt es einen Imperativ, der sagt, man soll anders sein, als man es jetzt ist. Besser nämlich. Da verweist man auf einen zukünfigen Zustand, des nach dem Personal Development entsteht - das bessere/beste Ich. Und wenn die Zukunft (nach dem Folgen des Imperativs) besser ist, als die Gegenwart, dann ist die Gegenwart schlechter als die Zukunft. Daher mein Verweise auf die "Beleidigung des Aktuellen". Wenn man dranhängt "du bsit toll, wie du bist, du könntet aber besser sein" ändert das ncihts daran, dann man nicht nur sagt: "Du bist nicht so gut, wie du sein könntest", sondern auch "Du bist nciht so gut, wie du sein SOLLST" (denn der Imperativ fordert ja etwas).

Es gibt einen Grund, warum die Leute Veränderung wollen. Sie können unglügklich oder unzufrieden sein. Oder sie wollen einfach etwas noch besser machen, von einem status, den sie aber für völlig in Ordnung halten.

Die ganze Imperativ Geschichte ist im Endeffekt Elfenbeinturm Denke. Entweder du willst etwas besser machen als jetzt oder du willst es nicht. Wenn a) dann willst du es besser machen. Wenn b) dann ändere gar nichts. Alles andere ist im Endeffekt irrelevant und schon eine gewisse Zeitverschwendung.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dadurch nicht fast noch darin bestärkt seh', dass diese "Verbesserungs"-Ideologie, dieses Leistungs- und Wachstumsdenken uns gar nicht gut tut, ja vielleicht sogar verhindert was es fordert.

Kansnt du mal ein, zwei, drei kleine Beispiele geben? Ich kann mir unter "Performance Coach für Business Leute" alles und nichts vorstellen; "Business Leute" kann alles sein - vom Top Management von Golden Sax bis zum abeitslosen Jugendlichen, der endlich eine Lehrstelle finden will; und "Performance" is' als Begriff für mich nicht minder offen. Das klingt recht elitär, aber so Begriffe sind ja grad in Mode und vermiteln ein falsches Bild von der Sache, genau darum frag ich mal was gemacht machst'n du?

Rein von der Literatur her, gibt es gute Sachen von Sean Achor über "glücklich sein" die da helfen. Ein anderes von Cal Newport "so good they can't ignore you" zeigt ebenso interessante Aspekte der sog. passion hypothesis auf.

Zum Klientel: Ich nehme im Moment noch jeden an, der bereit ist meine Honorare zu bezahlen. Ein arbeitloser Jugendlicher fällt damit fast automatisch raus. Bei mir sind es meist arbeitende Leute, Führungskräfte in Unternehmen, die mehr machen wollen. Goldman ist ein gutes Stichwort, aber es ist viel breiter. Studenten, die etwas ändern wollen, bis hin zum CEO eines multinationals war bisher alles dabei.

Das Wort "Performance" und "Business" ist im Endeffekt eine Abgrenzung. Coaching ist eine Methode, bei der es darum geht, mit jemandem an einer Fragestellung zu arbeiten oder an seiner Situation. Und am Ende kommt derjenige aus dem Coaching raus, weiss was er/sie machen will oder hat eine andere Perspektive gewonnen. Es ist im Endeffekt inhaltslos und basiert darauf, die richtigen Fragen zu stellen, bis sie beantwortet werden. Im Endeffekt geht es darum, einen Raum zu schaffen, in dem man Fragen stellt und den Hirnschmalz des Klienten dazu bringt, Lösungen für eigene Situationen zu finden. Das kann durch Fragen, Übungen und sonst was passieren, reell geht es meist darum, Ressourcen zu aktivieren, sich Situationen anzusehen. Der Lösung ist es im Endeffekt egal, wie Probleme entstanden sind.

Oder willst du lieber ein konkretes Beispiel?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Okay, der gnaze Absatz war mal ziemlich für die Hund, is' 'ne "Namedropping" bzw. "conecptdropping"-Antwort auf deine Empfehlungen und dein wissenschaftliches Urteil. Also irgendwie is' die Botschaft: "Joa, ich bin kein Erstsemesteriger, deine Konzepte/Leute kenn' ich zwar nicht so wirklich, hab' sie mir aber soweit angeschaut, dass ich "g'scheit reden" kann. Und ich bin mal so frech und unterstell', dass dein Conceptdropping zu mindestens 20% ähnliche Funktion hat.

Nein, eigentlich nicht. Mir ging es darum Möglichkeiten aufzuzeigen, aus dem theoretischen rauszukommen und die Frage "Warum eigentlich kraftsport?" in einer reellen, pragmatischen und sinnvollen Weise zu erörtern, die keine im Elfenbeinturm endende Wolke wird.

indem du mir empfiehlst, mich in der Erziehungswissenschaft von wissenschaftstheoretischen Fragestellungen abzuwenden und mich mehr mit einer pragmatische Richtung in der empirischen Forschung zu beschäftigen, und daher maL Dewey, Creswell und Zeug zur Grounded Theory zu lesen?

Ich weiß, ich kann distanziert sein, wenn es um Fragestellungen geht, aber darin liegt auch ein ziemlich hoher Wert. Es stimmt, dass ich zu Beginn gefragt hab': "Waurm eigentlich immer Kraftsport". Aber ich habe, und das is' ja schon lange klar, nicht die Frage gestellt: "Die bekomme ich einen besseren Körper?", und die Aussage

Viele hier fragen "Wie bekomme ich einen besseren Körper, wie werde ich stärker, wie funktioniert das?"

is' in der Tat eine relativ passende Antwort (auch wenn's auch mal vorkommt, dass das gar nciht die Frage is', und dennoch Kraftsport als Lösung angeboten wird). Allerdings hat sich die Diskussion ja etwas weiterenwickelt, nämlich mehr in Richtung: "Warum fragen eigentlich alle, wie sie einen besseren Körper bekommen?", "Ist der Wunsch nach einem besseren Körper tatsächlich ein original eigener oder ist er nicht die Übernahme eines fremden Imperativs?", "Was tut es mit einem, sich einen besseren Körper zu wünschen?", "Was hat es für Konsequenzen, wenn sich alle um einen herum einen besseren Körper bzw. Entwicklung überhaupt wünschen?", grob in diese Richtung.

Es gibt einen Grund, warum die Leute Veränderung wollen. Sie können unglügklich oder unzufrieden sein. Oder sie wollen einfach etwas noch besser machen, von einem status, den sie aber für völlig in Ordnung halten.

Die ganze Imperativ Geschichte ist im Endeffekt Elfenbeinturm Denke. Entweder du willst etwas besser machen als jetzt oder du willst es nicht. Wenn a) dann willst du es besser machen. Wenn b) dann ändere gar nichts. Alles andere ist im Endeffekt irrelevant und schon eine gewisse Zeitverschwendung.

Mein Statement ist, dass b) eben nicht so einfach ist. "Ne, ich will nichts besser machen" kann man heute schwer legitim sagen. "Ich bin fett und hab' keinen Bock, ds zu ändern" oder "ich hab' keinen Erfolg bei Frauen, will aber nicht daran arbeiten, besser mit Frauen zu werden" sind Aussagen, die nicht wirklich auf Akzeptanz stoßen. Sie wirken völlig "irrelevant" wie "eine gewisse Zeitverschwendung". "Ich bleibe so scheiße, wie ich bin" sind dann die Bücher, die einem vempfohlen werden (als ob sich sojemand mit Ratgeberliteratur auseinandersetzen würde).

Genau da is' eben der Elfenbeinturm passend. Die Distanz zum Alltagsleben, denn im alltäglichen Leben is' es tatsächlich relevanter zu fragen, wie man erreicht, was man will als zu fragen, warum man will, was man will. Oder zumindest taucht es häufiger auf. Es is' auch legitim, sich in keine großen Überlegungen zu begeben, warum man überhaupt etwas ändern will. Aber es ist ebenso legitim, diese Frage zu stellen, und ich halte sie eigentlich überhaupt nicht für Zeitverschwendung.

Rein von der Literatur her, gibt es gute Sachen von Sean Achor über "glücklich sein" die da helfen. Ein anderes von Cal Newport "so good they can't ignore you" zeigt ebenso interessante Aspekte der sog. passion hypothesis auf.

Zum Klientel: Ich nehme im Moment noch jeden an, der bereit ist meine Honorare zu bezahlen. Ein arbeitloser Jugendlicher fällt damit fast automatisch raus. Bei mir sind es meist arbeitende Leute, Führungskräfte in Unternehmen, die mehr machen wollen. Goldman ist ein gutes Stichwort, aber es ist viel breiter. Studenten, die etwas ändern wollen, bis hin zum CEO eines multinationals war bisher alles dabei.

Das Wort "Performance" und "Business" ist im Endeffekt eine Abgrenzung. Coaching ist eine Methode, bei der es darum geht, mit jemandem an einer Fragestellung zu arbeiten oder an seiner Situation. Und am Ende kommt derjenige aus dem Coaching raus, weiss was er/sie machen will oder hat eine andere Perspektive gewonnen. Es ist im Endeffekt inhaltslos und basiert darauf, die richtigen Fragen zu stellen, bis sie beantwortet werden. Im Endeffekt geht es darum, einen Raum zu schaffen, in dem man Fragen stellt und den Hirnschmalz des Klienten dazu bringt, Lösungen für eigene Situationen zu finden. Das kann durch Fragen, Übungen und sonst was passieren, reell geht es meist darum, Ressourcen zu aktivieren, sich Situationen anzusehen. Der Lösung ist es im Endeffekt egal, wie Probleme entstanden sind.

Oder willst du lieber ein konkretes Beispiel?

Naja, Literaturtips brauch' ich nicht so wirklich, v.a. klingt der Titel einwenig sehr nach populärer Ratgeberliteratur, die nicht wirklich in die Tiefe geht und v.a. pragmatisch vorgeht. Ich will nicht wissen, wie ich persönlich glücklich werde, dafür hab' ich schon mein Patentrezept. Mir geht's mehr darum, dieses Komplex eben theoretisch zu verstehen und v.a. eben auch in Bezug auf andere und auf das gesellschaftliche Phänomen hinter dem "besser werden" bzw. "sich entwickeln". Mir geht's nciht drum, Ratgeberliteratur zum "besser werden" oder "glücklicher werden" zu lesen, sondern zu verstehen, warum Leute "besser" oder "glücklicher" werden wollen; warum so zu solcher Literatur greifen. Und ja, klar erscheint es erstmal völlig "plausibel" "Natürlich wollen Leute glücklicher werden" oder "besser werden" weil dann geht's ihnen ja besser. Also was soll diese idiotische Frage?

aber vieles is' mal völlig plausibel, bis man durch völlig hirnrissige Fragen auf einmal festellt, dass das ganze gar nciht so plausibel ist, und die hirnrissen Fragen gar nciht so hirnrissig sind.

Jedenfalls ja, ein, zwei konkrete Beispiele (Fallschilderungen) wären interessant. Muss kein realer Fall sein, is' aber glaub' ich einfacher; kannst Details ja ändern; und mal tacheless: wenn du dir denkst, das is' dir zu viel Arbeit, denk' halt, dass es auch eifnach 'nen gewissen Werbeeffekt hat, wenn am Schluss die Leute wissen, was du mit den Leuten genau machst, und dass am Schluss alles leiwand is'.

Allerdings schätz' ich, dass klar is', dass wir stark aneinander vorbeireden. Wenn du vom Coaching kommst, aus der Praxis, in der ständig Leute kommenl, weil sie irgendwie besser werden wollen bzw, eine persönliche Fragestellung zu ihrem Leben und sich selbst haben, dann bist du voll drinnen. Ich sitz' im Elfenbeinturm, frag' ich, was das ganze soll, und du interpretierst meine Fragestellung wahrscheinlich als Persönliche? Ich frage mich nicht, ob ich selbst besser werden soll oder ob ich Kraftsport machen soll (okay, nicht ganz richtig: im Moment vermisse ich Kampfsport und frag' mich, ob und wie ich mit sowas wieder anfangen soll. Is' ja doch ewig her und meine Zeit is' schon eine Weile tatsächlich stark eingeschränkt, weil ich dafür, dass ich "Aktivität" völlig überbewertet und nutzlos finde, ganz schön aktiv bin; und mein Körper wird in letzter Zeit doch irgendwie lahmer, als ehemaliger Speedstar wurde ich schon von vielen Jahren von den Jungstars eingeholt und gewinn' keinen einzigen Sprint mehr und außerdem is' Kampfsport einfach voll cool). Aber jendenfalls is' das genau genommen fast mehr ein Resultat aus dieser Diskussion als der Auslöser; und jednefalls nciht die treibende Kraft. Kurz: es geht mir hier nicht um mich und mein Glück, sondern um das Verstehen und einfach ums' diskutieren (ja, ich gestehe).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dadurch nicht fast noch darin bestärkt seh', dass diese "Verbesserungs"-Ideologie, dieses Leistungs- und Wachstumsdenken uns gar nicht gut tut, ja vielleicht sogar verhindert was es fordert.

Leben ist Krieg, von der kleinsten Bakterie/Zelle bis hin zu großen Konzepten oder Dingen, die sich erstmal nur im Kopf abspielen.

Lebewesen, die sich dem verweigern, werden überholt und sterben aus - weil die anderen dann trotzdem einfach weiter machen.

Wer sich nicht verändert, nicht besser wird - der wird schlechter. Weil Entropie.

Wer sich die Zähne nicht pflegt und putzt, behält nicht die "gleichen Zähne", sondern kriegt schlechtere.

Wer an seinen sozialen Erfahrungen nicht arbeitet und diese verbessert, hängt hinter der Zeit, wird irgendwann unbeliebt oder "out of touch", versteht sich mit seinen Mitmensch nicht mehr - und wird irgendwann zur Karrikatur des "komischen Kauzes".

Und so geht es mit allem: Inflation frisst das Geld, Alterung den Körper, kleine Einzeller die großen und umgekehrt...jedes Leben wächst, bevorzugt (wenn es geht) zur Sonne.

Und nicht in Richtung des alt-neuen Traums davon, dass sich alle zusammen auf eine Verweigerung und statische Loserhaltung "einigen", damit niemand mehr wachsen und kämpfen muss, damit alle schön "gleich" sind.

(Denn selbst dann gibt es die, die gleicher sind als andere und das alte, ewige Prinzip setzt sich eben durch die Hintertür mit neuen Kriterien und in neuem Gewand, aber der genau gleichen Struktur wieder durch)

bearbeitet von Vierviersieben
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Leben ist Krieg, von der kleinsten Bakterie/Zelle bis hin zu großen Konzepten oder Dingen, die sich erstmal nur im Kopf abspielen.

Und Krieg lebt von Verbündeten. Auch wenn du der Stärkste bist - solange deine Gang aus dir und deinem guten Kumpel besteht, hast du letztlich keine Chache, gegen all die kleinen Goblins, die zusammenhalten. Wenn du ein unheimlich toller, kompetenter Personalmanager bist, hast du mit Problemen zu kämpfen, dass sich manche Pesonalmanager nicht gern die Konkurrenz ins Haus holen, also doch lieber jemanden nehmen, der nicht ganz so toll is'. Und wenn deine Herrschaft alleine darauf basiert, dass du dich halt durchgesetzt hast, und alle die aufmucken eleminierst, dann wirst du haufenweise Energie in die Erhaltung deiner Herrschaft stecken müssen, sodass sich die Frage stellt, worin der Benefit besteht; und wenn du einmal aufhörst zu investieren, dann kommt deine rechte Hand und rammt dir einen Dolch in die Rippen.

"Immer Besser" hat im kalten Krieg auch nur bis zu einem gewissen Punkt gereicht. Irgendwann mal wurde es witzlos und nebenbei is' der Warschauer Packt, der so viel stärker war als Klein-Österreich aufgelöst worden. Klein-Österreich steht noch. Genauso wie große, kräftige Jäger schneller mal sterben als der Koch.

Das is' die Seite der Evolution, die man oft übersieht: es sind eben nicht notwendigerweise die Starken und die Herrschenden, die überleben, es nicht nicht die "besten", die überleben.

also ist es legitim, nicht zu wachsen; nicht aufzurüsten, und "zur Karrikatur eines komischen Kauzes" zu werden.

Wer sich nicht verändert, nicht besser wird - der wird schlechter. Weil Entropie.

Die Umwelt verändert sich von selbst, und manchmal spielt einem diese Veränderung in die Hände. Inflation erscheint uns omnipräsent, die Inflation von Bildungstitel, von Geld, von allem. Aber hey, es existiert auch mal Deflation, oder durch die Inflation von Bildungstitel gewinnen die, die gleich drauf pfeiffen, bei der Müllabfuhr anfangen und dann mit Gefahrenzulage und Schmutzzulage früh auf 2000 Netto in einem unbefristeten Astellungsverhältnis kommen. Davon träumt ein fertiger Soziologe nur.

"Jedes Leben wächst" nur bis zu einem gewissen Punkt. Der Körper altert aber,wie du so schön sagst. Und bei all dem stellt sich eine Frage, die die Evolution natürlich nicht stellt, weil es ihr egal ist: Wozu? Is' nicht ein kurzes, erfülltes Leben besser als ein langes voller Folter?

"Träume" und "Ideen von Gleichheit" haben sich durchgesetzt. Deshalb, weil Kooperation und zusammenhalt etwas ist, hinter dem eine gewisse Kraft steckt. Jeder gegen jeden? Das is' Barbarei. Und wenn man ständig Angst haben muss, dass einem die Rechte Hand einen Dolch zwischen die Rippen rammt, wenn man sich umdreht oder einen die Hunde fressen, wenn man einmal stolpert, dann is' das eine Gesellschaft, der ich wenig Überlebenschancen gebe. Ich bin kein Kommunist, ich weiß verdammt gut, dass wir nicht alle gleich sind, nicht alle die gleichen Chancen haben, nicht alle diegleichen Ansprüche haben und dass es auch im Kommunismus Konkurrenz gab, die einfach nur andes ausgesehen hat.

Eine statische Haltung, eine phlegmatische Haltung, ist keine Loserhaltung, sondern eine Kritikerhaltung, die Haltung von jemandem, der nicht freiwillig auf jeden Zug aufspringt, um am Ende vernichtet zu werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
indem du mir empfiehlst, mich in der Erziehungswissenschaft von wissenschaftstheoretischen Fragestellungen abzuwenden und mich mehr mit einer pragmatische Richtung in der empirischen Forschung zu beschäftigen, und daher maL Dewey, Creswell und Zeug zur Grounded Theory zu lesen?

Ja, die Idee ist Folgende: Egal wieviele Gedanken man sich um die Dinge macht, oft geht es darum, welchen Wert sie in der Praxis haben. Und das ist eine der Grundlagen von Dewey und Creswell's Pragmatismus, einer unmittelbaren Bedeutung der Forschung für die Realität. Und auch der eigenen Gedankengänge.

Mein Statement ist, dass b) eben nicht so einfach ist. "Ne, ich will nichts besser machen" kann man heute schwer legitim sagen. "Ich bin fett und hab' keinen Bock, ds zu ändern" oder "ich hab' keinen Erfolg bei Frauen, will aber nicht daran arbeiten, besser mit Frauen zu werden" sind Aussagen, die nicht wirklich auf Akzeptanz stoßen. Sie wirken völlig "irrelevant" wie "eine gewisse Zeitverschwendung". "Ich bleibe so scheiße, wie ich bin" sind dann die Bücher, die einem vempfohlen werden (als ob sich sojemand mit Ratgeberliteratur auseinandersetzen würde).

Und doch tun Millionen von Menschen genau das, sagen genau das, verhalten sich genau so. Also kann man es einfach machen? Ich muss in einer anderen Realität leben, denn diese Realität hier, die Self-Development Welt, wird von der Masse doch meist als Selbsthilfe Bullshit abgetan. So kenne ich es eher. Vielleicht eine Sache der Sichtweise.

Naja, Literaturtips brauch' ich nicht so wirklich, v.a. klingt der Titel einwenig sehr nach populärer Ratgeberliteratur, die nicht wirklich in die Tiefe geht und v.a. pragmatisch vorgeht. Ich will nicht wissen, wie ich persönlich glücklich werde, dafür hab' ich schon mein Patentrezept. Mir geht's mehr darum, dieses Komplex eben theoretisch zu verstehen und v.a. eben auch in Bezug auf andere und auf das gesellschaftliche Phänomen hinter dem "besser werden" bzw. "sich entwickeln". Mir geht's nciht drum, Ratgeberliteratur zum "besser werden" oder "glücklicher werden" zu lesen, sondern zu verstehen, warum Leute "besser" oder "glücklicher" werden wollen; warum so zu solcher Literatur greifen. Und ja, klar erscheint es erstmal völlig "plausibel" "Natürlich wollen Leute glücklicher werden" oder "besser werden" weil dann geht's ihnen ja besser. Also was soll diese idiotische Frage?

Ihn theoretisch zu verstehen heisst im Endeffekt auch, ihn sich empirisch anzusehen. D.h. anstatt ein Gedankenbild aufzustellen, wirklich nachzufragen, denn alles andere ist im Endeffekt nur ein Gedankenspiel.

Jedenfalls ja, ein, zwei konkrete Beispiele (Fallschilderungen) wären interessant. Muss kein realer Fall sein, is' aber glaub' ich einfacher; kannst Details ja ändern; und mal tacheless: wenn du dir denkst, das is' dir zu viel Arbeit, denk' halt, dass es auch eifnach 'nen gewissen Werbeeffekt hat, wenn am Schluss die Leute wissen, was du mit den Leuten genau machst, und dass am Schluss alles leiwand is'.

Das hat aber auch das Problem, dass die Leute im coaching nicht immer das Gleiche erwarten sollten, da es zwar ein immer ähnlicher Prozess ist, aber trotzdem völlig anders sein kann.

Nehmen wir zwei relativ einfache Beispiele, die im Endeffekt simpel sind. Ein Berater einer Consultancy hatte sich Zeit freigeschaufelt und hatte hunderte Dinge, auf die er Lust hatte, kriegte aber nicht alles unter einen Hut. Wir haben uns zusammen gesetzt und am Ende ging es darum, wie er all diese Dinge unter einen Hut kriegt. Wir haben dann alle einzelnen Themengebiete und Tätigkeiten hinterfragt, geschaut wie sie sich auf andere Dinge auswirken und wie sich jede dieser Entscheidungen mit einem Fokus positiv oder negativ auswirken würde. Im Endeffekt habe ich ihn dann gefragt, da er ein Zahlenmensch war, wie sich die Dinge auswirken würden und wie er jedes einzelne Szenario bewertet und am Ende war es eben eines, dass ihm gefiel, er hat eine Entscheidung treffen können.

Ein anderer war der Personalleiter einer Spedition, bei dem nun Personalveränderungen anstanden. Er musste nun viele Dinge ändern und wollte aber auch seinem Team nicht einfach etwas vorsetzen. Wir sind einige Ideen durchgegangen, einige gefielen ihm und am Ende kamen er zu dem Schluss, dass es Sinn macht, alle möglichen Varianten zu prüfen und dem Team eine kleine Auswahl zu präsentieren, indem er ihnen ein Mitbestimmungsrecht einräumt. Auf diese Weise konnte er entsprechend damit umgehen, eine ihm und der Abteilung passende Entscheidung treffen aber gleichzeitig auch das Team nicht vor den Kopf stoßen.

Einige andere Personen haben den Schritt aus der Anstellung in die Selbstständigkeit gesucht und wir haben dann mögliche Schritte und Szenarios durchgespielt, und es hat entsprechend Rückhalt gegeben, mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen und das eigene Handeln zu hinterfragen und neue Schritte zu entwickeln.

"Träume" und "Ideen von Gleichheit" haben sich durchgesetzt. Deshalb, weil Kooperation und zusammenhalt etwas ist, hinter dem eine gewisse Kraft steckt. Jeder gegen jeden? Das is' Barbarei. Und wenn man ständig Angst haben muss, dass einem die Rechte Hand einen Dolch zwischen die Rippen rammt, wenn man sich umdreht oder einen die Hunde fressen, wenn man einmal stolpert, dann is' das eine Gesellschaft, der ich wenig Überlebenschancen gebe. Ich bin kein Kommunist, ich weiß verdammt gut, dass wir nicht alle gleich sind, nicht alle die gleichen Chancen haben, nicht alle diegleichen Ansprüche haben und dass es auch im Kommunismus Konkurrenz gab, die einfach nur andes ausgesehen hat.

Eine statische Haltung, eine phlegmatische Haltung, ist keine Loserhaltung, sondern eine Kritikerhaltung, die Haltung von jemandem, der nicht freiwillig auf jeden Zug aufspringt, um am Ende vernichtet zu werden.

Vernichtet von... Krafttraining? :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Das is' die Seite der Evolution, die man oft übersieht: es sind eben nicht notwendigerweise die Starken und die Herrschenden, die überleben, es nicht nicht die "besten", die überleben.

Behauptet ja auch keiner.

Genau das ist es ja: Ob "edler Löwe" oder "heimtückischer Skorpion" - wer gewinnt ist der, der am Ende noch steht bzw. in höherer Biomasse steht.

Oder sich durchsetzt.

Genauso Kooperation: Wer sagt denn, das man nicht kooperieren soll? --> egoistischer Alturismus und so.

Die Umwelt verändert sich von selbst, und manchmal spielt einem diese Veränderung in die Hände

Ja.

Nur sind (schon logisch-erschliessbar) die Chancen des Passiv-Wartenden massiv schlechter als die des Aktiven, in die Welt strebenden.

Und bei all dem stellt sich eine Frage, die die Evolution natürlich nicht stellt, weil es ihr egal ist: Wozu? Is' nicht ein kurzes, erfülltes Leben besser als ein langes voller Folter?

Ja.

Das "wozu" ist übrigends extrem einfach zu beantworten:

Verhälst Du Dich artgemäß, kriegst Du lustige Belohnungen ausgeschüttet - aka Glück, gute Hormone, Gesundheit. Ganz reale, physische Dinge.

Verhälst Du Dich falsch gibt's Depressionen, Angstgefühle, Krankheiten - oder auch die Flucht in Verkopftheit und Ausreden dafür, nix zu tun.

"Träume" und "Ideen von Gleichheit" haben sich durchgesetzt.

Du sagst es schon ganz richtig: Die Träume und Ideen, weil man damit die faktisch existierende Realität verbrämen kann. Das erzeugt Effiziens.

Wenn der Flieger auf den Bundestag zusteuert - scheiss egal welche Gesetze oder nicht - dann wird man den abschiessen und ohne mit der Wimper zu zucken (jedoch danach mit viel Mitleid und Gelaber, aber keinen durchgezogenen Urteilen) in Kauf nehmen, dass die Trümmer auf Dich oder mich fallen.

Weil die Kommunikationseinheit [Walter Steinmeier] oder [Merkel] in unserem kooperativen Kommunikationssystem eine unendlich wichtigere Schnittstelle ist als [447] oder [Der Gelbe Frosch].

Mit welchem Gelaber/Propaganda man die nackte Realität dann nachher schönreden würde, ist völlig egal - für Dich oder mich jedenfalls. :-D

Und auch das ist wieder übertragbar: Was das Mädel (-->>PU) das Du willst Dir für Gelaber erzählt ist nicht der Punkt - wie sie handelt ist der Punkt.

Und da sind wir -schwuppsdiwupps- wieder dabei, dass geile Körper geil sind, egal was Mädels vom "dadbod" und "Sixpacks sind ekelig!" labern.

Genau so, wie Typen davon labern, dass sie barley-legal ukrainische Pronomodels nicht ficken würden udn sich sowas niemals naschauen würden, ist ja ekelig und unmoralisch und überhaupt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mir hat Kraftsport mehr gegeben als sonst eine Sportart es je konnte. Ich fühle mich stark, ich bin stark (im Gegensatz zum Normalo auf jeden Fall). Ich sehe besser aus als je zuvor und bekomme ständig zu hören, dass ich immer stärker, breiter whatever aussehe. Ich finde mich selber mittlerweile so geil, ich würde mich selber ficken, wenn mein Schwanz lang genug wäre (nohomo). Früher war ich eher vom Körper so der Typ Lauch, etwas unsicher, aber vom Selbstwertgefühl noch besser dran als der Durschschnittsnerd... heute fühle ich mich unaufhaltbar... und da ist noch eine Menge drin.

Deshalb empfiehlt man hier Kraftsport.

...und dann:

tfw "Du siehst aus als ob du Yoga machst" T.T

bearbeitet von Very Super Famous
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Sport erfordert Disziplin bzw. Selbstdisziplin.

...deckt sich wunderbar mit all den anderen Unterwerfungsformen, und ja! Wahrscheinlich bin ich durchaus im falschen Forum, weil ich der Idee von "Personal Development" kritisch gegenüberstehe. Sie setzt die Veränderung und Entwicklung zum Imperativ, immer besser werden, voranschreiten; warum nicht einfach stehen bleiben und de Augenblick genießen? Und ich meine nicht "fünf Minuten Pause" sondern überhaupt. Augenblick verweile, denn du bist so schön. Zufriedenheit wird in dieser Ideologie zur Sünde, (echte) Bescheidenheit ebenso. Meine Persönlichkeit ist gut, wie sie ist; und sie wird sich mit den Erfahrungen, die ich im Leben noch mache, verändern. Aber nicht unbedingt "besser" werden. Und ich will nicht modellieren.

"Personal Development" unterstellt, dass es eine bessere Version von uns selbst gibt, wir also vielleicht mehr oder weniger shcon in Ordnung sind, aber besser sein könnten, UND SOLLTEN, und in dem Sinne sind wir immer vorangetrieben. Der Begriff "Personal Development" selbst is' schon von diesem Imperativ getragen, der durch die Forderung "besser zu werden" letztlich eine dauerhaft präsente Beleidigung ist, weil in einem "du könntest besser sein. Werde besser!" implizit steht: "du bist jetzt nicht so gut, wie du sein sollst, ergo nciht gut genug!"

Du redest leider dummes Zeug und in allen was du sagst und denkst schwirrt diese negative Grundeinstellung mit. Sport erfordert Disziplin. Warum? Wenn es mir Spaß macht und ich gerne ins Gym gehe, dann brauche ich dafür keine Disziplin.

Außerdem gehst du immer vom Extremfall aus. Warum? Warum gibts für dich Sport nur als extreme Variante und Personal Development auch? Habe hier im Forum noch nie gelesen, dass jemand geschrieben hat "du musst 24h am Tag an dir selber arbeiten, sonst bist du ein nichts". Noch nie. Du fantasierst dir hier irgendwas zusammen.

Das ganze Leben ist eine ständige Entwicklung. Du lernst zu laufen, du lernst zu sprechen, zu kommunizieren, zu reagieren usw. Warum ist es da schlimm, wenn Leute hier fragen, wie sich was an ihrem Leben ändern können? Neuer Job, der einen glücklicher macht, irgendwelche Methoden zur Entspannung, Tipps um Schulden los zu werden etc.

Was ist daran verkehrt?

Wenn du für dich so perfekt bist und du nichts mehr lernen willst im Leben ist das doch okay. Musst keine Bücher lesen. Kannst ja den ganzen Tag auf dem Boden sitzen und nichts machen oder Fern schauen oder weiter vor dem Spiegel stehen und dir sagen, dass du schön bist. Aber unterstelle doch den anderen nicht, dass das schlecht ist, was sie machen.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Wenn du für dich so perfekt bist und du nichts mehr lernen willst im Leben ist das doch okay. Musst keine Bücher lesen. Kannst ja den ganzen Tag auf dem Boden sitzen und nichts machen oder Fern schauen oder weiter vor dem Spiegel stehen und dir sagen, dass du schön bist. Aber unterstelle doch den anderen nicht, dass das schlecht ist, was sie machen.

Da kommt nur ein kleines Problem ins Spiel:

Überall auf bürgerlichem Level und höher ist unsere Gesellschaft so feminisiert (=das neue "normal"), dass ganz vielen Leuten nie jemand ehrlich ins Gesicht sagt, was Phase ist.

Nur wenn es dann in den Intimbereich und ans Pimpern geht - da ist dann die letzte Schallmauer, wo jeder unweigerlich damit konfrontiert wird, wie "schön" (--> attraktiv und/oder erfolgreich) er wirklich ist.

Denn da will dann auf einmal keine/keiner mitmachen - ganz egal wie sehr man sich die angebliche Relativität und/oder Oberflächlichkeit (oder für die linkstheoretisch angehauchten: die "Konstruiertheit" oder auch "patriarchale Gemachtheit") der entsprechdenden Krterien zurechtgebogen hat.

Da ist dann auch ganz schnell Schluss mit dem Geblubber von "Jeder Mensch ist schön"/"Jeder ist auf seine Weise toll"/"Alle sind gleich" und ähnlich infantilem Blahblah, das eigentlich mal zur Stärkung des Selbstbewusstseins von Kleinkindern gedacht war, mittlerweile aber zum Oberflächen-Mainstream der gesellschaftlichen Kommunikation geworden ist.

Genau darum geht es von PU aus für ganz viele ja sofort in die Persönlichkeitsentwicklung - weil der ausbleibende Frauenerfolg quasi nur ein (dann nicht mehr zu leugnender oder weg zu rationalisierender) Anzeiger für die wahre Lage (und oft viele andere Probleme) ist.

bearbeitet von Vierviersieben

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja.

Das "wozu" ist übrigends extrem einfach zu beantworten:

Verhälst Du Dich artgemäß, kriegst Du lustige Belohnungen ausgeschüttet - aka Glück, gute Hormone, Gesundheit. Ganz reale, physische Dinge.

Verhälst Du Dich falsch gibt's Depressionen, Angstgefühle, Krankheiten - oder auch die Flucht in Verkopftheit und Ausreden dafür, nix zu tun.

Nicht unbedingt, schau dir mal die Evolutionshypothese zur Depression an, fascinating as hell. Kurzfassung: Eine gewisse Anzahl von depressiven Personen hat dafür gesorgt, dass aufgrund eines herrschenden Neurotizismus ein gewisser Gruppenzusammenhalt da war, der für weniger innere Kämpfe in den frühen Clans gesorgt haben. Weniger Alpha Männchen die um den ersten Platz kämpfen --> Höhere Überlebenschance.

Du redest leider dummes Zeug und in allen was du sagst und denkst schwirrt diese negative Grundeinstellung mit. Sport erfordert Disziplin. Warum? Wenn es mir Spaß macht und ich gerne ins Gym gehe, dann brauche ich dafür keine Disziplin.

Ich sehe das auch nicht, ganz im Gegenteil. Ich kann hier Freiheit verspüren, den Kampf spüren, Grenzen zu sprengen, die Grenzen zu erweitern, die ich sehe und imaginäre Grenzen einreissen.

Außerdem gehst du immer vom Extremfall aus. Warum? Warum gibts für dich Sport nur als extreme Variante und Personal Development auch? Habe hier im Forum noch nie gelesen, dass jemand geschrieben hat "du musst 24h am Tag an dir selber arbeiten, sonst bist du ein nichts". Noch nie. Du fantasierst dir hier irgendwas zusammen.

Sehe ich ebenso. Einer meiner Klienten meinte mal, er hat mich gebucht weil er neugierig war, was er nun für einen Schritt machen würde, ob es überhaupt etwas Neues für ihn gäbe. Es wäre einfach ein Experiment, sich mal einen Teil neu anzusehen und zu sehen, was rumkommt. Eines des erfolgreichsten Coachings im Endeffekt, mit wirklich beeindruckenden Veränderungen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Nicht unbedingt, schau dir mal die Evolutionshypothese zur Depression an, fascinating as hell. Kurzfassung: Eine gewisse Anzahl von depressiven Personen hat dafür gesorgt, dass aufgrund eines herrschenden Neurotizismus ein gewisser Gruppenzusammenhalt da war, der für weniger innere Kämpfe in den frühen Clans gesorgt haben. Weniger Alpha Männchen die um den ersten Platz kämpfen --> Höhere Überlebenschance.

Es geht mir garnicht um den Reduktionismus auf das, was wir pragmatisch-PU-mässig alpha nennen.

Sondern um etwas ganz einfaches - das so einfach ist, dass wir es oft garnicht bemerken:

Wann fühlt man sich zum Beispiel "depressiv", also geknickt, traurig, ungenügend, schlecht?

Wenn der nicht-kontrollierte Teil des Gehirns X, X, Z macht.

Warum macht er das?

a) Krankheit spezieller Art (--> medikamentöse Behandlung)

b) Weil man z.B. versagt, sich völlig falsch ernährt, seine Sozialkontakte nicht pflegt, unterlegen ist...

Totsimples, eigentlich unübersehbares Signal, sich besser zu verhalten.

Im Fall der Depression ist das sicherlich viel, viel komplexer als z.B. bei "hungrig sein" oder "notgeil sein" oder oder oder...

...aber die Grundlage ist die gleiche.

Zahllose Triebe und Bedürfnisse warten auf Befriedigung - ihre Befriedigung und ein stetig steigender Handlungsdruck (denn die Psyche zwar niederkämpfen kann, aber nur mit enormen Aufwand und unter Sonderbedingungen, z.B. wahrhaft gläubiger Mönch im Kloster oder Selbstmordattentäter) sind biologisch angelegt, aber nicht in der Ausführung fest determiniert/nicht hart verdrahtet.

Gefühle sind ganz stark Biomechanik.

Wer Trauer fühlt, braucht Erfolgserlebnisse.

Wer Hunger fühlt, braucht Essen.

Wer sich notgeil fühlt braucht Sex.

usw.usf.

Wie das dann geschafft wird ist der biomechanischen Kontrolle egal - das ist Job (extrem vereinfacht) des Gehirns und ganz besonders des "bewussten" Denkens.

Und wenn die "Planungsstelle" der biomechanischen Einheit nicht reagiert - dann wird der "Schmerzinput"/"Schlechtfühlinput" so lange und so krass hochgedreht, bis er sogar überdrehen kann oder sich irgendwann auf einer ganz miesen Existenz einpendelt/"aufgibt".

Elegant, evolutionär sinnvoll, extrem effizient.

bearbeitet von Vierviersieben
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sport erfordert Disziplin bzw. Selbstdisziplin.

...deckt sich wunderbar mit all den anderen Unterwerfungsformen, und ja! Wahrscheinlich bin ich durchaus im falschen Forum, weil ich der Idee von "Personal Development" kritisch gegenüberstehe. Sie setzt die Veränderung und Entwicklung zum Imperativ, immer besser werden, voranschreiten; warum nicht einfach stehen bleiben und de Augenblick genießen? Und ich meine nicht "fünf Minuten Pause" sondern überhaupt. Augenblick verweile, denn du bist so schön. Zufriedenheit wird in dieser Ideologie zur Sünde, (echte) Bescheidenheit ebenso. Meine Persönlichkeit ist gut, wie sie ist; und sie wird sich mit den Erfahrungen, die ich im Leben noch mache, verändern. Aber nicht unbedingt "besser" werden. Und ich will nicht modellieren.

"Personal Development" unterstellt, dass es eine bessere Version von uns selbst gibt, wir also vielleicht mehr oder weniger shcon in Ordnung sind, aber besser sein könnten, UND SOLLTEN, und in dem Sinne sind wir immer vorangetrieben. Der Begriff "Personal Development" selbst is' schon von diesem Imperativ getragen, der durch die Forderung "besser zu werden" letztlich eine dauerhaft präsente Beleidigung ist, weil in einem "du könntest besser sein. Werde besser!" implizit steht: "du bist jetzt nicht so gut, wie du sein sollst, ergo nciht gut genug!"

Wow das ist wirklich n toller Beitrag. Ich glaube jetzt hab ich geschnallt was du sagen willst.

Das Problem ist aber dass du nicht zwischen äußerem Einfluss (Medien, Hollywood, etc pp) und innerer Überzeugung differenzierst.

Natürlich trainiert der Großteil der Gym Gänger, auf Grund dessen, weil sie gut aussehen wollen, weil ihnen jemand eingetrichtert hat, dass das wichtig ist gut auszusehen. Also findet diese "Unterwerfung" definitiv statt.

Fakt ist aber eben auch, dass es sehr wohl einen Großen Teil unter den Gym Gängern gibt, die nicht trainieren um gut auszusehen. Sie trainieren weil Sie das eben gerne tun. Der Gedanke ist möglicherweise außerhalb deiner Realität, aber es gibt sehr wohl trainierende, die Spaß daran haben 100kg im Nacken zu haben, und mit dem Gewicht so lange hoch und runter zu gehen, bis Sie erschöpft sind. Ohne Hintergedanken, oder dem "ich muss das jetzt tun weil..." Denken. Sie tun es einfach absichtslos, aus Spaß. Also ist es ja in diesem Fall keine Unterwerfung, sondern im Gegenteil, eine "Selbstverwirklichung".

Keine Ahnung ob ich es rüber bringen konnte, aber ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ohne Hintergedanken, oder dem "ich muss das jetzt tun weil..." Denken. Sie tun es einfach absichtslos, aus Spaß. Also ist es ja in diesem Fall keine Unterwerfung, sondern im Gegenteil, eine "Selbstverwirklichung".

Da kann man sogar noch einen Schritt weiter gehen:

Was wäre, wenn die Tätigkeit selbst die Bewertung der Tätigkeit verändert? :-D

Zum Beispiel:

447 geht nicht gerne laufen, ging er noch nie, selbst als er das früher ganz viel gemacht hat.

Nun geht 447 wieder (ungerne) laufen.

Nachdem 447 läuft, fühlt er sich gut.

Daraufhin geht 447 zunehmend lieber laufen - da sein Körper Signale sendet, die in seinem bewussten Verstand das "Gefühl" entstehen lassen, dass man sich nach dem Laufen gut fühlt.

Wuuuzzzaaa - was machen wir denn jetzt vor lauter Denkerei?

Steckt die "teuflisch-patriarchal-kapitalistische Disziplinierung" etwa ganz böse tief im 447 drinnen? ;-)

Sie tun es einfach absichtslos

Schwierigkeitslevel für Denkerei plus eins:

447 geht absichtslos laufen, da sein game nicht auf gutem Körperbau beruht und er top versorgt ist. :-)

bearbeitet von Vierviersieben
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Außerdem gehst du immer vom Extremfall aus. Warum? Warum gibts für dich Sport nur als extreme Variante und Personal Development auch?


Wahrscheinlich hab' ich mich tatsächlich in eine Position manöveriert, in der ich die Dinge zu schwarz seh' oder zu übertrieben, oder es zumindest so darstelle. Ich überlege, ob die empirische Realität tatsächlich das ist, worum es geht. Also - natürlich geht es um die Realität, aber vielleicht geht es in meiner Kritik weniger um die Realisierung des Imperativ, sondern um den Imperativ (ja, ich weiß, dass ich einwenig gar inkonsequent zwischen von einem "es geht um…" zum anderen "es geht um…" wechsle).


Das ganze Leben ist eine ständige Entwicklung. Du lernst zu laufen, du lernst zu sprechen, zu kommunizieren, zu reagieren usw. Warum ist es da schlimm, wenn Leute hier fragen, wie sich was an ihrem Leben ändern können?


…und ja. Lernen lässt sich schwer verhindern, Entwicklung passiert, ob man an sich selbst arbeitet oder nicht. Wohin is' natürlich vorerst offen (soll ja auch negative Entwicklungen geben). Grundsätzlich is' wahrscheinlich nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand sein Leben ändern möchte. Hab' ich auch gewollt. Hab' ich auch gemacht. Und froh bin ich über 80% der Veränderungen ebenso.
…wie lässt sich das Aber formulieren? Sport is' ein wirklich gutes Beispiel für eben diesen Imperativ des "besser werden". Es stimmt, dass in der Tat viele genau das tun, was ich verteidige: sie pfeiffen auf Sport und hängen vor dem Fernseher herum. Gleichzeitig kennen wir von eben jenen Leuten oft dieses "ich sollte mehr Sport machen", "der Arzt hat gesagt, ich sollte mehr Sport machen", "ich schätze, ich sollte etwas abnehmen", "ich hab' mich mal im Fitnesscenter eingeschrieben, aber ich war dann nur dreimal dort. Vielleicht sollte ich mir wen suchen, der mich motiviert" und dergleichen. Irgendwie scheinen sie nicht zu wollen, gleichzeitig aber das Gefühl zu haben, sie müssten. Und wahrscheinlich würde ihnen der Sport körperlich auch gut tun, genauso wie er ihnen psychisch vielleicht ganz gut täte, wenn sie einmal reinkämen. Jedenfalls aber gibt es hier die widersprüchlichen Imperative: einerseits die Faulheit, die sagt, man sollte einfach chillen. Andererseits … der Imperativ Sport zu machen. Aber woher kommt der? Dass er da ist, erkennt man daran, dass sie sich dafür rechtfertigen, keinen Sport zu machen oder dass sie davon reden, welchen machen zuwollen. Nicht "24 Stunden am Tag", nicht "extrem", aber zumindest so viel, dass man es irgendwie zählen kann. Wenn ein Mädel auf 'ner Single-Seite "Sport" als Hobby angibt und dann meint, dass sie im letzten Sommer dreimal Schwimmen war und 2013 auch mal ein Skiwochende mit Freundinnen unternommen hat, dann schmunzle ich oder erzähl' ihr dass ich täglich Sport mach': nämlich Schach im Internet (jeden Tag ein paar Züge).
Das is' Selbsttäuschung oder zumindest schummeln. Gleichzeitig aber haben sie offenbar das Bedürfnis, es nach außen hin so darzustellen, als würden sie Sport machen, Sport machen wollen, "eh bald damit anfangen" und so weiter. Weshalb, wenn nicht ein für sie spürbarer Imperativ bestände, Sport zu machen? Weshalb, wenn sie nicht den Eindruck haben, dass von ihnen erwartet wird, dass sie sich sportliche betätigen oder sie es von sich selbst erwarten (ohne es umzusetzen)? Also dieser Absatz soll einmal die Aussatz stützen, dass ein solcher Imperativ besteht.

…aber wo ist das Problem? Wenn ich jetzt auf das Beispiel zurückgreife und eben jene "ich sollte Sport machen", "ich fang' nächste Woche an" und so weiter herausnehm', dann is' es so, dass sie sich offenbar schlecht dabei fühlen, dass sie keinen Sport machen. Und damit meine ich jetzt keine Depressionen oder sowas, sondern kollektiv einmal alles von "…naja, manchmal denk' ich mir schon, ich sollte, aber irgendwie bin ich halt dann doch zu faul" bis hin zu "ich bin so fett, und ich will ja, aber ich kann einfach nicht, weil ich so scheiße bin".
Man muss sich nicht immer gut fühlen, und wenn man legitimen Imperativen nicht nachkommt, dann is' es ja durchaus legitim, sich schlecht zu fühlen. Wenn jemand sich scheiße verhält, dann hoff' ich doch, dass er sich schelcht dabei fühlt und es in Zukunft unterlässt (z.B. stehlen, betrügen,…). Aber worin is' der Imperativ "mach Sport" begründet? Im unterstellten eigenen Glück: "Mach Sport, weil es dich glücklich macht", "mach Sport, weil es dich gesund macht". Und auch in einer gesellschaftlichen Verantwortung: "Macht Sport, weil du sonst krank wirst und die Krankenkassen belastest." Dagegen kann man schwer etwas haben, zumindest der zweite Grund is' zwischenmenschlich verständlich. Der erste is' vielleicht nicht universell wahr, aber zumindest statisch. Zumindest gilt er als wahr (wahrscheinlich ein Grund, weshalb mich das gerade packt: dass es quasi als unbestritten wahr gilt, dass Sport gut ist, macht den Imperativ verdächtig - persönlicher Faible).

Hm,… ich werd' müde und bin an einem eigenartigen Punkt angekommen: dem, dass der Imperativ geradezu legitim erscheint. Irgendwie lande ich bei genau dem Problem: Man kann nicht dagegen sein, dass zum Sport motiviert wird und erst Recht kann man nicht gegen Sport sein. Und das macht es wiederum verdächtig für mich. Das macht dem Imperativ "total" und es erscheint, als wäre es legitim, Leuten ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie nicht ausreichend Sport betreiben. Ein Imperativ, dem man sich irgendwie eben doch unterwerfen muss, weil er so legitim und total wahr erscheint.


Wenn du für dich so perfekt bist und du nichts mehr lernen willst im Leben ist das doch okay. Musst keine Bücher lesen. Kannst ja den ganzen Tag auf dem Boden sitzen und nichts machen oder Fern schauen oder weiter vor dem Spiegel stehen und dir sagen, dass du schön bist. Aber unterstelle doch den anderen nicht, dass das schlecht ist, was sie machen.


Hm,… ja. Es is' nicht schlecht, besser werden zu wollen. Ich frag' mich nur, woher eben genau dieses Bedürfnis kommt "besser" oder "besonders" zu werden. Vor dem Spiegel stehen und sich sagen, dass man schön is', is' so ein typisches "Personal Development"-Beispiel. Soll das Selbstvertrauen stärken, das wird eben hier immer wieder argumentiert, und genau das macht mich ja auch stutzig. Warum so viel Selbstvertrauen? Warum nicht den Zweifel zulassen? "Selbstsicherer werden", noch so eine Rhetorik, der man sich schwer verweigern kann. Ich glaub', auch im Blog von Sub Zero wird so ein Tagebuch empfohlen, in das man schreiben soll, was man an sich selbst toll findet. Wieder diese Arbeit an sich selbst, diese Selbstfixiertheit. Vielleicht sind wir derzeit zu selbstfixiert und brauchen mehr das Außen, das Objektive. Die Beschäftigung mit Dingen, die nicht unmittelbar mit uns zusammenhängen. Hm,… vielleicht. Falls es sowas überhaupt gibt.


Überall auf bürgerlichem Level und höher ist unsere Gesellschaft so feminisiert (=das neue "normal"), dass ganz vielen Leuten nie jemand ehrlich ins Gesicht sagt, was Phase ist.

Nur wenn es dann in den Intimbereich und ans Pimpern geht - da ist dann die letzte Schallmauer, wo jeder unweigerlich damit konfrontiert wird, wie "schön" (--> attraktiv und/oder erfolgreich) er wirklich ist.


Totally agree (vielleicht is' genau diese Direktheit etwas, was mich damals an Pick Up gefesselt und beeindruckt hat). Ich meine, man muss nicht alles immer direkt sagen. Man muss nicht auf der Straße rumrennen und den Leuten mal direkt sagen, dass sie hässlich sind. Genauso gilt alles in Relation, also wenn mir jemand, von dem ich weiß, dass er seit sechs Wochen Gitarre spielt, etwas vorspielt, heißt "klingt gut" etwas anderes, als wenn ich zu einer Jazz Session geh' und den Leuten dort zuschau'; und Sex und Flirten sind ebenso ein bisschen Theater (oder ich hab' bloß einen Rollenspiel-Fetisch).
Aber ja, wir versichern einander, dass wir toll sind, dass alles in Ordnung ist, und speißen einander dann mit "ich will unsere Freundschaft nicht zerstören" ab. Auf der anderen Seite sind es nur Worte, das wissen wahrscheinlich auch die Spiegelsteher, sonst hätten sie keinen Grund, eben genau das zu tun.


Und bei all dem stellt sich eine Frage, die die Evolution natürlich nicht stellt, weil es ihr egal ist: Wozu?



Das "wozu" ist übrigends extrem einfach zu beantworten:
Verhälst Du Dich artgemäß, kriegst Du lustige Belohnungen ausgeschüttet - aka Glück, gute Hormone, Gesundheit. Ganz reale, physische Dinge.
Verhälst Du Dich falsch gibt's Depressionen, Angstgefühle, Krankheiten - oder auch die Flucht in Verkopftheit und Ausreden dafür, nix zu tun.


…bin jetzt einwenig aus dem Kontext. Aber erstmal Gesamtevolutionär is' das irrelevant. Also es gibt für mich keinen Imperativ, dass ich irgendwie Nachkommen zu zeugen habe. Wenn "meine Gene" sich nicht ermehren juckt das weder die Evolution, noch wird nach meinem Tod irgendwer kommen und mir dafür auf die Finger klopfen. Ich hab' dann einfach keine Kinder gezeugt. That's it.
Jedenfalls: Was richtig und was falsch is', is' nicht ausschließlich und eindeutig. Wenn du Hunger hast und gleichzeitig scharf bist, aber nur 'ne halbe Stunde Zeit hast, dann kannst du nur entweder essen oder vögeln. Beides gleichzeitig is' mir zumindest zu creepy. Und im Nachhinein is' man halt immernoch scharf oder immernoch hungrig (ja ich weiß, man kann sich mit dem Essen beeilen, aber ich ess' gern gemütlich). Entscheidungen bringen Positives und Negatives mit sich. Alles hat halt seinen Preis (Arbeit, Geld, Zeit, Reputation,…) Und so direkt funktioniert das oft nicht. An sich richtiges Berhalten kann zu negativen Konsequenzen führen und umbekehrt. Aus'm Teamsport gibt's dutzende Beispiele dafür: man passt zum freistehenden Kollegen, und der baut scheiße. Strategisch is' es richtig zu ihm zu passen und so weiter, aber am Ende hat man ein Tor kassiert. Oder man schießt einfach vom Mittelkreis auf's gegnerische Tor, der Tormann stolpert über seine eigenen Füße und man hat ein Tor geschossen und wird gefeiert. Mir hat mal wer 'ne Geschichte erzählt, wo 'n Typ mit einem Mädel geschlafen hat, ein Kondom benutzt hat, das gerissen is', dann hat sie die Pille danach genommen, und das Kind is' dennoch gekommen. War "falsches Verhalten", Sex zu haben? So einfach is' der Kausalzusammenhang zwischen "richtigem Verhalten" und den daraus folgenden Konsequenzen schlichtweg nicht.


Nur sind (schon logisch-erschliessbar) die Chancen des Passiv-Wartenden massiv schlechter als die des Aktiven, in die Welt strebenden.


Erstmal… wahrscheinlich sind andere Faktoren viel relevanter als die eigene Haltung und das eigene Verhalten (Herkunft, sozioökonomischer Hintergrund, Wetter…). Wer richtig (mit Geld) geboren wird hat besser Chancen, ein gutes Leben zu haben, als jemand der arm geboren wurde. Das steht mal über dem Punkt, ob jemand aktiv in die Welt strebt oder einfach chillt.
Klar können wir unser Leben beeinflussen. Aber ich denke, wir machen uns Illusionen darüber, wie groß unser Einfluss darüber ist. Ich hab' letztens ein Interview mit einer Studentin gelesen (nicht sonderlich interessant, aber sehr typisch), die strebt und zielorientiert ist und so weiter, und dabei gleichzeitig den Sinn aus den Augen verliert (gar nicht mehr weiß, ob sie das, was sie anstrebt überhaupt will); viele sind getrieben, nicht vom Ziel selbst, sondern von dem Imperativ, ein Ziel zu haben und zu streben. Ich glaub' nicht, dass der aktiv Strebende tatsächlich bessere Chancen hat, ein gutes Leben zu leben. Der Passive nämlich kann sich besser mit dem zufrieden geben, was er hat.
Als ich hier im Forum gelandet bin war dr allererste Thread in dem ich gepostet hab' einer, wo jemand meinte, dass er "noch immer nicht genug" Frauen hatte und "aufgibt". Er hatte irgendwie mit sechs Mädels oder so Sex. Da geht mehr. Andere hatten schon mit zehn Mädels Sex, andere mit zwanzig, andere mit dreißig. Die Entwicklung hat nicht geklappt, wie er wollte. Pick Up hat nicht die Ergebnisse gebracht, die es sich wünschte, und letztlich war er frustriert und enttäuscht. Gelassenheit und Zufriedenheit mit dem Ist-Zustand is' ein deutlich angenehmerer Zustand, auch wenn man nur sechs Mädels oder meinetwegen nur drei hatte. "Mehr" is' nicht unbedingt besser. Nach kapitalistischen Maßstäben natürlich schon, aber nur, wenn man daran glaubt. Wer daran glaubt, kann dann aber natürlich auch nicht glauben, dass jemand mit weniger zufrieden is' und unterstellt dann Schönrederei, Selbstbetrug und so weiter.


Sport erfordert Disziplin bzw. Selbstdisziplin.

...deckt sich wunderbar mit all den anderen Unterwerfungsformen, und ja! Wahrscheinlich bin ich durchaus im falschen Forum, weil ich der Idee von "Personal Development" kritisch gegenüberstehe. Sie setzt die Veränderung und Entwicklung zum Imperativ, immer besser werden, voranschreiten; warum nicht einfach stehen bleiben und de Augenblick genießen? Und ich meine nicht "fünf Minuten Pause" sondern überhaupt. Augenblick verweile, denn du bist so schön. Zufriedenheit wird in dieser Ideologie zur Sünde, (echte) Bescheidenheit ebenso. Meine Persönlichkeit ist gut, wie sie ist; und sie wird sich mit den Erfahrungen, die ich im Leben noch mache, verändern. Aber nicht unbedingt "besser" werden. Und ich will nicht modellieren.
"Personal Development" unterstellt, dass es eine bessere Version von uns selbst gibt, wir also vielleicht mehr oder weniger shcon in Ordnung sind, aber besser sein könnten, UND SOLLTEN, und in dem Sinne sind wir immer vorangetrieben. Der Begriff "Personal Development" selbst is' schon von diesem Imperativ getragen, der durch die Forderung "besser zu werden" letztlich eine dauerhaft präsente Beleidigung ist, weil in einem "du könntest besser sein. Werde besser!" implizit steht: "du bist jetzt nicht so gut, wie du sein sollst, ergo nciht gut genug!"



Das Problem ist aber dass du nicht zwischen äußerem Einfluss (Medien, Hollywood, etc pp) und innerer Überzeugung differenzierst.

Natürlich trainiert der Großteil der Gym Gänger, auf Grund dessen, weil sie gut aussehen wollen, weil ihnen jemand eingetrichtert hat, dass das wichtig ist gut auszusehen. Also findet diese "Unterwerfung" definitiv statt.

Fakt ist aber eben auch, dass es sehr wohl einen Großen Teil unter den Gym Gängern gibt, die nicht trainieren um gut auszusehen. Sie trainieren weil Sie das eben gerne tun.


Oh, da hast du 'ne Stelle von mir zitiert, die mich selsbt wieder überzeugt hat bzw. die recht gut formuliert, was ich mein'. :rolleyes:
Die Differenzierung zwischen äußerer un innerer Motivation is' recht klassisch, aber die haupt nicht so ganz hin. Die außere Motivation wird manchmal zu einer Inneren. Man denk sich beispielsweise, man will gut aussehen, um die Mädels zu beeindrucken. Man kennt das Schönheitsideal, arbeitet daran, dieses zu erreichen, und irgendwann werden die Mädels nebensächlich und es geht nur noch um das Schönheitsideal oder um die Saache an sich, das Arbeiten am eigenen Körper und so weiter. Aber das Schönheitsideal kommt dennoch von außen. Es ist die Entsprechung dessen, was man irgendwann einmal als Schön diktiert bekommen hat. Ich weiß, dass das das jetzt erst einmal an deinem Beispiel vorbei geht, aber was ich damit sagen will is', dass äußere und innere Motivation nicht so leicht zu trennen sind. Wir verinnerlichen das Außen ja beständig. Darauf zielt auch ein Stück weit mein "ich sollte Sport machen"-Beispiel ab. Man is' letztlich selbst derjenige, der das ausspricht, man will sich selbst etwas scheinbar Gutes tun.

Aber klar gibt's Leute, die Spaß daran haben, Gewichte zu heben und so weiter. Wär mir persönlich zu langweilig, aber ich kann schon nachvollziehen, dass man irgendwie Spaß oder Entspannung dabei empfindet. Ich war mal einen Sommer lang in einem Club Hotel, wo's 'n Fitnessraum gab, und als ich mal richtig schlecht drauf war, hab' ich mich auf's so 'nen Stepper gestellt, die Augen zu gemacht, weil ich müde war und die Anzeige nicht sehen wollte, und hab' einfach gemacht); und ich kenn' auch diese Lust am Kampf (ich mach' 'nen Teamsport und ein knappes spiel is' so viel geiler als ein haushohes, chilliges Gemetzel).
Aber mal banal gesagt: um dieses "Phänomen" geht es ja nicht. Wer Sport machen will soll Sport machen, innere und äußere Motivation hin und her. Und wenn er's macht, um am Ende geil auszusehen, soll er ruhig. Kann gut sein, dass es ihm nachher auch besser geht. Ich schätz', ich red' tatsächlich mehr von Sport als Personal Developmen oder auch als gesellschaftliche Pflicht, jedenfalls als Imperativ.


…die Idee ist Folgende: Egal wieviele Gedanken man sich um die Dinge macht, oft geht es darum, welchen Wert sie in der Praxis haben. Und das ist eine der Grundlagen von Dewey und Creswell's Pragmatismus, einer unmittelbaren Bedeutung der Forschung für die Realität. Und auch der eigenen Gedankengänge.


Hehe…


Allerdings schätz' ich, dass klar is', dass wir stark aneinander vorbeireden. Wenn du vom Coaching kommst, aus der Praxis, in der ständig Leute kommenl, weil sie irgendwie besser werden wollen bzw, eine persönliche Fragestellung zu ihrem Leben und sich selbst haben, dann bist du voll drinnen.


…ich schätze, ich hab' einfach kein unmittelbar praktisches oder pragmatistisches Erkenntnisinteresse. ;-)
Sich das ganze empirisch anzuschauen is' schon sinnvoll, aber "Anschauung ohne Begriff ist blind" (ich weiß gerade gar nicht, woher ich das Zitat hab'. Irgendwer, der schon viel zu lange tot is'). Und es ist jetzt nicht so, als würde ich nur Gedankenspiele machen, auch wenn mein empirischer Bezug recht gering is' und sich in zufälligen Beobachtungen und Eindrücken erschöpft, genauso wie meine theoretischen Reflexionen ja, wie offensichtlich is', spunghaft und nicht ganz konsequent sind. Wie gesagt: hät' ich dazu 'ne ausgereifte Theorie mit emprischem Bezug, würd' ich das wo anders als im Pick Up Forum posten.


Vernichtet von... Krafttraining? :D


:rolleyes: Yeah, you got me there. Soll schlimmer Moden als Krafttraining geben.
…war allerdings mehr auf die "Besser werden"-Ideologie bezogen. Im Berufsleben und sonstwo (Burn Out können sogar arbeitslose haben).

Danke übrigens für die beiden Beispiele. Jetzt kann ich mir ein bisschen besser vorstellen, was du genau machst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mache jetzt schon seit über einem Jahr Krav Maga und bin damit extrem glücklich. Reines Krafttraining wäre für mich persönlich nichts...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Für mich hört es sich so an, als ob sich der Threadstarter gerade in einem Erkenntnisprozess befindet, in dem er realisiert, daß die angenehme unbeschwerte, von wenig Verantwortungsbewusstsein geprägte Kindheit nun dem Ende zugeht. Da kommen schon Studiums-, Umfeld und Berufsbedingt so viele Imperative auf ihn zu, daß man den Bezug zum Kraftsport hier sehr deutlich als Projektion erkennen kann.

Und natürlich sind das alles keine keine neuen Denkansätze. Wer sich auch nur ansatzweise z.B. mit den gesellschaftskritischen Theorien der Fankfurter Schule beschäftigt hat, erkennt hier sofort, welches geistes Kind der Te ist. Nur das hier die philosophischen Konzepte einer entfremdeten Gesellschaft und der ihr diametral gegenüberstehenden Utopie der Befreiten Gesellschaft auf eine simplifizierte, verallgemeinernde, unstrukturiertere Weise rezitiert werden als es bei Adorno, Marcuse und Co der Fall war.

Mir fehlt beim TE ganz stark eine Definition seiner Vision, und zwar in einer deutlich strukturierten, verständlichen Form, komprimiert zu einer kurzen Zusammenfassung seiner Utopie.

Alles andere wirkt auf mich eher wie eine Verzettelung in der stark durch gesellschaftskritische Ideologiekonzepte geprägten Gedankenwelt ohne jegliche Struktur. Das hätte einen leichten Beigeschmack von Wahnsin ;)

bearbeitet von kuschel22

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Für mich hört es sich so an, als ob sich der Threadstarter gerade in einem Erkenntnisprozess befindet, in dem er realisiert, daß die angenehme unbeschwerte, von wenig Verantwortungsbewusstsein geprägte Kindheit nun dem Ende zugeht. Da kommen schon Studiums-, Umfeld und Berufsbedingt so viele Imperative auf ihn zu, daß man den Bezug zum Kraftsport hier sehr deutlich als Projektion erkennen kann.

Und natürlich sind das alles keine keine neuen Denkansätze. Wer sich auch nur ansatzweise z.B. mit den gesellschaftskritischen Theorien der Fankfurter Schule beschäftigt hat, erkennt hier sofort, welches geistes Kind der Te ist. Nur das hier die philosophischen Konzepte einer entfremdeten Gesellschaft und der ihr diametral gegenüberstehenden Utopie der Befreiten Gesellschaft auf eine simplifizierte, verallgemeinernde, unstrukturiertere Weise rezitiert werden als es bei Adorno, Marcuse und Co der Fall war.

Mir fehlt beim TE ganz stark eine Definition seiner Vision, und zwar in einer deutlich strukturierten, verständlichen Form, komprimiert zu einer kurzen Zusammenfassung seiner Utopie.

Alles andere wirkt auf mich eher wie eine Verzettelung in der stark durch gesellschaftskritische Ideologiekonzepte geprägten Gedankenwelt ohne jegliche Struktur. Das hätte einen leichten Beigeschmack von Wahnsin ;)

Für mich hört es sich so an, als ob der Threadstarter SS+GOMAD praktizieren sollte. Aber eine tiefenpsychologische Betrachtung seines Anliegens ist sicherlich auch nicht verkehrt. ;*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mir hat Kraftsport mehr gegeben als sonst eine Sportart es je konnte. Ich fühle mich stark, ich bin stark (im Gegensatz zum Normalo auf jeden Fall). Ich sehe besser aus als je zuvor und bekomme ständig zu hören, dass ich immer stärker, breiter whatever aussehe. Ich finde mich selber mittlerweile so geil, ich würde mich selber ficken, wenn mein Schwanz lang genug wäre (nohomo). Früher war ich eher vom Körper so der Typ Lauch, etwas unsicher, aber vom Selbstwertgefühl noch besser dran als der Durschschnittsnerd... heute fühle ich mich unaufhaltbar... und da ist noch eine Menge drin.

Deshalb empfiehlt man hier Kraftsport.

...und dann:

tfw "Du siehst aus als ob du Yoga machst" T.T

Das hört sich für mich leider so richtig nach dem 0815 Mcfit Klischee an. Sich geil finden und sich selbst ficken würden... das sind doch nur leere Parolen, die dir ein hohes Selbstvertrauen vortäuschen wollen. Klingt für mich jedenfalls ziemlich oberflächlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Klingt einwenig wie der Vorwurf, dass ich nicht so systematisch schreibe wie Adorno, Horkheimer, Habermas und Co. As I said: hätte ich eine ausgereifte Position und Theorie, würd' ich die wo anders anbrignen als im Pick Up Forum. :rolleyes:
Ich versteh' mich mehr als Enkel Sokrates' denn Habermas. Die haben nämlich, wie du so schön sagst, einen Entwurf einer "besseren" Gesellschaft. Den hab' ich nicht. Allerdings sympathisiere ich schon sehr mit der Kritischen Theorie.
Wobei … vielleicht bin ich drzeit doch näher an denen dran, weil ich im Gegensatz zur Skepsis doch extrene "Kritik" oder besser gesagt "externe Nörgelei" übe, jedenfalls schon irgendwie einen (unspezifischen) externen Maßstab ansetz'.

"Schöne heile Welt" und "Verantwortungslosigkeit", jap. Bisher war's bei mir tatsächlich relativ chillig, und es wird auch in der Tat ein kleinwenig ernster. Und ich werd' ein kleinwenig weniger ernst und wieder widerständiger. Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine Psychologisierung meiner Position so hilfreich is', vor allem mit "Projektion" und so weiter rumzuhandieren is' 'n bisschen "riskant" und ändert nichts am Inhalt der Argumentation (okay, ich gestehe, die is' gerade sowieso nicht sehr sauber). V.a. Skepsis mit Wahnsinn in Verbindung zu bringen is' schon hart.
Und naja, komplett ohne Struktur is' es jetzt nicht. Die Argumentation steht ja. Sie hat keienn Endpunkt bzw. landet am Ende dort, wo sie beginnt bei einem "man kann nichts gegen Sport haben, und das macht Sport verdächtig", nahe an einem bloßen Generalverdacht.

Wenn du eine Vision von mir "verlangst", dann verlangst du mehr, als ich bieten kann. Denn wie gesagt: man kann nichts gegen Sport haben, man kann "gesellschaftliche Verantwortung" (Kosten für die Krankenkassen) nicht leugnen (oder zumindest lehne ich diese nicht grundsätzlich ab) und man kann nicht behaupten, dass Sport unglücklich macht. Der Imperativ erscheint legitim.

…ein Punkt, an dem ich "unzufrieden" bin. Nicht einmal, weil ich dem Sport-Imperativ nicht "irgendwie" gerecht werd'. Ich mein', ich bin von meiner Fitnes her soweit "in Ordnung", also wahrscheinlich in der oberen Hälfte zumindest (v.a. rauch' ich nicht, trink' ich nicht und so weiter).
Aber doch lande ich wieder an dem Punkt, an dem ich mich rechtfertige.

Eine "Gesellschaftsvision", hm? Ganz banal: eine rießengroße Party? Wir produzieren dermaßen viel, sowohl Nahrungsmittel als auch Medikamente. Wir schmeißen enorm viel Zeug überhaupt weg, und "Arbeitende Menschen" brauchen wir eigentlich nur mehr in begrenztem Ausmaß. Mehr Menshcen brauchen Arbeit, als die notwendige Arbeit Menschen braucht. Das sollte doch eigentlich eine gute Sache sein: wenn Maschinen für uns arbeiten und so weiter, dann schmeißen wir uns doch mit einem Cocktail in die Sonne. Aber ne, so einfach tickt unsere Gesellschaft nicht.
Es würde ausreichen, wenn wir vielleicht … drei Stunden am Tag arbeiten. Rein von der zu erledigenden Arbeit her (Produktion, Dienstleistungen und so weiter). Die restliche Zeit, sollten wir komplett frei tun können, was wir wollen - Schlafen, Zocken, Lesen, Musik machen oder meinetwegen auch Kraftsport. Wenn man denn Bock drauf hat!
Obwohl wir mehr technische Unterstützung haben als je zuvor, arbeiten wir nicht weniger; vielleocht sogar mehr (je nach dem welchen Quellen man glaubt, aber ich hab' dazu keine Statistiken). Und nicht nur wenn wir von "offizieller" Lohnarbeit sprechen, nein: auch an uns selsbt sollen wir arbeiten. "Lebenslanges Lernen", das wird so wunderschön verkauft, is' aber nicht mehr als ein weiterer Imperativ der Gesellschaft. Joa, klar is' es in gewsser Hinsicht notwendig. Wenn man mich vor so ein Computer-Tablett setzt, dann schau' ich aus, wie ein Behinderter, weil ich das Ding' nichtmal einschalten kann. Irgendwann aber wird sehr viel über solche Bilder und Symbole und Tablett und so weiter laufen. Eifnach weil unsere Gesellschaft von Fortschritt lebt. Aber wir sind schon weit genug fortgeschritten. Slow down!
Und nicht nur "Lebenslanges Lernen" is' die "Arbeit", die wir in unserer Freizeit zu leisten haben, sondern wir sollen auch noch Sport machen, um "besser zu werden", um "gesund zu bleiben", um "die Krankenkassen nicht zu belasten". Sport aus Spaß is' "ganz nett", aber bringen soll er schon was - so is' zumindest die Logik der heutigen Gesellschaft. Als so wie "Arbeit" mit Selbsterfüllung gefüllt wird, der Imperativ besteht, seine Arbeit zu lieben und einen Job zu machen, den man liebt, weil Putzfrau will ja keiner werden, so besteht gleichzeitig der Imperativ seine Freizeit zur Arbeit zu machen: Bücher lesen, sich politisch am laufenden zu halten, sich technisch am Laufenden zu halten, seine Fitness zu halten oder zu verbessern und so weiter.
Warum nicht einfach zwei, drei Stunden "Brot-Arbeit", die man mögen DARF aber nicht "lieben" MUSS, und dann echte Freizeit?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Naja, vorwerfen lassen brauchst du dir nichts. Aber die Formulierung deiner Utopie ist nun mal identisch mit der von Marcuse in "der eindimensionale Mensch" behandelten Theorie einer von entfremdeten Arbeitverhältnissen befreiten Gesellschaft. Entsprechende Lösungsansätze sind bei Marcuse teilweise, bei dir garnicht vorhanden. Deswegen meine Pathologisierung, wobei man Wahnsin an der Stelle wiklich durch Verzweiflung ersetzen sollte. ;)

Zusätzlich wundert mich natürlich, das du diese Thematik in einem Pickup-Forum ausbreitest und dann versuchst, sie irgendwie mit dem Thema Kraftsport zu vereinen. Das ist als würde ich in einem Klavierforum fragen: Warum eigentlich immer Tonleitern üben oder Arpeggios. Oder: "Muss es den wirklich immer Bach sein?". Und ist nicht eigentlich jegliche tonale Musik lüge? Und warum überhaupt sein Klavierspiel verbessern, würde Hänschenklein nicht reichen? Warum eigentlich immer Beethoven oder Liszt oder Bartok. In der Zeit könnte man doch so schön schlafen ;))

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.