Social Circle und Freundschaft Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[dddwww 7]

Hallo,

bin 18 Jahre alt, seit knapp einem Jahr hier am mitlesen und arbeite laufend an meinem Inner Game. Dabei gibt es jedoch einen Punkt, an den ich immer wieder stoße und wo ich einfach keine eindeutige Meinung/Einstellung zu finden kann.

Es geht um den "Social Circle". Früher habe ich immer versucht, es jedem Recht zu machen. Ich war sozusagen mit jedem aus der Schule befreundet, hab von jedem die Nummer gehabt, immer war ich derjenige, der sich meldet, der Treffen ausmacht und so weiter. Bloß nicht anecken und immer nett sein war mein Motto.

Was kam dabei raus? Oft fühlte ich mich hintergangen, weil sich nie jemand bei mir gemeldet hat und ein wirkliches Ich hatte ich nie. Ich hab mich immer nur um die anderen gekümmert, statt um meine eigenen Probleme.

Dann hab ich das Forum entdeckt, und seitdem konzentriere ich mich auf mich selbst. "Mich selbst verändern und nicht die Anderen" ist mein Leitsatz. Ich habe mit Arbeit, Fitness, Uni und Ausdauersport einfach so viel zu tun, dass in der Hauptsaison kaum Zeit für Freunde bleibt. Und so merke ich, wie mein Freundeskreis immer weiter schrumpft. Klar, es gibt den Inner Circle, 10,20 Leute, mit denen ich mein Leben lang eng sein werde.

Aber was ist mit den anderen Leuten? Habe jährlich 5 Monate Ferien und würde da gerne Freunde sehen, die man sonst selten sieht. Beispielsweise habe ich einen Kumpel, den ich schon seit 10 Jahren kenne, vor nem Jahr gefragt, mal ne Runde Shisha zu rauchen. Hat erst zugesagt dann ohne Gegenvorschlag abgesagt. Hab ihn vor 6 Monaten dann nochmal gefragt, wieder dasselbe. Und nun? Eigentlich ist es klar, wenn er Interesse an der Freundschaft hat, soll er sich melden, dieses Hinterher-Rennen gibt es bei mir nicht mehr. Aber er meldet sich nicht. Und so läuft es bei mir mit 80% der Leute. Entweder ich melde mich, oder nichts passiert. An sich liegt mir was an den Leuten, aber so viel kann denen nicht an mir liegen, wenn sie sich nicht melden?!

Und wenn man sich dann zufällig über den Weg läuft oder auf Festen trifft, sind plötzlich alle wieder cool und kommen angekrochen, das ist der Punkt! Hier weiß ich nie wie ich reagieren soll!

Möglichkeit a) Tun als wäre nichts gewesen. Dann hat man einen schönen Abend und lacht viel. Und wenn der Abend rum ist, hat das Gegenüber wieder kein/kaum Interesse an einem.

Andere Möglichkeiten : kurz grüßen und weitergehen/ganz ignorieren

Wie handelt ihr solche Fälle? Gibt es so etwas wie "Attraction" bei Freunden? Wo könnten die Fehler bei mir selbst liegen?

Grüße

PS : Und es heißt doch auch immer, ein großer Social Circle ist von Vorteil. Für mich ist das immer ein Widerspruch damit, dass man seine Werte verfolgen soll und es eben nicht jedem recht machen soll. Wenn ich beispielsweise mit jedem aus dem Studiengang, sagen wir mal 100 Leute, klarkommen würde, dann doch nur, weil ich versuchen würde, es jedem Recht zu machen, genau das will ich ja nicht. Komme an dem Punkt nicht weiter.

April 16, 2015 bearbeitet von dddwww

[Peter der Meter 0]

Hi dddwww,

zu dem Thema wird wieder jeder eine eigene Meinung haben, aber da du ja explizit fragst, hier mein Senf dazu:

Ich habe mich lange Zeit schwarzgeärgert, wenn irgendwo wieder Party war und keiner meiner sogenannten Kumpels mich eingeladen hat. Dann habe ich schmollend zu Hause gehockt und mir mächtig dolle selber leid getan. Wenn ich die Leute dann gesehen habe, habe ich mich manchmal beschwert, dass man mich nicht eingeladen hat und manchmal so getan als wäre nix gewesen. Ergebnis kam eigentlich stets aufs Gleiche raus und ich wurde beim nächsten Mal wieder nicht berücksichtigt. Du erkennst: Das ist nicht der richtige Weg.

Die Leute wollen dir mit der Ignoranz zumeist nicht einmal absichtlich auf den Schlips treten. Aber ja, es könnte an dir liegen. Frage dich selbst: Was macht mich interessant? Was hebt mich von anderen ab? Wenn dir da jetzt nichts einfällt, ist das nicht so schlimm wie wenn du dich nie mit der Frage auseinandergesetzt hättest. Denn viele Menschen fallen rein gar nicht in ihrem Social Circle auf, ohne, dass sie sich dessen bewusst sind. Beta-Geschichte, häufig drüber gesprochen. Daher arbeite an dir! Gibt ja genug Material. Wer selbst interessant ist, muss nicht fragen, was in seinem Social Circle passiert. Er bestimmt es. Zudem sollte dir wirklich völlig latte sein, was Leute über dich denken, zumindest wenn du dich nicht wie der erste Mensch verhältst. Absolute Grundregel im Leben.

Das dauert natürlich ein bisschen, aber zur Beruhigung: Ich habe PU erst mit 24 entdeckt und es ist ein kleines Wunder was dieses Forum mit seinen Denkanstößen in dieser Zeit bei mir bewirkt hat. Für den Anfang musst du dich halt etwas dreist verhalten und gegen deine (falsche) Überzeugung handeln. Ergreif Initiative und mach worauf du Lust hast! Wer nicht will, hat Pech gehabt! Und sei bloß nie eingeschnappt! Unmännlicher geht nicht!

Mit den besten Wünschen,
Pistolen-Pete

[mondmann 293]

Und es heißt doch auch immer, ein großer Social Circle ist von Vorteil. Für mich ist das immer ein Widerspruch damit, dass man seine Werte verfolgen soll und es eben nicht jedem recht machen soll. Wenn ich beispielsweise mit jedem aus dem Studiengang, sagen wir mal 100 Leute, klarkommen würde

Ich glaube du verstehst die bedeutung von 'grossem social circle' falsch. Das was hier gemeint ist das es negativ

rüber kommst wenn du gar keine Freunde hast. Ein dutzend Freunde reicht in der Bezieung völlig aus um nicht

antisozial zu wirken und es auch in der realität nicht zu sein. D.h. ich würde mir da an deiner Stelle gar keine

Gedanken machen und bei Leuten wo du das Gefühl hast die haben nicht richtig bock oder es passt nicht so nicht weiter viel investieren.

[PuPucky 273]

Und so merke ich, wie mein Freundeskreis immer weiter schrumpft. Klar, es gibt den Inner Circle, 10,20 Leute, mit denen ich mein Leben lang eng sein werde.

Woha das ist doch bereits eine Menge :O

mein Inner Circle wovon ich ausgehe die meine Leben lang noch treffen zu wollen beläuft sich auf 2 Menschen, der eine ausm Kindergarten der andere aus der Grundschule.

Mein gesamter SC und damit meine Ich Leute die auch gern kommen würden wenn ich zur Party einlade sind 20 Leute. Das reicht doch vollkommen?

Ich war genauso wie du. Hatte bestimmt auch so um die 100 Bekanntschaften und Freundeskreise aber nie war ich da wirklich ich selbst. Ich war mein auf den Freundeskreis zugeschnittenes angepasstes Ich.

Die Leute wollten zwar schon gerne was mit mir machen aber so richtig wohl ging es mir da nie.

Durch meine Persönlichkeitsentwicklung hat sich das stark reduziert. Mit vielen Leuten kam ich auch einfach nicht mehr klar. Wenn man so will waren mir manche Leute zu "Alpha". Immer auf Wettbewerb aus und haben bestimmt was gemacht wird und worüber gelacht wird. Keine Frage das waren Leute die auch gut Stimmung gemacht haben aber wenn ihnen was nicht passte musste man andauernd seine Meinung seinen Standpunkt oder sonstiges behaupten und vertreten. Nicht das mir das nicht Spaß machen würde, aber auf dauer sucht man sich dann doch lieber Leute, die ähnliche Ansichten haben dann läufts einfach ruhiger :)

Konzentriere dich doch einfach auf deine 20 Leutchen. Die Anzahl reicht doch dicke um über die Ferien zu kommen? Ich hab letztes Jahr mit 4 Freunden Urlaub für 2 Wochen gemacht.

Und wenn man sich dann zufällig über den Weg läuft oder auf Festen trifft, sind plötzlich alle wieder cool und kommen angekrochen, das ist der Punkt! Hier weiß ich nie wie ich reagieren soll!

Möglichkeit a) Tun als wäre nichts gewesen. Dann hat man einen schönen Abend und lacht viel. Und wenn der Abend rum ist, hat das Gegenüber wieder kein/kaum Interesse an einem.

Andere Möglichkeiten : kurz grüßen und weitergehen/ganz ignorieren

Wie handelt ihr solche Fälle? Gibt es so etwas wie "Attraction" bei Freunden? Wo könnten die Fehler bei mir selbst liegen?

Ich händle das mit einem schönen Abend. Ich sehe mich in deiner aussage auch eher in der Position deines Gegenübers. Meine Woche ist absolut durchgeplant. Da habe ich nicht einen Tag zeit! Naja und mein Wochenende. Ich sag mal so da gehen mindestens 5 Tage im Monat an meine LTR "drauf" - 1x Samstag und 4x Sonntag. Wenn ich jetzt in meinen Kalender schaue habe ich die nächsten 5 Wochenenden geplant.

Ich habe auch einen ex Arbeitskollegen mit dem ich früher viel unternommen habe, der schrieb mich im Januar an ob man mal wieder was starten würde und ich meinte klar gern ich melde mich. Es ist auch im Sande verlaufen. Es tut mir persönlich auch Leid aber ich hab es einfach nicht geschafft. Ich zweifel nicht daran, dass es ein guter Abend werden würde aber ich habe bereits die Wochen und Wochenenden wie ich Sie mir vorstelle, ein Kumpel mehr sprengt einfach meinen Rahmen.

Ich freue mich dann tierisch wenn man die Person dann mal zufällig auf einer Party sieht und man ein paar schöne Stunden gemeinsam hat. Mehr ist bei mir einfach nicht drin. Du siehst, es muss noch nicht mal mit deiner Person zusammenhängen, viele Leute haben einfach viel um die Ohren und du sagst ja selbst die Zeit für Freunde wird knapp!

MfG PuPucky

[dddwww 7]

Hallo Leute, danke für eure Antworten.

@Peter : Gut, mein Leben besteht eben größtenteils aus Arbeit, Studium und Sport. Zudem trinke und rauche ich nicht. Bin eher der, der seinen eigenen Film fährt und fahren muss. Dennoch bin ich definitv eine Persönlichkeit. Nur war eben vor allem früher, auch wegen meinem Needy-Verhalten auch für Freunde uninteressant, das hängt mir noch nach. Das mit dem nicht eingeschnappt sein stimmt aber auf jeden Fall, habe ich auch schon übernommen. Immer cool bleiben, beleidigte Leberwurst bringt nichts.

@PuPucky : Verstehe, was du meinst. Nur bei einigen Leuten, weil ich sie schon ewig kenne, dass sie in ihrer Freizeit nur rumhängen, zocken, usw. Richtig eingessesen könnte man sagen. Dennoch wollen sie nichts unternehmen. Deswegen denke ich, dass es an mir liegt. Wenn ich die Leute dann wiedersehe heißt es "Ah lange nicht mehr gesehen!" Oder "Lebst du noch". Anscheinend nur Floskeln, sonst wären die Leute ja bereit, wirklich was zu machen.

Klar, ich selbst hab genug zu tun, aber alte Leute wiedersehen schadet nie.

[PuPucky 273]

@PuPucky : Verstehe, was du meinst. Nur bei einigen Leuten, weil ich sie schon ewig kenne, dass sie in ihrer Freizeit nur rumhängen, zocken, usw. Richtig eingessesen könnte man sagen. Dennoch wollen sie nichts unternehmen. Deswegen denke ich, dass es an mir liegt. Wenn ich die Leute dann wiedersehe heißt es "Ah lange nicht mehr gesehen!" Oder "Lebst du noch". Anscheinend nur Floskeln, sonst wären die Leute ja bereit, wirklich was zu machen.

Klar, ich selbst hab genug zu tun, aber alte Leute wiedersehen schadet nie.

Die Ferndiagnose ist wirklich schwer für mich in diesem Falle.

Kann auch sein, dass du früher halt komisch warst und Sie deine Wandlung halt noch nicht erkannt haben. Mein Freundeskreis hat sich auch komplett geändert durch meine Persönlichkeitsentwicklung, ich denke das bleibt nicht aus. Wie gesagt von meinem harten Kern von früher habe ich nur noch 2 Freunde.

Die Leute die ich jetzt mal so am Wochenende sehe oder unter der Woche kenne ich erst 2-3 Jahre.

Freunde die zu einem passen findet man immer wieder neue meiner Erfahrung nach. Ich glaube du musst einfach über deinen Schatten springen und auf die Leute verzichten, die von sich aus nichts von dir wollen. Klar das reduziert deine Freunde noch weiter, aber hast du denn keine Leute in beruflichen oder sportlichen Umfeld mit denen man mal was machen kann? oder einen Freund der was mit anderen Freunden macht die du noch nicht kennst wo man mal mitgehen kann?

Irgendwie lernt man doch immer Leute kennen.

MfG PuPucky