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Mich würde aber interessieren, wer von euch beruflich selbstständig ist? Wer führt vielleicht ein kleines (oder auch größeres) Unternehmen und kann sich als eigener Chef bezeichnen? und in welchem Bereich/ Branche arbeitet ihr?

Nebenbei kann man einigeses diskutieren. Ich selbst kenne viele, die gar nicht selbstständig sein wollen, vor allem die, die wissen, mit was für einem Aufwand, Druck und was für einer Arbeit die Selbstständigkeit verbunden ist.
Wie steht ihr dazu?

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Gast

Ich weiß was du meinst, ich hab eine Weile als Chemielehrer gearbeitet, aber das war ziemlich frustrierend und dann hab ich einen ehemaligen Schüler getroffen, mit dem hatte ich dann eine recht intelligente Geschäftsidee. Der Laden läuft gut, manchmal ist es nicht einfach mit den Vertriebspartnern oder der Konkurrenz und auch die Familie ist nicht immer von der Arbeit begeistert, obwohl das Geld stimmt.

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Es geht auch nicht um Details wie du dein Geld sondern einfach wie es dazu kam das du selbstständig würdest. vielleicht beschreiben was für ein Aufwand man hat ein Unternehmen zu führen. Das Gefühl der "Freiheit" beschreiben usw...

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Selbständig und Unternehmen führen sind zwei völlig verschiedene Dinge. Als Selbständiger oder Freelancer macht man zum Teil exakt dasselbe wie ein Angestellter mit dem Unterschied, dass man sich selber um Projektalquisition kümmern muss, dafür aber für den gleichen Job besser bezahlt wird.

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Ich selbst kenne viele, die gar nicht selbstständig sein wollen, vor allem die, die wissen, mit was für einem Aufwand, Druck und was für einer Arbeit die Selbstständigkeit verbunden ist.

Seh ich nicht so. Unterschied der mir auffällt ist, dass man selbst delegieren muss. Also sich jemanden suchen, der beispielsweise die Steuern macht. Oder Expertise selbst einkaufen muss. Aber das musste als Angesteller auch, sobald du mehr Projekt- oder Personalverantwortung hast.

Aber sonst? Ob du dich auf ne Stelle bewirbst, oder nen Autrag aquirierst oder Gelder für ein Projekt beantragst, seh ich nicht so was da wesentlich anders wäre.

Wenn ich mir angucke, wie teilweise Angestellte untereinander die Ellenbogen ausfahren, da sind Konkurrenten auch nicht anders unterwegs.

Und mehr Arbeit isses auch nicht. Wenn was fertig werden muss, dann muss es fertig werden. Da sitzen Chef und Angestellte im gleichen Boot. Ausser, du hast 9to5-Gleitzeit. Aber sowas kannste dir als Selbstständiger auch einrichten, wenn du das so willst.

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Also ich hab angefangen mit 17, als diverse Freunde meiner Eltern die keine Ahnung von Technik hatten, alle umbedingt für Ihr Business eine Webseite gebraucht haben...
Das war so der erste Schritt in die Richtung zu sehen, wie "Projekte" laufen und wie schwer es sein kann, Leute richtig abzuholen.

Danach wollte ich Programmierer werden und nach ein paar Jahren in dunklen Serverräumen hab ich dann gemerkt, dass das gar nix für mich ist. Und wurde in den programmierenden Außendienst gesteckt. Europaweit bekannt auf meinem Gebiet, mit "Guru" Status und einiges an Kohle im Jahr. Dickem Firmenwagen etc. Allerdings die Weihnachtsfeier vom Boxen verpasst, weil in london nebel über dem Flugplatz hing. Bei der Einschulung eines Kindes von ner Freundin im Publikum gesessen und weil das Telefon geklingelt hat raus gegangen...

Kennt ihr "Hook"? Den Peter Pan Film... leider genau so...
Always Busy. Deshalb auch viele Wochenenden durchgearbeitet.

Ich hab immer gesagt mir mangelt es an nix, außer an Zeit.
Geld war immer da und Sorgen hatte ich auch keine... aber für nix Zeit.

Und dann kam die Entscheidung. Entweder aufhören als (angestellter) Consultat und in die Selbstständigkeit... oder runterfahren.

ich hab mich für letzteres Entschieden, verdiene nur noch die Hälfte an Geld... aber hab zum ersten Mal im leben ne LTR die hält, genug Zeit zum malen, boxen und motorrad fahren, lerne ne neue Sprache (russisch) und hab trotzdem noch Zeit hier nebenher zu schreiben, ab und zu zu zocken und mir zu überlegen, wie ich das jetzt manchmal bissl knappe Geld aufstocken kann... und hab die Hoffnung, dass ich da mit ner bahnbrechenden Idee irgendwann durchstarte... hehe. Diese ggf Illusion macht aber Spaß und Motiviert ungemein...

Soweit meine Story. Bin auf die anderen gespannt...

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Ich war bis 2001 einige Jahre selbstständig. Im IT- und Werbe-Umfeld. Mit dem 11. September wurden dann plötzlich alle Werbe-Budgets eingefroren. Hab mich daraufhin von einer kleinen Firma anstellen lassen und lebe heute tatsächlich ruhiger (auch wenn ich immer noch locker ne 50h Woche hab).

Als Selbstständiger, besonders als Einzelperson musst Du jede Menge Dinge nebenbei machen: Ämter und Behördenpost, Kundenaquise, Inkasso, Buchhaltung. Auch wenn Du das zum Teil auslagern kannst - vorbereiten musst Du es selbst. Und dann stellst Du irgendwann fest, dass Du einen großen Teil des Tages gar nicht zu Deiner Haupttätigkeit kommst.

Ich kenne Leute, die haben damit kein Problem. Mir jedoch gefällt es besser, mich mit den DIngen zu beschäftigen, die mir wirklich Spaß machen. Und dafür bezahlt zu werden. Regelmässig.

bearbeitet von Hexer

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Selbständig und Unternehmen führen sind zwei völlig verschiedene Dinge. Als Selbständiger oder Freelancer macht man zum Teil exakt dasselbe wie ein Angestellter mit dem Unterschied, dass man sich selber um Projektalquisition kümmern muss, dafür aber für den gleichen Job besser bezahlt wird.

Eben, das ist ein riesiger Unterschied.

Schiff:

Fachkraft = Mechaniker, Koch etc. (operiert)

Manager = Bindeglied (managt)

Unternehmer = Kapitän (lenkt)

---------

Selbstständiger = versucht Fachkraft, Manager und Unternehmer gleichzeitig zu sein

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Naja ich hab einen YouTube Account den ich so nebenher führe.

Inzwische kümmere ich mich auf um ein paar andere Accounts und Twitch Streams.

Und dann hab ich ja noch das Unternehmen, dass ich zusammen mit ein paar Kommilitionen gegründet habe während eines Unternehmensgründungswettbewerb.

Mein Erfahrung: Solang du das noch nichts gemacht hast, einfach machen.

Ich mach die Sachen oben auch schon alle länger und sie werfen kaum Profit ab.

Selbstständigkeit hält man nur durch, wenn es einem auch wirklich Spaß macht.

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Selbstständiger = versucht Fachkraft, Manager und Unternehmer gleichzeitig zu sein

Bei dem Versuch fallen Viele erstmal auf die Nase. Wenn ich keinen Bock auf Buchhaltung hab, dann brauch ich mittelfristig jemanden, der das für mich macht. Wenn ich nur ein Händchen für Aquise habe, und fachlich keinen Schimmer, dann brauch ich Fachleute, die die Aufträge erledigen und Manager, die koordinieren. Versuche ich aber unbedingt alles selbst zu können, dann ist Selbstständigkeit stressig - und ich werde wahrscheinliich irgendwann ins Scheudern kommen.

Ausser, ich bin der gebohrene Manager. Dann werd ich meist recht gut klarkommen. Beispeilsweise, indem ich in ein paar Unternehmen Erfahrungen sammel, dann zwei oder drei eigene Unternehmen vor die Wand fahre und schließlich eines ans Laufen bekomme. Oder mich wieder einstellen lasse, wenn ich ein annehmbares Angebot bekomme.

Anfang 50 setz ich mich dann zur Ruhe. Altersvorsorge ist in trockenen Tüchern, eigenes Häuschen steht, die KInder werden langsam flügge. Läuft. Nächster Task: Weltumseglung. Ehefrau will nicht mit. Egal. Ups, Scheidung. Haus wird geteilt. Na ja, heirate ich meine Scheidungsanwältin. Mitte 30 gut gebaut. Läuft.

Nächster Task: Weltumseglung. Ups, Scheidungsanwältin reicht Scheidung ein. Altersvorsorge futsch. Jut, mach ich mich halt Mitte 50 als Berater selbständig. Nächster Task: Weltumseglung. In ein paar Jahren. Mit etwas kleinerem Boot. Danach Vorträge über Weltumseglung halten. Mit Zutzelbärtchen.

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Selbständiger ist ein sehr weit gefasster Begriff. Wenn man nur zu Hause hockt und vom Bett aus Aufträge abarbeitet, bei denen man nur für das Ergebnis bezahlt wird, erfordert das definitiv einiges an Selbstdisziplin und ein Händchen für die oben genannten Skills.

Momentan setzen aber viele Unternehmen auf externe Mitarbeiter, die vor Ort am selben Projekt die selben Aufgaben machen wie interne Mitarbeiter, da es ihnen ermöglicht, ihre Projekte flexibler zu planen. Der ganze Aspekt Disziplin und Selbstmanagement fällt also im Alltag für diese externen Mitarbeiter erst mal weg. Besonders in der IT gehen solche Projekte oft viele Monate oder gar einige Jahre. In der Zeit bekommt man 2-3x das Gehalt eines internen Mitarbeiters. Und da man nebenbei außer 1x im Monat eine Rechnung zu schreiben und ab und zu Wiso durchzuklicken sich nicht um viel kümmern muss, entfallen auch die ganzen standesamtlichen Probleme, die Aldous erwähnt.

Insbesondere in der IT ist momentan die Nachfrage an Fachkräften sehr hoch, sodass es nicht schwierig ist, Projekte zu bekommen. Es gibt viele Vermittler, wie Reutax, Pentasys, Hays etc., die einem diese Aufgabe für eine geringe Marge des Tagessatzes abnehmen, sodass man fast nahtlos im Projekt bleiben kann.

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Ich frag mal hier, weil ich keinen Thread aufmachen will.

Findet irgendjemand das Argument erst zu studieren, als Absicherung, und dann erst zu gründen valid?

Ich finds nämlich ziemlich bescheuert, weil das Wissen aus dem Studium zienlich unnütz für ein start up ist, es sei denn man studiert was mit Technik bzw man sich das, was man brauchen könnte, schneller alleine aneignen kann. Und wegen der Absicherung: wenn ich 3 Jahre studiere, dann 5 Jahre versuche, ein eigenes Unternehmen zum Laufen zu bringen und es scheitert, bin ich 26. Wenn ich gleich 5 Jahre versuche Erfolg zu haben, scheitere und dann 3 Jahre studiere, bin ich ebenso 26.

Meinungen?

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Direkt bei einem Startup arbeiten und dort Erfahrung sammeln. Dann eigenes Startup Gründen und gelerntes umsetzen.

Selber in der Garage irgendwas zu entwickeln ohne Hilfe von außen ist eine Illusion. Selbst mit einer sehr guten oder brauchst du viel Unterstützung, Geld und Know-How von außen, um sie umzusetzen. Und so ein Netzwerk kannst du kaum haben, wenn du wenig in Form von Erfahrung oder Skills zu bieten hast.

Kommt aber auch ganz auf die Art der Gründung an. Wenn du einen Coffeeshop gründen willst, brauchst du das alles nicht.

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