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Da ich mein Jura-Studium wegen nicht bestandener Zwischenprüfung im 4. Semester abbrechen musste, habe ich mir die letzten Tage Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht. Insoweit will ich kurz auf meinen Lebenslauf eingehen:

- Realschule (kaufm. Zweig)

- 3 Jahre Kaufm. Ausbildung (große Krankenkasse)

- 1 Jahr Berufliche Oberschule (Fachabitur Wirtschaft)

- 9 Monate Zivildienst + Aushilfe im Bereich Marketing

- 1 Jahr Berufliche Oberschule (Fachgebundene Hochschulreife, Wirtschaft)

- 1 Semester BWL (kann ich auch als Wirtschaftsrecht im Lebenslauf darstellen, für klareren Weg im CV) è abgebrochen u.a. wegen weiter Entfernung

- 4 Semester JURA è Zwischenprüfung Strafrecht zum 3. mal nicht bestanden (alle anderen Klausuren & Hausarbeiten aufs erste mal bestanden, allerdings mit sehr mäßigen Noten trotz hohem Lernaufwand)

- Alter: 25 Jahre

Abwägung Studium oder Arbeiten

Ich habe mir die Tage zeitgenommen um mir über meine Zukunft Gedanken zu machen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass nach einem Studium Abbruch das Selbstvertrauen nicht das Größte ist. Ich hab jetzt vieles analysiert und bin zur Erkenntnis gekommen, dass ich Jura z.T. wegen dem Ansehen und z.T. auch wegen meinen Eltern weiterstudiert habe. Ich hatte vor allem zum Ende vom 2. Semester Zweifel, ob ich das richtige studiere. Hat man schon mal ein Studium abgebrochen, dann will man natürlich nicht gleich das 2. auch abbrechen und versucht es dann auf Biegen und Brechen.

Das Studium hat mich interessiert, generell muss ich mir aber eingestehen, dass es nicht ganz zu meinen Fähigkeiten gepasst hat. Ich habe viel und kontinuierlich gelernt, trotzdem bin ich im 3. Versuch in Strafrecht durchgefallen (keine schwere Klausur). Alle anderen Zwischenprüfungen & Hausarbeiten habe ich aufs erste mal bestanden, allerdings waren die Noten alles andere als berauschend. Mir ist vor allem aufgefallen, dass ich Probleme beim Textverständnis hatte und meine Mitstudenten mir gegenüber z.T. meilenweit voraus waren. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass es sehr schwer werden würde, dass ich ein brauchbares Examen schreibe.

Ich bin jetzt 25 Jahre, fühle mich aber jünger. Ich habe ein wenig Zweifel ob nicht zu alt zum Studieren bin (Generation mit 18 Abi lässt grüßen). Das dies Quatsch ist, ist mir durchaus bewusst. Die wenigsten Lebensläufe verlaufen geradlinig und insoweit habe ich gegenüber einem jüngeren durchaus den Vorteil, dass ich schon einiges erlebt habe. Ich habe ja durchaus auch vieles im Jura-Studium gelernt, auch wenn es nicht auf dem Blatt steht. Mit 18 oder 19 Jahren wäre ich ehrlich gesagt auch noch nicht so reif für ein Studium gewesen.

Studienwahl-Test

Ich habe bei was-studiere-ich.de einen Studienwahl-Test gemacht (ähnelt einem IQ Test) und dort hat sich das herausgestellt, was ich so auch erahnt habe. Beim sprachlichen Denken bin ich Mittelmaß (ca. 60% der Teilnehmer waren schlechter als ich) beim rechnerischen Denken spiele ich oberen Mittelfeld mit (ca. 70% waren schlechter). Beim bildhaften bzw. räumlichen Denken waren 90% schlechter als ich.

Mir ist durchaus bewusst, dass solche Tests mit Vorsicht zu genießen sind und man mit Übung einiges verschieben kann. Nichtdestotrotz zeigt er zumindest eine Tendenz wo meine Stärken & Schwächen liegen.

Ich hatte im mathematischen Teil das Gefühl, dass noch Luft nach oben ist (wusste ua noch nicht mal mehr wie man eine Wurzel zieht) Aufgaben wie (vereinfacht dargestellt) „3 Arbeiter brauchen 40 Stunden, wie viele Stunden brauchen 7 Arbeiter?“ sind mir durchaus leicht gefallen, auch logische Zahlenreihen waren ok, bei Zahlenreihen zum Auswendiglernen habe ich aber versagt.

Das bildhafte bzw. räumliche Denken ist mir am leichtesten gefallen, dass hat sich insofern auch in der Bearbeitungszeit sehr widergespiegelt. Aufgefallen ist mir, dass ich kein Problem habe, gedanklich Körper zu drehen und mir Formen usw. sehr gut merken kann.

Der sprachliche Teil hatte Licht- und Schattenseiten. Vieles fiel mir aber sehr schwer. Man sollte vor allem anmerken, dass ich da höchstwahrscheinlich nicht mehr all zu viel Luft nach oben habe (u.a. wegen dem Jura-Studium).

//edit: Mir ist gerade noch eingefallen, dass ich als Kind (war vielleicht 12) einen mehrstündigen IQ Test gemacht habe (ähnelte dem Studienwahltest). Soweit ich mich erinnern kann, kam ein Testergebnis von etwa 115 raus.

Interessen

Generell habe ich mich auch in den sprachlichen Fächern in der Schule schon sehr schwer getan. In Mathe war ich auch nie richtig gut. Es hat mir aber definitiv mehr Spaß gemacht wie Deutsch und so Themen wie Stochastik fand ich richtig interessant. Generell habe ich auch gemerkt, dass ich mit der Unterrichtsform nie ganz klar kam und aus Büchern wesentlich effektiver lernen konnte (ist mir jetzt im Studium richtig bewusst geworden). Auch so Fächer wie Wirtschaftsinformatik oder Technologie haben mich immer interessiert.

In meiner Freizeit habe ich als Kind Computer zusammen gebaut und mein Interesse für Technik ist nach wie vor geblieben. Ich habe aber nie für diese Materie absolut gebrannt. Ich war schon immer jemand, der sich eher für mehrere Sachen begeistern konnte und verschiedene Hobbys hatte.

Meine Freundin meint, dass ich eher der praktischere Typ bin. Zum Teil muss ich ihr recht geben, ich habe mich oft im Studium gefragt, warum wir dies und das lernen (zB Gutachten für Streitigkeiten zwischen Verfassungsorgangen (erstellt in der Praxis vielleicht ein ausgewählter Prof.). Auch ging mir VWL z.T. mächtig auf den Sack (für jeden Möglichen Mist eine Berechnung + Kurve).

Ich will lauf keinen Fall ein reiner Theoretiker werden. Wissenschaftliche Arbeiten machen mir auch eher weniger Spaß. So ein Monsterprojekt wie eine Doktorarbeit wäre absolut nichts für mich. Falls ich nochmal studieren sollte, dann würde ich einen FH Studiengang bevorzugen.

Studium

Ich habe mir auch schon einige Studiengänge angesehen. Generell würde mir z.B. Wirtschaftsingenieurwesen gefallen. Allerdings habe ich große Angst, dass ich mit den mathematischen Fächern nicht klar komme. Wenn ich studieren, dann muss ich das Studium zu 100% durchziehen (ein Studium an der RWTH Aachen traue ich mir nicht zu). D.h. für mich auch, dass ich mich jetzt auch mit den z.B. Mathe Papula Büchern im Voraus vorbereite um ein gewisses Grundwissen zu haben und im Studium als Werkstudent arbeite und Praktikas mache.

Ich strebe nicht einen CEO Posten an, bin aber auch durchaus bereit länger als 17 Uhr zu arbeiten. Trotzdem will ich meine Freizeit nicht komplett opfern für ne 90 Stundenwoche, Familienleben ist mir durchaus auch wichtig.

Ich bedanke mich für das Lesen und bitte Euch um eine Einschätzung für relevante Studiengänge (falls ich überhaupt noch studieren soll).

bearbeitet von hootwoot89

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Servus,

Ich geb jetzt einfach mal meinen Senf dazu. Ohne deine konkrete persönliche Situation zu kennen oder wirklich vom Fach zu sein etc.

Du hast das Jura-Studium nicht gepackt. Warum ist eigentlich egal. Ich würde mir überlegen wie ich die Kenntnisse die ich mir bis jetzt angeeignet habe anwenden könnte. Sagt dir Rechtspfleger etwas? Ist zumindest in Bayern ein dualer Studiengang.

Die alternative dazu wäre eine "herkömmliche" Ausbildung. Aus deinem Lebensauflauf geht so nicht hervor, dass du zu einer "höheren" Tätigkeit derzeit qualifiziert wärest ohne etwas komplett neues anzufangen.

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Servus,

Ich geb jetzt einfach mal meinen Senf dazu. Ohne deine konkrete persönliche Situation zu kennen oder wirklich vom Fach zu sein etc.

Du hast das Jura-Studium nicht gepackt. Warum ist eigentlich egal. Ich würde mir überlegen wie ich die Kenntnisse die ich mir bis jetzt angeeignet habe anwenden könnte. Sagt dir Rechtspfleger etwas? Ist zumindest in Bayern ein dualer Studiengang.

Die alternative dazu wäre eine "herkömmliche" Ausbildung. Aus deinem Lebensauflauf geht so nicht hervor, dass du zu einer "höheren" Tätigkeit derzeit qualifiziert wärest ohne etwas komplett neues anzufangen.

Rechtspfleger sagt mir was, ich habe das auch schon in Erwägung gezogen. Ein Problem ist, dass ich erst ab 2016 anfangen könnte.

So an sich habe ich kaufmännische (durch Ausbildung & wirtschaftl. Zweige in der Schule) & juristische Kenntnisse auf dem Papier. Die Frage ist, ob der Rechtspfleger genau meinen Stärken entspricht. Ich bin von mir aus so weit, dass ich den juristischen Stoff hinter mir lassen kann. Gerade im Studium habe ich gemerkt, dass Talent & Fleiß immer Fleiß um längen schlägt.

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Ich will lauf keinen Fall ein reiner Theoretiker werden. Wissenschaftliche Arbeiten machen mir auch eher weniger Spaß. So ein Monsterprojekt wie eine Doktorarbeit wäre absolut nichts für mich. Falls ich nochmal studieren sollte, dann würde ich einen FH Studiengang bevorzugen.

Bedenke aber, dass FH nicht so unfassbar anders, leichter oder praktischer ist als eine Uni. Abgesehen davon sind sehr sehr viele Studiengänge of Science. Also wissenschaftlich ausgelegt. Ich studiere einen Informatik Studiengang und der ist auch of Science. Wir haben zwar auch bei einigen Fächern praktische Tätigkeiten, aber dennoch viele Vorlesungen mit tausenden Seiten Skript.

Wir haben wissenschaftliche Hausarbeiten zu schreiben in Bachelor und Master, plus Bachelorarbeit und Masterarbeit plus Hausarbeiten. Und auch wenn es Projekte gibt, wo man praktisch arbeitet, müssen Hausarbeiten und Referate angefertigt werden.

Also dieses eher praktische Arbeiten ist denke ich eher bei einer Ausbildung gegeben und ein Studium ist halt eher Theorie bzw wissenschaftlich Arbeiten, Hausarbeiten schreiben, in der Bibliothek sitzen usw.

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Ich will lauf keinen Fall ein reiner Theoretiker werden. Wissenschaftliche Arbeiten machen mir auch eher weniger Spaß. So ein Monsterprojekt wie eine Doktorarbeit wäre absolut nichts für mich. Falls ich nochmal studieren sollte, dann würde ich einen FH Studiengang bevorzugen.

Bedenke aber, dass FH nicht so unfassbar anders, leichter oder praktischer ist als eine Uni. Abgesehen davon sind sehr sehr viele Studiengänge of Science. Also wissenschaftlich ausgelegt. Ich studiere einen Informatik Studiengang und der ist auch of Science. Wir haben zwar auch bei einigen Fächern praktische Tätigkeiten, aber dennoch viele Vorlesungen mit tausenden Seiten Skript.

Wir haben wissenschaftliche Hausarbeiten zu schreiben in Bachelor und Master, plus Bachelorarbeit und Masterarbeit plus Hausarbeiten. Und auch wenn es Projekte gibt, wo man praktisch arbeitet, müssen Hausarbeiten und Referate angefertigt werden.

Also dieses eher praktische Arbeiten ist denke ich eher bei einer Ausbildung gegeben und ein Studium ist halt eher Theorie bzw wissenschaftlich Arbeiten, Hausarbeiten schreiben, in der Bibliothek sitzen usw.

Ok, dass habe ich auch schon so gehört. Ich erhoffe mir von einem FH Studiengang etwas mehr Struktur und einen eher praktischeren Ansatz. Das hat mich zum Teil ein wenig gestört, dass man absolut frei in seiner Gestaltung war. Dem einen gefällts, mich persönlich hat es eher belastet, da ich durch Ausbildung & Arbeit einen organisierteren Arbeitstag gewohnt bin.

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Gast

In dem Punkt: Studium oder Arbeiten erzählst du viel übers Studium, aber nichts übers Arbeiten. Du bist fertig ausgebildet. Was hält dich vom Arbeiten ab? Keinen Bock? Findest du keine Stelle? Ich hab das Gefühl, du vermeidest das Thema. Warum?

In dem anderen Thread hab ich dir schon den Tipp mit den Metaprogrammen (oder vergleichbares) gegeben. Mach das. Der Test, den du gemacht hast, ist gut, allerdings nicht ausreichend.

Der unterscheidet, wo deine fachlichen Talente liegen. Genauso wichtig, im Grunde viel wichtiger, sind jedoch deine allgemeinen persönlichen Fähigkeiten. Um konkret zu werden, was nützt es Dir, wenn du beispielsweise einen Beruf lernst, weil du für das Fach geeignet bist und den Beruf dann aber nur am Markt als Selbstständiger ausüben kannst, dich aber mit einigen Fähigkeiten für die Selbständigkeit schwer tust. Etc.pp.

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das fhler immer ihren studiengang aufwerten wollen.... Kommt mal an ne uni ind schaut euch den wissenschaftlichen anspruch an... Dann werdet ihr schnell sehen, dass fh halt doch ne andere hausnummer ist. Ich sag bloss mal thermodynamik 600 seiten in schriftgröße 10 mit hunderten Herleitungen, klausur mit eigener beweiserbringung und dann werden beweise angefragt die mal iwo in nem paper veröffentlicht wurden, total gestört. Ich war mit 2 monaten vorbereitung einer von 20 aus 500 die bestanden hatten und drittbester mit 3,3. Aber mal zu deinem problem lieber TE, wegen deinem cv machst dir mal lieber keine Gedanken, du bist noch sehr jung und das rumprobieren ist auch kein ding. Worüber du aber mal nachdenken kannst ist die richtung und nicht das komplette fach zu wechseln, du kannst dir dann auch einige scheine anrechnen lassen und verlierst nicht so viel zeit. Mein kumpel hat von wirtschaftsinformatik auf bwl gewechselt und alle scheine anerkannt bekommen. Du kannst doch von jura auf wirtschaftsrecht wechseln. Wirtschaftsrecht gibts auch an der fh und dort ist es auch bestehbar, wenn man lernt und den wissenschaftler nicht gerade im blut hat. Ich kann dich verstehen, ich hab als berufspraktiker an der tu münchen Maschinenbau gemacht und find die typen da einfach nur herbe strange, nicht meine welt, bin froh dass ich es hinter mir hab.

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Am 30.3.2016 um 22:38 schrieb 2cents:

das fhler immer ihren studiengang aufwerten wollen.... Kommt mal an ne uni ind schaut euch den wissenschaftlichen anspruch an... Dann werdet ihr schnell sehen, dass fh halt doch ne andere hausnummer ist. Ich sag bloss mal thermodynamik 600 seiten in schriftgröße 10 mit hunderten Herleitungen, klausur mit eigener beweiserbringung und dann werden beweise angefragt die mal iwo in nem paper veröffentlicht wurden, total gestört. Ich war mit 2 monaten vorbereitung einer von 20 aus 500 die bestanden hatten und drittbester mit 3,3. 

Dafür, dass du so ein toller Uni Wissenschaftler bist merkste aber nicht, dass der Thread ein Jahr alt ist. 

Was bringt es denn, wenn man nun die Uni aufwertet, um sich darüber zu beschweren, dass sich die FHler aufwerten? Nix.

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Ich diskutiere das nicht mit fhlern die sind nämlich nicht mein intellektuelles Niveau. 

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