Konkurrent macht mit seinen Preisen meinen Markt kaputt - ansprechen?

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Gast GoGoGo

Hmm, ich habe nicht alles gelesen, lese aber wieder so ein unstrukturiertes BlaBlaBlub an vielen Stellen. Wenig ganzheitlich.

Ich empfehle hier gerne Literatur a la "Case in Point". Das habe ich damals gelesen um mich auf meine Interviews bei McKinsey vorzubereiten. Habe ein Angebot bekommen, hat also getaugt... Hat mir sehr dabei geholfen einer wirtschaftlichen Fragestellung strukturiert nachzugehen. Das geht über die bekannten BWL Frameworks a la Porters 5 Forces, 4 Cs, 2x2 Matrix, u name it hinaus.

Ein paar ganz konkrete Dinge, die mir sehr spontan einfallen:

- Schau Dir Deine aktuelle Kundenbasis an und denke darüber nach, diese zu erweitern (neue Märkte zu erschließen): Hochzeiten? Geburtstage? Jubiläen? Alles Dinge die Du 1. nicht bei FB posten musst und 2. auch noch weniger leicht kopierbar sind, weil nicht wiederholt regelmäßig.

- Ändere Dein Pricing: Vielleicjt kannst Du Pakete verkaufen? 10 Discoshootings für 4500 anstatt 6500? Oder 5 Shootings und 6 umsonst? Mehr Bindung. Schwieriger Pitch für die anderen Jungs. Etc.

- Neue Technik/neue Services/neue Produkte: Mach was Cooles a la Drohne, oder GoPro aufm Kopp / nutze alte Polaroid Kameras für Vintage-Geknipse und charger den Endkunden, anstatt den Veranstalter / etc. pp... -> Hier kreierst Du tendenziell Eintrittsbarrieren für die anderen, weil denen evtl das Kapital für den Kram fehlt. Think beyond that shit... Das kann Dir eh nicht schaden. Vielleicht fällt Dir ja sogar hier etwas ein, dass tatsächlich geschützt werden kann.

- Vertraglich: Ich kenne die Veranstaltungswirtschaft ein bisschen. Vielleicht kannst Du da ja mit Deinen Partnern sprechen, und dort ebenfalls ein bisschen quängeln? Wirkt Wunder. Meine ich ernst. Vllt unterzeichnen sie ja im Rahmen einer längeren Kooperation ja sogar eine Exklusivklausel? Die nutzt Du natürlich niemals gegen sie, weil Dein Ruf davon abhängt. Aber das kann einen psychologischen Effekt haben.

- Langen Atem haben und Cash optimieren/zurücklegen: Die Jungs sind in ein paar Jahren wieder weg. Kann mir nicht vorstellen, dass die das durchziehen... Klingt nach deren Nebenjob. In der Ruhe liegt die Kraft.

...ich habe gerade echt noch viele Ideen im Kopf. Können dazu gerne telefonieren, wenn Du mich persönlich anschreiben willst. Keine Lust mehr das alles aufm Handy zu tippen und es wird gerade ebenfalls unstrukturiert.

Eine Geschichte noch, die ich immer meinen Angestellten erzähle, wenn mit denen auch mal der Trieb durchgeht:

Carl v Clauswitz hat das wunderbare Buch "Vom Kriege" geschrieben. Eine Art Standardwerk einen großen Feldherrn und heute gerne in der Managementwelt zitiert. Fremde Ländereien werden unterworfen durch kluges Taktiken und Strategien und Blabla...

Clausewitz starb bevor er das Buch beenden konnte und es folgte der in meinen Augen klügste Teil des gesamten Buches - geschrieben von seiner Ehefrau, die diesen Teil übernahm, bevor sie das Buch veröffentlichte: Ländereien und Imperien müssen und können nicht nur durch Krieg erschlossen werden, sondern auch durch Hochzeiten... In diesem Sinne:

Ruf die Buben an, sag ihnen, dass Du sie für ihre Arbeit bewunderst und schlag ihnen vor fortan gemeinsam zu arbeiten. Es gibt 1000 Gründe für die Beiden mit Dir zu arbeiten.

Herzlichen Glückwunsch, Du bist jetzt richtiger Unternehmer und hast Deine ersten beiden Angestellten.

Alles was oben steht solltest Du trotzdem übernehmen. Dann wirst Du auch niemals Gefahr laufen wieder eingeholt zu werden... Be on top of things!

Sorry wenn sich hier was doppelt. Habe wie gesagt nicht alles gelesen... Hoffe das hilft.

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Was mir auffällt ist, das du recht einseitig tätig bist. Das halte ich allerdings für Problematisch.

Das ist wie mit Aktien, wenn du zu 100% in Apple, Microsoft oder was auch immer investieren würdest, würde jeder Berater die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Enorm hohes Risiko, da du dein gesamten Erfolg oder Misserfolg von einer Firma abhängig machst.

In deinem Fall machst du es nicht von einer Firma, sondern von deiner Nische abhängig.

Ich persönlich kenne wirklich wenig richtig erfolgreiche Fotografen die diese Schiene fahren. (Komme selbst aus dem Fotografiebereich)

Nicht nur weil du dich damit massiv limitierst was dein potenzielles Einkommen angeht, du spielst auch langfristig stark auf Risiko.

So groß ist der herkömmliche Eventfotografie/film Bereich jetzt nämlich nicht.

Ich kenne einen Fotografen aus der Nachbarstadt der Fotografiert Hochzeiten, Bands, Werbung und für Unternehmen. Inzwischen hat er sogar ein recht großes Studio,

vor ein paar Jahren war es noch halb so groß. Ein anderer macht es ziemlich ähnlich und bietet zusätzlich noch Workshops für 800€+ an.

Ich könnte da noch mindestens fünf weitere aufzählen. Die machen alle richtig Kohle. Die merken es nicht einmal wenn in irgendeinem Bereich stärkere Konkurrenz auftaucht.

Überleg mal, die Band die dich zum Beispiel für Portraitfotos bucht, buchen dich möglicherweise auch als Eventfotograf für ihre Tour, obwohl sie eigentlich gar niemanden wollten.

ein Auftrag an den deine beiden Mitbewerber niemals kommen würden. Auf der Hochzeit verteilst du Visitenkarten und du wirst von den Gästen auch für andere Events gebucht wenn du gut bist. Beispielsweise der 50. Geburtstag. Oder jemand schlägt dich als Fotograf für die Weihnachtsfeier vor. Alles Aufträge für das Thema Eventfotografie. Es ist so viel möglich.

Das wichtigste ist natürlich nach außen dich ganz klar als Spezialist zu vermarkten, also keine Website auf der alle Bereiche aufgelistet werden.

Eine Website für Hochzeiten+Private Events und eine andere für z.B. Band- und Unternehmensportraits. Klar abgegrenzt.

Ich kenne ein paar die klatschen alles auf eine Website. Das sind dann auch die die nie wirklich viel erreichen werden.

Jemand der Qualität will, würde so jemanden nie buchen, selbst wenn die Qualität augenscheinlich super wäre.

Der zweite Punkt zur strategischen Ausrichtung:

Bleib nie lange in einer Preis/Qualitätsklasse. Dein Ziel sollte langfristig sein nach ganz oben zu kommen. Nicht nur macht es da am meisten Spaß, auch die Konkurrenz ist am kleinsten,

vom Einkommen brauche ich erst gar nicht zu reden. Oben genannter Fotograf verlangt zum Beispiel für Hochzeiten 3500€ Aufwärts und er ist es definitiv Wert.

Auch was die Bands und Unternehmen angeht waren schon größere dabei, keine aus den Charts und keine riesige Unternehmen aber alle definitiv so groß das er gut damit verdienen wird.

Keine Ahnung wie sehr du dich da auskennst aber da gibt es noch zig mehr Fotografen (und ich meine nicht einmal die richtig bekannten).

Alle haben mit bescheidenen Bildern angefangen aber hatten das Ziel so ziemlich die beste Qualität auf dem gesamtem Markt anzubieten.

Bei ein paar hab ich die Entwicklung sogar direkt beobachtet. Und mit der Qualität kommen fast automatisch auch die immer größeren Kunden.

Dein Ziel darf eben nicht nur gute Qualität sein, sondern du musst die beste anbieten wollen. Damit kannst du extrem viel erreichen.

PS: Ich würde mich nie mit anderen befreunden wollen die direkte Konkurrenten und zudem Billigheimer sind. Das bringt keinen einzigen wirklichen Vorteil.

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Gast SNL^John

Wenn es Studenten sind, kann man ihnen auch schnell die Lust daran vermiesen, indem man anfängt zu klaren. Ähnliches Logo. Selbe Branche. Markenrechte. Verdienstausfall. Kommen schnell Streitwerte zusammen, die mit 150,00 EUR pro Video nicht mehr vorzufinanzieren sind.

Wenn es Studenten sind bekommen Sie relativ leicht Prozesskostenbeihilfe und können die 2h Konsultation mit dem Anwalt und den einen Prozesstag locker über die Bühne bringen. Am Ende zahlt der TE die Kosten und die beiden lachen ihn aus.

Nicht umsonst enden etliche Marken- und Patentstreitigkeiten mit einem Vergleich, der nur einen Bruchteil TE nicht mal seine Marke eingetragen (bzw hat keine eintragungsfähige).

Das ist eben das schöne bei Studenten.

Sie legen hoch motiviert los. Machen viele Fehler. Dann lernen sie, dass sie Prozesskostenbeihilfe bei Gewerbetreibenden mal knicken können.

Die ersten 5K EUR zieht man ihnen sicher aus der Tasche.

Und dann geht man auf die Dinge, die rechtlich spannend, ungewiss und langwierig mit hohem Streitwert sind.

Kann man die Uhr nach stellen, bis einer der beiden keinen Bock mehr hat und doch lieber weiter studieren möchte. Zieht nämlich ordentlich Energie und geht an die Nerven.

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Mal ganz davon abgesehen, dass man natürlich keinen gescheiten Anwalt findet, der sowas für PKH macht.

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Gast AskMeAgain

Ist zwar nur OT aber ich muss sagen ist nen richtig guter Thread. Sehr interessant das alles.

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Kann man die Uhr nach stellen, bis einer der beiden keinen Bock mehr hat und doch lieber weiter studieren möchte. Zieht nämlich ordentlich Energie und geht an die Nerven.

Ja, so kannste vieleicht den beiden Studenten den Spaß verderben. Wenns klappt. Sind die Studenten fit, oder hält der Richter nix von deinen Ansichten -was ich für wahrscheinlich halte- dann klappts nicht. Und in jedem Fall kostets dich ein paar Tausender. Ziehst du das groß auf, dann vieleicht auch ein paar Zehntausend.

Ob du dadurch wieder mehr Aufträge bekommen wirst, ist die nächste Frage. Ich für meinen Teil würd mich fragen, ob du auf meinen Partys gute Laune verbreiten wirst, wenn sich rumspricht, wie du Konkurrenten auf die Nerven gehen und Energie abziehen willst. Wahrscheinlich würd ich nicht mehr dich, sondern einen deiner anderen Konkurrenten buchen, die es reichlich gibt - und gucken, ob die in ihrem Job nicht entspannter unterwegs sind.

Aber völlig unabhängig davon, tummeln sich in jeder mittleren Kleinstadt ein halbes Dutzend Schüler, die als Fotoscouts mit einer billigen Kamera für umsonst Eventfotos abliefern.

Organisiert entweder über eine der großeren Partyfotoseiten, die lokale Tageszeitung, oder auch den Discobesitzer selbst. Die wegzuklagen, kannste vergessen.

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Hab mir auch nicht alles durchgelesen. Aber warum schaust du dir nicht mal ein Video von denen an, und machst das gleiche "viel besser" und postest es auf deiner Seite. Oder mache einen Auftrag, bei den die anderen auch dabei sind. Der direkte Vergleich ist für Kunden doch viel besser. Brauchst du für deine Arbeit spezielle Programme? Die Programme an der Uni verbieten normalerweise kommerzielle Arbeit. Ansonsten macht das Konzept von denen schon Sinn, möglichst günstig auf den Markt zu drängen und dann langsam teurer zu werden.

Gerade bei Videoproduktionen bist du klar im Vorteil. Pack deine unbezahlbare Slowmotionkamera aus, denk dir im Vorfeld was aus, nimm 2 Models mit, und du hast ein Referenzvideo, dass allen die Kinnladen runterfallen lässt.

Berichte doch mal, wie es dir in letzter Zeit ergangen ist, der Thread ist echt interessant.

bearbeitet von newer

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Gerade bei Videoproduktionen bist du klar im Vorteil. Pack deine unbezahlbare Slowmotionkamera aus, denk dir im Vorfeld was aus, nimm 2 Models mit, und du hast ein Referenzvideo, dass allen die Kinnladen runterfallen lässt.

Gerade bei Videoproduktionen ist Ausrüstung vor allem Eines: Unwesentlich.

Und mit einer Refernz reisst du niemandem vom Hocker. Du musst konstant und in jeder Situation gute Arbeit liefern. Dann kannst du dich am Markt halten.

Unbezahlbare Kameras wirste mit Events allerdings nie finanzieren können.

  • TOP 1

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Moin Moin,

dieses Problem kenne ich aus meinen früheren Zeiten auch sehr gut. Man hat eine tolle Idee, macht damit für 1-2 Monate gutes Geld, und nach wenigen Wochen gibt es mehrere Nachahmer, die in kürzester Zeit mit Dumpingpreisen den Markt kaputt machen. Gibt die Idee eine so schnelle Einarbeitung in das Thema her, muß man damit wohl oder übel leben.

Denn m.E. gibt es nur einen Weg, wie man sowas dauerhaft vermeiden kann: Spezialisierung, die so schnell nicht nachzuahmen ist. Meine heutige Firma (Softwareentwicklung) basiert auf einem Web-Portal, auf dem ich seit Ende 2010 regelmäßig Artikel schreibe und diese über verschiedene Kanäle verbreite. Gleichzeitig habe ich eine recht komplexe Software entwickelt, deren Entwicklungsaufwand ca. 2 Mannjahre beträgt.

Fazit: Mit meinem Web-Portal habe ich heute eine Reichweite von mehreren tausend Lesern, und in den letzten fünf Jahren kam kein einziger Konkurrent hinzu. Bzw. doch, vor einigen Wochen, aber der fängt halt ganz vorne an, und ich unterstütze ihn dabei sogar, indem ich auch von ihm Artikel über mein Portal verbreite. Das Gleiche läuft mit meiner Software - bis jemand hier eine ernsthafte Konkurrenz auf die Beine gestellt hat, wird eine Menge Wasser den Rhein runterfließen. Meinen Stundensatz habe ich in der Zwischenzeit zweimal erhöht, ohne daß die Kunden sich darüber groß aufgeregt hätten. Die Firma läuft nach wie vor in sehr ruhigem Fahrwasser, ernsthafte neue Konkurrenz weit und breit nicht zu sehen (alte Konkurrenz natürlich schon, die sind oftmals schon seit 20 Jahren am Markt).

Wenn ich dabei nun an meine früheren (Händler-) Zeiten zurückdenke, wo man ständig an der Preisschraube drehen mußte, weil alles immer über den Preis ging und man immer von irgendjemanden unterboten wurde, bin ich froh, damit nichts mehr zu tun zu haben. Es nützt einem dabei auch nichts zu denken, daß die Konkurrenz mit Dumpingpreisen ja nicht lange durchhalten kann wegen Steuern oder Ähnlichem. Denn selbst wenn der über die Wupper gehen sollte, dauert es eine Woche, und Du hast den nächsten Konkurrenten am Hals.

Deshalb meine drei Tipps:

- Sorge dafür, daß Du nicht so schnell kopierbar bist.

- Halte Deine Fixkosten in den ersten Jahren so gering wie möglich.

- Lerne, die Zeit für Dich arbeiten zu lassen, als Selbständiger braucht man einen langen Atem.

bearbeitet von Applefan
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