Der Drang zur Bedeutsamkeit

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Hallo Leute,

ich lag gestern Abend mit meiner Affäre im Bett. Es war ein wenig komisch. Es ist zwar immer schön mit ihr, aber obwohl sie die Zeit mit mir genießt, kommt sie berührungsmäßig nicht

auf einen zu. Sie hatte mir bereits erklärt, dass ihre beiden Ex-Freunde (5 Jahre & 1,5 Jahre) es nicht mochten gestreichelt zu werden o.Ä.

Ich wollte nicht die ganze Zeit die Initiative starten und da ich noch nicht müde war, habe ich ein wenig nachgedacht.

Dabei fiel mir auf, dass ich ein ziemliches Problem habe. Ich lasse mich von sowas tatsächlich runterziehen. Es sollte absolut kein Problem sein, dass sie nicht auf einen zukommt, in den Arm

nimmt, küsst. Wenn ich es bei ihr tue, genießt sie es sichtlich und freut sich auch darüber. Am besten konnte ich mein Problem tatsächlich so zusammen fassen: Der Drang zur Bedeutsamkeit

Die Hauptbeschäftigung in meinem Leben sind tatsächlich Frauen. Ich tue nicht unbedingt viel um bei ihnen zu landen. Es kommt meist von selbst. Mein Erfolg ist mMn eher durchschnittlich. Ich bin 23 Jahre alt,

habe mit 17 Frauen geschlafen. Es könnten vermutlich deutlich mehr sein. Ich sehe gut aus und bin extrem offen. "Problem" ist eher, dass ich nicht viel von Rumvögeln halte (Oder es nie besonders betrieben habe).

Anhand meiner alten Threads, z.B "Bin ich der letzte treue Mensch?" kann man in etwa das Problem ableiten. Es geht mir nicht gut, wenn ich keiner Frau etwas bedeute. Ich finde es schön, mit einer Frau eine ernsthafte Beziehung zu führen. Bisher hatte ich erst zwei davon (Eine 1 Jahr, eine 2 Jahre). In dieser Zeit fühlte ich mich, rückblickend betrachtet, am wohlsten. Meine schulischen/arbeitsmäßigen Leistungen waren in dieser Zeit ebenfalls am Besten.

Sich einer Frau öffnen zu können, sich auch emotional mal binden zu können, toller Sex & natürlich auch Kuscheln. Diese Vertrautheit einem Menschen gegenüber. Ich liebe das. Leider hatte ich gegen Ende eher

weniger Glück in solchen Beziehungen. Vllt. weil ich mich zu sehr habe fallen lassen o.Ä. Dies ist nun auch nicht wichtig. Auch meine Affäre. Ich fand diese Frau seit 4 Jahren hammer,hatte aber nie viel mit ihr zu tun.

Nun habe ich die Initative ergriffen, Date ausgemacht, Sex gehabt, wunderbar. Allerdings komme ich viel auf sie zu, hinsichtlich Kuscheln,küssen etc. Sie macht immer mit, ist es aber nicht so gewohnt. Da fiel es mir eben auf.

Es geht mir nicht gut, wenn ich nicht merke, dass ich der Frau was bedeute. Dabei rede ich nicht von "Big Love" oder Liebesbekundigungen o.Ä. Ich freue mich schon tierisch, einfach ein Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen, wenn

wir uns nach einer Woche wieder sehen. Einfach mal umarmt werden. Geküsst werden, weil sie mich küssen möchte.

Wenn ich mal an Ex-Freundinnen denke, denke ich auch meist nicht an den tollen Sex, sondern eher an die besonders vertrauten Momente. Die Momente, in denen ich mich am wohlsten gefühlt habe. Wenn Schluss war, war

es auch das, womit ich am meisten zu kämpfen hatte. Erstmal niemanden zu haben, die mir einen hohen Wert in ihrem Leben gibt.

Ich will mich aber nicht runterziehen lassen, nur weil ich mal einer Frau nicht besonders viel bedeute. Ich laufe eigentlich jeden Tag mit guter Laune herum, aber vielleicht ist das auch nur eine Fassade. Dies ist

für mich definitiv ein Inner Game Problem, welches ich lösen möchte. Sei es bei dieser Frau, bei der nächsten oder übernächsten.

Ich komme mir grad wie eine Pussy vor :rofl: Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit sowas? Kann mir ein Buch empfehlen oder Tipps geben, wie man damit besser zurechtkommt? Ich will unbedingt daran arbeiten!

Vielen Dank schonmal & einen super Start in die Woche,

-InFlames-

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Der erste Schritt ist immer die Erkenntnis, der Rest kommt danach. Diesen hast du schon mal erkannt, was gut ist.

Jedoch finde ich nicht, dass es ein Inner Game Problem ist. Es ist eher die Erkenntnis was du willst. Du musst einfach eine Frau finden die auch so tickt wie du. Was du bislang noch nicht gefunden hast, siehe deine jetzige.

Ich kann mich zwar nicht mit dir identifizieren da ich nicht solche Probleme habe wie du aber als Pussy würde ich dich jetzt nicht abstempelt. Es ist eher etwas gutes wenn du dir bewusst wirst was du eigenlich wirklich haben möchtest.

Wenn es ein absolut nötiger Drang ist diese Zärtlichkeiten zu bekommen, als wären es Drogen, dann ist das schon eher ein Problem. Da sehe ich bei dir jetzt aber nicht ganz so starke Probleme.

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Nur mal so ne Idee: Such mal nach "Die 5 Sprachen der Liebe". Da findest zu zumindest ein Modell, mit dem du das mal etwas anders einordnen kannst :)

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Klingt für einen Küchenpsychologen wie Narzissmus.

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Klingt für einen Küchenpsychologen wie Narzissmus.

Wäre dem tatsächlich so, sollte ich dann nicht alleine vollkommen glücklich sein?

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Vor einiger Zeit habe ich darüber nachgedacht, welcher sexuelle Moment der schönste für mich war. Und dieser Moment basierte nicht auf ausgefallener Technik oder überragender Ambiente. Ich fühlte in diesem Moment eine unglaubliche Nähe und ich hatte das Gefühl von Gegenseitigkeit.

Diese Erkenntnis führte zur weiteren Betrachtung meines Lebens und meiner Wünsche.

Ich meide Nähe im Alltag. Ich halte andere Menschen von mir fern, weil ich Angst vor Verletzung habe. Ein typisches Bindungsproblem. Und auf der anderen Seite gibt es nichts, was ich mehr brauche als Nähe. Ich sehne mich danach und vermeide es zugleich.

Es dauerte etwas bis mir solcherlei Dynamiken klar wurden und weitere Gedanken führten dazu, dass mir bewusst wurde, wo MEIN eigentliches Problem liegt. Meine Selbstliebe und Selbstwert sind, wenn man es galant ausdrückt, im steten Fluss. Nur selten stehen sie stark wie ein Fels in der Brandung.

Mit dieser Erkenntnis kam dann der erste Schritt zur Kontrolle des Verhaltens. Es war mir fortan möglich in Situationen die sofortige Flucht oder Vermeidung verlangten, Entscheidungen zu treffen und bewusst und frei ohne Angst zu reagieren.

Diese Entwicklung ist natürlich ein Weg und keine über Nacht Veränderung.

Warum ich das alles schreibe, ist nicht, dass ich denke, dir geht es ähnlich wie mir. Vielmehr möchte ich dich anregen, über deine Abhängigkeit vom Außen und nichts anderes stellen Beziehungen zu Menschen da, nachzudenken. Ordne sie ein, stelle fest, was sie dir geben und was dir sonst fehlt.

Ich rede nicht davon, unabhängig von außen zu werden, sondern standhaft im inneren zu sein, wo Veränderungen im Außen zwar berühren aber nicht vernichten.

bearbeitet von Luape

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